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Blasenschwäche verstehen und behandeln
Harninkontinenz, im Volksmund auch als Blasenschwäche bekannt, kann Menschen aller Altersgruppen betreffen. Sie äußert sich durch den unwillkürlichen Verlust von Urin und kann verschiedene Ursachen haben.
Wir haben für Sie im Folgenden die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Harninkontinenz ausführlich beschrieben. Wir zeigen Ihnen, wie Sie als Betroffene oder Betroffener im Alltag mit der Erkrankung umgehen können. Unsere Expert:innen geben Ihnen auch Tipps, wie Sie einer Harninkontinenz vorbeugen können.
Nehmen Sie bei entsprechenden Symptomen zeitnah ärztliche Hilfe in Anspruch. Unsere Fachkräfte bei Asklepios verfügen über viel Erfahrung auf diesem Gebiet und sind gerne für Sie da.
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Bei Harninkontinenz können verschiedene Beschwerden auftreten. Die häufigsten Symptome sind:
Bei Frauen können die Symptome der Harninkontinenz durch Schwangerschaft, Geburt und Wechseljahre beeinflusst werden. Diese Ereignisse schwächen den Beckenboden und beeinträchtigen so die Funktion der Schließmuskeln. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Frauen nach der Geburt oder während der Menopause eine Belastungsinkontinenz entwickeln.
Harninkontinenz ist meistens kein medizinischer Notfall. Wenn die Symptome plötzlich auftreten und Sie auch Schmerzen, Fieber oder Blut im Urin haben, sollten Sie dies aber auf jeden Fall rasch medizinisch abklären lassen.
In seltenen Fällen weisen die Inkontinenzsymptome auf eine schwerwiegendere Erkrankung hin, wie zum Beispiel einen Harnwegsinfekt oder eine akute Harnverhaltung. Wenn die Person starke Schmerzen hat, nicht urinieren kann, obwohl sie einen starken Drang verspürt, oder wenn Blut im Urin sichtbar ist, sollten Sie den Notruf 112 wählen.
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Die Diagnose der Harninkontinenz beginnt mit einem ausführlichen Austausch mit der Ärztin oder dem Arzt (Anamnese) über Ihre Symptome und Krankengeschichte. Folgende Fragen stellen sie Ihnen während des Gesprächs:
Die Sie behandelnde Ärztin oder der Arzt untersucht Sie im Anschluss und führt eine Urinanalyse durch, um Infektionen oder andere auffällige Werte zu erkennen. Bei Frauen kann eine gynäkologische Untersuchung und bei Männern eine Untersuchung der Prostata notwendig sein.
Nach den ersten Befunden werden zusätzliche Tests gemacht, um die Ursache herauszufinden:
Diese spezielle Diagnostik dient dazu, die Funktion der Blase und des Schließmuskels zu beurteilen. Es ist keine Standarduntersuchung. Wir bieten sie in spezialisierten Zentren bei bestimmten Fällen an. So bekommen wir zusätzliche Informationen, um die Behandlung anzupassen.
Mit den Ergebnissen können die Ärzt:innen die Art der Harninkontinenz bestimmen und einen persönlichen Behandlungsplan erstellen.
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Wir behandeln jede Harninkontinenz nach der Art und Schwere der Symptome und sprechen mit Ihnen über Ihre individuellen Bedürfnisse. Um Ihre Lebensqualität zu verbessern, nutzen wir verschiedene bewährte Behandlungsmethoden.
Die Beckenbodengymnastik soll die Muskeln des Beckenbodens stärken. Unsere Fachkräfte bei Asklepios leiten Sie bei diesen Übungen an. Durch die Stärkung der Muskulatur können Sie die Kontrolle über die Blasenfunktion verbessern. Diese Therapie ist besonders wirksam bei Belastungsinkontinenz und kann auch vorbeugend eingesetzt werden.
Beim Biofeedback geht es darum, Ihre Beckenbodenmuskulatur bewusster wahrzunehmen und zu kontrollieren. Sie lernen, wie sie diese Muskeln gezielt anspannen und entspannen können. Biofeedback steigert auch die Wirksamkeit der Beckenbodentherapie.
Bei weiblicher Belastungsinkontinenz wird ein TVT- (transvaginal tape – ein Band durch die Scheide) oder TOT-Band (transobturator tape – ein Band durch den Hüftmuskel) eingelegt. Das schmale Band unter der Harnröhre stützt diese und verhindert ungewollten Urinverlust. Erfahrene Chirurg:innen führen diesen minimalinvasiven Eingriff durch. Er bietet eine hohe Erfolgsrate bei gleichzeitig geringem Risiko für Komplikationen.
Der Einsatz eines künstlichen Schließmuskels hat sich besonders bei Männern bewährt. Der Eingriff erfolgt, wenn andere Therapien nicht erfolgreich waren. Wir bieten diese Operation in ausgewählten Einrichtungen an. Es wird ein mechanisches Gerät eingesetzt, das den Urinfluss reguliert. Der künstliche Schließmuskel wird um die Harnröhre gelegt, damit die Patient:innen die Blasenkontrolle wiedererlangen. Der künstliche Muskel wird über einen kleinen, unauffälligen Schalter bedient. Dieser wird im Hodensack (Skrotum) oder bei Frauen unter der Haut platziert.
Harninkontinenz kann mit verschiedenen Begleiterkrankungen verbunden sein, die entweder als Ursache oder als Folge der Inkontinenz auftreten können. Diese zusätzlichen Erkrankungen können die Symptome der Harninkontinenz beeinflussen und die Behandlung komplexer gestalten. Hier sind einige der häufigsten Begleiterkrankungen:
Wir legen Wert darauf, diese Begleiterkrankungen bei der Behandlung der Harninkontinenz zu berücksichtigen, da sie die Therapie beeinflussen können. Unsere Ärzt:innen erstellen einen passenden Behandlungsplan, der alle medizinischen Probleme umfasst. So gewährleisten wir Ihre ganzheitliche Betreuung.
Hier finden Sie Termine zu diesem Thema.
Sie können selbst in Ihrem Alltag vieles dafür tun, um einer Harninkontinenz vorzubeugen.
Ziel: Reduzierung des Drucks auf Blase und Beckenboden durch ein gesundes Körpergewicht.
Maßnahme: Eine Gewichtsreduktion (bei bestehendem Übergewicht) von 5-10 Prozent kann die Anzahl der wöchentlichen Inkontinenz-Episoden halbieren.
Integration in den Alltag: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und integrieren Sie regelmäßige Bewegung, wie 30 Minuten Spazierengehen, in Ihren Tagesablauf.
Mit diesen Maßnahmen können Sie aktiv zur Vorbeugung von Harninkontinenz beitragen. Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers und sprechen Sie bei ersten Anzeichen von Harninkontinenz frühzeitig mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Unsere Expert:innen bei Asklepios stehen Ihnen beratend und unterstützend zur Verfügung.
Die Harnblase ist ein zentrales Organ im Harnsystem und spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Harninkontinenz. Sie dient als Speicher für den Urin, der von den Nieren produziert und über die Harnleiter zur Blase transportiert wird. Nur mit einer funktionsfähigen Blase ist eine bewusste Kontrolle über das Speichern und Abgeben von Urin möglich.
Die Harnblase ist ein muskuläres Hohlorgan, das sich im Becken befindet. Ihre Wand besteht aus einer speziellen Muskelschicht, dem Detrusor. Dieser kann sich dehnen, um Urin zu speichern, und sich zusammenziehen, um die Blase zu entleeren. Die normale Kapazität der Harnblase beträgt bei Erwachsenen etwa 300 bis 500 Milliliter. Ein gesunder Mensch verspürt in der Regel den ersten Harndrang, wenn die Blase etwa zur Hälfte gefüllt ist, also bei einer Füllmenge von 150 bis 200 Milliliter.
Ein komplexes Zusammenspiel von Muskeln, Nerven und Schließmuskeln (Sphinkteren) gewährleistet die Kontrolle über die Blasenentleerung. Der innere Schließmuskel, der unwillkürlich gesteuert wird, und der äußere Schließmuskel, der willkürlich kontrolliert werden kann, sorgen dafür, dass Urin in der Blase gehalten wird, bis eine Entleerung gewünscht ist. Die Nervenversorgung der Blase ermöglicht die Kommunikation mit dem Gehirn, sodass wir das Bedürfnis zu urinieren bewusst wahrnehmen und steuern können.
Bei Harninkontinenz ist dieser Kontrollmechanismus gestört. Ursachen können eine Schwäche der Beckenbodenmuskulatur, Schäden an den Nerven, die die Blase steuern, oder andere Erkrankungen sein. Eine überaktive Blase, die zu häufigem und plötzlichem Harndrang führt, kann zu Dranginkontinenz führen, während eine Schwäche des Beckenbodens oder der Schließmuskeln oft Ursache einer Belastungsinkontinenz ist.