Asklepios Klinikum Harburg
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Lungenentzündung (Pneumonie)

Pneumonie erkennen und behandeln

Lungenentzündung

Die Lungenentzündung, medizinisch Pneumonie, ist eine ernsthafte Erkrankung des Atmungssystems. Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze verursachen eine Entzündung des Lungengewebes und führen zu Symptomen wie Husten, Fieber und Atemnot.

Auf diesen Seiten haben unsere Expert:innen für Sie Informationen zu Diagnose, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten einer Lungenentzündung zusammengestellt. Wenn Sie medizinische Hilfe suchen, sind unsere Expert:innen mit ihren langjährigen Erfahrungswerten und medizinischer Fachkompetenz gerne für Sie da. 

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Symptome einer Lungenentzündung

Die Symptome einer Lungenentzündung können je nach Alter und Immunstatus (also der Stärke des körpereigenen Abwehrsystems) der Betroffenen sowie dem auslösenden Erreger variieren. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios haben die häufigsten Symptome, basierend auf ihrer medizinischen Erfahrung, für Sie zusammengefasst:

  • Plötzlich auftretendes hohes Fieber: Dies ist oft eines der ersten Anzeichen einer bakteriellen Lungenentzündung.
  • Schüttelfrost: Ein starkes Frösteln, das mit dem Fieber einhergeht und auf eine Infektion im Körper hinweist.
  • Husten: Der Husten ist meist trocken oder mit eitrig gelblichem bis grünlichem, mitunter blutigem Auswurf.
  • Atemnot: Schwierigkeiten beim Atmen, die sich insbesondere bei körperlicher Anstrengung bemerkbar machen.
  • Brustschmerzen: Schmerzen beim Atmen oder Husten, verursacht durch die Entzündung im Brustbereich.
  • Allgemeines Krankheitsgefühl: Müdigkeit, Schwäche und ein starkes Unwohlsein sind typisch.
  • Schnelle Atmung und Herzschlag: typische Reaktion auf den Sauerstoffmangel im Körper.

Bitte nehmen Sie diese Symptome ernst. Die Beschwerden sind bei Frauen manchmal weniger ausgeprägt oder sie nehmen sie anders wahr als Männer. Es ist wichtig, auch bei weniger typischen Anzeichen wie beispielsweise unerklärlicher Erschöpfung oder Verwirrtheit, insbesondere bei älteren Patient:innen, an eine mögliche Lungenentzündung zu denken.

Was tun bei akuten Symptomen einer Lungenentzündung?

Wenn jemand in Ihrer Umgebung plötzlich akute Symptome einer Lungenentzündung zeigt, ist Handeln gefragt. Achten Sie auf Anzeichen wie starkes Fieber, Atemnot, Schüttelfrost oder einen Husten mit blutigem Auswurf.

Rufen Sie bei diesen Anzeichen sofort den Notruf unter der Nummer 112 an. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes können Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen leisten, auch wenn Sie keine medizinische Fachkraft sind. Beruhigen Sie die betroffene Person und sorgen Sie für eine bequeme Sitzposition, die das Atmen erleichtert. Vermeiden Sie es, der Person Essen oder Trinken zu geben, da sie das Bewusstsein verlieren oder sich verschlucken könnte.

Es ist wichtig, dass Sie selbst ruhig bleiben und der betroffenen Person Zuspruch geben. Ihre schnelle Reaktion kann im Notfall lebensrettend sein.

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Diagnose einer Lungenentzündung

Die Diagnose einer Lungenentzündung beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Anamnese, also einem Gespräch zwischen einer unserer Ärztinnen oder einem Arzt und Ihnen über Ihre Krankheitsgeschichte und Beschwerden. Es folgt eine körperliche Untersuchung, bei der besonders auf auffällige Atemgeräusche geachtet wird.

Bildgebende Verfahren zur Diagnose

Zur weiteren Abklärung nutzen wir bildgebende Verfahren und nehmen beispielsweise ein Röntgenbild des Brustkorbs auf. Sind darauf mögliche Entzündungsherde zu erkennen, weist dies auf eine Pneumonie hin. In einigen Fällen kann auch eine Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) der Lunge erforderlich sein, um detailliertere Bilder zu erhalten und die Diagnose zu präzisieren.

Laboruntersuchungen

Laboruntersuchungen können unseren Expert:innen wichtige Hinweise liefern. Dazu gehören Bluttests, um sogenannte Entzündungsmarker – wie einen hohen Wert des C-reaktiven Proteins (CRP) –, sowie das Blutbild zu überprüfen. Gleichzeitig erfolgt eine Untersuchung von Lungensekreten auf Erreger. In manchen Fällen kann eine mikrobiologische Untersuchung des Bluts erforderlich sein, um zu überprüfen, ob die Infektion in den Blutkreislauf gelangt ist.

Weitere Diagnosemethoden

Je nach Schweregrad der Erkrankung und dem Zustand der Patient:innen führen wir weitere Untersuchungen durch, wie etwa

  • die Bronchoskopie (eine direkte Betrachtung der Atemwege über eine kleine Sonde) und
  • die Pleurapunktion (die Entnahme von Flüssigkeit aus dem Raum um die Lunge. Diese nehmen wir vor, wenn ein Pleuraerguss, also eine Zunahme von Flüssigkeit im Brustfell, vorliegt.)

Wichtigkeit einer frühzeitigen Diagnose

Eine frühzeitige und genaue Diagnose ist für die erfolgreiche Behandlung einer Lungenentzündung entscheidend. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind in der Regel die Heilungschancen. Wenn Sie Symptome einer Lungenentzündung bei sich bemerken, zögern Sie nicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unsere Ärzt:innen und unser medizinisches Fachpersonal legen größten Wert darauf, dass Sie sich bei Asklepios jederzeit gut über die Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten informiert fühlen. Deshalb laden wir Sie ein, bei allen Gesprächen Fragen zu stellen. Scheuen Sie sich nicht, aktiv nachzuhaken, falls mal ein Punkt unklar geblieben ist. Wir beantworten Ihre Fragen gern. 

Behandlungsmethoden bei Lungenentzündung

Die Behandlung einer Lungenentzündung (Pneumonie) hängt von der Art des Erregers und dem Schweregrad der Erkrankung ab. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios wenden wir verschiedene Behandlungsmethoden an, um die Genesung unserer Patient:innen zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden. Hier stellen wir Ihnen die gängigsten Therapieansätze vor.

Antibiotikatherapie

Die Antibiotikatherapie ist die häufigste Behandlungsform bei bakteriellen Lungenentzündungen. Unsere Ärzt:innen wählen das passende Antibiotikum basierend auf dem vermuteten oder nachgewiesenen Erreger aus. Die Behandlungsdauer und Dosierung  passt das Behandlungsteam individuell an. Dabei ist eine frühzeitige und konsequente Einnahme entscheidend für den Therapieerfolg. Bei Asklepios achten wir darauf, die Entwicklung von Resistenzen (Widerstandsfähigkeit von Bakterien gegen Antibiotika) zu vermeiden, indem wir gezielt und nach neuesten medizinischen Erkenntnissen behandeln.

Atemtherapie

Die Atemtherapie hilft, die Atemwege zu befreien und die Lungenfunktion zu verbessern. Unsere speziell geschulten Atemtherapeut:innen leiten ihre Patient:innen an, effektive Atemübungen durchzuführen, die den Schleim lösen und das Abhusten erleichtern. Diese Therapieform lässt sich nach Ende des Krankenhausaufenthaltes fortführen.

Beatmung

Bei schweren Verläufen einer Lungenentzündung kann eine Beatmungstherapie erforderlich sein. Das ist dann der Fall, wenn Patient:innen nicht mehr ausreichend selbstständig atmen können. In unseren Kliniken stehen moderne Beatmungsgeräte zur Verfügung, die eine schonende und angepasste Unterstützung der Atmung ermöglichen. Die Beatmung kann über eine Maske oder einen Tubus (Beatmungsschlauch) erfolgen, aber auch mittels einer High-Flow-Therapie. Bei dieser wird ein Sauerstoff-Gasgemisch über eine spezielle Nasensonde oder -maske zugeführt.

Physiotherapie

Physiotherapie unterstützt den Heilungsprozess bei einer Lungenentzündung durch gezielte Bewegungsübungen. Sie trägt dazu bei, die Atmung zu vertiefen, die Durchblutung der Lunge zu fördern und die körperliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen. Unsere Physiotherapeut:innen arbeiten eng mit den behandelnden Ärzt:innen zusammen, um für jede Patientin und jeden Patienten einen individuellen Therapieplan zu erstellen.

Sauerstofftherapie

Die Sauerstofftherapie kommt zur Anwendung, wenn die Sauerstoffsättigung im Blut der Patient:innen zu niedrig ist. Die Zufuhr von Sauerstoff über eine Nasenbrille, Maske oder die nasale High-Flow-Therapie kann die Sauerstoffversorgung der Organe sicherstellen. Diese Therapieform lässt sich sowohl im Krankenhaus als auch zu Hause durchführen, auch über einen längeren Zeitraum.

Welche Behandlungsmethode die für Sie individuell beste ist, werden unsere Expert:innen mit Ihnen eingehend besprechen. Uns ist dabei sehr wichtig, Sie umfassend zu beraten. Bitte besprechen Sie sich ausgiebig mit uns – bis alle Ihre Fragen beantwortet sind. 

Begleiterkrankungen bei Lungenentzündung

Eine Lungenentzündung kann mit verschiedenen Begleiterkrankungen einhergehen. Diese zusätzlichen Erkrankungen können den Verlauf der Pneumonie beeinflussen und erfordern eine sorgfältige medizinische Betrachtung und Behandlung. Hier stellen wir Ihnen einige dieser Krankheiten vor:

Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Die COPD ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die zu einer Verengung der Bronchien führt und das Atmen erschwert. Patient:innen mit COPD haben ein erhöhtes Risiko, an einer Lungenentzündung zu erkranken, da ihre Atemwege bereits vorgeschädigt sind und sich Erreger leichter festsetzen können.

Asthma bronchiale

Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die mit anfallsartiger Atemnot einhergeht. Bei Asthmatiker:innen kann eine Lungenentzündung ernstere Verläufe nehmen, da sich die Entzündungsreaktion in den Atemwegen verstärkt und die Lungenfunktion zusätzlich beeinträchtigt sein kann.

Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz, also eine eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens, kann zu einer Stauung im Lungenkreislauf führen, was wiederum das Risiko für eine Lungenentzündung erhöht. Die gestaute Flüssigkeit in der Lunge bietet einen idealen Nährboden für Pneumonie-Erreger.

Diabetes mellitus

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kann das Immunsystem schwächen und die Wundheilung beeinträchtigen. Patient:innen mit Diabetes haben daher ein erhöhtes Risiko für Infektionen, einschließlich Lungenentzündungen. Zudem kann eine schlecht eingestellte Blutzuckerkontrolle den Verlauf einer Pneumonie verschlechtern.

Chronische Niereninsuffizienz

Bei chronischer Niereninsuffizienz ist die Ausscheidungsfunktion der Nieren eingeschränkt, was zu einer Anhäufung von Toxinen (Giften) im Körper führen kann. Diese Toxine können das Immunsystem schwächen und somit die Anfälligkeit für Lungenentzündungen erhöhen.

Immunschwäche

Zustände von Immunschwäche, sei es durch HIV/AIDS, durch die Einnahme von immunsuppressiven Medikamenten nach Transplantationen oder durch andere Erkrankungen, die das Immunsystem beeinträchtigen, erhöhen das Risiko für eine Lungenentzündung erheblich. Bei immungeschwächten Patient:innen können zudem untypische Erreger (etwa die Bakterienart Legionellen) eine Pneumonie auslösen.

Unsere Fachkräfte bei Asklepios sind darauf spezialisiert, die Behandlung von Lungenentzündungen unter Berücksichtigung von Begleiterkrankungen durchzuführen. Das gemeinsame Ziel unserer Teams ist das für Sie bestmögliche Behandlungsergebnis.

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Vorbeugung von Lungenentzündungen: Maßnahmen und Tipps für den Alltag

Besonders für Risikogruppen wie ältere Menschen, Kinder, chronisch Kranke oder immungeschwächte Personen ist es entscheidend, vorbeugende Maßnahmen in den Alltag zu integrieren. Hier haben wir für Sie konkrete Tipps und Maßnahmen zusammengestellt, die Ihnen helfen können, das Risiko einer Lungenentzündung zu reduzieren.

Impfungen

  • Pneumokokken-Impfung: Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt die Pneumokokken-Impfung für alle Personen über 60 Jahre sowie für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Diese Impfung sollte alle sechs Jahre aufgefrischt werden. Pneumokokken sind Bakterien und häufiger Erreger bei einer Lungenentzündung.
  • Grippeschutzimpfung: Eine jährliche Influenza-Impfung ist ebenfalls für Risikogruppen empfohlen, da eine Grippeinfektion das Risiko für eine sekundäre bakterielle Lungenentzündung erhöht.

Bei Asklepios beraten wir Sie gern über sinnvolle Impfungen und führen diese auch durch, um Sie bestmöglich zu schützen.

Hygienemaßnahmen

  • Händehygiene: Regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife für mindestens 20 Sekunden, insbesondere nach dem Besuch öffentlicher Orte, kann die Übertragung von Krankheitserregern vermindern.
  • Husten- und Niesetikette: Husten oder Niesen in die Armbeuge oder ein Taschentuch benutzen und dieses anschließend entsorgen, um die Verbreitung von Erregern zu verhindern.

Gesunde Lebensweise

  • Ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, unterstützt das Immunsystem. Achten Sie darauf, täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu sich zu nehmen.
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßte Tees, um die Schleimhäute feucht zu halten und die natürliche Reinigungsfunktion der Atemwege zu unterstützen.
  • Regelmäßige Bewegung: Mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche, wie schnelles Gehen oder Radfahren, können die Abwehrkräfte stärken und die Lungenfunktion verbessern.

Vermeidung von Risikofaktoren

  • Rauchverzicht: Rauchen schädigt die Atemwege und erhöht das Risiko für Atemwegsinfektionen. Ein Rauchstopp ist daher eine der effektivsten Maßnahmen zur Prävention von Lungenentzündungen.
  • Alkoholkonsum reduzieren: Übermäßiger Alkoholkonsum kann das Immunsystem schwächen und das Risiko für eine Lungenentzündung erhöhen.

Umweltfaktoren

  • Vermeidung von Luftverschmutzung: Halten Sie sich möglichst fern von stark verschmutzten Umgebungen, da Feinstaub und andere Schadstoffe die Atemwege reizen und das Risiko für Lungenentzündungen erhöhen können.
  • Luftbefeuchter: In beheizten Räumen kann ein Luftbefeuchter helfen, die Luftfeuchtigkeit auf einem gesunden Niveau zu halten und die Schleimhäute vor dem Austrocknen zu schützen.

Medizinische Kontrollen

  • Regelmäßige Gesundheitschecks: Insbesondere für Risikogruppen sind regelmäßige medizinische Untersuchungen wichtig, um frühzeitig auf Anzeichen einer Atemwegserkrankung reagieren zu können.

Durch die Beachtung dieser Maßnahmen in Ihrem Alltag können Sie Ihr Risiko für eine Lungenentzündung senken und gleichzeitig Ihre allgemeine Gesundheit fördern. Unsere Fachkräfte bei Asklepios beraten Sie gerne zu weiteren individuellen vorbeugenden Maßnahmen und unterstützen Sie bei der Umsetzung.

Nur mit speziell auf unsere Patient:innen abgestimmten Therapiemaßnahmen erreichen wir ein bestmögliches Ergebnis. Ein individuelles Behandlungskonzept soll Sie dabei unterstützen, das größtmögliche Maß an Eigenständigkeit wiederzugewinnen.

Unser gemeinsames Ziel ist, dass Sie bald wieder fit für Ihren Alltag sind.

Die Lunge: Zentrales Organ des Atmungssystems

Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ für unsere Atmung. Sie befindet sich im Brustkorb und besteht aus zwei Lungenflügeln, die von der Pleura (Brustfell), einer dünnen Schicht aus Bindegewebe, umgeben sind.

In der Lunge befinden sich die Bronchien, die sich in immer kleinere Bronchiolen verzweigen und schließlich in die Lungenbläschen, auch Alveolen genannt, münden. In den Alveolen findet der eigentliche Gasaustausch statt: Sauerstoff wird aus der eingeatmeten Luft ins Blut aufgenommen und Kohlendioxid als Abfallprodukt der Zellatmung aus dem Blut an die ausgeatmete Luft abgegeben. Eine gesunde Lunge ist entscheidend für die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und die Entfernung von Kohlendioxid. Erkrankungen wie die Lungenentzündung können die Funktion der Lunge beeinträchtigen und den Gasaustausch stören.