Asklepios Klinik Langen

Multiple Sklerose

Alles Wissenswerte über die Encephalomyelitis disseminata

Multiple Sklerose

Multiple Sklerose (kurz: MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die das zentrale Nervensystem (kurz: ZNS) betrifft und zu vielfältigen neurologischen Symptomen wie Gang- und Sehstörungen führen kann.

Die MS gilt als Autoimmunerkrankung. Auch wenn die genauen Ursachen noch nicht geklärt sind, weiß man, dass es bei der MS zu einer Fehlsteuerung des eigenen Immunsystems kommt: Körpereigene Abwehrstoffe führen zu einer Schädigung der Markscheiden von Nervenzellen im ZNS.

Im Folgenden haben wir für Sie Informationen über die Diagnose, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser komplexen Erkrankung zusammengestellt. Wir beleuchten die Herausforderungen im Umgang mit MS und bieten Ihnen einen Überblick über die aktuellen Therapieansätze.

Wir möchten Betroffenen als auch Angehörigen ein gutes Verständnis für die Multiple Sklerose vermitteln und aufzeigen, welche Unterstützungsmöglichkeiten wir Ihnen bei Asklepios bieten.

Sind Sie von MS betroffen und auf der Suche nach ganzheitlichem Rat und medizinischer Hilfe? Zögern Sie nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen. Unsere Teams verfügen über langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Therapie. Sie werden ihr Bestmögliches tun, um Ihnen zu helfen. 

Welche Symptome treten bei Multipler Sklerose auf?

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen kann. Diese Symptome können sich in Art und Ausprägung von Person zu Person deutlich unterscheiden. Daher wird die MS auch als „Krankheit mit tausend Gesichtern“ bezeichnet.

Wenn wir die Grundlage von MS-Symptomen genauer betrachten, wird klar, warum diese so vielfältig sein können: Die Symptome sind die Folge von Entzündungen und des Verlusts von Nervengewebe im zentralen Nervensystem, das das Gehirn und Rückenmark umfasst und sehr viele Körperfunktionen steuert.

Zu den häufigsten Symptomen, die bei MS auftreten können, gehören:

  • Sensibilitätsstörungen: Viele Betroffene erleben diese Empfindungsstörungen als Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schmerzen in verschiedenen Körperteilen.
  • Gangstörungen und Koordinationsprobleme: Unsicherheit beim Gehen und Koordinationsschwierigkeiten sind typische Symptome, die durch die Beeinträchtigung der Nervenbahnen verursacht werden.
  • Sehstörungen: Entzündungen des Sehnervs können zu Symptomen wie verschwommenem Sehen oder dem Verlust des Sehvermögens führen. Störungen der Augenmuskelnerven verursachen häufig ein Wahrnehmen von Doppelbildern.
  • Blasen- und Darmfunktionsstörungen: Bei Patient:innen mit MS sind Probleme der Blasenkontrolle oder der Darmfunktion häufig. Diese Beschwerden können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
  • Kognitive Beeinträchtigungen: Einige Betroffene berichten über Veränderungen in der kognitiven Funktion, also der Merk- und Leistungsfähigkeit des Gehirns. Die Beeinträchtigungen äußern sich oft mit Gedächtnisproblemen und Schwierigkeiten bei der Konzentration.
  • Emotionale Veränderungen und Depressionen: Stimmungsschwankungen, Depressionen und Gefühlsschwankungen können ebenfalls auftreten. Diese emotionalen Veränderungen und Zeichen einer Depression können eine Reaktion auf die Belastungen sein, die mit der chronischen Erkrankung MS einhergehen.
  • Müdigkeit: Ein häufig berichtetes Symptom ist die Fatigue: eine rasche Erschöpfbarkeit. Diese vorzeitige Ermüdung tritt nicht als alleiniges Symptom auf, sondern zusätzlich zu anderen neurologischen Ausfallsymptomen.

 

Wichtig zu wissen: Frauen sind häufiger von Multipler Sklerose betroffen als Männer, circa zwei Drittel der Erkrankten sind weiblich. MS betrifft vorwiegend jüngere Menschen.

Bei der klassischen Form der MS – der schubförmigen MS – treten Krankheitsschübe auf. Diese Schübe äußern sich durch neue neurologische Ausfallsymptome, die über Tage bis Wochen bestehen, oder durch schubförmige Verschlechterungen bereits bekannter Symptome. Bei anderen Formen der MS treten die Symptome nicht schubförmig auf, sondern verschlechtern sich kontinuierlich. Von diesen MS-Formen sind Frauen und Männer gleich häufig betroffen. Ebenfalls wichtig zu wissen: Hormonelle Veränderungen, wie sie etwa während einer Schwangerschaft auftreten, können die Symptome der MS beeinflussen.

Wie wird Multiple Sklerose diagnostiziert?

Die Diagnostik der Multiplen Sklerose (MS) sollte von Neurolog:innen vorgenommen werden, weil die Symptome dieser komplexen Erkrankung vielfältig sind und theoretisch auch von anderen Erkrankungen verursacht werden können. Nur eine umfassende Diagnostik gewährleistet eine sichere Diagnose. Für eine patientengerechte Behandlung bei MS ist es zudem wichtig, dass die Diagnose möglichst frühzeitig im Krankheitsverlauf gestellt wird. Unsere Spezialist:innen verfügen über die fachärztliche Erfahrung und über alle modernen diagnostischen Instrumente, um Ihnen von Beginn an eine ganzheitliche medizinische Betreuung bei MS anzubieten.

Unsere Diagnostik basiert auf einer Kombination aus klinischen Befunden der neurologischen Untersuchung, aus modernen bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomografie (MRT: Bildgebungsverfahren mittels eines Magnetfeldes) und weiterführenden Maßnahmen wie der Untersuchung des Liquors, des „Nervenwassers“, das durch eine Punktion im Bereich der Lendenwirbelsäule gewonnen wird.

Zunächst aber erhebt die Sie untersuchende Ärztin oder der Arzt eine ausführliche Anamnese: Im Rahmen dieses eingehenden Gesprächs berichten Sie über die bislang aufgetretenen Symptome, über deren Beginn und deren Verlauf. Im Anschluss erfolgt die neurologische Untersuchung, um festzustellen, ob und in welchem Ausmaß das zentrale Nervensystem betroffen ist. Typische körperliche Anzeichen hierfür können beispielsweise Sehstörungen, Koordinationsprobleme oder Sensibilitätsstörungen (Empfindungsstörungen) sein.

Ein entscheidendes Werkzeug in der MS-Diagnostik ist die Magnetresonanztomografie (MRT), ein bildgebendes Verfahren, das Schädigungen – sogenannte Läsionen – in Gehirn und Rückenmark sichtbar machen kann. Bei der Multiplen Sklerose offenbaren die MRT-Bilder Bereiche, in denen die Myelinscheide (Markscheide), die die Nervenfasern umgibt, beschädigt ist.

Gut zu wissen: Ärztinnen und Ärzte berücksichtigen in der Diagnose der MS eine international anerkannte Richtlinie, die sogenannten McDonald-Kriterien. Demnach müssen, um eine MS zu diagnostizieren, sowohl örtlich verteilte Nervenschädigungen nachgewiesen werden als auch zeitlich verteilte – also ältere und jüngere Läsionen.

Eine weitere wichtige Untersuchung ist die Analyse des Nervenwassers, das in der Medizin als Liquor cerebrospinalis (kurz: Liquor) bezeichnet wird. Dieses Nervenwasser wird durch eine Lumbalpunktion gewonnen: Dabei entnehmen unsere Ärzt:innen eine Probe des Liquors aus der Lendenwirbelsäule mithilfe einer Punktionsnadel. Wird im Nervenwasser ein spezielles Muster (sogenannte oligoklonale Banden) bestimmter Antikörper nachgewiesen, kann dies ein Hinweis auf eine entzündliche Erkrankung wie MS sein.

Zusätzlich nehmen unsere Spezialist:innen verschiedene Messungen der Nervenleitgeschwindigkeit beziehungsweise Nervenleitfähigkeit des zentralen Nervensystems vor. Beispiel: Anhand spezieller Sehtests (visuell evozierte Potenziale) können sie verzögerte Reaktionszeiten und Funktionsstörungen der Nervenbahn feststellen, die wiederum auf eine Erkrankung wie MS hinweisen können.

Es ist wichtig zu betonen, dass MS eine Diagnose ist, die mittels sorgfältiger Untersuchung und unter enger Berücksichtigung anderer möglicher Ursachen für die Beschwerden getroffen wird. Zu diesen möglichen anderen Ursachen gehören Vitaminmangelzustände, andere Autoimmunerkrankungen oder Infektionen.

Für eine gesicherte Diagnose arbeiten unsere Neurolog:innen eng mit unseren Expert:innen für Neuroradiologie zusammen, die auf die Bildgebung des Nervensystems spezialisiert sind. Nur durch eine umfassende Diagnostik kann eine zuverlässige Diagnose gestellt und eine geeignete Therapie eingeleitet werden. Bei allen Fragen zur MS, zur Diagnostik und zur ganzheitlichen Behandlung stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

Wie wird Multiple Sklerose behandelt?

In der Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) verfolgen unsere Fachärzt:innen das Ziel, Schübe zu verhindern, Symptome zu lindern, Alltagsfähigkeiten bestmöglich zu erhalten und so insgesamt die Lebensqualität ihrer Patient:innen zu verbessern. Bei Asklepios bieten wir Ihnen eine individuell ausgerichtete Therapie, die den Anspruch hat, Ihren Bedürfnissen bestmöglich gerecht zu werden.

Zu den Behandlungsmethoden, die wir in der Therapie der Multiplen Sklerose anwenden, gehören:

Kortikosteroide bei Schubtherapie

Kortikosteroide werden eingesetzt, um akute MS-Schübe zu behandeln. Diese Medikamente wirken entzündungshemmend und können helfen, die Schwere und Dauer eines Schubes effektiv zu reduzieren. In der Regel werden sie intravenös verabreicht, also über eine Nadel in die Blutbahn gegeben, bei Bedarf gibt es Kortikosteroide aber auch in Tablettenform. Unser Fachpersonal überwacht die Behandlung unserer Patient:innen sorgfältig, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren und die bestmögliche Therapiewirkung zu erzielen.

Immunmodulatorische Therapie

Die immunmodulatorische Therapie zielt darauf ab, das Immunsystem zu modulieren (gezielt zu beeinflussen), um die MS-bedingten Entzündungsreaktionen im Zentralnervensystem langfristig zu verringern. Dadurch kann diese Therapie sowohl das Risiko von Schüben senken als auch das Voranschreiten der Erkrankung an sich verlangsamen.

Bei Asklepios setzen wir verschiedene immunmodulatorische Medikamente ein, darunter die seit langem bewährten Beta-Interferone sowie moderne Medikamente, die erst in den letzten Jahren neu entwickelt wurden. Je nach Schwere oder Verlauf der Symptome setzen unsere Ärzt:innen dabei auch intravenöse Therapien ein, die oft eine stärkere Wirksamkeit haben, mitunter aber auch mehr Nebenwirkungen zeigen können. Deshalb berücksichtigen sie bei der Therapieabstimmung mit ihren Patient:innen immer die persönliche Krankheitsaktivität und die individuelle Verträglichkeit der Medikamente. In Bezug auf die MS-Therapien hat die Medizin in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht: Inzwischen steht eine ganze Palette von wirksamen Medikamenten zur Verfügung, die unsere spezialisierten Neurolog:innen einsetzen können.

Therapeutische Behandlung der Symptome

Auch die symptomatische Therapie ist ein wesentlicher Bestandteil der MS-Behandlung: Denn die gezielte Linderung vorliegender Symptome trägt entscheidend zur Lebensqualität bei. Dazu gehören beispielsweise Medikamente gegen Müdigkeit (Fatigue), gegen spastische Symptome der Muskulatur, gegen Schmerzen und Blasenfunktionsstörungen. Zusätzlich bieten wir unseren Patient:innen mit MS physiotherapeutische und ergotherapeutische Unterstützung an, um ihre Mobilität und Selbstständigkeit im Alltag zu fördern.

Physiotherapie und Rehabilitation

Insgesamt nimmt die Physiotherapie einen sehr wichtigen Platz in der Behandlung von MS ein, um körperliche Fähigkeiten zu erhalten und eine bereits eingeschränkte Mobilität zu verbessern. Unsere Rehabilitationsprogramme sind spezifisch darauf ausgerichtet. Um darüber hinaus den besonderen Bedürfnissen unserer Patient:innen mit MS gerecht zu werden, bieten wir auch spezialisierte Trainingsprogramme an.

Neuropsychologische Therapie

Auch kognitive Beeinträchtigungen wie Gedächtnisprobleme und emotionale Veränderungen wie depressive Episoden gehören zu den häufigen Beschwerden bei MS. Die neuropsychologischen Therapien bei Asklepios bieten die individuelle Unterstützung, die unseren Patient:innen hilft, mit den psychosozialen Aspekten ihrer chronischen Erkrankung umzugehen. Dadurch können sie ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern.

Fazit

Von der Schubtherapie bis zur neuropsychologischen Therapie gehen unsere Spezialist:innen bei der Behandlung der Multiplen Sklerose ganzheitlich vor: Für eine individuell patientengerechte MS-Therapie kombinieren sie medizinische, therapeutische und unterstützende Maßnahmen. Für jede Patientin und jeden Patienten erstellen sie einen individuellen Behandlungsplan, der auf die spezifischen Bedürfnisse abgestimmt ist. Sprechen Sie uns darauf an: Wir informieren Sie gern und ausführlich.

Welche Begleiterkrankungen kann es bei Multipler Sklerose geben?

Multiple Sklerose (MS) kann mit verschiedenen Begleiterkrankungen und -beschwerden einhergehen, die als Folge MS-bedingter Nervenschädigungen auftreten können, als Folge MS-bedingter Einschränkungen oder infolge bestimmter Therapien. Diese Erkrankungen und Beschwerden können die Lebensqualität der Betroffenen weiter beeinträchtigen.

Deshalb achten unsere Ärzt:innen bei ihren Patient:innen mit MS auf mögliche Beschwerdebilder wie:

Blasen- und Darmfunktionsstörungen

Blasen- und Darmfunktionsstörungen aufgrund von Nervenschädigungen sind bei MS häufig und können zu Beschwerden wie Inkontinenz und Verstopfung führen. Konkret entstehen diese Beschwerden aufgrund der Schädigung der Nervenbahnen, die für die Kontrolle der Blasen- und Darmfunktionen verantwortlich sind.

Spastik

Als Spastik bezeichnet die Medizin eine krankhaft erhöhte Muskelspannung, die zu Muskelsteifigkeit und unwillkürlichen Muskelkrämpfen führt. Bei MS-Betroffenen ist die Spastik eine direkte Folge der Nervenschädigungen. Die erhöhte Muskelspannung kann die Mobilität im Alltag stark einschränken und Schmerzen verursachen.

Schmerzsyndrome

Chronische Schmerzen, insbesondere neuropathische Schmerzen, die direkt durch MS-bedingte Nervenschäden verursacht werden, sind ein weiteres häufiges Beschwerdebild. Die Schmerzen können sich als brennende oder stechende Schmerzen äußern und erfordern oft eine spezialisierte Schmerztherapie. Unsere Spezialist:innen beraten Sie bei chronischen Schmerzen ausführlich und führen eine umfassende Schmerzdiagnostik durch, um auf dieser Grundlage eine individuelle Schmerztherapie zu entwickeln.

Depressionen und Angststörungen

Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Begleiterkrankungen bei MS. Sie können einerseits durch die Belastung der chronischen Erkrankung MS, andererseits aber auch durch MS-bedingte Veränderungen der Nervenstrukturen im Gehirn verursacht werden. Auch Angststörungen treten bei MS-Betroffenen überdurchschnittlich oft auf. Unsere Fachkräfte bei Asklepios legen sehr hohen Wert auf eine gezielte Behandlung dieser Erkrankungen, da diese die Bewältigung der MS maßgeblich beeinflussen können.

Fatigue

Als Fatigue bezeichnen Ärzt:innen eine anhaltende und oft überwältigende Erschöpfung. Sie ist eine der am meisten belastenden Begleiterscheinungen der Multiplen Sklerose: Betroffene fühlen sich schnell ermüdet und überfordert. Fatigue kann sowohl physische als auch kognitive Aspekte umfassen und damit insgesamt die Leistungsfähigkeit bei alltäglichen Aktivitäten stark einschränken.

Osteoporose

Die Osteoporose (umgangssprachlich: Knochenschwund) ist eine Erkrankung, die zu einer Verringerung der Knochendichte und damit zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche führt. Diese Erkrankung kann bei MS-Patient:innen aufgrund von Bewegungsmangel und infolge einer langfristigen Therapie mit Kortikosteroiden auftreten.

Unsere Fachkräfte bei Asklepios sind darauf spezialisiert, alle zusätzlichen Herausforderungen im Rahmen einer Multiplen Sklerose zu erkennen. Für eine ganzheitliche Therapie bei MS integrieren sie die Behandlung dieser Beschwerden eng in das therapeutische Gesamtkonzept, um so das Wohlbefinden und die Lebensqualität ihrer Patient:innen möglichst anhaltend zu verbessern.

Kann einer Multiplen Sklerose vorgebeugt werden?

Multiple Sklerose kann nicht durch präventive Maßnahmen verhindert werden. Mit einer allgemein gesunden Lebensführung und der Vermeidung bestimmter Risikofaktoren kann jedoch das Erkrankungsrisiko gesenkt werden und Betroffene können selbst dazu beitragen, den Verlauf ihrer Erkrankung positiv zu beeinflussen.

Es gibt Hinweise darauf, dass ein Mangel an Vitamin D mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von MS sowie mit einer höheren Schubrate verbunden sein kann. In Regionen mit geringer Sonneneinstrahlung oder beispielsweise bei überwiegender Bürotätigkeit kann es daher sinnvoll sein, ein Präparat aus der Apotheke mit täglich 800 bis 2000 Internationalen Einheiten (IE) an Vitamin D einzunehmen. Unsere Ärzt:innen können den Vitamin-D-Spiegel im Blut testen, um den individuellen Bedarf an Vitamin D zu bestimmen.

Rauchen kann das Risiko, an MS zu erkranken, verdoppeln und den Krankheitsverlauf beschleunigen. Daher ist es grundsätzlich – insbesondere aber für MS-Betroffene und Personen mit einem Risiko für MS – ratsam, das Rauchen vollständig bleiben zu lassen. Nichtraucherprogramme können effektiv dabei unterstützen, dieses Ziel zu erreichen.

Eine einseitige, ungesunde Ernährung – beispielsweise mit vielen Fertiggerichten – kann neben anderen negativen Folgen auch Entzündungen im Körper fördern. Umgekehrt ist eine ausgewogene Ernährung, die reich ist an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und die auch Fisch beinhaltet, für die allgemeine Gesundheit förderlich. Es wird empfohlen, täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen sowie den Verzehr von rotem Fleisch und gesättigten Fetten, wie sie etwa in Wurstwaren zu finden sind, zu verringern.

Regelmäßige körperliche Aktivität kann bestimmten Symptomen von MS entgegenwirken und die Lebensqualität verbessern. Ziel sollte es sein, mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche zu erreichen. Ob Spaziergänge, Schwimmen oder spezielle Übungen für MS-Betroffene – die Möglichkeiten für Aktivitäten, die nicht überfordern, sind vielfältig.

Es wird zudem diskutiert, ob auch Stress MS-Schübe auslösen oder verschlimmern kann. Doch auch unabhängig davon gilt: Techniken zur Stressminderung wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und wieder mehr gesundheitsfördernde Ausgeglichenheit ins Leben zu bringen. Täglich 10 bis 15 Minuten für Entspannungsübungen einzuplanen, ist also auf jeden Fall gut investierte Zeit für die Gesundheit.

Ein gesunder Schlaf ist besonders wichtig für die Erholung des Körpers und des Geistes. MS-Betroffene sollten auf sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht achten und eine regelmäßige Schlafenszeit einhalten, um die Schlafqualität zu verbessern. Dazu gehören auch die richtige Schlaftemperatur (nicht zu warm) und eine möglichst ruhige Schlafumgebung ohne störende Lichtquellen.

Alkoholkonsum kann die Symptome von MS verschlimmern und zu zusätzlichen Gesundheitsproblemen führen. Optimal wäre es daher, vollständig auf Alkohol zu verzichten, da die Forschung bereits geringen Mengen Alkohol gesundheitsschädigende Effekte zuschreibt. Auf jeden Fall aber sollte Alkohol nur sehr gemäßigt getrunken werden.

Die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen – bei bestätigter MS vor allem mittels MRT-Untersuchungen – tragen wesentlich dazu bei, den Verlauf einer MS engmaschig im Blick zu behalten und frühzeitig auf Veränderungen zu reagieren. Sprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt darüber, wie oft Sie diese Kontrolluntersuchungen vornehmen lassen sollten.

Gut zu wissen: Mit diesen Maßnahmen können MS-Betroffene zu einem wichtigen Teil selbst dazu beitragen, das Fortschreiten der Erkrankung möglicherweise zu verlangsamen und eine gute Lebensqualität aktiv zu fördern. Unsere Expertinnen und Experten bei Asklepios unterstützen Sie gern dabei, diese Maßnahmen in Ihren Alltag zu integrieren.

Das zentrale Nervensystem bei Multipler Sklerose

Multiple Sklerose (MS) betrifft das zentrale Nervensystem (ZNS), welches das Gehirn und das Rückenmark umfasst. Das ZNS ist verantwortlich für die Verarbeitung und Übermittlung von Informationen im gesamten Körper und ist somit die Steuerzentrale für zahlreiche Funktionen, von der Bewegung bis hin zu kognitiven Prozessen wie der Gedächtnisleistung.

Bei MS greift das eigene Immunsystem fälschlicherweise die Myelinscheiden an, die als Schutzhülle um die Nervenfasern des ZNS liegen. Intakte Myelin- oder auch Markscheiden ermöglichen eine schnelle und effiziente Signalübertragung entlang der Nervenbahnen. Wenn sie aber beschädigt oder zerstört werden, wird die Kommunikation zwischen dem Gehirn und anderen Körperbereichen gestört. Dies führt zu den vielfältigen Symptomen der MS, die von Bewegungs- und Empfindungsstörungen bis hin zu Beeinträchtigungen der Denkleistung und Merkfähigkeit reichen können.

Die Schädigung der Myelinscheiden führt auch dazu, dass sich Narbengewebe bildet. Die Medizin spricht hier von Skleroseherden oder Plaques, die in MRT-Aufnahmen sichtbar und daher enorm wichtig für die Diagnose der MS sind. Die Anzahl, Größe und Lage dieser Plaques geben aussagekräftige Hinweise auf den momentanen Krankheitsstatus und ermöglichen unseren Spezialist:innen überdies eine Einschätzung des weiteren Krankheitsverlaufs.

Die genaue Ursache der MS ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass sowohl genetische (vererbte) als auch umweltbedingte Faktoren, u.a. vorausgegangene Virusinfektionen, eine Rolle bei ihrer Entstehung spielen. Forschungen deuten darauf hin, dass bestimmte Viren sowie Mangelzustände, etwa ein niedriger Vitamin-D-Spiegel, das Risiko für die Entwicklung von MS erhöhen können.

Die Behandlung von MS zielt darauf ab, das Immunsystem zu modulieren (günstig zu beeinflussen), Entzündungen zu verringern und die Myelinscheiden so weit wie möglich zu erhalten und bestmöglich wiederherzustellen. Dies kann helfen, die Übertragung von Nervensignalen zu verbessern und Symptome zu lindern.

Unsere Fachärzt:innen erstellen für ihre Patient:innen mit MS einen individuellen Behandlungsplan, der auf den Krankheitsstatus und die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wichtigstes Ziel ist es dabei immer, die Lebensqualität bestmöglich zu erhalten und zu verbessern.

Wichtig zu wissen: Die Multiple Sklerose ist in der Regel eine schubförmig verlaufende Erkrankung, die, rechtzeitig diagnostiziert und frühzeitig behandelt, nicht zu einer schweren Behinderung führen muss. Diesbezüglich sind in den letzten Jahren sehr große Fortschritte in den Behandlungsmöglichkeiten gemacht worden.

Wann immer Sie Fragen haben, kommen Sie bitte auf uns zu. Wir möchten, dass Sie sich bei uns jederzeit gut versorgt und aufgehoben fühlen können.