Der Bandscheibenvorfall
Leiden Sie unter starken Rückenschmerzen und Taubheitsgefühlen in den Extremitäten? Ist Ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt? War eine konservative Therapie bisher erfolglos bei Ihnen? Unsere Expert:innen stehen Ihnen zur Seite und helfen Ihnen ganzheitlich sowie individuell auf Sie abgestimmt.
Im Laufe des Lebens kommt es bei den meisten Menschen zu einem zunehmenden Verschleiß der Bandscheiben, die sogar reißen können. Wenn dann das innere Bandscheibengewebe austritt oder herausfällt, spricht man von einem Bandscheibenvorfall. Dieser kann so auf die Nerven oder das Rückenmark im Wirbelkanal drücken.
So können Schmerzen im Nacken, im Schulterbereich, in den Armen oder den Beinen entstehen. Auch Lähmungen in den Gliedmaßen mit Gangstörungen und Fehlfunktionen der Blase oder des Mastdarms können dann in schweren Fällen die Folge sein. Bandscheibenschäden im Halswirbelsäulenbereich kommen jedoch deutlich seltener vor als im Lendenwirbelsäulenbereich.
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Wir helfen Ihnen bei
- Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule (LWS)
- Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule (HWS)
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik bei einem Bandscheibenvorfall
Wichtig ist die richtige und rechtzeitige Diagnose, damit die Ursache der akuten oder chronischen Rückenschmerzen genau lokalisiert und eine adäquate Therapie begonnen werden kann. Nicht jeder Bandscheibenvorfall muss Beschwerden machen.
Durch eine sorgfältige Anamnese (Krankenbefragung), klinische Untersuchung, Röntgenaufnahmen, den Einsatz der Kernspin- und Computertomografie können wir genau bestimmen, an welcher Stelle in Ihrer Wirbelsäule sich der Bandscheibenvorfall befindet. Dabei ist die MRT-Diagnostik der CT-Untersuchung aufgrund der guten Weichteildarstellung (Nerven Bandscheiben Muskulatur Bindegewebe) deutlich überlegen. Manche Patient:innen können nicht mittels Magnet-Resonanz-Tomografie untersucht werden, da sie zum Beispiel einen Herzschrittmacher tragen. Mit der CT-Untersuchung können jedoch die knöchernen Verhältnisse besser analysiert werden. Beide Verfahren ergänzen sich in sinnvoller Weise.
Mitunter sind auch zusätzliche spezielle neurologische Untersuchungen erforderlich.
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Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Konservative Behandlungen bei Bandscheibenvorfall
Die Erfahrung zeigt, dass etwa 90 Prozent der Patient:innen mit einem Bandscheibenvorfall konservativ behandelt werden können, das heißt ohne eine Operation. Solange keine erheblichen Nervenausfälle (Taubheitsgefühle, Gangstörungen, Lähmungen, Störungen der Blasen- und Mastdarmfunktion) oder unerträglichen Schmerzen vorhanden sind, kann der Bandscheibenvorfall mit nicht operativen Maßnahmen behandelt werden.
Wir erstellen gerne gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Plan für Ihre Behandlung. Die konservative Therapie erfolgt anschließend in aller Regel ambulant bei Ihrem Hausarzt oder Orthopäden. Wenn dieser feststellt, dass die Behandlung nicht erfolgsversprechend ist, kann eine Einweisung zur akuten Schmerztherapie in unsere Klinik erfolgen. Dabei behandeln wir Sie individuell abgestimmt mit Schmerzmitteln, bei sehr starken Schmerzen durch eine Schmerzpumpe. Ergänzt wird die medikamentöse Therapie durch eine spezielle Krankengymnastik, Rückenschule, Massagen, Wirbelsäulengymnastik, Entspannungstherapien, physikalische Anwendungen, Ergotherapie, Elektrobehandlungen und sowie ggf. spezielle Injektionsbehandlungen im Bereich der Nerven der Wirbelsäule (z. B. periradikuläre Therapien auch unter Röntgen- oder CT-Kontrolle). Damit werden der Schmerz, die Bewegungseinschränkungen und die Schwellung direkt am Nerv therapiert. Unter dieser Behandlung kann sich der Bandscheibenvorfall auch zurückbilden bzw. sich der herausgefallene Bandscheibenanteil auflösen.
Operative Therapie bei Bandscheibenvorfall
Falls durch die intensiven konservativen Behandlungen nach 4 bis 6 Wochen keine deutliche Besserung erzielt wurde oder gar eine Verschlechterung eingetreten ist, muss geprüft werden, ob die operative Behandlung nicht die geeignetere Lösung für Sie ist.
Ob eine und welche Operation angebracht ist, entscheiden wir gemeinsam mit Ihnen. Dabei ist uns wichtig, Sie so umfassend wie möglich über die Prognose Ihrer Erkrankung, die Risiken und Erfolgsaussichten einer Operation zu beraten, so dass Sie anschließend, die für Sie beste Entscheidung treffen können.
Die mikrochirurgische Bandscheibenoperation hat sich als Standardverfahren bewährt und zählt zu den häufigen Operationen im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie. Spezielle Bandscheibenvorfälle können auch durch ein endoskopisches Verfahren behandelt werden. Das Ziel solcher Operation besteht in der Befreiung der Nerven vom Druck des Bandscheibenvorfalls bzw. der abnutzungsbedingt entstandenen Knochensporne, damit die gequetschten Nervenstrukturen keine bleibenden Schäden davontragen.
Ihre Genesung und Ihre Sicherheit haben bei uns höchste Priorität. Wir möchten das Risiko für mögliche Komplikationen so gering wie möglich halten. Deshalb setzen wir auf diese minimalinvasiven Verfahren und gewährleisten damit ein geringes Operationstrauma, ein geringes Infektionsrisiko, eine rasche Wundheilung sowie eine schnelle Mobilisation.
Bandscheibenvorfall: 3 Fragen 3 Antworten
Welche Symptome treten bei einem Bandscheibenvorfall auf, was passiert bei einem Bandscheibenvorfall in der Wirbelsäule und wie wird ein Bandscheibenvorfall behandelt - das alles erläutert Ihnen Dr. Jens Seifert in diesem Video.
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Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge
Nach Ihrer Operation führen wir eine postoperative Kontrolle durch und klären Sie genau über das weitere Verhalten und die Nachbehandlung auf.
Sie erhalten nach der Operation darüber hinaus eine angepasste Schmerzmedikation, um mögliche Wundschmerzen in Grenzen zu halten.
In der Regel können Sie dann nach ca. 3 bis 6 Tagen nach Hause entlassen werden.
Auch nach der Entlassung ist eine intensive krankengymnastische Übungsbehandlung (ambulant oder stationär) notwendig. Manchmal ist das Tragen einer Halsstütze bzw. Rückenstütze (Orthese) für 4 bis 6 Wochen nach der Operation notwendig und hilfreich.
Die normale Arbeitsfähigkeit wird in der Regel nach ca. 6 bis 8 Wochen wieder erreicht, wobei in der Zukunft schweres Heben und Tragen vermieden und auf ein rückengerechtes Verhalten geachtet werden muss.
In manchen Fällen ist es sinnvoll eine Anschlussheilbehandlung oder auch eine ambulante Rehabilitation anzustreben. Besonders dann, wenn Nervenausfälle zur Operation geführt haben. Gemeinsam mit unserem Sozialdienst helfen wir Ihnen gerne, die erforderlichen Anträge an die Kostenträger auszufüllen.