Asklepios Klinikum Harburg

Energiebedarf

Energie

Energieversorgung im Krankenhaus

Der Energiebedarf eines Krankenhauses gleicht dem einer Kleinstadt - daher müssen alle technischen Anlagen rund um die Uhr hohe Leistungen erbringen. Ob Raumlufttechnik, Beleuchtung oder Heizkraftwerk: In vielen technischen Bereichen werden bereits umweltfreundliche Methoden genutzt.

Raumlufttechnik

Schaltung Energie

© Nicole Siemers

Kälte und Wärme der Klinik werden zentral gesteuert

Durch ihren 24-Stunden-Betrieb und hohe Anforderungen an Klima und Hygiene arbeiten Krankenhäuser energieintensiv: Vor allem medizinische Großgeräte wie MRT und CT, aber eben auch die notwendige Klimatechnik verbrauchen enorme Mengen Strom.

Die sogenannten raumlufttechnischen Anlagen (kurz: RLT) erfüllen mehrere Aufgaben: Sie übernehmen neben der Klimatisierung auch die Abführung verbrauchter Luft und Zuführung sauberer Frischluft. Dabei gelten hohe hygienische Anforderungen an RLT in sensiblen Bereichen wie OP und Eingriffsräumen, aber auch auf der Intensivstation.

Raumlufttechnische Anlagen schaffen eine möglichst keimfreie Umgebung in Krankenhäusern, gleichzeitig reduzieren sie Staub, Narkosegase und Geruchsstoffe in der Luft. Sie sorgen auch dafür, dass Temperatur, Feuchte und Raumdruck eingehalten und der notwendige Luftaustausch sichergestellt werden.

In unserem Klinikum haben wir in vielen Bereichen neue, intelligent zu steuernde Leitsysteme für Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen eingebaut – etwa im Zentral-OP, aber auch im Herzkatheterlabor und den Intensivbereichen. Präsenzmelder in den neueren OP-Sälen stellen die automatische, bedarfsgerechte Zu- und Abschaltung der RLT-Anlagen sicher. Die Einrichtung wurde mit den Expert:innen der Krankenhaushygiene und Arbeitssicherheit geprüft und umgesetzt.

Blockheizkraftwerk

Heizung BHKW

Blick ins technische Herz des Klinikums: Das Blockheizkraftwerk

Wir setzen bei der Energieversorgung auf ein Blockheizkraftwerk: Zusätzlich zur Grundversorgung wird das Klinikum dadurch quasi autonom mit Strom und Wärme versorgt. Ein Notstrom-Dieselaggregat stellt sicher, dass zentrale Bereiche wie OP und Intensivstation im Notfall gesichert mit Strom versorgt werden können.

Ein BHKW arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: Das bedeutet, dass sowohl Strom als auch Wärme erzeugt werden. Im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom und Wärme verbraucht ein BHKW rund 36 % weniger Primärenergie. Insgesamt liegt der Wirkungsgrad – und damit auch die Energieeffizienz – bei mehr als 88 %. Unser BHKW wird mit Erdgas betrieben. Erdgas hat die niedrigsten CO2-Emissionen unter den fossilen Brennstoffen. Durch ihre effiziente Nutzung reduzieren BHKW ganz wesentlich umweltschädliche Emissionen. Unsere beiden BHKW-Anlagen haben jeweils eine maximale thermische Leistung von ca. 480 KwH und eine maximal elektrische Leistung von ca. 300 KwH. Die Module leisten rund 7.500-8.000 Betriebsstunden pro Jahr und decken rund 40-45% des gesamten Strombedarfs, sowie 35-55% des Wärmebedarfs der Klinik ab.

Unsere BHKW-Anlagen weisen eine Besonderheit auf: An den Maschinen sind zusätzlich Wärmepumpen verbaut. Diese erhöhen die thermische Leistung der Maschinen und reduzieren gleichzeitig die Abgastemperatur. Die Abdeckungsquoten durch die im BHKW erzeugte Energie hängt erheblich von den Entwicklungen der Klinik ab. Mit dem Ausbau des medizinischen Angebots ist auch der Energiebedarf in den vergangenen Jahren gewachsen, allerdings konnte durch eine effiziente Steuerung der Energiebedarf pro m2 genutzte Fläche erheblich reduziert werden.