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Hydrocephalus (Wasserkopf)

Alles über den Wasserkopf

Hydrocephalus

Bild: Hirnscan eines Hydrocephalus

Hydrocephalus, im Volksmund auch als Wasserkopf bekannt, ist eine Erkrankung des Gehirns. Der Name lässt sich auf eine übermäßige Ansammlung von Hirnwasser (Liquor) in den Hirnkammern zurückführen.

Im Folgenden finden Sie Informationen zu Diagnose, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten von Hydrocephalus. Sie erfahren, wie sich die Krankheit auf das Gehirn auswirkt, welche Risikofaktoren und Begleiterscheinungen auftreten können und welche modernen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Wir möchten Ihnen hiermit ein umfassendes Verständnis dieser komplexen Erkrankung vermitteln.

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Unterstützung? Unsere Expert:innen bei Asklepios stehen Ihnen gern zur Verfügung und begleiten Sie auf Ihrem Weg zu einer optimalen Behandlung.

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Häufige Symptome bei Hydrocephalus

Hydrocephalus kann zu unterschiedlichen Symptomen führen, die je nach Alter, Form des Hydrocephalus und individuellen Faktoren variieren können. Wenn Sie unter Beschwerden wie den im Folgenden beschriebenen leiden, sollten Sie diese ärztlich abklären lassen. Bei Frauen und Männern können die Symptome ähnlich sein, jedoch ist es wichtig, geschlechtsspezifische Unterschiede in der Symptomatik und im Krankheitsverlauf zu beachten. Frauen können beispielsweise andere Muster beim Fortschreiten von Beeinträchtigungen in der Wahrnehmung zeigen. Wir empfehlen Ihnen individuelle medizinische Beratung.

Das sind die häufigsten Symptome bei Hydocephalus:

  • Demenz: Kognitive Beeinträchtigungen, die sich in Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit und im späteren Stadium auch in einer Veränderung der Persönlichkeit äußern können.
  • Gangunsicherheit: Schwierigkeiten beim Gehen, die sich in einem unsicheren, schwankenden Gangbild zeigen. Patient:innen haben oft Probleme mit der Balance und Koordination.
  • Inkontinenz: Unwillkürlicher Urinverlust, der oft mit einer Drangsymptomatik einhergeht und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann.
  • Hakim Trias: Eine Kombination aus Gangstörung, Harninkontinenz und kognitiven Störungen, die typisch für den Normaldruckhydrocephalus ist.

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Diagnose von Hydrocephalus

Die Diagnose eines Hydrocephalus ist entscheidend, um eine angemessene Behandlung einleiten und mögliche Komplikationen vermeiden zu können. Wir verfügen bei Asklepios über verschiedene diagnostische Verfahren, um das Vorliegen eines Hydrocephalus zu bestätigen und die zugrundeliegende Ursache zu identifizieren. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen helfen unseren Ärzt:innen, den Typ des Hydrocephalus zu bestimmen und einen geeigneten Behandlungsplan zu erstellen. Es ist wichtig, dass Sie bei Verdacht auf Hydrocephalus für eine umfassende Diagnostik schnellstmöglich eine medizinische Einrichtung aufsuchen. Dies sind die wichtigsten Diagnoseverfahren:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung: Zunächst führt die Sie behandelnde Ärztin oder der Arzt ein ausführliches Gespräch mit Ihnen, in dem Sie Ihre Krankengeschichte und Ihre Symptome besprechen. Eine körperliche Untersuchung, insbesondere eine neurologische Beurteilung, kann erste Hinweise auf einen Hydrocephalus geben.
  • Bildgebende Verfahren: Die Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren mithilfe eines Magnetfeldes) und die Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) sind die wichtigsten bildgebenden Verfahren zur Diagnose eines Hydrocephalus. Mit ihnen können unsere Fachärzt:innen die Größe der Hirnkammern (Ventrikel) beurteilen und feststellen, ob eine Erweiterung vorliegt. Darüber hinaus können bildgebende Verfahren andere strukturelle Anomalien des Gehirns aufzeigen, die zum Hydrocephalus beitragen könnten.
  • Lumbalpunktion: Bei Verdacht auf Normaldruckhydrocephalus können unsere Expert:innen eine Lumbalpunktion durchführen, bei der sie Hirnwasser aus dem Rückenmarkskanal entnehmen. Dieses Verfahren lässt sich auch therapeutisch nutzen, um den Druck zu senken und die Symptome zu lindern.
  • Neuropsychologische Tests: Um das Ausmaß der Wahrnehmungsstörungen zu bewerten, können neuropsychologische Tests hilfreich sein. Diese Tests beurteilen Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Problemlösungsfähigkeiten.
  • Weitere Untersuchungen: Je nach den individuellen Symptomen und der Krankengeschichte können weitere Untersuchungen wie Ultraschall (bei Säuglingen), Augenuntersuchungen oder Messungen des Drucks innerhalb des Schädels erforderlich sein.

Behandlungsmethoden bei Hydrocephalus

Die Behandlung eines Hydrocephalus zielt darauf ab, den Fluss des Hirnwassers zu normalisieren und den Druck im Schädelinneren zu reduzieren. Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Ursache des Hydrocephalus, dem Alter der Patient:innen und dem Vorliegen anderer medizinischer Bedingungen. Wir bieten Ihnen bei Asklepios verschiedene etablierte Therapiemethoden an. Unsere Fachkräfte sind erfahren in der Durchführung der Behandlungen und bieten eine umfassende Betreuung vor, während und nach dem Eingriff. Dies sind die gängigen Behandlungsmethoden bei Hydrocephalus:

Ventrikuloperitonealer Shunt

Der ventrikuloperitoneale Shunt ist eine häufige Behandlungsmethode für Hydrocephalus, die wir bei Asklepios durchführen. Bei diesem Verfahren legt unser OP-Team ein dünnes Röhrchen (Katheter) in einen der mit Hirnwasser gefüllten Hohlräume im Gehirn (Hirnventrikel). Über diesen Katheter fließt das Hirnwasser in die Bauchhöhle ab. Diese Verbindung (Shunt) ist besonders hilfreich bei Patient:innen, bei denen eine direkte Ableitung des Hirnwassers (Liquor) aus dem Gehirn erforderlich ist. Ein Ventil am Shunt reguliert den Durchfluss. Das Einsetzen eines ventrikuloperitonealen Shunts ist ein etablierter und sicherer Eingriff, der vielen Patient:innen zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität verhelfen kann. Voraussetzung sind Nachsorgeunteruntersuchungen, die unser Team regelmäßig durchführt.

Lumboperitonealer Shunt

Beim lumboperitonealen Shunt legen unsere Ärzt:innenn einen Katheter über den Lendenbereich in den Liquorraum und leiten das Hirnwasser in die Bauchhöhle (Peritonealraum) um, wo der Körper ihn resorbieren kann. Dieser Eingriff wird oft bei Patient:innen mit einem kommunizierenden Hydrocephalus eingesetzt, bei denen also eine Störung der Hirnwasseraufnahme (Liquorresorption) vorliegt. Der lumboperitoneale Shunt kann den Hirndruck effektiv senken und die Symptome des Hydrocephalus lindern. Die Operation erfordert eine sorgfältige Überwachung und Nachsorge, um sicherzustellen, dass der Shunt korrekt funktioniert und keine Komplikationen auftreten.

Ventrikulozisternostomie

Die Ventrikulozisternostomie ist ein minimalinvasiver chirurgischer Eingriff, der häufig bei Patient:innen mit einem obstruktiven Hydrocephalus zum Einsatz kommt. Bei diesem Verfahren schafft das OP-Team eine kleine Öffnung am Boden der dritten Kammer (Ventrikel) des Gehirns, um den blockierten Liquorfluss zu umgehen und eine alternative Abflussroute in die basalen Zisternen zu ermöglichen. Basale Zisternen sind kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Räume im Gehirn. Dies ermöglicht es dem Liquor, den normalen Aufnahmewegen zu folgen, was den Hirndruck senken lässt. Die Ventrikulozisternostomie wird endoskopisch durchgeführt, was bedeutet, dass sie weniger invasiv ist und Patient:innen sich in der Regel schneller erholen.

Begleiterkrankungen bei Hydrocephalus

Hydrocephalus kann sowohl eine eigenständige Erkrankung sein als auch im Zusammenhang mit anderen gesundheitlichen Problemen auftreten. Die genaue Untersuchung und Behandlung von Begleiterkrankungen ist für die erfolgreiche Behandlung des Hydrocephalus entscheidend. Wir achten bei Asklepios darauf, Begleiterkrankungen zu identifizieren und zu behandeln, da diese den Verlauf und die Behandlung des Hydrocephalus beeinflussen können.

Angeborene Fehlbildungen

Bei einigen Neugeborenen tritt Hydrocephalus in Verbindung mit angeborenen Fehlbildungen des Gehirns oder des Rückenmarks auf. Dazu gehören beispielsweise:

  • Spina bifida: Eine Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks, die oft mit einem Hydrocephalus zusammenhängt.
  • Arnold-Chiari-Malformation: Eine strukturelle Anomalie am unteren Teil des Gehirns, die den Liquorfluss stören und zu Hydrocephalus führen kann.

Angeborene oder genetische Erkrankungen

Hydrocephalus kann auch als Folge von Erkrankungen oder Ereignissen entstehen, die nach der Geburt auftreten, wie:

  • Intrakranielle Blutungen: Blutungen im Gehirn, etwa durch Verletzungen oder angeborene Fehlbildungen von Gefäßen, können den normalen Liquorfluss blockieren und zu Hydrocephalus führen.
  • Meningitis: Eine Entzündung der Hirnhäute, oft durch eine Infektion verursacht, kann die Aufnahme von Hirnwasser beeinträchtigen und Hydrocephalus zur Folge haben.
  • Tumore: Gehirntumore können den Liquorfluss behindern und einen Hydrocephalus verursachen.

Neurologische Erkrankungen

Manche neurologischen Erkrankungen sind mit Hydrocephalus verwandt oder können diesen verschlimmern, darunter:

  • Alzheimer-Krankheit: Obwohl nicht direkt verursachend, kann eine bestehende Alzheimer-Krankheit die Diagnose und Behandlung eines Normaldruckhydrocephalus komplizieren.
  • Parkinson-Krankheit: Symptome eines Normaldruckhydrocephalus lassen fälschlicherweise die Interpretation einer Parkinson-Krankheit zu, da ähnliche Symptome vorliegen können.

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Hier finden Sie Termine zu diesem Thema.

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Vorbeugende Maßnahmen bei Hydrocephalus und ihre Integration in den Alltag

Hydrocephalus lässt sich in einigen Fällen nicht verhindern, insbesondere wenn es sich um angeborene oder genetische Ursachen handelt. Dennoch gibt es präventive Maßnahmen, mit denen Sie das Risiko für die Entwicklung eines erworbenen Hydrocephalus reduzieren und bei bestehender Erkrankung Ihre Lebensqualität verbessern können. Hier sind einige spezifische Tipps, wie Sie diese Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren können:

  • Tragen Sie einen Helm: Beim Fahrradfahren, Skaten oder bei anderen risikoreichen Aktivitäten sollten Sie immer einen Helm tragen. Dies reduziert das Risiko für Schädel-Hirn-Traumata, die zu einem Hydrocephalus führen können.
  • Sichern Sie Ihr Zuhause: Installieren Sie rutschfeste Matten und Handläufe, um Stürze zu vermeiden.
  • Handhygiene: Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig mit Seife für mindestens 20 Sekunden, speziell nach dem Kontakt mit Kranken oder öffentlichen Oberflächen.
  • Impfungen: Halten Sie Ihren Impfstatus aktuell, insbesondere für Impfungen, die das Risiko für Meningitis reduzieren, wie Pneumokokken- und Meningokokken-Impfungen.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, kann die Gehirngesundheit fördern. Integrieren Sie Lebensmittel wie Fisch, Walnüsse und Leinsamen in Ihre tägliche Ernährung.
  • Regelmäßige Bewegung: Mindestens 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche können das allgemeine Wohlbefinden verbessern und das Risiko für Erkrankungen senken, die zu Hydrocephalus führen können.
  • Regelmäßige medizinische Untersuchungen: Besuchen Sie Ihre Arztpraxis für regelmäßige Checks, um mögliche Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen.
  • Achten Sie auf Symptome: Bei Anzeichen von Gedächtnisverlust, Gangunsicherheit oder Inkontinenz sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
  • Regelmäßige Nachsorge: Wenn bei Ihnen ein Shunt implantiert wurde, sollten Sie regelmäßige Nachsorgetermine wahrnehmen, um die Funktion des Shunts zu überprüfen.
  • Vermeiden Sie Überanstrengung: Bei bestehendem Hydrocephalus sollten Sie extreme körperliche Anstrengungen und Aktivitäten vermeiden, die zu einem erhöhten Druck im Kopf führen können.
  • Folsäure: Schwangere sollten täglich 400 Mikrogramm Folsäure einnehmen, um das Risiko für Fehlbildungen des zentralen Nervensystems des ungeborenen Kindes und damit verbundenen Hydrocephalus zu reduzieren.
  • Alkoholkonsum: Angesichts der verschiedenen Schäden, die Alkohol im Körper verursachen kann, sollte man ihn entweder ganz meiden oder den Konsum stark einschränken. Dies gilt besonders für Menschen mit Vorerkrankungen.
  • Drogen: Vermeiden Sie den Konsum von Drogen. Sie können das Nervensystem schädigen.

Das Gehirn und Hydrocephalus

Das zentrale Organ, das bei Hydrocephalus betroffen ist, ist das Gehirn. Das Gehirn ist das komplexe Zentrum des menschlichen Nervensystems, das aus Milliarden von Nervenzellen besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von sensorischen Informationen, die Steuerung von Bewegungen, die Regulation von lebenswichtigen Körperfunktionen sowie für Gedächtnis, Emotionen und Denkprozesse.

Das Gehirn und das Rückenmark sind von einer klaren Flüssigkeit umgeben, die die Medizin als Liquor cerebrospinalis oder kurz Liquor bezeichnet. Der Liquor erfüllt mehrere wichtige Funktionen, darunter die Polsterung des Gehirns, um es vor Verletzungen zu schützen, die Entfernung von Abfallstoffen und die Bereitstellung von Nährstoffen. Normalerweise produziert der Plexus choroideus, eine Struktur in den Kammern des Gehirns, täglich etwa 500 ml Liquor. Dieser zirkuliert durch die Hirnkammern (Ventrikel) und den Subarachnoidalraum, der das Gehirn und das Rückenmark umgibt. Der Liquor wird schließlich in das venöse Blutsystem aufgenommen.

Bei Hydrocephalus ist dieser normale Fluss und die Aufnahme des Hirnwassers gestört, was zu einer Ansammlung von Liquor führt. Dies kann die Hirnkammern erweitern und den Druck innerhalb des Schädels erhöhen. Die Folge können Schädigungen des Gehirngewebes und die damit verbundenen Symptomen sein. Die genauen Mechanismen, die zu Hydrocephalus führen, können je nach Typ der Erkrankung variieren. Beispielsweise kann bei einem obstruktiven Hydrocephalus eine Blockade im Liquorfluss vorliegen, während bei einem kommunizierenden Hydrocephalus eine beeinträchtigte Aufnahme des Liquors zwischen den Hirnhäuten (Subarachnoidalraum) das Problem darstellt.

Die Behandlung von Hydrocephalus zielt darauf ab, den Druck im Schädel zu reduzieren und die normale Funktion des Gehirns wiederherzustellen. Die genaue Behandlung hängt von der Ursache des Hydrocephalus sowie von individuellen Faktoren wie Alter und Gesundheitszustand der Patient:innen ab.

Achten Sie auf sich und schützen Sie Ihr Gehirn. Beugen Sie mit den genannten Maßnahmen einem Hydrocephalus vor. Wenn Sie typische Symptome bei sich feststellen, konsultieren Sie gern eine Ärztin oder einen Arzt bei Asklepios.

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