Kalkschulter

Alles Wissenswerte über die Tendinosis calcarea

Kalkschulter

Lagert sich Kalk in den Sehnen der Schulter ab, kann das äußert schmerzhaft sein. Obwohl die Erkrankung in der Regel über Jahre hinweg entsteht, treten die Beschwerden meist plötzlich auf. Patient:innen mit einer Kalkschulter, die fachsprachlich als Tendinosis calcarea bezeichnet wird, haben typischerweise Schmerzen, wenn sie den Arm heben oder nachts auf der betroffenen Schulter liegen. Oft ist der Arm zudem in seiner Beweglichkeit eingeschränkt.

Falls Sie Schmerzen in der Schulter verspüren, scheuen Sie sich bitte nicht, Kontakt zu unseren Fachkräften aufzunehmen. Unsere Orthopäd:innen und Unfallchirurg:innen in den Asklepios-Krankenhäusern setzen moderne Diagnostik- und Therapiemethoden ein, um Ihnen gezielt zu helfen.

Welche Symptome treten bei einer Kalkschulter auf?

Unsere Expert:innen haben für Sie Informationen zu den häufigsten Beschwerden zusammengestellt:

  • Schmerzen bei Bewegung: Bei einer Kalkschulter ist vor allem das Anheben des Armes schmerzhaft. Arbeiten über Kopf sind besonders unangenehm. Die Schmerzen treten oft plötzlich und ohne erkennbaren Auslöser auf.
  • Nachtschmerzen: Bei vielen Betroffenen verstärken sich die Schmerzen, wenn sie auf der betroffenen Schulter liegen. Das kann zu Schlafstörungen führen, die den gesamten Organismus belasten.
  • Plötzliche, heftige Schmerzattacken: Lösen sich die Kalkdepots auf, wird eine Entzündung ausgelöst. Dadurch können sehr starke akute Schmerzen hervorgerufen werden.
  • Bewegungseinschränkungen: Teilweise führen die Schmerzen dazu, dass die Betroffenen den Arm nur eingeschränkt bewegen können. In schweren Fällen ist der Arm nahezu unbeweglich.
  • Ruhe- und Entzündungsschmerzen: Die Schmerzen können auch in Ruhephasen auftreten und bis in den Oberarm ausstrahlen. Entzündungen verursachen zusätzlich Schwellungen und erhöhen die Druckempfindlichkeit im Schulterbereich.
  • Ausstrahlende Beschwerden: Manchmal ziehen die Schmerzen bis in den Nacken oder oberen Rücken. Nehmen die Betroffenen eine Schonhaltung der Schulter ein, kommen eventuell Muskelverspannungen hinzu.

Wie wird eine Kalkschulter diagnostiziert?

Um eine Kalkschulter zu identifizieren, kombinieren unsere Fachkräfte verschiedene diagnostische Methoden. Neben der Aufnahme der Krankengeschichte (Anamnese) und einer körperlichen Untersuchung liefern vor allem bildgebende Verfahren wichtige Hinweise.

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Im Gespräch erfasst die Sie untersuchende Ärztin oder der Arzt Ihre Krankengeschichte und analysiert die von Ihnen beschriebenen Beschwerden. Anschließend prüft sie oder er, ob die Schulter geschwollen oder druckempfindlich ist und wie gut Sie das Gelenk bewegen können.
  • Bildgebende Verfahren:
    • Röntgen: Röntgenaufnahmen machen Kalkablagerungen in den Sehnen sichtbar. So können unsere Orthopäd:innen und Chirurg:innen die Größe und Lage der Kalkdepots bestimmen
    • Ultraschall (Sonografie): Dieses Verfahren stellt Kalkdepots dynamisch dar, wodurch unsere Ärzt:innen die Schulterbewegung beobachten können.
    • Magnetresonanztomografie (MRT: Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird): Im Magnetresonanztomografen werden Begleiterkrankungen wie Sehnenrisse oder Entzündungen sichtbar.

Wie kann eine Kalkschulter behandelt werden?

Welche Therapie unsere Spezialist:innen bei einer Kalkschulter einsetzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend ist, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, wie groß die Kalkablagerungen sind und welche Beschwerden vorliegen. Bevor unsere Fachkräfte eine Operation in Betracht ziehen, wird die Erkrankung mit konservativen Methoden behandelt.

  • Stoßwellentherapie: Akustische Wellen regen den Stoffwechsel der Sehnen an und fördern die Auflösung der Kalkdepots. Diese Methode eignet sich besonders bei wiederkehrenden Schmerzen.
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen verbessern die Beweglichkeit der Schulter, verhindern Schonhaltungen und kräftigen die Muskulatur.
  • Kältebehandlung (Kryotherapie): Die gezielte Kühlung der Schulter lindert Schmerzen und reduziert Schwellungen.
  • Schultergelenkspiegelung (Schulterathroskopie): Bringen die konservativen Methoden keine Besserung, entfernen unsere Fachärzt:innen die Kalkdepots mittels minimalinvasiver Schlüsselloch-Chirurgie.

Welche Erkrankungen können im Zusammenhang mit einer Kalkschulter auftreten?

Eine Kalkschulter kann mit weiteren Erkrankungen verbunden sein:

  • Impingement-Syndrom: Kalkablagerungen verengen den Raum unter dem Schulterdach. Dadurch können Muskeln, Sehnen oder Nerven eingeklemmt werden und schmerzhafte Reibungen entstehen.
  • Schleimbeutelentzündung (Bursitis): Das Schultergelenk wird von einem Schleimbeutel abgepolstert. Wird er durch Reibung oder Druck stark beansprucht, kann er sich entzünden und starke Beschwerden auslösen.
  • Rotatorenmanschettenruptur: Die Rotatorenmanschette besteht aus vier Muskeln, die das Schultergelenk stabilisieren. Langfristige Belastungen durch Kalkablagerungen verursachen mitunter Sehnenrisse in der Rotatorenmanschette.
  • Schultersteife (Frozen Shoulder): Häufig führen die Schmerzen dazu, dass die Betroffenen eine Schonhaltung einnehmen. Entzündungen und Bewegungseinschränkungen sind mögliche Folgen.

Wie kann man einer Kalkschulter vorbeugen?

Es ist noch nicht vollständig geklärt, wie eine Kalkschulter entsteht. Eine zielgenaue Prävention gibt es daher nicht. Um Schulterschmerzen ganz allgemein vorzubeugen, ist es wichtig, das Gelenk geschmeidig zu halten. Auch bei einer bestehenden Kalkschulter sollte das Gelenk wieder bewegt werden, sobald die Schmerzen abgeklungen sind. Im Folgenden finden Sie Tipps für Ihre Schulter-Gesundheit:

  • Schulterbeweglichkeit erhalten: Regelmäßige Dehn- und Kräftigungsübungen fördern die Durchblutung und verhindern Verkalkungen.
  • Überkopfarbeiten und Fehlhaltungen vermeiden: Einseitige Bewegungen belasten die Schulter und erhöhen somit das Risiko für Beschwerden.
  • Gesunde Ernährung: Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Kalzium unterstützen die Regeneration des Sehnengewebes.
  • Maßvolle Belastung im Sport: Wärmen Sie sich vor dem Training auf und achten Sie auf eine korrekte Technik, um Überlastungen zu vermeiden.
  • Alkoholkonsum einschränken: Alkohol verschlechtert die Durchblutung und begünstigt Kalkablagerungen.
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Werden Schulterprobleme frühzeitig erkannt, lässt sich in vielen Fällen verhindern, dass eine Kalkschulter entsteht.

Zusammenhang zwischen Kalkschulter und Schultergelenk

Das Schultergelenk zählt zu den beweglichsten Gelenken des Körpers. Sie wird von der sogenannten Rotatorenmanschette stabilisert. Diese besteht aus vier Muskeln, deren Sehnen das Schultergelenk wie eine Kappe umschließen. Bei einer Kalkschulter lagert sich Kalk in den Sehnen der Rotatorenmanschette ab. Das kann nicht nur sehr schmerzhaft sein, sondern schränkt oft auch die Beweglichkeit der Schulter ein.

Werden die Kalkherde aufgelöst, entsteht eine Entzündung, die die Beschwerden verschlimmern kann. Besonders problematisch wird es, wenn zusätzliche Begleiterkrankungen wie das Impingement-Syndrom (Verengung unter dem Schulterdach) oder eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) hinzukommen.

Bei einer frühzeitigen Diagnose ist eine Kalkschulter jedoch gut mit konservativen Methoden behandelbar. Dabei setzen unsere Fachkräfte bei Asklepios vor allem auf eine gezielte Physiotherapie und die Stoßwellentherapie. Bei den meisten Patient:innen lassen die Beschwerden rasch nach und die Kalkschulter heilt binnen weniger Wochen aus.