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Aussackung der Hauptschlagader verstehen
Ist die Wand der Bauchschlagader (Bauchaorta) geschwächt, kann sich eine Aussackung bilden. Oft wird die Erweiterung erst bemerkt, wenn sie ein kritisches Stadium erreicht. Ab einem Durchmesser von ca. 3 cm (1,5-faches des normalen Durchmessers) spricht man von einem Bauchaortenaneurysma, wodurch sich das Risiko einer lebensgefährlichen Ruptur (Riss) erhöht. Entscheidend für die Wahl der Behandlung sind die Größe, insbesondere der Durchmesser des Aneurysmas, und seine Wachstumsgeschwindigkeit.
Unsere Expert:innen zeigen Ihnen im Folgenden die Diagnose, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung auf. Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema, beraten wir Sie gerne persönlich. Bei Asklepios steht Ihnen ein kompetentes Team mit viel Erfahrung in der Behandlung von Bauchaortenaneurysmen zur Seite.
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Anfänglich verursacht ein Bauchaortenaneurysma (BAA) nur selten Beschwerden. Dadurch kann es lange Zeit unbemerkt bleiben. Oft wird es zufällig bei Untersuchungen aus anderen Anlässen entdeckt. Dennoch gibt es bestimmte Symptome, die auf das Vorliegen eines Aneurysmas hinweisen können. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
Erste Hilfe bei Verdacht auf ein rupturiertes Bauchaortenaneurysma
Reißt ein Aneurysma der Bauchschlagader, ist das lebensbedrohlich. Zeigt jemand in Ihrer Umgebung entsprechende Symptome, sollten Sie rasch handeln. Warnzeichen sind ein plötzlicher, intensiver Bauchschmerz, der in die Seite oder Leiste ausstrahlt, Schwindel, Bewusstlosigkeit oder Anzeichen eines Schocks. Sie erfordern sofortige medizinische Hilfe.
Rufen Sie unverzüglich den Notruf 112 an und schildern Sie die Symptome so genau wie möglich. Zögern Sie bitte nicht, Erste Hilfe zu leisten. Auch als medizinischer Laie können Sie wichtige Maßnahmen ergreifen. Versuchen Sie, die betroffene Person zu beruhigen und sorgen Sie dafür, dass sie sich nicht bewegt. Jede zusätzliche Bewegung könnte den Zustand verschlimmern. Falls die betroffene Person bewusstlos ist, sollten Sie sie in eine stabile Seitenlage bringen. Halten Sie die Person mit einer Decke warm, während Sie gemeinsam auf das Eintreffen des Notarztes warten.
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Die Diagnose eines Bauchaortenaneurysmas (BAA) ist der erste Schritt für eine zielgerichtete Behandlung. Unsere Expert:innen bewerten dabei das Risiko eines Risses der Bauchschlagader und leiten entsprechende Maßnahmen ein. Da das BAA häufig keine Symptome verursacht, wird es oft zufällig bei Untersuchungen zu anderen Anlässen entdeckt. Viele Ärzt:innen bieten auch eine Vorsorgeuntersuchung an („Screening“). Verschiedene Erkrankungen können ein BAA begünstigen beziehungsweise den Verlauf eines Aneurysmas beeinflussen. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen Bluthochdruckleiden und Nikotinkonsum. Die Wahrscheinlichkeit für ein BAA steigt ab dem 50. Lebensjahr stark an. Männer sind wesentlich häufiger betroffen als Frauen.
Die Ultraschalluntersuchung ist eine einfache, nicht-invasive und kostengünstige Methode, um ein BAA zu erkennen. Mit einem Schallkopf, der über den Bauchraum geführt wird, erstellen unsere Ärzt:innen Bilder der Bauchaorta. Der Ultraschall gibt uns Auskunft über die Größe und Form des Aneurysmas. Dank dieser Informationen können wir entscheiden, ob eine weiterführende Diagnostik oder Behandlung notwendig ist.
Bei der CT-Angiografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) werden die Blutgefäße durch ein Kontrastmittel hervorgehoben. Mit den detaillierten Bildern können wir die Größe und Lage des Aneurysmas noch präziser bestimmen. Diese Untersuchung ist besonders wichtig für die Planung einer eventuellen Operation oder eines endovaskulären Eingriffs (Behandlung durch das Gefäßinnere).
Eine weitere bildgebende Technik, die umfassende Bilder des Aneurysmas liefern kann, ist die Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird). Sie kommt ohne Strahlenbelastung aus, wird jedoch aufgrund der längeren Untersuchungsdauer seltener als die CT-Angiographie verwendet.
Menschen mit einem erhöhten BAA-Risiko sollten regelmäßig Kontrolluntersuchungen wahrnehmen. Dazu gehören etwa Raucher und Personen mit einer familiären Vorbelastung. In einigen Ländern gibt es Screening-Programme für Risikogruppen, insbesondere für Männer über 65 Jahre. Ein Screening kann dazu beitragen, Aneurysmen frühzeitig zu erkennen und zu überwachen, bevor sie ein gesundheitliches Risiko darstellen.
Je nach Befund und Symptomatik führen unsere Expert:innen weitere Untersuchungen durch, mit denen sie zum Beispiel die Durchblutung der Beine und die Funktion benachbarter Organe überprüfen. Auch Laboruntersuchungen können Teil der Diagnostik sein. Sie helfen dabei, andere Erkrankungen auszuschließen oder begleitende Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte zu identifizieren.
Bitte lassen Sie einen Verdacht auf ein BAA umgehend medizinisch abklären und besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt das weitere Vorgehen.
In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen uns verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Für welche konkrete Maßnahmen sich unsere Expert:innen entscheiden, hängt von der Größe und Wachstumsrate des Aneurysmas ab. Dabei berücksichtigen wir auch den allgemeinen Gesundheitszustand unserer Patient:innen. Das Vorgehen – insofern kein Notfall vorliegt – wird die Sie behandelnde Ärztin oder der Arzt ausführlich mit Ihnen besprechen. Bitte stellen Sie dabei auch alle Ihre Fragen. Wir möchten, dass Sie sich stets bestens informiert wissen und wir möchten für Sie die bestmögliche Versorgung gewährleisten. In den folgenden Abschnitten beschreiben wir Ihnen die gängigsten Behandlungsverfahren.
Das traditionelle Verfahren ist eine offene chirurgische Behandlung, bei der wir das erkrankte Gewebe teilweise entfernen und durch eine Gefäßprothese ersetzen. Dieser Eingriff erfordert einen Bauchschnitt und eine Vollnarkose. Mit der offenen Operation erzielen wir sehr gute Langzeitergebnisse. Sie setzt allerdings voraus, dass die Patient:innen ausreichend belastbar sind. Daher eignet sie sich eher für jüngere Menschen mit wenigen Begleiterkrankungen. Darüber hinaus kommt eine offene Operation zum Einsatz, wenn aufgrund der Anatomie der Haupt- und Beckenschlagadern eine minimal-invasive (endovaskuläre) Behandlung nicht empfohlen werden kann. Nach dem Eingriff ist ein Krankenhausaufenthalt für in der Regel sieben bis zehn Tage notwendig. Häufig ist es sinnvoll, eine Reha anzuschließen.
Die endovaskuläre Aneurysmaausschaltung (EVAR) ist eine minimal-invasive Methode. Dabei setzen unsere Ärzt:innen eine Gefäßwandstütze, bekannt als Stent-Graft, in die Aorta ein. Der Eingriff wird mittels Punktion oder kleine Schnitte über die Gefäße der Leiste durchgeführt, wodurch die Erholungszeit im Vergleich zur offenen Operation deutlich verkürzt wird. Unter Röntgenkontrolle führen die Chirurg:innen den Stent-Graft bis zum Aneurysma und platzieren ihn so, dass das Aneurysma von der Blutzirkulation ausgeschlossen wird. So führen die Stent-Grafts zu einer Entlastung der Gefäßwand und verhindern, dass das Aneurysma wächst oder platzt. EVAR kann bei geeigneter Anatomie grundsätzlich vielen Patient:innen empfohlen werden. Das Verfahren eignet sich besonders für Menschen, die aufgrund ihres Gesundheitszustands oder Alters nicht für eine offene Operation in Frage kommen.
Liegt das Aneurysma in der Nähe von wichtigen Gefäßabzweigungen, kann mit Standardprothesen keine sichere Abdichtung erfolgen. Für solche komplexeren Fälle setzen wir Spezialprothesen mit Seitenarmen (Branches) oder Fenstern (Fenestrationen) ein. Damit können wir das Aneurysma auch bei schwierigen anatomischen Verhältnissen ausschalten, ohne wichtige Arterien zu blockieren. Die Spezialprothesen werden teilweise individuell angepasst. Dank einer präzisen Platzierung können wir einen optimalen Blutfluss gewährleisten. Die Verwendung von Branches oder Fenestrationen erfordert eine hohe Expertise und wird bei Asklepios in spezialisierten Zentren angeboten.
Die Wahl der Behandlungsmethode wird von unseren Fachärzt:innen sorgfältig abgewogen. Unser Anspruch ist es, das beste Ergebnis für unsere Patient:innen zu erzielen. Um den langfristigen Erfolg der Therapie zu sichern, beinhalten alle Behandlungen eine umfassende Nachsorge.
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Verschiedene Erkrankungen erhöhen das Risiko eines Bauchaortenaneurysmas (BAA) und beeinflussen den Verlauf einer bestehenden Erweiterung der Bauchschlagader. Hier sind einige der häufigsten Leiden, die im Zusammenhang mit einem BAA stehen:
Ein erhöhter Druck im Gefäßsystem kann dazu beitragen, dass sich die Wände der Aorta ausdehnen und geschwächt werden, was die Bildung eines Aneurysmas begünstigt. Bluthochdruck gehört damit zu den wichtigsten Risikofaktoren.
Bei einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung, Atherosklerose) bilden sich Plaques, also verhärtete Stellen, an den Innenwänden der Arterien. Es wird vermutet, dass diese Gefäßerkrankung die Gefäßwand schädigt und ihre Stabilität beeinträchtigt.
Die COPD ist eine chronische Entzündung der Lunge, die das Atmungssystem beeinträchtigt. Sie kann das Herz zusätzlich belasten und somit das Risiko für ein BAA erhöhen. Da eine COPD außerdem zu Komplikationen nach einer Operation führen kann, spielt sie auch bei der Auswahl des Therapieverfahrens eine Rolle.
Bei der KHK sind die Herzkranzgefäße als Folgeerkrankung einer Arteriosklerose verengt und verkalkt. Dadurch kann das Herz schlechter mit Blut versorgt werden, was wiederum das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen im Zusammenhang mit einem BAA erhöht.
Chronische Nierenerkrankungen können den Blutdruck beeinflussen und die Blutgefäße schädigen. Dadurch wird die Entwicklung eines BAA begünstigt.
Wer nahe Verwandte mit einem Aneurysma der Bauchschlagader hat, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Dies deutet auf eine mögliche genetische Komponente bei der Entwicklung dieser Erkrankung hin.
Rauchen ist einer der stärksten Risikofaktoren für ein BAA. Die im Tabakrauch enthaltenen Substanzen können die Blutgefäße schädigen und Entzündungsprozesse fördern, die die Aortenwand schwächen und somit zur Bildung eines Aneurysmas beitragen.
Risikogruppen und Patient:innen mit einem Bauchaortenaneurysma sollten engmaschig medizinisch betreut werden. Wenn wir Begleiterkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln, steigen die Chancen, die Bildung eines Aneurysmas zu verhindern beziehungsweise das Fortschreiten eines bestehenden Aneurysmas zu verlangsamen.
Es gibt einige Risikofaktoren, die ein Bauchaortenaneurysma (BAA) begünstigen. Indem Sie diese minimieren, können Sie einer Erweiterung der Bauchschlagader aktiv vorbeugen. Hier geben Ihnen unsere Expert:innen konkrete Maßnahmen und Tipps für Ihren Alltag:
Wenn Sie diese Maßnahmen umsetzen, können Sie das Risiko für die Entwicklung oder das Wachstum eines Bauchaortenaneurysmas signifikant senken. Gleichzeitig verbessern Sie Ihre allgemeine Gesundheit. Bereiten Ihnen einzelne Punkte Probleme oder haben Sie Fragen zur konkreten Umsetzung, steht Ihnen das Team von Asklepios jederzeit zur Verfügung. Wir begleiten Sie gerne auf dem Weg zu einem gesünderen Leben.
Die Aorta ist die Hauptschlagader des Körpers. Sie startet am Herzen und spielt eine lebenswichtige Rolle im Kreislaufsystem. Nachdem sie den Brustbereich durchlaufen hat, tritt sie in den Bauchraum ein. Dieser untere Abschnitt der Hauptschlagader wird Bauchaorta genannt. Die Bauchaorta versorgt den unteren Teil des Körpers mit sauerstoffreichem Blut. Sie verläuft entlang der Wirbelsäule und teilt sich auf Höhe des vierten Lendenwirbels in die beiden großen Beckenarterien (Arteriae iliacae), die das Blut weiter in die Beine transportieren.
Im Schnitt beträgt der Durchmesser der Bauchaorta 2 cm, die genaue Weite variiert je nach Alter, Geschlecht und Körpergröße. Bei älteren Menschen oder aufgrund von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Rauchen kann die Gefäßwand geschwächt sein. Diese Schwächung kann zur Bildung eines Bauchaortenaneurysmas führen. Dabei handelt es sich um eine krankhafte Ausbuchtung der Gefäßwand, die das Risiko einer Ruptur (Riss) birgt.
Ein Bauchaortenaneurysma entwickelt sich meist schleichend und bleibt oft lange Zeit symptomlos. Häufig wird es zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung oder anderen bildgebenden Verfahren entdeckt. Die Anteil der Betroffenen an der Bevölkerung über 65 Jahre liegt bei etwa 2 %, wobei Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen.
Wie hoch die Gefahr einer Ruptur ist, hängt vor allem davon ab, wie groß das Aneurysma ist und wie schnell es wächst. Aneurysmen mit einem Durchmesser von weniger als 5,5 cm, die weniger als 1 cm pro Jahr wachsen, haben ein geringes Rupturrisiko. Ist die Bauchschlagader stärker erweitert, steigt das Risiko deutlich an. Operationen werden daher erst ab einem Durchmesser von 5,5 cm (Frauen 5 cm) empfohlen, kleinere Aneurysmen sollten regelmäßig überwacht werden. Eine frühzeitige Behandlung größerer Aneurysmen ist entscheidend, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden.
Bei einem Verdacht auf ein Bauchaortenaneurysma oder wenn Sie zu den genannten Risikopersonen gehören, zögern Sie bitte nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen. Unser kompetentes Team hat viel Erfahrung in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen der Bauchschlagader und steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.