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Ein Überblick über interstitielle Lungenerkrankungen
Lungengerüsterkrankungen, auch als interstitielle Lungenerkrankungen (ILE) bekannt, bilden eine Gruppe seltener Erkrankungen der Lunge. Sie betreffen das sogenannte Lungeninterstitium (oder Lungengerüst), also Binde- und Stützgewebe, das die Lunge durchzieht. Diese Erkrankungen erschweren die Atmung, und Symptome wie Atemnot und Husten können die Folge sein.
Auf diesen Seiten haben unsere Expert:innen für Sie Informationen zu Diagnose, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Lungengerüsterkrankungen zusammengestellt. Sind Sie auf der Suche nach medizinischer Hilfe? Unsere Teams bei Asklepios stehen Ihnen gerne zur Verfügung und beraten Sie umfassend.
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Lungengerüsterkrankungen können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die sich im Verlauf der Erkrankung unterschiedlich ausbilden. Hier stellen wir Ihnen die häufigsten Beschwerden vor:
Bei älteren Menschen können sich die Symptome einer Lungengerüsterkrankung anders äußern und erfordern daher eine aufmerksame Beobachtung. Dabei ist es wichtig, auch unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Gewichtsverlust oder allgemeines Unwohlsein ernst zu nehmen und ärztlich abzuklären. Es sind mögliche frühe Anzeichen einer ILE.
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Um eine Lungengerüsterkrankung zu erkennen, nutzen unsere Ärztinnen und Ärzte folgende Methoden:
Zu Beginn steht die Anamnese. Eine unserer Ärztinnen oder ein Arzt bespricht mit Ihnen Ihre Symptome, die Dauer und Intensität Ihrer Beschwerden sowie mögliche Risikofaktoren. Dazu zählen Rauchen, berufliche Belastung durch Schadstoffe und familiäre Vorbelastung. Bei der körperlichen Untersuchung achten unsere Fachkräfte auf Anzeichen wie Trommelschlegelfinger, Uhrglasnägel und Knisterrasseln.
Mit Lungenfunktionstests wie der Spirometrie oder Bodyplethysmographie messen wir Ihr Lungenvolumen und die Luftflussraten, um Einschränkungen der Lungenkapazität zu identifizieren. Die Lungenkapazität beschreibt die maximale Luftmenge, die eine Lunge aufnehmen kann. Ist der Umfang des Gasaustauschs in der Lunge (Diffusionskapazität) verringert, kann das auf eine Schädigung des Lungengewebes hinweisen.
Die hochauflösende Computertomographie (HRCT, computergestützte Röntgenuntersuchung) des Thorax (Brustkorb) ist ein zentrales Diagnoseinstrument bei Verdacht auf eine Lungengerüsterkrankung. Sie ermöglicht es unseren Ärzt:innen, das Ausmaß und Muster der Lungengewebeveränderungen detailliert zu beurteilen. Typisch bei einer ILE sind beispielsweise sogenannte Honigwabenmuster oder Milchglasverschattungen.
Spezielle laborchemische Untersuchungen sind ein weiterer wichtiger Bestandteil der Diagnostik. Sie umfassen Tests auf Anzeichen einer rheumatischen Erkrankung sowie Untersuchungen auf allergische Beeinträchtigungen. Beides kann mit der Lungengerüsterkrankung zusammenhängen. Die Tests helfen unseren Mediziner:innen, die Diagnose zu vervollständigen und die für Sie bestmögliche Therapie zusammenzustellen.
In einigen Fällen kann eine Bronchoskopie, also die Entnahme von Lungensekret mit einer kleinen Sonde, oder eine Lungenbiopsie (Entnahme einer Gewebeprobe) erforderlich sein. Diese Proben untersuchen wir auf krankhafte Veränderungen.
Die Diagnose einer Lungengerüsterkrankung ist komplex und erfordert oft die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen. Unsere Expert:innen bei Asklepios stehen Ihnen zur Verfügung, um Sie durch diesen Prozess zu begleiten und die bestmögliche Behandlungsstrategie für Ihre individuelle Situation zu entwickeln.
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Die Behandlung von Lungengerüsterkrankungen zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios bieten wir verschiedene Therapieansätze an, die auf die individuellen Bedürfnisse unserer Patient:innen zugeschnitten sind.
Die Atemtherapie ist eine zentrale Säule in der Behandlung von Lungengerüsterkrankungen. Sie hilft Patient:innen, effektiver zu atmen, Atemnot zu verringern und die Sauerstoffaufnahme zu verbessern. Unsere speziell geschulten Atemtherapeut:innen arbeiten mit ihren Patient:innen an Atemtechniken, die die Atemmuskulatur stärken und die Lungenkapazität erhöhen sollen. Die Atemtherapie kann auch Entspannungsübungen umfassen, die Stress abbauen und das allgemeine Wohlbefinden fördern.
Physiotherapie spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung und Verbesserung der Mobilität und körperlichen Fitness von Patient:innen mit Lungengerüsterkrankungen. Durch gezielte Übungen wird die Muskulatur gestärkt, was wiederum die Atmung unterstützt und die Belastbarkeit im Alltag erhöht. Unsere Physiotherapeut:innen entwickeln für Sie einen individuellen Trainingsplan, der auf Ihre Fähigkeiten und Bedürfnisse abgestimmt ist.
Bei fortgeschrittenen Lungengerüsterkrankungen kann eine Sauerstofflangzeittherapie notwendig werden, um die Sauerstoffversorgung des Körpers sicherzustellen. Diese Therapieform wird in den Asklepios Kliniken angeboten und von unseren erfahrenen Fachkräften überwacht. Die individuell angepasste Sauerstofftherapie kann die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit unserer Patient:innen deutlich verbessern.
Die sogenannte immunmodulatorische Therapie reguliert das Immunsystem und reduziert so Entzündungsprozesse in der Lunge. Glukokortikoide sind eine häufig verwendete Medikamentengruppe, die entzündungshemmend wirkt. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios verschreiben und überwachen diese Therapie sorgfältig, um die Symptome zu kontrollieren und Nebenwirkungen zu minimieren.
Antifibrotische Medikamente sind eine neuere Behandlungsoption, die das Fortschreiten der Verhärtung und Vernarbung des Gewebes (Fibrose) verlangsamen kann. Sie wirken, indem sie die übermäßige Bildung von Bindegewebe in der Lunge hemmen. Unsere Fachärzt:innen setzen diese Medikamente gezielt ein, um die Lungenfunktion zu erhalten und die Lebensqualität ihrer Patient:innen zu verbessern.
Die Behandlung von Lungengerüsterkrankungen erfordert eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Therapie. Unsere Expert:innen bei Asklepios ist es wichtig, die jeweils bestmöglichen Behandlungspläne für ihre Patient:innen zu erstellen und sie auf ihrem Weg zu unterstützen.
Bei Lungengerüsterkrankungen können verschiedene Begleiterkrankungen auftreten, die unter Umständen auch die Ursache sind. Die Berücksichtigung dieser Krankheiten ist für eine umfassende Behandlung und Betreuung der Patient:innen von großer Bedeutung. Die häufigsten Begleiterkrankungen sind:
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronische entzündliche Gelenkerkrankung, die auch das Lungengewebe betreffen kann. Bei Patient:innen mit rheumatoider Arthritis kann es durch die Entzündungstätigkeit im Körper zu einer interstitiellen Lungenerkrankung kommen.
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine Autoimmunerkrankung (Fehlreaktion des Immunsystems), die multiple Organsysteme betrifft, einschließlich der Lunge. Bei SLE-Patient:innen kann eine interstitielle Lungenerkrankung als Komplikation auftreten.
Sklerodermie ist eine seltene Erkrankung, die durch eine Verhärtung und Verdickung der Haut gekennzeichnet ist. Sie kann auch das Lungengewebe betreffen und zu einer interstitiellen Lungenerkrankung führen.
Die Sarkoidose ist eine entzündliche Erkrankung, bei der sich kleine Granulome (knötchenförmige Zellenansammlung) in verschiedenen Organen bilden. Die Lunge ist eines der am häufigsten betroffenen Organe.
Die idiopathische Lungenfibrose ist eine Form der Lungengerüsterkrankung, deren Ursache noch unbekannt ist. Bei ihr führt eine chronische, fortschreitende Fibrosierung des Lungengewebes zu schweren Atemproblemen.
Bei einer COPD kommt es zu dauerhaften Entzündungen in der Lunge und Patient:innen können auch Merkmale einer interstitiellen Lungenerkrankung aufweisen. Die Kombination beider Erkrankungen verschlimmert in der Regel die Symptome und den Krankheitsverlauf.
Zu den Begleiterkrankungen zählen auch Vaskulitiden, entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße wie die Mikroskopische Polyangiitis und die Polyangiitis mit Granulomatose. Bei der Mikroskopischen Polyangiitis kommt es häufig zu einer Beteiligung der kleinen Blutgefäße der Lunge. Die Polyangiitis mit Granulomatose kann auch die Bildung von Granulomen in der Lunge verursachen.
Es ist wichtig, bei Patient:innen mit Lungengerüsterkrankungen auf Anzeichen dieser und anderer Begleiterkrankungen zu achten, um eine angemessene Behandlung zu gewährleisten. Unsere Ärzt:innen und Fachkräfte bei Asklepios sind erfahren in der Diagnose und Behandlung dieser komplexen Krankheitsbilder und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.
Hier finden Sie Termine zu diesem Thema.
Es gibt Maßnahmen, die das Risiko einer Lungengerüsterkrankung senken oder den Verlauf positiv beeinflussen können. Diese vorbeugenden Maßnahmen können Sie in Ihren Alltag einbinden:
Durch die Berücksichtigung dieser Maßnahmen können Sie nicht nur das Risiko für Lungengerüsterkrankungen senken, sondern auch Ihre allgemeine Gesundheit und Lebensqualität verbessern. Unsere Fachkräfte bei Asklepios unterstützen Sie gern mit weiteren Informationen und individueller Beratung.
Die Lunge ist das zentrale Organ unserer Atmung. Sie ist für den Gasaustausch – die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von Kohlendioxid – verantwortlich. Die Lunge besteht aus zwei Lungenflügeln, die sich im Brustkorb befinden und durch das Zwerchfell von der Bauchhöhle getrennt sind.
Die Lunge ist aus einer Vielzahl von Lungenbläschen, den sogenannten Alveolen, aufgebaut, die von einem Netz aus feinen Blutgefäßen, den Kapillaren, umgeben sind. Die Alveolen sind Teil des Lungengerüsts oder Interstitiums, zu dem auch Bindegewebe, Nerven und Lymphgefäße gehören. Bei Lungengerüsterkrankungen kommt es zu einer Entzündung und/oder Fibrosierung (Vernarbung beziehungsweise Verhärtung) des Lungengerüsts. Die Wände der Alveolen verdicken sich, was den Gasaustausch erschwert. Gleichzeitig vermindertet sich die Dehnbarkeit der Lunge (Compliance) und ihre Leistungsfähigkeit ist beeinträchtigt.