Asklepios Kliniken entwickeln „Virtuelle Krankenhausstationen“

Datum25. Oktober 2024
OrtHamburg
  • Kliniken versorgen Krankenhauspatient:innen aus Pflegeeinrichtungen telemedizinisch
  • Umsetzung in Hamburg und Hessen schon Mitte 2025
  • Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses hat Förderung unter Auflagen zugesagt
  • Krankenkassen unterstützen das Vorhaben

Die Asklepios Kliniken Gruppe erhält Fördergelder in Millionenhöhe zur Errichtung von „Virtuellen Krankenhausstationen“ aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses. Das Projekt, das von einer Reihe von Krankenkassen als Konsortial- und Kooperationspartner mitgetragen wird, ist bundesweit bislang einmalig: Das innovative Modell hat zum Ziel, Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen, die einen Krankenhaus-Versorgungsbedarf haben, nach einer Erstversorgung in einer Krankenhausnotaufnahme nicht physisch in der Klinik zu behandeln. Stattdessen werden die Bewohner:innen in die Pflegeeinrichtung zurück transportiert und dort per Telemedizin vom Team des Krankenhauses in ihrer gewohnten Umgebung weiterbehandelt. Die telemedizinische Behandlung durch Fachärzt:innen und Pflegekräfte der Asklepios Kliniken umfasst sämtliche Aspekte der Krankenhausversorgung, wie beispielsweise die regelmäßige Überwachung der Vitalparameter sowie mehrmals tägliche Video-Konsultationen. Dadurch ist eine hochwertige medizinische Versorgung gewährleistet, während die Patient:innen formal weiter der Klinik zugeordnet bleiben. Die Virtuellen Stationen werden in der zweiten Jahreshälfte 2025 zunächst an den beiden Asklepios Standorten Hamburg Nord (für die Region Hamburg) und Langen (für die Region Frankfurt) etabliert, mit Pflegeeinrichtungen als Partner.

„Dieses zukunftsweisende Projekt ist das Ergebnis zweijähriger intensiver Planungen. Es zeigt, wie innovative Lösungen im Gesundheitswesen durch enge Kooperationen entstehen können, ohne auf zentrale Vorgaben angewiesen zu sein“, sagt Joachim Gemmel, CEO der Asklepios Kliniken. Marco Walker, CEO der Asklepios Kliniken, ergänzt: „Virtuelle Krankenhausstationen sind ein zentraler Bestandteil unserer Value-Based-Health-Care-Strategie. Sie verbessern nicht nur die Versorgung, sondern tragen langfristig zur Kostensenkung im Gesundheitswesen bei.“ Und Priv.-Doz. Dr. med. Sara Sheikhzadeh, CMO der Asklepios Kliniken, betont: „Mit den Virtuellen Krankenhausstationen heben wir unsere digitale Versorgungsstrategie auf ein neues Level und bieten pflegebedürftigen Patient:innen eine innovative Behandlungsoption.“

Zum Hintergrund: Der Versorgungspfad für die Virtuellen Krankenhausstationen ist abgeleitet aus gleichartigen erfolgreichen Modellen im National Health Service (NHS) in Großbritannien sowie US-amerikanischen Versorgungsorganisationen. Hier haben sich „Virtual Wards“ bzw. „Hospital at Home“-Konzepte bereits während der Covid-19-Pandemie etabliert. Die Modelle haben gezeigt, dass Versorgungskosten im System hierdurch reduziert werden können, da durch die Verknüpfung der Sektoren Effizienzreserven gehoben werden können. Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass die Versorgungsqualität mindestens gleichwertig ist und in bestimmen Aspekten sogar steigt, denn jeder vermiedene physische Krankenhausaufenthalt ist auch eine psychische Entlastung für die oftmals sehr fragilen Pflegeeinrichtungsbewohner:innen. Auch aus der Sicht der am Projekt beteiligten Pflegeeinrichtungen bieten sich Vorteile, da die Bewohner:innen in ihrer vertrauten Umgebung verbleiben und auch eine engere gemeinsame Zusammenarbeit zwischen dem Pflegeteam im Heim und dem Team im Krankenhaus entsteht.

Aufgrund dieser positiven Erfahrungen in anderen Ländern hat Asklepios den Brückenschlag zum Technologieanbieter Doccla hergestellt, der mit seiner Virtual-Ward-Plattform und Knowhow aus dem NHS bereitgestanden hat, um das Modell für Deutschland zu entwickeln. 

Das Vorhaben der Virtuellen Krankenhausstationen wird gemeinsam getragen mit den Konsortialpartnern AOK Rheinland/Hamburg, Barmer, Mobil BKK und dem BKK Bundesverband sowie den Kooperationspartnern Viactiv Krankenkasse, R+V BKK, energie BKK, Novitas BKK, BIG und Bertelsmann BKK.
Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das INAV Institut in Berlin. 
Beginn der neuen Versorgungsform wird Mitte 2025 sein. 
 

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