Prothesen für Knie und Schultergelenke
Die Implantation eines künstlichen Gelenkersatzes zählt zu den in deutschen Kliniken am häufigsten durchgeführten Operationen. Durch diesen Eingriff können wir bei vielen Patienten jahrelang bestehende schmerzhafte Leiden deutlich bessern.
Wir helfen Ihnen bei Arthrosen (dem sogenannten Gelenkverschleiß) des Knie- und Schultergelenks.
Die Ärzte unserer Abteilung verfügen über eine langjährige Erfahrung bei der Implantation von Endoprothesen. Den Gelenkersatz führen wir an fast allen Gelenken durch. Ein Schwerpunkt liegt jedoch auf Implantationen im Bereich des Hüft-, Knie- und Schultergelenks diese führen wir gegebenenfalls auch beidseits in einer Operation durch.
Für Patienten mit Beschwerden am Knie- und Hüftgelenk, die einen Gelenkersatz benötigen, sind wir ein kompetenter Ansprechpartner. Unsere Klinik ist das erste zertifizierte Endoprothesenzentrum der Region. Das ENDO-Lindau-Bodensee ist seit 2013 etabliert und zertifiziert. Unsere Operateure sind Spezialisten mit langjähriger klinischer Erfahrung, unser Chefarzt Dr. Wißmeyer hat bereits über 1.000 minimalinvasive (über sehr kleine Einschnitte erfolgende) Hüftgelenksoperationen durchgeführt. Dank modernster medizintechnischer Ausstattung und stets optimierter Operationsmethoden können wir ein hohes Maß an Sicherheit für unsere Patienten gewährleisten.
Das künstliche Kniegelenk (Knieprothese)
Seitdem in der Knie-Endoprothetik die Computernavigation eingesetzt wird, ist der Operationserfolg aufgrund der sehr extremen Genauigkeit sehr zuverlässig. Bei Patienten mit einem jahrelangen schmerzhaften Leiden können wir durch den Einsatz eines künstlichen Kniegelenks eine deutliche Schmerzminderung erzielen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Die Anzahl der künstlichen Kniegelenke steigt ständig, sie sind nach einer künstlichen Hüfte der zweithäufigste Gelenkersatz. Der Einsatz einer Knieprothese erbringt ähnlich gute Ergebnisse wie der eines künstlichen Hüftgelenks - auch nach einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren. In der Asklepios Klinik Lindau setzen wir pro Jahr etwa 400 Knie- und Hüftendoprothesen ein. Durch die Etablierung des ENDO-Lindau-Bodensee hat eine weitere Spezialisierung stattgefunden.
Trotz der hohen Zufriedenheit der operierten Patienten sollte man sich nicht voreilig zu einer Operation entschließen. Die folgenden Inhalte sollen der weiteren Information dienen, können aber eine Untersuchung und ein Beratungsgespräch bei einem Arzt nicht ersetzen. Wenden Sie sich deshalb bitte an Ihren Haus- oder Facharzt (Orthopäde/Unfallchirurg), bei Bedarf kann dieser Sie an uns überweisen.
Der erste Schritt: die richtige Diagnostik
Es gibt mehrere Gründe, warum die Implantation eines künstlichen Kniegelenks notwendig sein kann:
- Arthrose (Gelenkverschleiß) des Kniegelenks
- angeborene oder erworbene Fehlstellungen
- rheumatische Erkrankungen
- weitere Gründe sind: Blutererkrankung (Hämophilie), Gicht, spezielle Entzündungen der Gelenkschleimhaut und Absterben eines Knochenareals im Bereich des Oberschenkelknochens des Kniegelenks
- Knochenbruch des Kniegelenks bei einer vorbestehenden Arthrose (der Einbau eines speziellen Knie-Gelenkersatzes erfolgt durch eine sehr anspruchsvolle Operationstechnik, die wir in unserer Klinik seit Jahren mit Erfolg durchführen)
Die passende Endoprothese
Bei der Auswahl der geeigneten Endoprothese sind viele Kriterien zu beachten. Wenn nur eine Seite des Kniegelenks (innen oder außen) von der Arthrose zerstört ist, wenden wir die kleinere Schlittenprothese an.
Der totale Oberflächenersatz ähnelt einer Überkronung des gesamten Gelenks. Er kommt bei ausgedehnten Schäden zum Einsatz.
Welche Ausführung die für Sie sinnvollste und erfolgversprechendste ist, entscheiden wir mit Ihnen gemeinsam nach der Untersuchung.
Bei beiden Implantat-Typen entfernen wir nur sehr wenig Knochenmaterial und der das Gelenk führende Bandapparat bleibt erhalten.
Teilweiser Gelenkersatz (Schlittenprothese)
Sofern bei einem betroffenen Gelenk nur ein Bereich verschlissen ist, wie es häufig nach Verletzungen der Weichteile der Fall ist, haben wir die Option, nur einen Teil des Gelenks künstlich zu ersetzen. Am häufigsten betroffen ist die innere Seite des Kniegelenks. Die Vorteile dieses Verfahrens sind vielfältig: Der gesunde Bereich des Gelenks kann erhalten bleiben, nach der Operation besteht eine fast normale Beweglichkeit und die Eröffnung des Gelenks ist deutlich kleiner, wodurch das Operationstrauma vermindert wird. Die Schlittenprothese können wir allerdings nur dann einsetzen, wenn tatsächlich nur ein Bereich des Gelenks verschlissen ist. Sind mehrere Bereiche beteiligt, so kommt dieser Prothesentyp nicht in Betracht.
Oberflächenersatz (Totalendoprothese/ Doppelschlitten)
Bei der am häufigsten eingesetzten Kniegelenksprothese wird die gesamte Oberfläche des Kniegelenks ersetzt. Die Stabilität des Gelenks wird durch die erhaltenen Bandstrukturen gesichert. Die Prothese ist dem natürlichen Kniegelenk nachempfunden. Mit dieser Form des Kniegelenkersatzes liegen die umfassendsten Erfahrungen vor.
Achsgeführte Knieprothese
Bei Verschleißerscheinungen eines Gelenks sind nicht nur Knorpel und Knochen betroffen, sondern häufig auch die Weichteilstrukturen, insbesondere die Bänder. Diese können dabei verlängert oder verkürzt sein, wobei sie ihre natürliche Funktion verlieren. Bei den Betroffenen ist eine Stabilisierung des Kniegelenks mit einer „normalen Prothese“ manchmal nicht mehr möglich. In diesem Fall greifen wir auf Prothesen zurück, die auf eine natürliche Bandstabilisierung nicht mehr angewiesen sind. Der Gelenkersatz wird tiefer in den Knochen verankert und eine Abstützung in der Mitte verhindert ein seitliches Abweichen. Diese Operation ist häufig anspruchsvoller und kann mit einer längeren Operationsdauer einhergehen. Langzeituntersuchungen zeigen, dass diese Prothesentypen eine kürzere Überlebenszeit haben.
Bei Prothesenwechsel-Operationen kommt dieser Implantat-Typ öfters zum Einsatz.
Ganz auf Sie abgestimmt: unser Behandlungsangebot
Anhand der Untersuchung und der Röntgenbilder planen wir das Prothesenmodell und die Größe. Den Eingriff nehmen wir über einen etwa 8 cm (Schlitten) bis 15 cm (Oberflächenersatz, achsgeführtes Kniegelenk) langen Hautschnitt am Knie vor. Normalerweise dauert eine solche Operation ca. 70 bis 75 Minuten.
Das Besondere an unserem Vorgehen ist, dass wir bei jeder Knie-Prothesenoperation und auch beim Prothesenwechsel grundsätzlich Computernavigation anwenden (das OrthoPilot-System der Firma Braun Aesculap aus Tuttlingen). Dadurch konnten wir die Beweglichkeit und die Haltbarkeit der operierten Kniegelenke bei unseren Patienten verbessern.
Ein Aufenthalt auf der Intensivstation ist nur äußerst selten erforderlich, zum Beispiel bei erheblichen Vorerkrankungen. Am Tag nach der Operation wird das erste Röntgenbild angefertigt, damit wir das Operationsergebnis kontrollieren und die Nachbehandlung abstimmen können. Zu diesem Zeitpunkt werden wir Sie außerdem unter krankengymnastischer Anleitung erstmals mobilisieren. Sie werden aufstehen und die ersten Schritte mit Ihrem neuen Gelenk gehen.
Weiterhin gut versorgt: Ihre Nachbehandlung/ Nachsorge
Nach der Operation erfolgt die Nachbehandlung in enger Zusammenarbeit mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus der Physiotherapie im Rahmen des ENDO-Lindau-Bodensee nach einem festgelegten Plan (Behandlungspfad Hüft-TEP und Knie-TEP).
Die Beweglichkeit des neuen Kniegelenks wird durch tägliche Anwendungen einer motorisierten Schiene verbessert, auf der Ihr Kniegelenk vorsichtig automatisch bewegt wird.
Der Erfolg der Knie-Operation, der wesentlich an der späteren Beweglichkeit des künstlichen Kniegelenks gemessen wird, wird erheblich von der physiotherapeutischen Nachbehandlung und Ihrem persönlichen Ehrgeiz beim Üben beeinflusst.
Der stationäre Aufenthalt in unserer Klinik beträgt 7 bis 10 Tage, danach schließt sich in der Regel eine stationäre Rehabilitation über 3 Wochen an, welche in einer dafür spezialisierten Klinik erfolgt. Bei besonders jungen und aktiven Patienten kann auch eine ambulante Rehabilitation durchgeführt werden.
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