Polyneuropathie und Guillain-Barré-Syndrom

Alles Wissenswerte über Polyneuropathie und Guillain-Barré-Syndrom

Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Muskelschwäche

Polyneuropathie und das Guillain-Barré-Syndrom sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Neuropathie). Das periphere Nervensystem (PNS) umfasst alle Nerven, die außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegen. Es ist verantwortlich für die Übermittlung von Informationen zwischen dem Zentralnervensystem (ZNS) und dem Rest des Körpers.

Polyneuropathie, also wenn gleich mehrere periphere Nerven betroffen sind, und das Guillain-Barré-Syndrom können eine Vielzahl von Symptomen verursachen und erfordern eine umfassende medizinische Betreuung.

Polyneuropathie ist meist durch eine langsame Schädigung der Nerven gekennzeichnet. Sie äußert sich in Form von Schmerzen, Taubheitsgefühlen oder Muskelschwäche. Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) dagegen tritt oft plötzlich auf. Es kann zu einer rasch fortschreitenden Muskelschwäche bis hin zur Lähmung führen.

Beide Erkrankungen erfordern eine gründliche Diagnostik sowie individuell abgestimmte Therapie. Auf diesem Weg sind unsere erfahrenen Expert:innen an Ihrer Seite. In diesem Text haben sie für Sie wesentliche Informationen zusammengestellt.  Sie erläutern Ihnen, wie diese beiden neurologischen Erkrankungen entstehen und stellen Ihnen die möglichen Symptome, die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten vor. Und Sie erfahren, was Sie selbst tun können, um das behandelnde Team zu unterstützen beziehungsweise um Störungen im peripheren Nervensystem vorzubeugen.

Für individuellen medizinischen Rat und Hilfe sprechen Sie unsere Expert:innen bei Asklepios gern an. Sie beantworten Ihre Fragen und sind mit langjährigen Erfahrungswerten und moderner medizinischer Ausstattung für Sie da.

Welche Symptome treten bei Polyneuropathie und dem Guillain-Barré-Syndrom auf?

Polyneuropathie und das Guillain-Barré-Syndrom äußern sich durch unterschiedliche Beschwerden. Die häufigsten Symptome, die bei diesen neurologischen Erkrankungen auftreten, sind folgende:

  • Sensible Reiz- und Ausfallerscheinungen: Patient:innen berichten über Kribbeln, Ameisenlaufen, Wärme- und Kältegefühle sowie über stechende und elektrisierende Empfindungen. Auch glühend-brennende Schmerzen sind typisch. Sie können spontan oder bei leichtester Berührung auftreten.
  • Motorische Reiz- und Ausfallerscheinungen: Eine Muskelschwäche macht sich zunächst durch nachlassende Ausdauer bemerkbar. Muskelkrämpfe und Muskelzucken (Faszikulationen) gehören ebenfalls zu den motorischen Beschwerden.
  • Gangunsicherheit: Viele Betroffene leiden unter Gangunsicherheit, insbesondere bei Dunkelheit, da die Tiefensensibilität beeinträchtigt sein kann.
  • Autonome Störungen: Dies können Blasen- und Darmfunktionsstörungen, Störungen in der Blutdruckregulation oder auch Erektionsstörungen sein.
  • Schmerzlose Wunden: Aufgrund der verminderten Schmerzempfindung können Verletzungen unbemerkt bleiben. Die Wunden tun nicht weh.

Die Symptome variieren je nach betroffenen Nervenfasern. Das heißt, nicht alle Patient:innen weisen alle Symptome auf. Außerdem können generell bestimmte Symptome, wie zum Beispiel autonome Störungen, bei Frauen anders oder weniger ausgeprägt sein als bei Männern.

Wenn es bei Ihnen einen Verdacht auf eine Polyneuropathie oder das Guillain-Barré-Syndrom gibt, lassen Sie eine umfassende neurologische Untersuchung durchführen, damit Sie Sicherheit bekommen und eine individuell angepasste Therapie erhalten.

Was tun bei akuten Symptomen?

Wenn jemand in Ihrem Umfeld plötzlich akute Symptome einer Polyneuropathie oder des Guillain-Barré-Syndroms zeigt, wie zum Beispiel eine rapide zunehmende Muskelschwäche oder Atembeschwerden, handeln Sie bitte.

Rufen Sie umgehend den Notruf 112 an und leisten Sie Erste Hilfe.

Für die Erste Hilfe müssen Sie keine medizinischen Kenntnisse haben. Ihre Rolle besteht darin, die betroffene Person zu unterstützen und zu beruhigen, bis die professionelle Hilfe vor Ort ist. Sorgen Sie dafür, dass sie in einer sicheren und bequemen Position bleibt. Überwachen Sie die Atmung und die Herzfrequenz. Falls es notwendig wird, führen Sie lebensrettende Maßnahmen wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch.

Es ist wichtig, dass Sie den Notfallhelfer:innen genau beschreiben, welche Symptome Sie beobachtet haben und wann diese aufgetreten sind, damit die Ursache schnell erkannt und behandelt werden kann.

Wie werden Polyneuropathie und Guillain-Barré-Syndrom diagnostizert?

Die Diagnostik von Polyneuropathie und vom Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist ein mehrstufiger Prozess. Sie beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch (Anamnese), gefolgt von einer klinischen Untersuchung durch Neurolog:innen.

Bei der Anamnese fragen die Ärzt:innen insbesondere nach den Symptomen, dem Beginn und dem Verlauf der Beschwerden. Dabei können Ihre Antworten zu vorangegangenen Infektionen, Impfungen, Medikamenteneinnahmen sowie familiären Erkrankungen wichtige Hinweise liefern.

Die klinische Untersuchung umfasst eine Überprüfung Ihrer Muskelkraft, der Reflexe und der Sensibilität. Bei Verdacht auf eine Polyneuropathie untersucht die Neurolog:in zum Beispiel die Füße und Unterschenkel, weil die Symptome meist hier beginnen. Bei Verdacht aufs Guillain-Barré-Syndrom (GBS) achten die Expert:innen auf eine mögliche aufsteigende Lähmung.

Elektrophysiologische Untersuchungen wie die Elektroneurografie (ENG) und die Elektromyografie (EMG) sind wichtige diagnostische Werkzeuge. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Funktionsfähigkeit der peripheren Nerven beurteilen und zwischen verschiedenen Arten von Schädigungen unterscheiden.

Laboruntersuchungen können helfen, entzündliche Prozesse, Infektionen oder Stoffwechselstörungen zu erkennen. Diese könnten eine Polyneuropathie verursachen. Beim GBS können Laboruntersuchungen spezifische Antikörper im Blut nachweisen, die auf eine immunvermittelte Ursache hinweisen.

Eine Liquoruntersuchung kann beim GBS eine Eiweißerhöhung in der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Nervenwasser) zeigen, ohne dass die Zellzahl wesentlich erhöht ist.

In einigen Fällen kann eine Nervenbiopsie erforderlich sein, um die Diagnose zu sichern. Diese führen unsere Ärzt:innen durch, wenn die Ursache der Polyneuropathie unklar ist oder sie eine seltene Erkrankung vermuten.

Die frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Unsere Ärzt:innen verfügen über hohe Erfahrungswerte. Auf Basis der präzisen Diagnostik stimmen sie das weitere Vorgehen ausführlich mit Ihnen ab. Bitte stellen Sie dabei auch stets Ihre Fragen. Unseren Teams ist es sehr wichtig, dass Sie sich jederzeit gut informiert wissen.

Welche Behandlungsmethoden gibt es bei Polyneuropathie und Guillain-Barré-Syndrom?

Die Behandlung von Polyneuropathie und des Guillain-Barré-Syndroms (GBS) erfordert eine angepasste Therapie, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Symptome der Patient:innen zugeschnitten ist. Bei Asklepios bieten wir eine Reihe von Behandlungen an. Sie haben alle das Ziel, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die wichtigsten erklären wir im Folgenden:

Intravenöse Immunglobulintherapie (IVIG)

Bei der intravenösen Immunglobulintherapie (IVIG) erhalten Patient:innen mit GBS hochdosierte Immunglobuline über eine Vene. Diese Behandlung soll das Immunsystem modulieren und die Entzündungsreaktion, die die Nerven schädigt, reduzieren. Die IVIG-Therapie hat sich als wirksam erwiesen: Sie verkürzt die Dauer der Erkrankung und beschleunigt die Erholung. In der Regel verabreichen unsere Ärzt:innen die Therapie über mehrere Tage und wiederholen sie bei Bedarf.

Plasmapherese

Die Plasmapherese ist ein Verfahren, bei dem das Blutplasma von Patient:innen mit GBS gefiltert und von schädlichen Antikörpern befreit wird. Dies kann die Symptome lindern und die Genesung fördern. Die Behandlung erfolgt in mehreren Sitzungen, in denen das Plasma durch eine Maschine geleitet wird. Diese reinigt es, bevor es dem Körper wieder zugeführt wird.

Corticosteroide

Corticosteroide sind entzündungshemmende Medikamente. Unsere Ärzt:innen setzen sie bei einigen Formen der Polyneuropathie ein. Corticosteroide helfen, die Entzündungsreaktion zu unterdrücken. Sie können bei immunvermittelten Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Neuropathien) von Nutzen sein, zum Beispiel bei der chronisch inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP). Die Dosierung und Dauer der Behandlung mit Corticosteroiden passen unsere Ärzt:innen natürlich individuell an.

Physiotherapie und Ergotherapie

Physiotherapie und Ergotherapie sind wesentliche Bestandteile der Behandlung von Polyneuropathie und des Guillain-Barré-Syndroms (GBS). Sie sollen die Mobilität erhalten beziehungsweise wiederherstellen, die Muskelkraft verbessern und die Koordination fördern. Unsere Therapeut:innen bei Asklepios entwickeln individuelle Übungsprogramme, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Patient:innen abgestimmt sind.

Schmerzmanagement

Viele Patient:innen mit Polyneuropathie leiden unter Schmerzen. Das Schmerzmanagement kann Medikamente wie Antikonvulsiva, Antidepressiva oder spezielle Schmerzmittel umfassen, die die Schmerzen lindern. Darüber hinaus bieten wir bei Asklepios auch nicht-medikamentöse Therapien wie TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) und Entspannungstechniken an.

Unsere Fachkräfte bei Asklepios sind darauf spezialisiert, einen umfassenden Behandlungsplan zu erstellen, der alle Aspekte der Erkrankung berücksichtigt. Wir arbeiten interdisziplinär zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Patient:innen die bestmögliche Versorgung erhalten.

Welche Begleiterkrankungen können bei Polyneuropathie und dem Guillain-Barré-Syndrom auftreten?

Polyneuropathie und das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) können mit verschiedenen Erkrankungen einhergehen, die entweder als Ursache oder als Folge der Nervenschädigung auftreten. Diese Erkrankungen zu erkennen und zu behandeln, ist ein wichtiger Bestandteil des therapeutischen Managements.

Diabetes mellitus

Diabetes mellitus ist eine der häufigsten Ursachen für Polyneuropathie. Die chronisch erhöhten Blutzuckerwerte können zu einer Schädigung der kleinen Blutgefäße führen, die die Nerven versorgen. Symptome können Schmerzen, Taubheitsgefühle und eine gestörte Temperaturempfindung sein.

Infektionen

Verschiedene Infektionen können sowohl Polyneuropathie als auch GBS auslösen. Campylobacter jejuni, ein Bakterium, das häufig mit Lebensmittelvergiftungen in Verbindung gebracht wird, ist eine bekannte Ursache für GBS. Infektionen mit dem Zytomegalievirus (CMV), dem Epstein-Barr-Virus (EBV) und dem HIV können zu Polyneuropathien führen.

Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen wie das Sjögren-Syndrom oder systemischer Lupus erythematodes (SLE) können Polyneuropathien verursachen. Beim Sjögren-Syndrom kann die Immunreaktion gegen Drüsengewebe auch periphere Nerven betreffen und deshalb zu neuropathischen Schmerzen führen.

Maligne Erkrankungen

Paraneoplastische Syndrome, die im Zusammenhang mit Krebserkrankungen auftreten, können ebenfalls Polyneuropathien verursachen. Bestimmte Antikörper, die gegen Tumorzellen gerichtet sind, können auch Nervengewebe angreifen und zu neurologischen Symptomen führen.

Niereninsuffizienz

Eine chronische Nierenkrankheit kann zu einer Ansammlung von Toxinen im Körper führen. Das wiederum kann eine sogenannte urämische Neuropathie verursachen (Urämie ist einer Harnvergiftung), denn die nicht ausgeschiedenen Schlackenstoffe im Harn vergiften den Organismus. Symptome sind häufig sensorische Störungen und Schwäche in den Extremitäten.

Alkoholismus

Chronischer Alkoholmissbrauch ist eine weitere häufige Ursache für Polyneuropathie. Alkohol und seine metabolischen Produkte können direkt toxisch auf Nervenzellen wirken und zu einer alkoholischen Neuropathie führen.

Die Behandlung der zugrundeliegenden Begleiterkrankungen ist entscheidend für die Prognose und das Management von Polyneuropathie und des Guillain-Barré-Syndroms (GBS). Bei Asklepios schauen unsere Teams ganzheitlich auf unsere Patient:innen, um alle relevanten Gesundheitsaspekte in die Behandlungsstrategie einbeziehen zu können.

Was sind präventive Maßnahmen gegen Polyneuropathie und das Guillain-Barré-Syndrom?

Die Prävention gegen Polyneuropathie und das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) umfasst verschiedene Maßnahmen. Sie sollen die Risikofaktoren minimieren und die allgemeine Nervengesundheit fördern. Hier sind einige spezifische und detaillierte Tipps, wie Sie präventive Maßnahmen in Ihren Alltag einbauen können:

Kontrolle des Blutzuckerspiegels

Bei Diabetes mellitus ist eine konsequente Kontrolle des Blutzuckerspiegels ausschlaggebend, um das Risiko einer diabetischen Neuropathie zu verringern. Sie sollten den HbA1c-Wert, der den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate widerspiegelt, unter 7 % halten. Messen Sie Ihren Blutzucker idealerweise vor und nach den Mahlzeiten sowie vor dem Schlafengehen.

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Sie unterstützt die Nervengesundheit. Besonders wichtig sind B-Vitamine, wie B1, B6 und B12, die Sie durch den täglichen Verzehr von Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Milchprodukten oder Fleisch aufnehmen können. Achten Sie darauf, täglich mindestens 400 g Gemüse und Obst zu essen, um eine ausreichende Versorgung mit Antioxidantien zu gewährleisten.

Keinen Alkohol

Alkohol ist auch in geringen Mengen schädlich. Der Konsum kann eine Vielzahl von Erkrankungen auslösen, begünstigen oder verschlimmern. Verzichten Sie daher vollständig auf Alkohol, um Ihre Gesundheit zu schützen.

Infektionsprävention

Da bestimmte Infektionen wie Campylobacter jejuni mit dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS) in Verbindung gebracht werden, sollten Sie auf gute Hygiene achten. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig mit Seife für mindestens 20 Sekunden, insbesondere nach dem Toilettenbesuch, vor dem Essen und nach dem Kontakt mit Tieren.

Körperliche Aktivität

Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und kann das Risiko einer Polyneuropathie verringern. Integrieren Sie mindestens 150 Minuten moderate Aktivität wie Schwimmen oder schnelles Gehen in Ihre Wochenroutine.

Vermeidung von Toxinen

Bestimmte Chemikalien und Schwermetalle können Polyneuropathien verursachen. Vermeiden Sie den Kontakt mit potenziell schädlichen Substanzen, indem Sie Sicherheitsdatenblätter am Arbeitsplatz beachten und Schutzkleidung tragen.

Stressmanagement

Chronischer Stress kann das Immunsystem beeinträchtigen und das Risiko für Autoimmunerkrankungen erhöhen. Praktizieren Sie regelmäßig Entspannungstechniken wie tiefe Atemübungen, Meditation oder Yoga. Das reduziert den Stress.

Regelmäßige medizinische Untersuchungen

Regelmäßige medizinische Untersuchungen helfen, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, so dass sie behandelt werden können. Dies gilt insbesondere für Erkrankungen, die mit Polyneuropathie assoziiert sind, wie Diabetes oder Niereninsuffizienz.

Impfungen

Halten Sie Ihren Impfstatus auf dem neuesten Stand, um Infektionen vorzubeugen, die Polyneuropathie oder GBS auslösen können. Diskutieren Sie mit Ihrer Ärzt:in, welche Impfungen für Sie sinnvoll sind.

Fußpflege

Bei bestehender Polyneuropathie ist eine sorgfältige Fußpflege wichtig, um Verletzungen und Wunden vorzubeugen. Untersuchen Sie Ihre Füße täglich auf Verletzungen, tragen Sie bequemes Schuhwerk und halten Sie Ihre Nägel sauber und kurz geschnitten.

Wenn Sie diese Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren, tun Sie viel für Ihre Nervengesundheit. Das kann das Risiko für Polyneuropathie und GBS verringern. Unsere Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie gern zu allen verfügbaren Präventionsmaßnahmen und entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmten Plan.

Das periphere Nervensystem und seine Rolle bei Polyneuropathie und dem Guillain-Barré-Syndrom

Das periphere Nervensystem (PNS) ist ein wesentlicher Bestandteil des gesamten Nervensystems und umfasst alle Nerven, die außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegen. Es ist verantwortlich für die Übermittlung von Informationen zwischen dem Zentralnervensystem (ZNS) und dem Körper. Das PNS lässt sich in zwei Hauptkomponenten unterteilen: das somatische Nervensystem und das autonome Nervensystem. Das somatische Nervensystem steuert die willkürliche Kontrolle der Muskeln. Das autonome Nervensystem reguliert die unwillkürlichen Funktionen wie Herzschlag und Verdauung.

Bei Polyneuropathie kommt es zu einer generalisierten Schädigung des PNS. Diese kann sensorische, motorische und autonome Nervenfasern betreffen und führt zu Symptomen wie Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Muskelschwäche und autonomen Dysfunktionen. Die Ursachen für eine Polyneuropathie sind vielfältig. Sie reichen von Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus über toxische Einflüsse wie Alkoholmissbrauch bis hin zu genetischen Faktoren.

Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist eine seltene, aber schwerwiegende Erkrankung des PNS. Es ist durch eine akute Entzündung der peripheren Nerven gekennzeichnet. GBS tritt meist nach einer Infektion auf und wird als autoimmun vermittelte Reaktion verstanden: Das Immunsystem greift fälschlicherweise die eigenen Nervenzellen an. Dies führt zu einer rasch fortschreitenden Muskelschwäche und kann in schweren Fällen zu einer vollständigen Lähmung führen.

Die Behandlung von Erkrankungen des peripheren Nervensystems erfordert einen multidisziplinären Ansatz. Das bedeutet, dass Expert:innen unterschiedlicher Fachrichtungen eng zusammenarbeiten. Sie stimmen die Therapie auf die spezifische Ursache und die Symptome ihrer Patient:innen ab. Bei Asklepios bieten wir Ihnen eine umfassende Betreuung bei Polyneuropathie und GBS. Sie reicht von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Rehabilitation. Unsere Fachkräfte nutzen dabei die neuesten Erkenntnisse und Therapieansätze, um die Funktion des peripheren Nervensystems bestmöglich wiederherzustellen und so Ihre Lebensqualität zu verbessern.