Volumenmangel: Verlust von Körperflüssigkeiten im Alter

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Volumenmangel: Verlust von Körperflüssigkeiten im Alter

Volumenmangel im Alter: Patient bekommt  eine Infusion im Krankenhausbett

Weniger Durst, entwässernde Medikamente: Es gibt viele Faktoren, warum der Körper mit zunehmendem Alter anfälliger für den Verlust von Flüssigkeiten wird. Medizinisch spricht man von einem Volumenmangel. Viele Menschen dürften auch die Begriffe Dehydration oder Exsikkose (vom lateinischen „exsiccare“ = „austrocknen“) kennen. Ein solcher Flüssigkeitsverlust wirkt sich generell auf das Wohlbefinden aus. Doch besonders für ältere Menschen kann er schwerwiegende Auswirkungen auf den Kreislauf und die Organe haben. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, wie Sie die Symptome eines Volumenmangels erkennen, welche Diagnosemöglichkeiten es gibt und welche Behandlungen helfen können, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Sie haben weitere Fragen zu Vorbeugung, Diagnose und Behandlung eines Volumenmangels? Sprechen Sie uns an. Die Expert:innen bei Asklepios stehen Ihnen jederzeit zur Seite, um Sie individuell zu beraten und zu unterstützen.

Welche Symptome sind typisch für einen Volumenmangel im Alter?

Ein Volumenmangel, auch als Dehydration oder Exsikkose bezeichnet, kann bei älteren Menschen eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen. Diese Symptome entstehen durch den Verlust von Flüssigkeit und Natrium im Körper und variieren je nach Schweregrad des Flüssigkeitsmangels. Wir haben die häufigsten Anzeichen für Sie zusammengefasst:

Trockene Schleimhäute und Haut

Ein typisches Symptom eines Volumenmangels sind trockene Schleimhäute, besonders im Mund- und Rachenraum. Die Haut kann ebenfalls trocken wirken und zeigt oft einen verminderten Hautturgor, was bedeutet, dass sie weniger elastisch ist: Zupft man die Haut nach oben, bildet sich die entstandene Falte nur langsam wieder zurück. Bei älteren Menschen ist der Hautturgor jedoch oft altersbedingt reduziert und daher nicht immer ein zuverlässiges Anzeichen.

Durstgefühl

Ein starkes Durstgefühl ist eines der ersten Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel. Allerdings kann das Durstempfinden bei älteren Menschen vermindert sein, was das Risiko einer Dehydration erhöht. Deshalb wird ein Volumenmangel oft erst spät bemerkt.

Schwindel und Kreislaufprobleme

Ist die Menge an Blut, die durch den Körper zirkuliert, vermindert, belastet das den Kreislauf. In der Folge können bei den Betroffenen Schwindel, besonders beim schnellen Aufstehen, sowie ein niedriger Blutdruck (orthostatische Hypotonie) auftreten. In schwereren Fällen kann es zu Herzrasen (Tachykardie) kommen.

Verwirrtheit oder Teilnahmslosigkeit

Ein Flüssigkeitsmangel kann die geistige Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Verwirrtheit, Konzentrationsprobleme oder Lethargie sind besonders bei älteren Menschen häufige Symptome. Diese Anzeichen können leicht mit anderen altersbedingten Erkrankungen verwechselt werden.

Eingesunkene Augen und dunkler Urin

Eingesunkene Augen sind ein sichtbares Zeichen eines Flüssigkeitsmangels. Zusätzlich kann der Urin dunkler und konzentrierter werden. Doch Achtung: Gerade bei älteren Menschen ist die Farbe des Urins nicht immer ein verlässlicher Indikator, da die Nierenfunktion oft altersbedingt eingeschränkt ist.

Verminderte Harnausscheidung

Eine Oligurie, also eine verminderte Harnausscheidung, ist ein weiteres häufiges Symptom. Der Körper versucht, durch weniger Urinproduktion Flüssigkeit zu sparen. Dies kann ein Hinweis auf einen moderaten bis schweren Volumenmangel sein.

Schwäche und Müdigkeit

Allgemeine Schwäche, schnelle Ermüdung und ein Gefühl der Abgeschlagenheit sind ebenfalls typische Anzeichen. Diese Symptome können die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigen und das Risiko für Stürze erhöhen.

Die aufgeführten Symptome sind die häufigsten Anzeichen eines Volumenmangels bei älteren Menschen. Sie können einzeln oder in Kombination auftreten. Nehmen Sie solche Symptome immer ernst: Ein Volumenmangel sollte zügig behandelt werden, um schwerwiegendere Folgen wie einen Kreislaufzusammenbruch oder einen Schock zu verhindern.

Wie wird ein Volumenmangel bei älteren Menschen diagnostiziert?

Die Diagnose eines Volumenmangels bei älteren Menschen erfordert eine sorgfältige klinische Beurteilung, da die Symptome oft unspezifisch sind und mit anderen Erkrankungen verwechselt werden können. Die Mediziner:innen bei Asklepios setzen dabei auf eine Kombination verschiedener Diagnosemethoden.

Anamnese

Eine ausführliche Anamnese ist der erste Schritt zu einer Diagnose: Die Ärztin oder der Arzt sprechen mit den Betroffenen und gegebenenfalls mit deren Familienmitgliedern oder betreuenden Personen, um mögliche Ursachen wie unzureichende Flüssigkeitszufuhr, Durchfall, Erbrechen oder die Einnahme von entwässernden Medikamenten (Diuretika) festzustellen.

Körperliche Untersuchung

Ein wichtiger Bestandteil der Diagnose ist die körperliche Untersuchung. Dabei achten unsere Mediziner:innen auf typische Anzeichen wie trockene Schleimhäute, einen verminderten Hautturgor und eingesunkene Augen. Außerdem messen sie die Herzfrequenz und den Blutdruck, insbesondere in aufrechter Position (orthostatische Hypotonie), um Kreislaufprobleme zu erkennen. Zusätzlich kann ein Kapillarfüllungstest durchgeführt werden, bei dem die Durchblutung der Fingerkuppen beurteilt wird.

Labordiagnostik

Zur Bestätigung der Diagnose werden häufig Blut- und Urintests durchgeführt. Wichtige Laborwerte sind der Natrium- und Kaliumspiegel. Auch die Osmolalität im Blutserum wird gemessen. So lässt sich das Verhältnis zwischen Flüssigkeit und den darin enthaltenen wasseranziehenden („osmotischen“) Stoffen, zum Beispiel Eiweiße, bestimmen. Entsprechende Werte können auf einen Flüssigkeitsmangel hinweisen. Eine erhöhte Harnstoff-Kreatinin-Ratio kann ebenfalls ein Indikator für Dehydration sein.

Apparative Diagnostik

In einigen Fällen wenden unsere Ärzt:innen eine ergänzende apparative Diagnostik an. Dazu gehören unter anderem Ultraschalluntersuchungen, um den Füllungszustand der Vena cava inferior, der unteren Körpervene, zu beurteilen. Sogenannte bioelektrische Impedanzanalysen geben einen Hinweis auf das Gesamtkörperwasser. Dazu wird ein schwacher Stromfluss durch den Körper geschickt und der Widerstand der einzelnen Gewebetypen, zum Beispiel Muskeln, Fett und Knochen, gemessen. Ein ähnliches Prinzip kennen Sie vielleicht von der Körperfettwaage.

Die frühzeitige Diagnose eines Volumenmangels kann entscheidend dazu beitragen, dass es nicht zu schwerwiegenden Komplikationen wie Nierenversagen oder Kreislaufschock kommt. All die genannten Verfahren stehen Ihnen bei Asklepios zur Verfügung – verbunden mit den langjährigen Erfahrungswerten unseres qualifizierten Teams.

Wie wird ein Volumenmangel behandelt?

Die Behandlung eines Volumenmangels bei älteren Menschen richtet sich vor allem nach der Schwere der Symptome und der zugrunde liegenden Ursache. Ziel ist es, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Die medizinischen Einrichtungen von Asklepios bieten verschiedene Therapien an, die unsere Expert:innen individuell auf die Bedürfnisse ihrer Patient:innen abstimmen.

Flüssigkeitszufuhr über den Mund

Bei einem leichten bis moderaten Volumenmangel hilft es bereits, mehr zu trinken. Neben Wasser und Tee sind auch klare Brühen empfehlenswert. In manchen Fällen werden auch spezielle Elektrolytlösungen eingesetzt, um den Natriumhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Unsere Pflegekräfte unterstützen ältere Patient:innen dabei, regelmäßig und ausreichend zu trinken, insbesondere wenn das Durstgefühl vermindert ist. Sie achten darauf, dass die Flüssigkeitsaufnahme in kleinen, gut verträglichen Mengen erfolgt, um den Magen-Darm-Trakt nicht zu überlasten.

Intravenöse Flüssigkeitsgabe

Bei einem schweren Volumenmangel oder wenn Patient:innen nichts selbstständig trinken können, wird Flüssigkeit über eine Infusion direkt in die Vene verabreicht. Diese Methode ermöglicht eine schnelle Stabilisierung des Kreislaufs und die gezielte Zufuhr von Elektrolyten. In den Einrichtungen von Asklepios kommen balancierte Elektrolytlösungen zum Einsatz, die gut verträglich sind und den Körper optimal unterstützen. Unsere Fachkräfte überwachen dabei kontinuierlich den Zustand ihrer Patient:innen, um die Therapie bei Bedarf anzupassen.

Ernährung über eine Magensonde

Falls eine orale oder intravenöse Flüssigkeitszufuhr nicht ausreichend ist, kann eine Ernährung über eine Magensonde notwendig sein. Diese Methode wird häufig bei Patient:innen mit Schluckstörungen oder stark eingeschränkter Nahrungsaufnahme eingesetzt. Über die Sonde werden sowohl Flüssigkeit als auch Nährstoffe und Elektrolyte direkt in den Magen oder Dünndarm geleitet. Unsere Pflegefachkräfte sorgen dafür, dass die Sonde hygienisch und sicher eingesetzt wird, und überwachen die Verträglichkeit der Ernährung.

Unterstützung durch Pflegefachkräfte

Die kontinuierliche Betreuung durch erfahrene Pflegekräfte spielt eine zentrale Rolle in der Behandlung eines Volumenmangels. Sie unterstützen ihre Patient:innen nicht nur bei der Flüssigkeitszufuhr, sondern achten auch auf mögliche Anzeichen einer Verschlechterung des Zustands. Zudem motivieren sie ältere Menschen, regelmäßig zu trinken, und beraten Angehörige, wie sie die Flüssigkeitsaufnahme im Alltag fördern können.

In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios steht Ihnen ein erfahrenes Team zur Seite, das über langjährige Erfahrung in der Behandlung dieser Erkrankung verfügt.

Welche Erkrankungen können bei einem Volumenmangel auftreten?

Ein Volumenmangel kann sowohl Ursache als auch Folge anderer Erkrankungen sein. Diese Erkrankungen beeinflussen den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt und können den Zustand der Betroffenen erheblich verschlechtern. Unsere Fachkräfte haben deshalb ihre Patient:innen stets ganzheitlich im Blick.

Nierenerkrankungen

Akutes oder chronisches Nierenversagen kann sowohl eine Ursache als auch eine Folge von Volumenmangel sein. Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion kann der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte nicht ausreichend regulieren, was zu einem Flüssigkeitsverlust oder einer gestörten Ausscheidung führt. Umgekehrt kann ein ausgeprägter Volumenmangel die Nierenfunktion stark beeinträchtigen und die Gefahr eines Nierenversagens erhöhen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Ein Volumenmangel belastet das Herz-Kreislauf-System erheblich. Er kann zu einem niedrigen Blutdruck (Hypotonie) führen, der die Durchblutung lebenswichtiger Organe beeinträchtigt. Insbesondere bei älteren Menschen mit bestehenden Herzproblemen wie Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder koronarer Herzkrankheit (Erkrankung der Herzkranzgefäße), kann dies zu einer Verschlechterung der Herzfunktion führen.

Infektionen und Sepsis

Infektionen, die mit hohem Fieber, Durchfall oder Erbrechen einhergehen, können einen erheblichen Flüssigkeitsverlust verursachen. Eine unbehandelte Dehydration kann das Risiko einer Sepsis – einer lebensbedrohlichen Infektion mit Organversagen – erhöhen. Gleichzeitig verschlechtert ein Volumenmangel die körpereigene Abwehr, was wiederum Infektionen begünstigen kann.

Diabetes mellitus

Bei Menschen mit Diabetes kann ein schlecht eingestellter Blutzuckerspiegel zu einer erhöhten Urinausscheidung (Polyurie) führen, was einen Flüssigkeitsmangel verursacht. Besonders bei älteren Patient:innen kann dies schnell zu einem Volumenmangel und weiteren Komplikationen führen: etwa einer diabetischen Ketoazidose bei der der Körper infolge von Insulinmangel stark übersäuert.

Gastrointestinale Erkrankungen

Durchfall und Erbrechen, oft verursacht durch Magen-Darm-Infekte oder chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, führen zu einem erheblichen Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten. Dies kann einen Volumenmangel auslösen oder bestehende Symptome verschlimmern.

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen ist entscheidend, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren und schwerwiegende Komplikationen zu verhindern.

Wie können Sie einem Volumenmangel im Alter vorbeugen?

Ein Volumenmangel im Alter lässt sich durch gezielte Maßnahmen effektiv vermeiden. Besonders wichtig ist es, den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten und mögliche Ursachen für Flüssigkeitsverluste frühzeitig zu erkennen. Hier sind einige praktische Tipps, die Sie in Ihren Alltag integrieren können, um Ihren eigenen Flüssigkeitshaushalt oder den Ihrer Angehörigen zu optimieren.

Regelmäßige Flüssigkeitszufuhr sicherstellen

Trinken Sie täglich mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit, idealerweise Wasser oder ungesüßten Tee. Besonders an heißen Tagen oder bei körperlicher Aktivität sollten Sie die Menge auf 2 Liter erhöhen. Verteilen Sie die Flüssigkeitsaufnahme gleichmäßig über den Tag, um den Körper kontinuierlich zu versorgen. Stellen Sie sich beispielsweise ein Glas Wasser (200 ml) zu jeder Mahlzeit und zwischendurch bereit. Ältere Menschen haben oft ein vermindertes Durstgefühl, daher kann es hilfreich sein, feste Trinkzeiten einzuplanen oder Erinnerungen zu nutzen, wie Trink-Apps oder eine Notiz am Kühlschrank.

Elektrolyte im Gleichgewicht halten

Neben der Flüssigkeitszufuhr ist auch die Aufnahme von Elektrolyten wie Natrium wichtig. Wenn Sie stark schwitzen, beispielsweise durch Sport oder hohe Temperaturen, ergänzen Sie Ihre Ernährung mit salzhaltigen Lebensmitteln wie einer klaren Brühe. Achten Sie darauf, nicht zu wenig Salz zu konsumieren, da dies das Risiko eines Natriummangels erhöht. Dies ist besonders wichtig für ältere Menschen, da der Körper mit zunehmendem Alter weniger effizient im Umgang mit Elektrolyten wird.

Alkohol und entwässernde Getränke vermeiden

Verzichten Sie vollständig auf Alkohol, da er den Körper entwässert und das Risiko für einen Volumenmangel erhöht. Auch koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder schwarzer Tee sollten nur in Maßen konsumiert werden, da sie harntreibend wirken können. Wenn Sie auf Ihre Tasse Kaffee oder schwarzen Tee nicht verzichten möchten, gleichen Sie dies mit einem zusätzlichen Glas Wasser aus.

Angepasste Ernährung

Wasserhaltige Lebensmittel gehören auf den Speiseplan: Gurken, Wassermelonen, Orangen oder Suppen tragen zusätzlich zur Flüssigkeitsaufnahme bei und sind besonders an heißen Tagen eine gute Ergänzung. Generell sollten Sie auf eine ausgewogene Ernährung achten, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, um die allgemeine Gesundheit zu fördern.

Medikamente überprüfen

Wenn Sie entwässernde Medikamente (Diuretika) einnehmen, lassen Sie sich regelmäßig von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beraten. Diese Medikamente können das Risiko eines Volumenmangels erhöhen. Es kann notwendig sein, die Dosierung anzupassen oder alternative Therapien zu erwägen.

Regelmäßige Kontrolle des Flüssigkeitshaushalts

Achten Sie auf Warnzeichen wie dunklen Urin, seltenen Harndrang oder trockene Schleimhäute. Dies können erste Hinweise auf einen Flüssigkeitsmangel sein. Besonders bei älteren Menschen ist es wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Unterstützung durch Angehörige

Weil ältere Menschen selbst nicht immer daran denken, ausreichend zu trinken, können Angehörige oder Pflegekräfte eine wichtige Rolle spielen. Sie können regelmäßige Trinkpausen einplanen, Getränke bereitstellen und auf mögliche Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels achten.

Durch diese Maßnahmen können Sie das Risiko eines Volumenmangels im Alter deutlich reduzieren und Ihre Gesundheit langfristig schützen. Unsere Pflegefachkräfte bei Asklepios stehen Ihnen gerne beratend zur Seite, um individuelle Strategien für Ihren Alltag zu entwickeln.

Wie beeinflusst ein Volumenmangel die Nierenfunktion?

Die Nieren spielen eine zentrale Rolle im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers und sind besonders anfällig für die Folgen eines Volumenmangels. Bei einem Flüssigkeitsverlust sinkt das zirkulierende Blutvolumen, was die Durchblutung der Nieren (renale Perfusion) verringert. Dies führt zu einer verminderten Filtrationsrate in den Nieren, bekannt als glomeruläre Filtrationsrate (GFR): Die Ausscheidung von Abfallstoffen wie Harnstoff und Kreatinin wird beeinträchtigt.

Ein anhaltender oder schwerer Volumenmangel kann akutes Nierenversagen verursachen. Hierbei handelt es sich um eine plötzliche Einschränkung der Nierenfunktion. Bei rechtzeitiger Behandlung ist diese Einschränkung meist reversibel, das heißt, die Nieren können sich erholen. Ohne eine rechtzeitige Behandlung können die Nieren allerdings dauerhaft geschädigt werden. Ältere Menschen sind dabei besonders gefährdet, da ihre Nierenfunktion altersbedingt bereits eingeschränkt sein kann. Studien zeigen, dass bereits ein Flüssigkeitsverlust von nur 5 % des Körperwassers die Nierenfunktion deutlich beeinträchtigen kann.

Die Nieren reagieren auf einen Volumenmangel mit einem Kompensationsmechanismus. Das bedeutet, sie gleichen den Flüssigkeitsverlust aus, indem sie Wasser und Natrium zurückhalten, um den Blutdruck und das Blutvolumen zu stabilisieren. Dies zeigt sich oft in einer verminderten Urinausscheidung (Oligurie) und konzentriertem, dunklem Urin. Allerdings kann ein solcher Kompensationsmechanismus bei längerem Flüssigkeitsmangel die Belastung der Nieren erhöhen und das Risiko für chronische Nierenschäden steigern.

Einen Volumenmangel frühzeitig zu erkennen und zu behandeln: Das ist entscheidend, um die Nierenfunktion zu schützen. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen spezialisierte Teams bereit. Sie überwachen die Nierenfunktion und leiten geeignete Maßnahmen zur Stabilisierung des Flüssigkeitshaushalts ein. Unser Ziel ist eine hohe Lebensqualität für unsere Patient:innen.