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Chronische Tonsillitis (wiederkehrende Mandelentzündungen)

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Chronische Tonsillitis (wiederkehrende Mandelentzündungen)

Die chronische Tonsillitis, auch bekannt als wiederkehrende akute Mandelentzündung, ist eine anhaltende Erkrankung der Gaumenmandeln. Gekennzeichnet ist sie durch häufige Entzündungsschübe.

Wir haben für Sie Informationen zur Diagnose, den Symptomen und den Behandlungsmöglichkeiten dieser hartnäckigen Halsinfektion zusammengestellt. Im Folgenden erläutern wir Ihnen, wie die chronische Tonsillitis das Wohlbefinden beeinträchtigen kann und welche therapeutischen Ansätze wir Ihnen bei Asklepios anbieten. Das gemeinsame Ziel unserer erfahrenen Teams ist die jeweils individuell bestmögliche Behandlung auf der Basis einer präzisen Diagnostik.

Haben Sie Fragen zu Mandelentzündungen oder anderen Erkrankungen? Unsere Expert:innen bei Asklepios stehen Ihnen gern zur Verfügung – wir möchten, dass es Ihnen bald wieder besser geht.

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Häufige Symptome der chronischen Tonsillitis

Die chronische Tonsillitis umfasst wiederkehrende akute Mandelentzündungen.

Intensität und Kombination der Symptome können von Person zu Person variieren. Bei Frauen und Männern sind die Beschwerden ähnlich ausgeprägt, Frauen zeigen sich bei chronischen Mandelentzündungen aber anfälliger für bestimmte Komplikationen. Zu den häufigsten Symptomen einer akuten Mandelentzündung gehören:

  • Fieber
  • Gelenkschmerzen: Die Entzündung kann sich auf den gesamten Körper auswirken und Symptome wie Gelenkschmerzen verursachen, die oft mit einem allgemeinen Gefühl der Schwäche einhergehen.
  • Halsschmerzen: Schmerzen im Halsbereich sind typisch für eine chronische Tonsillitis. Schlucken kann die Schmerzen verstärken, die sich auch auf die Ohren ausweiten können.
  • Schluckbeschwerden: Die entzündeten Mandeln können das Schlucken erschweren und Schmerzen beim Essen oder Trinken verursachen.

Bei starken und/oder anhaltenden Beschwerden sollten Sie auf jeden Fall ärztlichen Rat einholen.

Was tun bei akuten Symptomen einer Tonsillitis?

Wenn Sie plötzlich unter starken Halsschmerzen, hohem Fieber, Schluckbeschwerden oder Atemnot leiden, sollten Sie eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.

Denken Sie daran, dass eine chronische Tonsillitis zu wiederkehrenden akuten Infektionen führen kann. Durch eine rechtzeitige ärztliche Behandlung können langfristige Gesundheitsschäden vermieden werden.

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Diagnose der chronischen Tonsillitis

Die Diagnose der chronischen Tonsillitis erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung und gegebenenfalls weiterführenden Untersuchungen.

  • Anamnese: Die Diagnose beginnt mit einem ausführlichen Gespräch zwischen Ihnen und der Sie behandelnden Ärztin oder dem Arzt. Hierbei erfassen unsere erfahrenen Fachkräfte Ihre Krankheitsgeschichte und Ihre Symptome. Wichtig sind Informationen über die Häufigkeit und Schwere der Halsschmerzen, Fieberepisoden, Schluckbeschwerden und ob Sie in der Vergangenheit Antibiotika zur Behandlung von Halsinfektionen eingenommen haben.
  • Körperliche Untersuchung: Bei der körperlichen Untersuchung achten unsere Ärzt:innen auf die Größe der Mandeln, auf Beläge oder weißgelbliche Ausscheidungen auf den Gaumenmandeln (Eiterstippen), auf eine Rötung und Schwellung des Gewebes sowie auf vergrößerte Lymphknoten (erbsengroße Sammelpunkte, die Keime und Zellen aus dem Körper filtern) im Nackenbereich.
  • Weiterführende Untersuchungen: In einigen Fällen können unsere Ärzt:innen zusätzliche Untersuchungen vornehmen, um ihre Diagnose zu bestätigen oder andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Dazu gehören Rachenabstriche zur Identifizierung von Bakterien, Bluttests zur Überprüfung der Entzündungswerte und, in seltenen Fällen, eine Gewebeprobe (Biopsie) der Mandeln.
  • Bildgebende Verfahren: In komplizierten Fällen setzen wir bei Asklepios bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) des Halses ein. Damit können wir die Ausdehnung der Entzündung oder das Vorhandensein von schmerzhaften Eiteransammlungen (Abszessen) beurteilen.

Behandlungsmöglichkeiten bei chronischer Tonsillitis

Die Behandlung der chronischen Tonsillitis hängt von der Schwere und Häufigkeit sowie von den Symptomen und entsprechend der Beeinträchtigung der Lebensqualität ab. In manchen Fällen kann eine konservative Behandlung mit Medikamenten ausreichend sein, während unsere erfahrenen Fachärzt:innen in anderen Fällen eine operative Entfernung der Mandeln (Tonsillektomie) empfehlen. Entscheidend ist eine individuelle Beratung und Therapieplanung durch unser Behandlungsteam. Bitte stellen Sie dabei auch alle Ihre Fragen, die wir Ihnen gerne beantworten werden.

Tonsillektomie (Entfernung der Mandeln)

Bei diesem chirurgischen Eingriff entfernt unser kompetentes OP-Team die entzündeten Gaumenmandeln vollständig. Die OP unter Vollnarkose dauert etwa 30 bis 45 Minuten. Wir empfehlen die Tonsillektomie, wenn Patient:innen wiederholt an einer Tonsillitis leiden oder wenn die Entzündung zu Atemproblemen oder Schlafstörungen führt. Mit diesem Eingriff können unsere Ärzt:innen die Halsschmerzen ihrer Patient:innen deutlich  reduzieren und die allgemeine Gesundheit verbessern. Bei Asklepios haben die operierenden  HNO-Ärzt:innen langjährige Erfahrungen mit der Tonsillektomie.

Konservative Therapie

Neben der Tonsillektomie gibt es auch konservative Therapieansätze, die wir bei Asklepios bei weniger schweren Fällen oder als vorbereitende Maßnahme vor einem chirurgischen Eingriff einsetzen. Dazu gehören:

Die medikamentöse Behandlung umfasst in der Regel die Verabreichung von Antibiotika zur Bekämpfung bakterieller Infektionen sowie entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente. Unsere Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie ausführlich zu den geeigneten Medikamenten und der korrekten Einnahme.

Zur Linderung der Symptome können Sie auch lokale Therapien wie Gurgellösungen oder Halssprays anwenden, die antiseptische und beruhigende Inhaltsstoffe enthalten. Diese können die Beschwerden reduzieren und den Heilungsprozess unterstützen.

Die Auswahl der Behandlungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wir treffen Sie in enger Absprache mit Ihnen und stimmen sie individuell auf Sie ab – für Ihre bestmögliche Behandlung.

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Begleiterkrankungen bei chronischer Tonsillitis

Die chronische Tonsillitis kann mit verschiedenen Begleiterkrankungen in Zusammenhang stehen, die entweder die Entzündung der Gaumenmandeln verursachen oder als Folge der anhaltenden Infektion auftreten. Deshalb ist bei Asklepios die Behandlung von Begleiterkrankungen ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Wir bieten Ihnen eine umfassende Betreuung, um sowohl die Tonsillitis als auch die damit verbundenen Begleiterkrankungen effektiv zu behandeln. Hier sind einige der häufigsten:

Rheumatisches Fieber

Das rheumatische Fieber ist eine entzündliche Erkrankung, die als Folge einer unbehandelten oder unzureichend behandelten Streptokokkeninfektion auftreten kann. Streptokokken sind Bakterien, die insbesondere Schleimhäute befallen. Betroffen sind häufig das Herz, die Gelenke, die Haut und das zentrale Nervensystem. Die chronische Tonsillitis kann das Risiko für die Entwicklung eines rheumatischen Fiebers erhöhen.

Peritonsillarabszess

Ein Peritonsillarabszess ist eine Ansammlung von Eiter in der Nähe der Mandeln. Dabei handelt es sich um eine ernste Komplikation der Tonsillitis. Sie kann zu starken Schmerzen, Schluckbeschwerden und in schweren Fällen zu Atemproblemen führen.

Poststreptokokken-Glomerulonephritis

Diese Nierenerkrankung kann nach einer Infektion mit bestimmten Streptokokkenstämmen auftreten. Sie ist durch eine Entzündung der Nieren gekennzeichnet, die zu Bluthochdruck, Schwellungen und – seltener – zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen kann.

Tonsillensteine

Tonsillensteine oder Tonsillolithen sind kleine Verkalkungen, die sich in den Mandeln bilden können. Sie entstehen, wenn sich abgestorbene Zellen und Nahrungspartikel in den Rillen und Spalten der Mandeln ansammeln. Tonsillensteine können Mundgeruch und ein Fremdkörpergefühl im Hals verursachen.

Pharyngitis

Eine Pharyngitis (Rachenentzündung) kann als Begleiterkrankung der chronischen Tonsillitis auftreten. Die Symptome sind Halsschmerzen sowie eine Rötung und Schwellung des Rachenraums.

Vorbeugende Maßnahmen gegen chronische Tonsillitis und Tipps für den Alltag

Um das Risiko einer chronischen Tonsillitis zu verringern oder die Anzahl der Entzündungsepisoden zu reduzieren, können Sie verschiedene vorbeugende Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren. Diese tragen zudem zu einer allgemein besseren Gesundheit bei. Wir haben einige Tipps für Sie zusammengestellt:

  • Zähneputzen: Putzen Sie mindestens zweimal täglich für zwei Minuten mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta die Zähne, um die Ansammlung von Bakterien zu reduzieren.
  • Zahnseide: Verwenden Sie täglich Zahnseide, um Nahrungspartikel und Plaque aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen.
  • Mundspülung: Eine antiseptische Mundspülung kann helfen, die Menge der Bakterien im Mund zu verringern. Wir empfehlen Ihnen eine Spülung einmal täglich für 30 Sekunden.
  • Vitaminreiche Kost: Essen Sie täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse (zusammen etwa 400 g), um Ihr Immunsystem zu stärken.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Sie sollten mindestens zwei Liter Wasser pro Tag trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten und die natürliche Reinigung des Rachens zu unterstützen.
  • Vermeiden Sie Reizstoffe: Scharfe, saure oder sehr heiße Speisen und Getränke können die Schleimhäute reizen. Genießen Sie diese nur in Maßen.
  • Rauchverzicht: Rauchen ist ein Risikofaktor für die Entwicklung einer chronischen Tonsillitis. Wenn Sie nicht rauchen, fangen Sie gar nicht erst damit an. Wenn Sie rauchen, hören Sie schnellstmöglich damit auf. Wenn Sie einen unserer Raucherentwöhnungskurse besuchen möchten, melden Sie sich gern bei uns, wir unterstützen Sie.
  • Ausreichend Schlaf: Sieben bis neun Stunden Schlaf in der Nacht unterstützen das Immunsystem.
  • Entspannungstechniken: Täglich mindestens 15 Minuten Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder tiefe Atemübungen reduzieren Stress.
  • Handhygiene: Waschen Sie mehrmals täglich die Hände für mindestens 20 Sekunden mit Seife, vor allem nach dem Kontakt mit Kranken.
  • Abstand halten: Um Ansteckungen zu vermeiden, sollten Sie während der Erkältungs- und Grippesaison Abstand zu erkrankten Personen halten.
  • HNO-Untersuchungen: Lassen Sie regelmäßig eine HNO-ärztliche Untersuchung durchführen, um frühzeitig Anzeichen einer chronischen Tonsillitis zu erkennen.
  • Grippeimpfung: Jährliche Grippeimpfungen können das Risiko von viralen Infektionen reduzieren, die zu einer Tonsillitis führen können.
  • Vitamin D: Eine tägliche Ergänzung mit Vitamin D kann das Immunsystem unterstützen, insbesondere in den Wintermonaten. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 20–25 Mikrogramm.

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Die Gaumenmandeln: Funktion und Rolle bei der chronischen Tonsillitis

Die Gaumenmandeln spielen eine wichtige Rolle in der Immunabwehr. Sie befinden sich beidseitig am Übergang vom Mund zum Rachen und sind für das Erkennen und Abfangen von Krankheitserregern zuständig, die wir über die Atemwege oder die Nahrung aufnehmen.

Die Hauptfunktion der Gaumenmandeln ist unsere erste Verteidigungslinie gegen eindringende Mikroorganismen, Viren und Gifte. Sie enthalten weiße Blutkörperchen, die für die Immunantwort verantwortlich sind, mit denen unser Körper auf die Eindringlinge reagiert. Wenn Krankheitserreger die Tonsillen erreichen, werden sie von den Lymphozyten erkannt und bekämpft. Dieser Prozess führt zur Bildung von Antikörpern und ist Teil unseres Immunsystems.

Bei einer chronischen Tonsillitis sind die Gaumenmandeln dauerhaft entzündet. Dafür verantwortlich können wiederholte Infektionen, eine anhaltende Reizung oder eine Kombination aus beidem sein. Die chronische Entzündung führt dazu, dass die Mandeln ihre Funktion als Teil des Immunsystems nicht mehr effektiv erfüllen können. Stattdessen werden sie zu einem Reservoir für Bakterien und damit selbst zur Quelle von Infektionen.

Chronisch entzündete Tonsillen können morphologische Veränderungen aufweisen, wie eine Zunahme der Größe (Hypertrophie) sowie Veränderungen in der Oberflächenstruktur und die Bildung von Tonsillensteinen (Tonsillolithen). Diese Veränderungen können zu Symptomen wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und schlechtem Atem führen.

In Fällen, in denen die chronische Tonsillitis zu häufigen Krankheitsausbrüchen führt oder die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt, kann eine Tonsillektomie sinnvoll sein. Die Entfernung der Mandeln beseitigt die Quelle der wiederkehrenden Infektionen, was zu einer deutlichen Symptomlinderung und einer Verringerung der Krankheitsepisoden führen kann.

Die Entscheidung für oder gegen eine Tonsillektomie treffen Sie gemeinsam mit unserem erfahrenem Behandlungsteam nach ausführlicher Besprechung Ihrer individuellen Situation. Dazu gehören die sorgfältige Abwägung Ihrer Beschwerden, der Häufigkeit der Infektionen und Ihres allgemeinen Gesundheitszustands.

Achten Sie auf Ihre Gesundheit! Haben Sie Fragen zur Mandelentzündung oder anderen Gesundheitsthemen? Melden Sie sich gern bei uns. Die erfahrenen Fachkräfte bei Asklepios informieren Sie umfassend und bieten Ihnen eine kompetente Beratung und Behandlung.