Minimalinvasive Endoprothetik
Die minimalinvasive Endoprothetik mit dem Schwerpunkt einer weitgehend das Weichteilgewebe (Haut, Sehnen, Muskulatur) schonenden Operationstechnik hat sich seit Anfang des neuen Jahrhunderts insbesondere im Bereich des künstlichen Hüftgelenkersatzes zu einem Verfahren entwickelt, von dem man sich aus ärztlicher Sicht insbesondere einen schnelleren Rehabilitationsverlauf verspricht. Der Patient sieht die Vorteile in einer meistens kleineren Operationsnarbe sowie einen insgesamt schmerzärmeren Verlauf nach der Operation.
Durch die Verbesserung der Operationstechnik sowie die ständige Weiterentwicklung der künstlichen Gelenke und der Operationsinstrumente kann die minimalinvasive Operationstechnik mittlerweile als Standardeingriff für geeignete Patienten bezeichnet werden.
Insbesondere jüngere, schlanke und nicht sehr muskelkräftige Patienten können von diesen Eingriff profitieren, wobei das jeweilige operative Vorgehen immer eine individuelle Entscheidung des Operateurs mit dem Hauptziel einer regelrechten Prothesenverankerung mit langer Haltbarkeit und ohne das Auftreten von Komplikationen darstellt.
Im Bereich des künstlichen Kniegelenkersatzes erlauben die von uns verwendeten Implantate sowie die Darstellung des Kniegelenkes über einen Mid- bzw. Subvastuszugang eine insbesondere den Streckapparat schonende Operationstechnik mit der Möglichkeit der anschließenden zügigen Rehabilitation.
Patienten mit ausgeprägten knöchernen Fehlbildungen, als auch Patienten, bei denen ein Kunstgelenk gewechselt werden muss, kommen für ein minimalinvasives Operationsverfahren in der Regel nicht in Frage.
Unter minimalinvasiver Endoprothetik verstehen wir also nicht den kleinstmöglichen Hautschnitt und eine kurze Operationszeit, sondern die Schonung des gelenkumgreifenden Weichteilgewebes, ohne das Abstriche an der Positionierung und Haltbarkeit des Kunstgelenkes gemacht werden müssen und ohne dass die Komplikationsrate höher liegt als bei einem vergleichbaren Standardeingriff.