Gürtelrosen

Alles Wissenswerte über Herpes zoster

Gürtelrose

Gürtelrose (Herpes zoster) ist ein oft sehr schmerzhafter Hautausschlag mit Bläschen, der sich typischerweise streifenförmig auf nur einer Körperseite zeigt. Am häufigsten ist der Rumpf oder der Brustkorb betroffen, seltener befällt die Gürtelrose Arme, Beine, Gesicht oder Hals. Ausgelöst wird die Erkrankung durch die Reaktivierung von Varizella-Zoster-Viren – denselben Viren, die in der Kindheit Windpocken verursachen. Die Viren bleiben ein Leben lang im Körper. Wer als Kind Windpocken hatte, kann daher in jedem Alter eine Gürtelrose bekommen. Vermehrt sind jedoch Menschen ab 50 betroffen.

Alles, was Sie über die Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten bei Gürtelrose wissen müssen, finden Sie in den folgenden Abschnitten. Uns bei Asklepios ist es wichtig, dass Sie sich jederzeit gut betreut und aufgeklärt fühlen. Daher haben wir gemeinsam mit unseren Expert:innen die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.

Wenn Sie Anzeichen einer Gürtelrose bemerken, stehen Ihnen unsere Fachkräfte selbstverständlich persönlich zur Verfügung. Bitte zögern Sie nicht, einen Termin zu vereinbaren, und lassen Sie sich frühzeitig beraten und behandeln.

Welche Symptome treten bei einer Gürtelrose auf?

Eine Gürtelrose betrifft sowohl die Nerven als auch die Haut. Die Symptome sind je nach Einzelfall unterschiedlich stark ausgeprägt. Es gibt jedoch einige typische Beschwerden, die häufig auftreten. An den folgenden Anzeichen können Sie eine Gürtelrose erkennen:

Brennende und stechende Schmerzen

Charakteristisch sind starke Schmerzen, die oft als brennend oder stechend beschrieben werden. In der Regel treten sie im Bereich der betroffenen Nervenbahnen auf und beginnen oft schon, bevor sichtbare Hautveränderungen auftreten.

Hautausschlag mit Bläschen

Nach wenigen Tagen entwickelt sich der typische Hautausschlag: Die Haut ist gerötet und es bilden sich kleine, flüssigkeitsgefüllte Bläschen. Häufig tritt der Ausschlag streifen- oder gürtelförmig auf, was der Erkrankung ihren Namen gibt.

Juckreiz

Die Bläschen des Hautausschlags können stark jucken. Der Juckreiz ist oft so unangenehm, dass Betroffene die Bläschen aufkratzen. Das sollte jedoch vermieden werden, um Infektionen zu verhindern.

Müdigkeit und Abgeschlagenheit

Bevor sich der Hautausschlag zeigt, fühlen sich viele Betroffene allgemein krank, müde und abgeschlagen. Diese unspezifischen Symptome können den Beginn der Erkrankung ankündigen.

Kribbeln oder Missempfindungen

Häufig spüren die Betroffenen ein Kribbeln, Brennen oder andere Missempfindungen in der betroffenen Hautregion. Auch diese Beschwerden können bereits vor dem sichtbaren Ausschlag auftreten. Sie weisen darauf hin, dass der zugrundeliegende Nerv betroffen ist.

Einseitige Lokalisation

Die Symptome der Gürtelrose treten typischerweise nur auf einer Körperseite auf. Am häufigsten sind der Brustkorb und der Rumpf betroffen, seltener ist eine Gürtelrose im Gesicht, an den Armen oder Beinen.

Fieber und allgemeines Unwohlsein

In der Anfangsphase können grippeähnliche Symptome auftreten. Manche Betroffene entwickeln leichtes Fieber und fühlen sich insgesamt unwohl.

Die genannten Beschwerden sind die häufigsten Anzeichen einer Gürtelrose. Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, raten wir Ihnen, sich zeitnah untersuchen zu lassen. Eine frühzeitige Diagnose reduziert das Risiko von Komplikationen.

Wie wird eine Gürtelrose diagnostiziert?

Der einseitige, gürtelförmige Hautausschlag und die oft starken Schmerzen entlang der betroffenen Nervenbahnen geben meist schon einen klaren Hinweis auf die Erkrankung. Dadurch können unsere Ärzt:innen oft schon allein durch einen Blick auf die Hautveränderungen eine eindeutige Diagnose stellen. Dennoch werden Sie selbstverständlich mit der gebotenen Sorgfalt untersucht.

Frühe Phase: unspezifische Symptome

In der frühen Phase der Gürtelrose ist noch kein Hautausschlag sichtbar, was die Diagnose erschwert. Es zeigen sich eher unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Kribbeln oder Schmerzen, die auch durch viele andere Erkrankungen hervorgerufen werden können. In solchen Fällen erfragen unsere Expert:innen Ihre Krankengeschichte (Anamnese). Geben Sie bitte unbedingt an, ob Sie in Ihrer Kindheit Windpocken hatten oder ob Sie gegen Varizellen geimpft wurden. Diese Viren bilden die Grundlage für eine spätere Gürtelrose.

Zusätzliche Tests bei unklaren Fällen

Falls die Symptome nicht eindeutig sind, können zusätzliche Untersuchungen notwendig sein. Bei einem Bläschenabstrich wird beispielsweise die Flüssigkeit aus den Hautbläschen entnommen. Anschließend können mit einem sogenannten PCR-Test selbst kleinste Mengen des Varizella-Zoster-Virus im Labor nachgewiesen werden. Sind keine Hautbläschen vorhanden, kann auch eine Blutprobe für den Test verwendet werden.

Warum eine frühzeitige Diagnose wichtig ist

Eine Gürtelrose kann zu Komplikationen führen. Um eine Postzoster-Neuralgie (starke Nervenschmerzen, die nach einer Gürtelrose auftreten) oder andere schwerwiegende Folgen zu vermeiden, ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend. Je früher eine Behandlung mit antiviralen Medikamenten beginnt, desto besser lassen sich die Symptome lindern.

Es ist sinnvoll, bereits bei den ersten Beschwerden oder Hautveränderungen eine Arztpraxis aufzusuchen. Am besten innerhalb der ersten 72 Stunden. Bei Verdacht auf eine Gürtelrose stehen Ihnen in den medizinischen Einrichtungen von Asklepios Fachkräfte zur Seite, die Sie kompetent beraten und behandeln können. Bitte scheuen Sie sich nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen.

Wie wird eine Gürtelrose behandelt?

Ziel ist es, die Vermehrung der Viren zu stoppen, damit sich der Ausschlag nicht weiter ausbreitet. Für die Behandlung einer Gürtelrose kommen verschiedene Medikamente in Frage. Zusätzlich muss die Haut sorgfältig gepflegt werden. Unsere erfahrenen Fachärzt:innen erstellen einen individuellen Therapieplan für Sie, der den Verlauf Ihrer Erkrankung und Ihren allgemeinen Gesundheitszustand berücksichtigt. Während der Behandlung werden Sie von unseren einfühlsamen Pflegefachkräften betreut. Hier sind die wichtigsten Behandlungsmethoden im Überblick:

Antivirale Therapie zur Eindämmung der Virusvermehrung

Antivirale Medikamente verhindern, dass sich die Varizella-Zoster-Viren weiter im Körper ausbreiten. Besonders effektiv ist diese Therapie, wenn sie innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten des Hautausschlags beginnt. Die antivirale Behandlung kann die Dauer der Erkrankung verkürzen und das Risiko für Komplikationen wie die Postzoster-Neuralgie senken. Unsere Spezialist:innen beraten Sie umfassend und sind während der gesamten Therapie an Ihrer Seite.

Schmerztherapie zur Linderung der Beschwerden

Eine Gürtelrose ist nicht nur unangenehm, sondern oft auch äußerst schmerzhaft. Eine gezielte Schmerztherapie ist daher ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Je nach Stärke der Beschwerden stehen unterschiedliche Medikamente zur Auswahl. Unsere Pflegefachkräfte sorgen dafür, dass die Schmerztherapie individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt wird und Sie bestmöglich unterstützt werden.

Hautpflege zur Förderung der Heilung

Eine sorgfältige Hautpflege ist bei der Behandlung einer Gürtelrose von großer Bedeutung. Spezielle kühlende Umschläge oder sanfte Lotionen lindern den Juckreiz und fördern die Abheilung der Bläschen. Gerne helfen Ihnen unsere Pflegekräfte dabei, die Haut optimal zu versorgen, um Infektionen und Narbenbildung vorzubeugen.

Beratung und Betreuung durch Fachkräfte

Um gesund zu werden, ist mehr nötig als eine rein medizinische Behandlung. Die Ärzt:innen und Pflegemitarbeiter:innen in den Einrichtungen von Asklepios nehmen sich viel Zeit für Ihre Fragen und betreuen Sie umfassend. Das Anliegen unsere Fachkräfte ist es, Ihnen auch emotional bestmöglich zu helfen.

Stationäre Behandlung bei schweren Verläufen

Bei komplizierten oder schweren Verläufen der Gürtelrose kann eine stationäre Aufnahme notwendig sein. In solchen Fällen werden Sie intensiv von unseren Pflegekräften überwacht, damit mögliche Komplikationen früh erkannt und gezielt behandelt werden können. Die Pflegefachkräfte und Ärzt:innen arbeiten eng zusammen, um Ihnen eine optimale Versorgung zu gewährleisten.

Welche verwandten Erkrankungen können mit Gürtelrose zusammenhängen?

Herpes zoster entsteht, wenn die Varizella-Zoster-Viren, die nach einer Windpocken-Infektion im Körper schlummern, reaktiviert werden. Die Gürtelrose kann sowohl Ursache als auch Folge anderer Erkrankungen sein. Diese verwandten Erkrankungen können den Verlauf der Gürtelrose beeinflussen oder durch die geschwächte Immunabwehr begünstigt werden.

Postzoster-Neuralgie

Wenn der Ausschlag der Gürtelrose bereits abgeklungen ist, die Schmerzen entlang der betroffenen Nervenbahnen jedoch weiterhin bestehen bleiben, sprechen Mediziner:innen von einer Postzoster-Neuralgie. Sie ist die häufigste Komplikation bei Herpes zoster. Die Nervenschmerzen können über Monate oder sogar Jahre anhalten und sind für die Betroffenen eine große Belastung. Häufig ist zudem die Haut überempfindlich und juckt.

Bakterielle Hautinfektionen

Werden die juckenden Bläschen aufgekratzt, können Bakterien in die offenen Hautstellen eindringen und eine Superinfektionen auslösen. Das verzögert die Heilung und verursacht in schweren Fällen Narbenbildung oder Abszesse.

Augen- und Ohrenentzündungen

Bei einer Gürtelrose im Gesicht können die Augen (Zoster ophthalmicus) oder Ohren (Zoster oticus) betroffen sein. Zu den möglichen Komplikationen gehören Hornhautentzündungen, Sehstörungen, Hörverlust oder sogar Gesichtslähmungen. Eine frühzeitige Behandlung ist daher besonders wichtig.

Immunschwäche-bedingte Erkrankungen

Gürtelrose tritt häufig bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf. Wer an einer chronischen Erkrankung wie Diabetes mellitus, HIV (Immunschwäche-Virus) oder Krebs leidet, hat ein erhöhtes Risiko für Herpes zoster. Gleichzeitig können diese Grunderkrankungen den Krankheitsverlauf erschweren.

Entzündungen des Nervensystems

In seltenen Fällen führt eine Gürtelrose zu Entzündungen der Hirnhäute (Meningitis) oder des Gehirns (Enzephalitis). Diese schweren Komplikationen können lebensbedrohlich sein und erfordern eine sofortige ärztliche Behandlung.

Bei der Behandlung einer Gürtelrose müssen mögliche Folgeerscheinungen, aber auch Grunderkrankungen berücksichtigt werden. Bei Asklepios verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz und kümmern uns um Ihren gesamten Gesundheitszustand. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung sind unsere Fachärzt:innen zudem für die möglichen Komplikationen einer Gürtelrose sensibilisiert und können rasch auf erste Anzeichen reagieren.

Wie können Sie einer Gürtelrose vorbeugen?

Die Prävention einer Gürtelrose ist besonders für ältere Menschen und Personen mit einem geschwächten Immunsystem wichtig. Es gibt ein paar einfache Maßnahmen, mit denen Sie Ihr Immunsystem stärken und das Risiko einer Erkrankung deutlich reduzieren können. Versuchen Sie, die folgenden Tipps im Alltag zu beherzigen:

Impfungen als wirksamer Schutz

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung gegen Gürtelrose für alle Personen ab 60 Jahren. Haben Sie eine chronische Erkrankung wie Diabetes mellitus oder ist Ihr Immunsystem geschwächt, sollten Sie sich bereits ab 50 Jahren impfen lassen. Der Impfstoff besteht aus zwei Dosen, die im Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht werden. Die Impfung reduziert nachweislich das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken, und schützt zudem vor einem schweren Krankheitsverlauf. Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt berät Sie gerne zu dieser und anderen wichtigen Impfungen.

Stressmanagement zur Stärkung des Immunsystems

Chronischer Stress schwächt das Immunsystem und begünstigt somit eine Reaktivierung der Varizella-Zoster-Viren. Kleine Ruheinseln im Alltag tun gut und lassen den Stress verschwinden. Am besten planen Sie täglich mindestens 15 Minuten für Entspannungstechniken ein. Das kann eine Meditation sein, Atemübungen oder Yoga. Auch Spaziergänge in der Natur reduzieren Stress und stärken Ihre Abwehrkräfte. Mit regelmäßigen Pausen bei der Arbeit vermeiden Sie es, sich zu überarbeiten. Um nachts ausreichend regenerieren zu können, sollten Sie mindestens sieben Stunden schlafen.

Gesunde Ernährung für eine starke Immunabwehr

Eine ausgewogene Ernährung bildet die Basis für ein starkes Immunsystem. Essen Sie täglich frisches Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und eiweißreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte oder mageres Fleisch. Stark verarbeitete Lebensmittel sollten Sie hingegen vermeiden, den Konsum von Zucker reduzieren. Ihr Körper wird ausreichend mit Flüssigkeit versorgt, wenn Sie mindestens 1,5 Liter Wasser pro Tag trinken. Ein Tipp für den Alltag: Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus zu. So haben Sie gesunde Optionen stets griffbereit, auch wenn es einmal hektisch wird.

Regelmäßige Bewegung für eine bessere Abwehr

Bewegen Sie sich jeden Tag mindestens 30 Minuten. Spaziergänge, Radfahren oder ein leichtes Krafttraining fördern die Durchblutung und unterstützen das Immunsystem. Wenn Sie beruflich viel sitzen, sollten Sie Ihren Kreislauf mit kleinen Bewegungspausen zwischendurch in Schwung bringen. Auch kurze Dehnübungen am Arbeitsplatz sind eine gute Möglichkeit, aktiv zu bleiben.

Hygiene beachten, um Ansteckungen zu vermeiden

Da die Flüssigkeit in den Bläschen einer Gürtelrose ansteckend ist, sollten Sie engen Kontakt mit Erkrankten vermeiden. Das gilt vor allem dann, wenn Sie noch keine Windpocken hatten oder nicht gegen Varizellen geimpft sind. Wenn Sie selbst erkrankt sind, halten Sie bitte Abstand zu nicht immunisierten Schwangeren. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig mit Seife und berühren Sie möglichst nicht Ihr Gesicht, um die Übertragung von Viren zu verhindern. Gegebenenfalls ist es sinnvoll, das betroffene Areal abzudecken.

Mit diesen präventiven Maßnahmen können Sie Ihr Risiko für eine Gürtelrose sowie das Ansteckungsrisiko deutlich senken und gleichzeitig Ihre allgemeine Gesundheit fördern. Haben Sie Fragen zu der konkreten Umsetzung im Alltag, können Sie sich von unseren Pflegekräften beraten lassen.  

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Wie beeinflusst Gürtelrose die Nerven im Körper?

Nach einer Infektion mit Windpocken verbleiben die Varizella-Zoster-Viren in den Nervenknoten des Rückenmarks oder der Hirnnerven. Diese Viren können noch Jahre später durch ein geschwächtes Immunsystem reaktiviert werden. Dabei wandern sie entlang der Nervenbahnen zur Haut und verursachen dort den typischen Hautausschlag.

Die betroffenen Nervenstränge entzünden sich, was zu starken, oft brennenden oder stechenden Schmerzen führt. Häufig sind die Schmerzen bereits zu spüren, wenn noch kein Hautauschlag sichtbar ist. Sie können auch noch nach Abklingen der Gürtelrose bestehen bleiben. Diese chronischen Schmerzen werden als Postzoster-Neuralgie bezeichnet und betreffen bis zu 20 Prozent der Erkrankten. Besonders gefährdet sind ältere Menschen ab 60 Jahren.

Die Symptome der Gürtelrose sind meist auf die Hautbereiche beschränkt, die von den betroffenen Nervensträngen versorgt werden. Diese Bereiche werden als Dermatome bezeichnet. Charakteristisch ist ein einseitiges Auftreten der Beschwerden.

Besonders kritisch wird es, wenn Hirnnerven betroffen sind, wie beim Zoster ophthalmicus (Auge) oder Zoster oticus (Ohr), da hier schwerwiegende Komplikationen wie Sehstörungen, Hörverlust oder Gesichtslähmungen auftreten können.

Wird die Gürtelrose frühzeitig behandelt, kann die Nervenentzündung gut mit antiviralen Medikamenten eingedämmt werden und das Risiko für Langzeitfolgen sinkt. Unsere Expert:innen sind mit viel Fachwissen an Ihrer Seite, damit Sie bald wieder gesund werden.