Beckenboden

Bei einer Schwäche der Haltestrukturen des Beckenbodens kann es zu einer Senkung der Gebärmutter und/oder Scheide kommen. Dabei ist auch ein Tiefertreten der Harnblase mit der vorderen Scheidenwand (Zystozele) oder des Enddarms mit der hinteren Scheidenwand (Rektozele) möglich. Die Beschwerden sind abhängig von Art und Ausmaß der Senkung. Typisch sind ein „Druckgefühl nach unten“ sowie ziehende Rückenschmerzen. Häufig gehen Senkungsbeschwerden mit Blasenbeschwerden wie z.B. ungewolltem Urinverlust oder erschwerter Blasen- und Darmentleerung einher.
Wir arbeiten in unserem Expertenteam als Frauenärzte mit Radiologen, Strahlentherapeuten, Pathologen, Onkologen, Psychoonkologen, Physiotherapeuten und Studienassistenten sowie mit niedergelassenen Ärzten eng zusammen.
Unser Ziel ist es, den betroffenen Frauen eine umfassende Diagnostik, eine effektive Therapie und eine wirksame Langzeitprophylaxe anzubieten.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Für den Behandlungserfolg entscheidend ist eine genaue Diagnose der Form der Beckenboden- bzw. der Blasenschwäche. Neben einem ausführlichen Gespräch des Arztes mit der Patientin können weitere Untersuchungen nötig sein:

  • Urinuntersuchung
  • Gynäkologische Untersuchung mit begleitendem Ultraschall
  • Urodynamik (Blasendruckmessung)
  • Zystoskopie (Blasenspiegelung)

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Die gute Nachricht: Kontinenz- und Senkungsbeschwerden sind behandelbar!

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Für die verschiedenen Formen der Inkontinenz stehen eine Vielzahl von Behandlungsmethoden zur Verfügung. Es muss nicht immer gleich eine Operation sein.

Konservativ

Leichtere Formen der Beckenboden- bzw. Blasenschwäche können mit sogenannten konservativen Maßnahmen behandelt werden:

  • Ernährungsberatung
  • Blasentraining
  • Medikamentöse Therapie
  • Tragen von Pessaren
  • Physiotherapie zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur und damit langfristigen Kontinenzsicherung durch unsere speziell ausgebildeten Physiotherapeutinnen

Operativ

Sind oben genannte Maßnahmen nicht ausreichend, kann eine Operation nötig werden. Ziel ist es, die normalen Strukturen des Beckenbodens wiederherzustellen bzw. eine langfristige Kontinenz zu sichern. Je nach Beschwerdebild können folgende Operationen angewandt werden:

  • Laparoskopische (minimalinvasive) Sakrokolpopexie (Verbindung des Scheidenendes mit bindegewebigen    Strukturen am Kreuzbein über ein Kunststoffnetz durch Bauchspiegelung)
  • Einlegen eines spannungsfreien Bandes um die Harnröhre (TVT)
  • Beckenbodenrekonstruktion durch Kolporrhaphie (vordere und hintere Scheiden-Damm-Plastik)

Gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge

Physiotherapie

Zur OP-Vorbereitung und zum langfristigen Erhalt des OP-Ergebnisses findet eine individuell angepasste physiotherapeutische Einzeltherapie nach dem Tanzberger-Konzept statt:

  • Verbesserung der Wahrnehmung
  • Erlernen von Aufschubstrategien und Soforthilfen
  • Verbesserung von Durchblutung und Lage der Organe
  • Kräftigung zur Funktionsverbesserung
  • Erlernen eines Eigenübungsprogramms

Abschließend erfolgt das Einbinden der nun funktionell arbeitenden Beckenbodenmuskulatur in ein Ganzkörpertraining in unserem Gerätepark.

Fachärzte und Fachtherapeuten erstellen den optimalen Behandlungsplan für Sie und stehen in engem Kontakt zueinander um die Therapie laufend auf Ihre Bedürfnisse anzupassen.

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