Magenschleimhautentzündung
Alles Wissenswerte über die Gastritis
Magenschleimhautentzündung

Bauchschmerzen, Übelkeit, Sodbrennen: Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann den Magen stark belasten. Die Symptome und Ursachen dieser weit verbreiteten Erkrankung sind vielfältig. Neben akuten Beschwerden gibt es auch chronische Verläufe, die oft lange unbemerkt bleiben.
In den folgenden Abschnitten haben unsere Expert:innen Informationen für Sie zusammengestellt. Sie erfahren, welche Anzeichen auf eine Magenschleimhautentzündung hindeuten, wie sie diagnostiziert wird und welche Behandlungsmöglichkeiten für Sie bei Asklepios zur Verfügung stehen.
Wenn Sie unter anhaltenden Magenbeschwerden leiden, sind unsere Fachkräfte gerne für Sie da. Sie führen eine gründliche Untersuchung durch, die die Basis für eine individuell auf Sie abgestimmte Behandlung ist. Wenn Sie Fragen haben, werden unsere Expert:innen sie Ihnen gerne beantworten. Wir möchten, dass Sie sich bei uns stets bestmöglich informiert und sehr gut aufgehoben fühlen.
Welche Symptome treten bei einer Magenschleimhautentzündung auf?
Eine Magenschleimhautentzündung macht sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar, die unterschiedlich stark sein können. Mediziner:innen unterscheiden zwischen der akuten und der chronischen Form der Erkrankung. Nachfolgend finden Sie die Symptome, die bei einer Magenschleimhautentzündung am häufigsten sind.
Magenschmerzen
Magenschmerzen sind das charakteristischste Anzeichen einer Gastritis. Oft treten die Schmerzen im Oberbauch auf. Sie werden als drückend, brennend oder stechend empfunden. Nach dem Essen oder bei einem leeren Magen sind die Schmerzen meist deutlicher zu spüren.
Völlegefühl
Ein unangenehmes Gefühl der Fülle, selbst nach kleinen Mahlzeiten, ist ein weiteres typisches Symptom. Für die Betroffenen ist das Völlegefühl äußerst belastend. Oft kommt ein aufgeblähter Bauch dazu.
Appetitlosigkeit
Viele Betroffene berichten von einem verminderten Appetit. Die Schmerzen und das Völlegefühl können das Essen zusätzlich unangenehm machen.
Übelkeit und Erbrechen
Vielen Betroffenen ist übel, einige müssen sich auch erbrechen. Dieses Symptom spricht vor allem für die akute Form der Magenschleimhautentzündung.
Sodbrennen
Ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein ist ein weiteres Anzeichen einer Gastritis. Es entsteht durch den Rückfluss von Magensäure, die die entzündete Magenschleimhaut zusätzlich reizt.
Aufstoßen
Teilweise führt eine Magenschleimhautentzündung zu vermehrtem Aufstoßen. Das Aufstoßen tritt häufig nach dem Essen auf und wird oft von einem sauren Geschmack im Mund begleitet.
Blähungen
Ein aufgeblähter Bauch gehört ebenfalls zu den häufigen Symptomen bei einer Magenschleimhautentzündung. Blähungen können das allgemeine Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.
Bei den aufgezählten Beschwerden handelt es sich um die häufigsten Anzeichen einer Magenschleimhautentzündung. Bitte beachten Sie aber, dass nicht alle Betroffenen alle Symptome aufweisen, dass die Beschwerden je nach Form der Gastritis unterschiedlich stark ausgeprägt sein können und dass sie auch andere Ursachen haben können. Sollten die Beschwerden länger anhalten oder sehr stark sein, sollten Sie ärztlichen Rat einholen.
Wie wird eine Magenschleimhautentzündung diagnostiziert?
Der Diagnoseprozess beginnt in der Regel mit einem Gespräch zwischen Ihnen und Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt (Anamnese). Dabei werden Sie gebeten, Ihre Symptome zu schildern. Wichtig sind auch Informationen zu Ihren Essgewohnheiten, ob Sie Alkohol oder Nikotin konsumieren oder welche Medikamente Sie einnehmen müssen. Häufig wird anschließend Ihr Bauch abgetastet, um Druckschmerzen oder andere Auffälligkeiten festzustellen.
Magenspiegelung (Gastroskopie)
Ein zentrales Diagnoseverfahren ist die Magenspiegelung, auch Gastroskopie genannt. Dabei führen unsere Gastroenterolog:innen einen flexiblen Schlauch mit einer Kamera durch Mund und Speiseröhre bis in den Magen. Dank der Kamera können sie die Magenschleimhaut direkt betrachten und Veränderungen wie Entzündungen oder Blutungen erkennen. Zusätzlich können während der Gastroskopie Gewebeproben (Biopsien) entnommen werden. Sie helfen dabei, die genaue Ursache der Gastritis zu bestimmen.
Nachweis von Helicobacter pylori
Liegt der Verdacht auf eine Infektion mit Helicobacter pylori vor, stehen mehrere Tests zur Auswahl. Beispielsweise kann eine Gewebeprobe auf das Bakterium untersucht werden. Alternativ wird der Erreger mittels Atemtest, bei dem markiertes Kohlendioxid gemessen wird, oder mittels einer Stuhluntersuchung nachgewiesen. In einigen Fällen führen unsere Ärzt:innen auch eine Blutuntersuchung durch, um Antikörper gegen das Bakterium zu finden.
Weitere Untersuchungen
Je nach Beschwerdebild können zusätzliche Untersuchungen erforderlich sein. Dazu zählen etwa ein Ultraschall des Oberbauchs oder Bluttests. Sie dienen vor allem dazu, andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen könnten, etwa Gallensteine oder eine Refluxkrankheit.
Welche Diagnoseverfahren Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wählt, hängt von Ihren individuellen Symptomen ab. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen erfahrene Fachkräfte und moderne Diagnosetechniken zur Verfügung, um die Ursache Ihrer Beschwerden zu klären.
Wie wird eine Magenschleimhautentzündung behandelt?
Je nachdem wie stark die Beschwerden sind und was zu der Magenschleimhautentzündung (Gastritis) geführt hat, stehen verschiedene Behandlungsmaßnahmen zur Auswahl. Bei Asklepios setzen wir sowohl medikamentöse als auch nicht medikamentöse Therapieformen ein. Unser Anliegen ist es, die für Sie individuell bestmögliche Behandlungsstrategie zu finden. Unsere Fachärzt:innen und Pflegefachkräfte begleiten Sie dabei einfühlsam und kompetent.
Anpassung der Lebensgewohnheiten
Die Lebensgewohnheiten anzupassen, ist ganz zentral. Dazu gehört, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten, da beide Genussmittel die Magenschleimhaut reizen können. Auch fettige, stark gewürzte oder sehr zuckerhaltige Speisen sollten gemieden werden. Stattdessen raten unsere Expert:innen zu Schonkost mit Zwieback oder Haferschleim, um den Magen zu entlasten. Kleine, über den Tag verteilte Mahlzeiten können die Beschwerden ebenfalls reduzieren. Unsere Ernährungsberater:innen unterstützen Sie gerne mit praktischen Tipps für Ihren Alltag.
Stressbewältigung und Entspannungstechniken
Stress kann die Symptome einer Gastritis verstärken. Daher ist es sinnvoll, gezielte Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen. Methoden wie Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung haben sich bewährt, um den Magen zu beruhigen. Bei Bedarf zeigen Ihnen unsere spezialisierten Fachkräfte, wie Sie Entspannung in Ihren Alltag einbauen können.
Medikamentöse Behandlung
Wenn die Beschwerden trotz der genannten Maßnahmen anhalten oder sehr stark sind, sind Medikamente eine zusätzliche Option. Spezielle Präparate regulieren die Magensäure und schützen die Magenschleimhaut. Die medikamentöse Therapie wird individuell von unseren Ärztinnen und Ärzten auf Ihre Situation abgestimmt. Unsere Pflegekräfte erklären Ihnen gerne die korrekte Einnahme.
Behandlung einer Helicobacter-pylori-Infektion
Liegt eine Infektion mit Helicobacter pylori vor, wird in der Regel eine gezielte Behandlung eingeleitet. Ziel ist, das Bakterium zu beseitigen und die Entzündung der Magenschleimhaut zu lindern. Die Therapie wird regelmäßig von unseren Fachkräften überprüft, um die Behandlung gegebenenfalls anpassen zu können.
Unterstützung durch Pflegefachkräfte
Während der gesamten Behandlung sind unsere Pflegefachkräfte an Ihrer Seite. Sie sind Ihre ersten Ansprechpartner:innen, wenn Sie Fragen zu den empfohlenen Maßnahmen oder zu der Medikamenteneinnahme haben. Gemeinsam mit Ihnen arbeiten wir bei Asklepios daran, Ihre Beschwerden zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Welche Erkrankungen stehen mit einer Magenschleimhautentzündung in Verbindung?
Eine Gastritis kann sowohl durch andere Erkrankungen ausgelöst werden als auch selbst Ursache für weitere gesundheitliche Probleme sein. Diese sogenannten Begleiterkrankungen stehen häufig in direktem Zusammenhang mit der Schädigung der Magenschleimhaut und der damit verbundenen Veränderungen im Verdauungssystem. Besonders häufig leiden Personen mit einer Magenschleimhautentzündung auch an diesen Erkrankungen:
Refluxkrankheit
Die Refluxkrankheit entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt und dort die Schleimhaut reizt. Bei einer Gastritis kann der Schutzmechanismus des Magens geschwächt sein, wodurch es zu einem vermehrten Rückfluss der Säure kommt. Typische Symptome sind Schmerzen hinter dem Brustbein (Sodbrennen) und saures Aufstoßen.
Magengeschwür (Ulkus ventriculi)
Wird die Magenschleimhaut durch eine anhaltende Entzündung so stark geschädigt, dass tieferliegende Gewebeschichten betroffen sind, kann sich ein Magengeschwür bilden. Es handelt sich um eine häufige Folge einer chronischen Gastritis, die zu starken Magenschmerzen, Übelkeit und in schweren Fällen zu Blutungen führt.
Zwölffingerdarmgeschwür (Ulkus duodeni)
Ein Zwölffingerdarmgeschwür betrifft die Schleimhaut des Dünndarms. Es wird oft durch eine Helicobacter-pylori-Infektion oder eine Überproduktion von Magensäure verursacht. Viele Betroffene berichten, dass die Bauchschmerzen vor allem auf nüchternem Magen auftreten.
Blutarmut (Anämie)
Eine chronische Gastritis kann die Aufnahme des Vitamins B12 beeinträchtigen, was zu einer sogenannten perniziösen Anämie führt. Bei dieser Form der Blutarmut fühlen sich die Betroffenen müde, schwach und können sich nur schwer konzentrieren.
Magenkrebs
In seltenen Fällen erhöht eine unbehandelte Gastritis, insbesondere wenn sie durch Helicobacter pylori verursacht wird, das Risiko für Magenkrebs. In der Regel bilden sich zunächst Krebsvorstufen wie die chronische Atrophie (Rückbildung von Körpergewebe) der Magenschleimhaut.
In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen erfahrene Fachkräfte zur Verfügung, die diese Zusammenhänge erkennen und gezielt behandeln können.
Wie kann ich selbst zur Linderung einer Magenschleimhautentzündung beitragen?
Ein magenfreundlicher Lebensstil schützt die Schleimhaut und beugt Beschwerden vor. Gleichzeitig können Sie mit den richtigen Verhaltensweisen bereits bestehende Symptome lindern. Hier sind konkrete Tipps, die Sie in Ihren Alltag integrieren können.
Verzichten Sie vollständig auf Alkohol
Alkohol ist ein bekannter Reizstoff für die Magenschleimhaut. Er fördert die Produktion von Magensäure und greift die schützende Schleimschicht des Magens an. Am besten meiden Sie Alkohol konsequent. Besonders magenfreundliche Getränke sind stilles Wasser oder Kräutertees. Trinken Sie beispielsweise 400 ml Kamillentee am Abend, um den Magen zu beruhigen.
Ernähren Sie sich magenschonend
Eine ausgewogene und leicht verdauliche Ernährung entlastet die Magenschleimhaut. Bevorzugen Sie fettarme Speisen, die schonend gegart oder gedämpft wurden. Vermeiden Sie stark gewürzte, frittierte oder zuckerhaltige Lebensmittel. Planen Sie Ihre Mahlzeiten so, dass Sie über den Tag verteilt fünf kleinere Portionen essen, um den Magen nicht zu überlasten. Ein Beispiel für eine magenfreundliche Mahlzeit ist ein Teller Haferschleim mit gedünstetem Apfel und etwas Zimt.
Hören Sie mit dem Rauchen auf
Nikotin schädigt die Magenschleimhaut und regt die Produktion von Magensäure an. Ein Rauchstopp ist daher eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung und auch bei einer bestehenden Gastritis. Unterstützende Angebote wie Raucherentwöhnungsprogramme oder Entspannungstechniken können den Ausstieg erleichtern. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt berät Sie gerne dazu.
Reduzieren Sie Stress gezielt
Chronischer Stress ist Gift für die Magenschleimhaut. Gönnen Sie sich daher regelmäßige Entspannungsphasen. Methoden wie Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung sind gut geeignet, um Stress abzubauen. Nehmen Sie sich beispielsweise täglich 15 Minuten Zeit für eine Atemübung oder eine kurze Meditation, um zur Ruhe zu kommen.
Vermeiden Sie unnötige Schmerzmittel
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac können die Magenschleimhaut schädigen, besonders bei langfristiger Einnahme. Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob alternative Schmerzmittel oder zusätzliche magenschützende Medikamente für Sie infrage kommen. Falls Schmerzmittel notwendig sind, nehmen Sie diese möglichst nach einer Mahlzeit ein, um den Magen zu schützen.
Trinken Sie ausreichend Wasser
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Verdauung und entlastet den Magen. Sie sollten täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter stilles Wasser trinken, verteilt über den Tag. Kohlensäure kann den Magen reizen.
Achten Sie auf Hygiene
Eine mögliche Ursache für Gastritis ist eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände, insbesondere vor dem Essen und nach dem Toilettengang. Achten Sie zudem darauf, Lebensmittel gründlich zu waschen und richtig zu lagern, um eine Übertragung des Bakteriums zu vermeiden.
Die genannten Maßnahmen lassen sich gut im Alltag umsetzen. Mit der richtigen Ernährung, dem Verzicht auf reizende Substanzen und Stressbewältigung tragen Sie aktiv zur Gesundheit Ihrer Magenschleimhaut bei. Wir bei Asklepios unterstützen Sie gerne dabei, diese Tipps einzuhalten und Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Was passiert bei einer Schleimhautentzündung im Magen?
Der Magen erfüllt essenzielle Funktionen für die Verdauung. Er produziert Magensäure und Verdauungsenzyme, die die Nahrung zersetzen und Krankheitserreger abwehren. Eine Schleimschicht schützt die Magenwand vor der aggressiven Magensäure. Wird diese Schutzschicht jedoch geschädigt, kommt es zu einer Entzündung der Magenschleimhaut.
Eine der häufigsten Ursachen für diese Schädigung ist das Bakterium Helicobacter pylori. Es stört die Balance zwischen Magensäureproduktion und Schleimschutz, was bei etwa vier bis acht von 100 infizierten Personen zu einer Gastritis führt. Weil Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac die Bildung des schützenden Hormons Prostaglandin hemmen, kann auch eine regelmäßige Einnahme von Medikamenten die Magenschleimhaut angreifen. Darüber hinaus belasten Faktoren wie übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen oder Stress den Magen.
Wird eine Magenschleimhautentzündung nicht behandelt, können dauerhafte Schäden entstehen. Es besteht das Risiko, dass sich Geschwüre (Ulkus) oder sogar bösartige Tumore entwickeln. Daher ist es wichtig, die Funktion und Gesundheit des Magens durch eine angepasste Lebensweise und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung zu unterstützen.