Kyphose bei Kindern und Jugendlichen

Morbus Scheuermann bei Kindern und Jugendlichen

Kyphose (Rundrücken) verstehen

Die Krankheit (Morbus) Scheuermann oder auch Rundrücken (Kyphose) ist eine strukturelle Deformität der Wirbelsäule. Sie kann insbesondere während des Wachstums in der Pubertät bei Kindern und Jugendlichen auftreten und zu einem verstärkten Rundrücken führen. Diese Veränderung der Wirbelsäulenstruktur kann verschiedene Ursachen haben und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

Im Folgenden erklären unsere Fachkräfte Symptome, Diagnose und Behandlung von Rundrücken bei Kindern und Jugendlichen. Sie beschreiben, wie sich die Erkrankung auf die Entwicklung der Wirbelsäule auswirkt und welche Therapien zur Verfügung stehen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und weitere Komplikationen zu vermeiden.

Sind Sie auf der Suche nach medizinischer Hilfe? Unsere Expert:innen sind für Ihr Kind und Sie da. Uns ist es sehr wichtig, dass Sie sich stets bestens informiert fühlen – bitte stellen Sie stets alle Ihre Fragen. Unsere Fachkräfte werden sie gern beantworten.

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Häufige Symptome bei Rundrücken und erste Schritte bei Verdacht

Bei Rundrücken (Kyphose) kommt es zu einer verstärkten Krümmung des oberen Rückenbereichs. Er kann unterschiedliche Ursachen haben und eine Vielzahl von Symptomen nach sich ziehen. Zu den verbreitetsten Symptomen eines Rundrückens zählen:

  • Veränderte Körperhaltung: Oftmals ist eine sichtbare Veränderung der Körperhaltung das erste Indiz für einen Rundrücken. Die Schultern und der obere Rücken können vorgebeugt wirken, was umgangssprachlich auch als „Buckel” bezeichnet wird.
  • Rückenschmerzen: Die unnatürliche Krümmung der Wirbelsäule kann nicht nur im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS), sondern auch in den benachbarten Abschnitten der Halswirbelsäule (HWS) und Lendenwirbelsäule (LWS) zu Schmerzen führen. Diese können von leichten Beschwerden bis hin zu andauernden (persistierenden) Schmerzen reichen.
  • Ermüdung der Rückenmuskulatur: Eine dauerhafte Fehlhaltung kann zu einer Überbeanspruchung der Rückenmuskeln führen, was Ermüdungserscheinungen zur Folge hat.
  • Steifigkeit: Betroffene können eine Steifigkeit im Rücken empfinden, die die Beweglichkeit beeinträchtigt.
  • Bewegungseinschränkungen: Eine verstärkte Krümmung kann die Beweglichkeit des Rückens einschränken und somit alltägliche Verrichtungen erschweren.

Falls Sie bei Ihrem Kind Anzeichen eines Rundrückens feststellen, suchen Sie zeitnah Ihre Kinderärztin beziehungsweise Ihren Kinderarzt auf oder eine orthopädische Praxis. Diese Fachärzt:innen können eine erste Untersuchung vornehmen, die Symptome bewerten und gegebenenfalls physikalische Behandlungen einleiten. Bei Bedarf wird eine Überweisung zu Kinderorthopäd:innen erfolgen, um eine spezialisierte Diagnostik und Therapie zu gewährleisten. Es ist wichtig, frühzeitig zu handeln, um das Fortschreiten des Rundrückens (Kyphose) zu verhindern und die Entwicklung Ihres Kindes positiv zu unterstützen.

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Diagnose über bildgebende Verfahren

Zur genaueren Beurteilung der Wirbelsäule setzen die Ärzt:innen bildgebende Verfahren ein. Dazu gehören:

  • Röntgenaufnahmen: Sie sind der Standard bei der Diagnose eines Rundrückens (Kyphose) und zeigen die Form und das Ausmaß der Krümmung. Ärzt:innen verwenden häufig den Cobb-Winkel, ein Maß für die Krümmung der Wirbelsäule, um den Schweregrad der Kyphose zu bestimmen.
  • Magnetresonanztomografie (MRT, Verfahren mittels Magnetfeldern): Diese Methode wird nicht primär zur Diagnosestellung einer Kyphose eingesetzt, sondern dient zur Differentialdiagnose oder vor einer operativen Therapie zum Ausschluss weiterer Erkrankungen der Wirbelsäule wie zum Beispiel Fehlbildungen des Rückenmarks. Sie ist besonders hilfreich, um Weichteilstrukturen wie Bandscheiben und Rückenmark detailliert darzustellen.

Die frühzeitige Diagnose einer Kyphose ist wichtig, um eine angemessene Behandlung einleiten und mögliche Komplikationen vermeiden zu können. Bei Kindern und Jugendlichen kann eine rechtzeitige Diagnose dazu beitragen, das Fortschreiten der Krümmung während des Wachstums zu kontrollieren.

Behandlung durch stabilisierend-versteifende Operationen

In schweren Fällen von Rundrücken (Kyphose), bei denen konservative Methoden nicht ausreichend sind, können stabilisierend-versteifende Operationen notwendig sein. Diese Eingriffe zielen darauf ab, die Wirbelsäule in eine korrigierte Position zu bringen und dort zu fixieren.

Bei Asklepios verwenden unsere erfahrenen Wirbelsäulenchirurg:innen moderne Techniken und Materialien, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Die Entscheidung für eine Operation wird immer individuell und in enger Absprache mit unseren jungen Patient:innen und ihren Eltern getroffen.

Prävention

Sie können selbst einiges dazu beitragen, dass die Erkrankung bei Ihrem Kind nicht oder nicht so schwer auftritt. Unsere Expert:innen geben Ihnen hier einige Hinweise und Tipps:

Haltung bewusst wahrnehmen und verbessern

  • Regelmäßige Haltungskontrolle: Mehrmals täglich sollte die eigene Haltung überprüft werden. Streben Sie eine aufrechte Position mit geradem Rücken und angezogenen Schultern an. Ermuntern Sie Ihr Kind dazu.
  • Arbeitsplatz ergonomisch gestalten: Der Monitor sollte auf Augenhöhe sein und der Stuhl die Lendenwirbelsäule unterstützen. Der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel sollte etwa 90 Grad betragen.

Stärkung der Rückenmuskulatur

  • Gezieltes Rückentraining: Mindestens zweimal pro Woche sollte Ihr Kind Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur durchführen. Dabei ist auf eine korrekte Ausführung zu achten, um die Wirbelsäule nicht zusätzlich zu belasten.
  • Krafttraining: Übungen wie Rudern oder das Training mit dem Theraband können Ihrem Kind dabei helfen, die Muskulatur zu stärken. Ansonsten verwenden Sie beim Krafttraining leichte Gewichte, um mit 15 bis 20 Wiederholungen arbeiten zu können.

Flexibilität und Dehnung

  • Dehnübungen: Täglich sollte Ihr Kind die Brust- und Hüftbeugemuskulatur dehnen, um Verspannungen vorzubeugen und die Beweglichkeit zu erhalten.
  • Yoga oder Pilates: Diese sanften Sportarten fördern die Flexibilität und das Körperbewusstsein und können helfen, Fehlhaltungen zu korrigieren.

Gewichtskontrolle

  • Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Calcium und Vitamin D ist, unterstützt die Knochengesundheit. Täglich sollten mindestens 1000 mg Calcium und 800 IU Vitamin D aufgenommen werden.
  • Gewicht im Normalbereich halten: Übergewicht belastet die Wirbelsäule zusätzlich und kann die Entwicklung eines Rundrückens (Kyphose) begünstigen.

Vermeidung von einseitiger Belastung

  • Wechselnde Tätigkeiten: Ihr Kind sollte längeres Sitzen oder Stehen regelmäßig durch kurze Bewegungspausen unterbrechen. Wir empfehlen einen Positionswechsel alle 30 Minuten.
  • Schwere Lasten richtig heben: Beim Heben schwerer Gegenstände sollte aus den Beinen heraus gehoben werden, um den Rücken zu schonen.

Regelmäßige medizinische Kontrollen

  • Früherkennung: Besonders bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase ist es wichtig, die Wirbelsäule regelmäßig untersuchen zu lassen, um Anzeichen eines Rundrückens (Kyphose) frühzeitig zu erkennen.

Aktiver Lebensstil

  • Bewegung integrieren: Tägliche Aktivitäten wie Spazierengehen oder Radfahren tragen zur allgemeinen Gesundheit bei und unterstützen eine gesunde Wirbelsäule.

Durch die Integration dieser präventiven Maßnahmen in den Alltag können Sie das Risiko eines Rundrückens (Kyphose) reduzieren oder das Fortschreiten verlangsamen. Es ist wichtig, auf die Signale des Körpers zu achten und bei Schmerzen oder Veränderungen der Haltung professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios bieten Ihrem Kind individuelle Beratung und kompetente Behandlung an.