Asklepios Klinikum Harburg

Bauchaortenaneurysma

Aussackung der Hauptschlagader verstehen

Bauchaortenaneurysma

Ist die Wand der Bauchschlagader (Bauchaorta) geschwächt, kann sich eine Aussackung bilden. Oft wird die Erweiterung erst bemerkt, wenn sie ein kritisches Stadium erreicht. Ab einem Durchmesser von ca. 3 cm (1,5-faches des normalen Durchmessers) spricht man von einem Bauchaortenaneurysma, wodurch sich das Risiko einer lebensgefährlichen Ruptur (Riss) erhöht. Entscheidend für die Wahl der Behandlung sind die Größe, insbesondere der Durchmesser des Aneurysmas, und seine Wachstumsgeschwindigkeit.

Unsere Expert:innen zeigen Ihnen im Folgenden die Diagnose, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung auf. Haben Sie weitere Fragen zu diesem Thema, beraten wir Sie gerne persönlich. Bei Asklepios steht Ihnen ein kompetentes Team mit viel Erfahrung in der Behandlung von Bauchaortenaneurysmen zur Seite.

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Häufige Symptome eines Bauchaortenaneurysmas

Anfänglich verursacht ein Bauchaortenaneurysma (BAA) nur selten Beschwerden. Dadurch kann es lange Zeit unbemerkt bleiben. Oft wird es zufällig bei Untersuchungen aus anderen Anlässen entdeckt. Dennoch gibt es bestimmte Symptome, die auf das Vorliegen eines Aneurysmas hinweisen können. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Rücken- oder Bauchschmerzen: Größere Aneurysmen können durch Druck auf umliegende Strukturen Schmerzen im Rücken oder Bauchbereich verursachen.
  • Schmerzen in der Seite: Manche Betroffene berichten auch über Flankenschmerzen.
  • Plötzlicher, starker Bauchschmerz: Sollte die Bauchschlagader reißen, kommt es zu einem plötzlichen und intensiven Schmerz im Bauch, der auch in den Rücken ausstrahlen kann. Dabei handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall.
  • Ausstrahlende Schmerzen: Bei einem Riss kann der Schmerz in die Seite oder in die Leiste ausstrahlen und von weiteren Symptomen wie Schwindel oder Bewusstlosigkeit begleitet werden.
  • Kreislaufzusammenbruch: Kommt es durch den Riss der Bauchschlagader zu einem massiven Blutverlust, kann dies in einem Kreislaufzusammenbruch münden.
  • Akute Beinverschlüsse: Wenn sich Gerinnsel lösen und in die Beinarterien abgeschwemmt werden, wird die Durchblutung der Beine gestört. Dabei fallen insbesondere Schmerzen in den Füßen auf.

Was tun bei akuten Symptomen eines Bauchaortenaneurysmas?

Erste Hilfe bei Verdacht auf ein rupturiertes Bauchaortenaneurysma

Reißt ein Aneurysma der Bauchschlagader, ist das lebensbedrohlich. Zeigt jemand in Ihrer Umgebung entsprechende Symptome, sollten Sie rasch handeln. Warnzeichen sind ein plötzlicher, intensiver Bauchschmerz, der in die Seite oder Leiste ausstrahlt, Schwindel, Bewusstlosigkeit oder Anzeichen eines Schocks. Sie erfordern sofortige medizinische Hilfe.

Rufen Sie unverzüglich den Notruf 112 an und schildern Sie die Symptome so genau wie möglich. Zögern Sie bitte nicht, Erste Hilfe zu leisten. Auch als medizinischer Laie können Sie wichtige Maßnahmen ergreifen. Versuchen Sie, die betroffene Person zu beruhigen und sorgen Sie dafür, dass sie sich nicht bewegt. Jede zusätzliche Bewegung könnte den Zustand verschlimmern. Falls die betroffene Person bewusstlos ist, sollten Sie sie in eine stabile Seitenlage bringen. Halten Sie die Person mit einer Decke warm, während Sie gemeinsam auf das Eintreffen des Notarztes warten.

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Diagnose eines Bauchaortenaneurysmas

Die Diagnose eines Bauchaortenaneurysmas (BAA) ist der erste Schritt für eine zielgerichtete Behandlung. Unsere Expert:innen bewerten dabei das Risiko eines Risses der Bauchschlagader und leiten entsprechende Maßnahmen ein. Da das BAA häufig keine Symptome verursacht, wird es oft zufällig bei Untersuchungen zu anderen Anlässen entdeckt. Viele Ärzt:innen bieten auch eine Vorsorgeuntersuchung an („Screening“). Verschiedene Erkrankungen können ein BAA begünstigen beziehungsweise den Verlauf eines Aneurysmas beeinflussen. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen Bluthochdruckleiden und Nikotinkonsum. Die Wahrscheinlichkeit für ein BAA steigt ab dem 50. Lebensjahr stark an. Männer sind wesentlich häufiger betroffen als Frauen.

Ultraschalluntersuchung

Die Ultraschalluntersuchung ist eine einfache, nicht-invasive und kostengünstige Methode, um ein BAA zu erkennen. Mit einem Schallkopf, der über den Bauchraum geführt wird, erstellen unsere Ärzt:innen Bilder der Bauchaorta. Der Ultraschall gibt uns Auskunft über die Größe und Form des Aneurysmas. Dank dieser Informationen können wir entscheiden, ob eine weiterführende Diagnostik oder Behandlung notwendig ist.

Computertomografie

Bei der CT-Angiografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) werden die Blutgefäße durch ein Kontrastmittel hervorgehoben. Mit den detaillierten Bildern können wir die Größe und Lage des Aneurysmas noch präziser bestimmen. Diese Untersuchung ist besonders wichtig für die Planung einer eventuellen Operation oder eines endovaskulären Eingriffs (Behandlung durch das Gefäßinnere).

Magnetresonanztomografie

Eine weitere bildgebende Technik, die umfassende Bilder des Aneurysmas liefern kann, ist die Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird). Sie kommt ohne Strahlenbelastung aus, wird jedoch aufgrund der längeren Untersuchungsdauer seltener als die CT-Angiographie verwendet.

Screening-Programme

Menschen mit einem erhöhten BAA-Risiko sollten regelmäßig Kontrolluntersuchungen wahrnehmen. Dazu gehören etwa Raucher und Personen mit einer familiären Vorbelastung. In einigen Ländern gibt es Screening-Programme für Risikogruppen, insbesondere für Männer über 65 Jahre. Ein Screening kann dazu beitragen, Aneurysmen frühzeitig zu erkennen und zu überwachen, bevor sie ein gesundheitliches Risiko darstellen.

Weitere Untersuchungen

Je nach Befund und Symptomatik führen unsere Expert:innen weitere Untersuchungen durch, mit denen sie zum Beispiel die Durchblutung der Beine und die Funktion benachbarter Organe überprüfen. Auch Laboruntersuchungen können Teil der Diagnostik sein. Sie helfen dabei, andere Erkrankungen auszuschließen oder begleitende Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte zu identifizieren.

Bitte lassen Sie einen Verdacht auf ein BAA umgehend medizinisch abklären und besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt das weitere Vorgehen.

Behandlungsmethoden bei Bauchaortenaneurysma

In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen uns verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Für welche konkrete Maßnahmen sich unsere Expert:innen entscheiden, hängt von der Größe und Wachstumsrate des Aneurysmas ab. Dabei berücksichtigen wir auch den allgemeinen Gesundheitszustand unserer Patient:innen. Das Vorgehen – insofern kein Notfall vorliegt – wird die Sie behandelnde Ärztin oder der Arzt ausführlich mit Ihnen besprechen. Bitte stellen Sie dabei auch alle Ihre Fragen. Wir möchten, dass Sie sich stets bestens informiert wissen und wir möchten für Sie die bestmögliche Versorgung gewährleisten. In den folgenden Abschnitten beschreiben wir Ihnen die gängigsten Behandlungsverfahren.

Offene Operation zur Ausschaltung des Aneurysmas

Das traditionelle Verfahren ist eine offene chirurgische Behandlung, bei der wir das erkrankte Gewebe teilweise entfernen und durch eine Gefäßprothese ersetzen. Dieser Eingriff erfordert einen Bauchschnitt und eine Vollnarkose. Mit der offenen Operation erzielen wir sehr gute Langzeitergebnisse. Sie setzt allerdings voraus, dass die Patient:innen ausreichend belastbar sind. Daher eignet sie sich eher für jüngere Menschen mit wenigen Begleiterkrankungen. Darüber hinaus kommt eine offene Operation zum Einsatz, wenn aufgrund der Anatomie der Haupt- und Beckenschlagadern eine minimal-invasive (endovaskuläre) Behandlung nicht empfohlen werden kann. Nach dem Eingriff ist ein Krankenhausaufenthalt für in der Regel sieben bis zehn Tage notwendig. Häufig ist es sinnvoll, eine Reha anzuschließen.

Minimal-invasive Endovaskuläre Aneurysmaausschaltung (EVAR)

Die endovaskuläre Aneurysmaausschaltung (EVAR) ist eine minimal-invasive Methode. Dabei setzen unsere Ärzt:innen eine Gefäßwandstütze, bekannt als Stent-Graft, in die Aorta ein. Der Eingriff wird mittels Punktion oder kleine Schnitte über die Gefäße der Leiste durchgeführt, wodurch die Erholungszeit im Vergleich zur offenen Operation deutlich verkürzt wird. Unter Röntgenkontrolle führen die Chirurg:innen den Stent-Graft bis zum Aneurysma und platzieren ihn so, dass das Aneurysma von der Blutzirkulation ausgeschlossen wird. So führen die Stent-Grafts zu einer Entlastung der Gefäßwand und verhindern, dass das Aneurysma wächst oder platzt. EVAR kann bei geeigneter Anatomie grundsätzlich vielen Patient:innen empfohlen werden. Das Verfahren eignet sich besonders für Menschen, die aufgrund ihres Gesundheitszustands oder Alters nicht für eine offene Operation in Frage kommen.

Endovaskuläre Aneurysmaausschaltung mit Spezialprothesen

Liegt das Aneurysma in der Nähe von wichtigen Gefäßabzweigungen, kann mit Standardprothesen keine sichere Abdichtung erfolgen. Für solche komplexeren Fälle setzen wir Spezialprothesen mit Seitenarmen (Branches) oder Fenstern (Fenestrationen) ein. Damit können wir das Aneurysma auch bei schwierigen anatomischen Verhältnissen ausschalten, ohne wichtige Arterien zu blockieren. Die Spezialprothesen werden teilweise individuell angepasst. Dank einer präzisen Platzierung können wir einen optimalen Blutfluss gewährleisten. Die Verwendung von Branches oder Fenestrationen erfordert eine hohe Expertise und wird bei Asklepios in spezialisierten Zentren angeboten.

Die Wahl der Behandlungsmethode wird von unseren Fachärzt:innen sorgfältig abgewogen. Unser Anspruch ist es, das beste Ergebnis für unsere Patient:innen zu erzielen. Um den langfristigen Erfolg der Therapie zu sichern, beinhalten alle Behandlungen eine umfassende Nachsorge.

Begleiterkrankungen bei Bauchaortenaneurysma

Verschiedene Erkrankungen erhöhen das Risiko eines Bauchaortenaneurysmas (BAA) und beeinflussen den Verlauf einer bestehenden Erweiterung der Bauchschlagader. Hier sind einige der häufigsten Leiden, die im Zusammenhang mit einem BAA stehen:

Bluthochdruck (Hypertonie)

Ein erhöhter Druck im Gefäßsystem kann dazu beitragen, dass sich die Wände der Aorta ausdehnen und geschwächt werden, was die Bildung eines Aneurysmas begünstigt. Bluthochdruck gehört damit zu den wichtigsten Risikofaktoren.

Arteriosklerose

Bei einer Arteriosklerose (Arterienverkalkung, Atherosklerose) bilden sich Plaques, also verhärtete Stellen, an den Innenwänden der Arterien. Es wird vermutet, dass diese Gefäßerkrankung die Gefäßwand schädigt und ihre Stabilität beeinträchtigt.

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Die COPD ist eine chronische Entzündung der Lunge, die das Atmungssystem beeinträchtigt. Sie kann das Herz zusätzlich belasten und somit das Risiko für ein BAA erhöhen. Da eine COPD außerdem zu Komplikationen nach einer Operation führen kann, spielt sie auch bei der Auswahl des Therapieverfahrens eine Rolle.

Koronare Herzkrankheit (KHK)

Bei der KHK sind die Herzkranzgefäße als Folgeerkrankung einer Arteriosklerose verengt und verkalkt. Dadurch kann das Herz schlechter mit Blut versorgt werden, was wiederum das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen im Zusammenhang mit einem BAA erhöht.

Nierenerkrankungen

Chronische Nierenerkrankungen können den Blutdruck beeinflussen und die Blutgefäße schädigen. Dadurch wird die Entwicklung eines BAA begünstigt.

Weitere Risikofaktoren
 

Familiäre Veranlagung

Wer nahe Verwandte mit einem Aneurysma der Bauchschlagader hat, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Dies deutet auf eine mögliche genetische Komponente bei der Entwicklung dieser Erkrankung hin.

Rauchen

Rauchen ist einer der stärksten Risikofaktoren für ein BAA. Die im Tabakrauch enthaltenen Substanzen können die Blutgefäße schädigen und Entzündungsprozesse fördern, die die Aortenwand schwächen und somit zur Bildung eines Aneurysmas beitragen.

Risikogruppen und Patient:innen mit einem Bauchaortenaneurysma sollten engmaschig medizinisch betreut werden. Wenn wir Begleiterkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln, steigen die Chancen, die Bildung eines Aneurysmas zu verhindern beziehungsweise das Fortschreiten eines bestehenden Aneurysmas zu verlangsamen.

Präventive Maßnahmen zur Vermeidung eines Bauchaortenaneurysmas

Es gibt einige Risikofaktoren, die ein Bauchaortenaneurysma (BAA) begünstigen. Indem Sie diese minimieren, können Sie einer Erweiterung der Bauchschlagader aktiv vorbeugen. Hier geben Ihnen unsere Expert:innen konkrete Maßnahmen und Tipps für Ihren Alltag:

Blutdruckkontrolle

  • Zielwert: Der Blutdruck sollte regelmäßig kontrolliert und idealerweise unter 140/90 mmHg gehalten werden.
  • Tägliche Überprüfung: Besorgen Sie sich ein Blutdruckmessgerät für zu Hause und messen Sie Ihren Blutdruck täglich zur gleichen Zeit.
  • Salzkonsum reduzieren: Salz hat Einfluss auf den Blutdruck. Beschränken Sie die Aufnahme von Salz auf weniger als 5 g pro Tag, was etwa einem Teelöffel entspricht.

Rauchstopp

  • Rauchfrei-Programme: Nutzen Sie professionelle Unterstützung, um mit dem Rauchen aufzuhören. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet unter www.rauchfrei-info.de und Tel.: (08 00) 83 13 131 Hilfestellungen an.
  • Schrittweise Reduktion: Fällt es Ihnen schwer, sofort aufzuhören, reduzieren Sie schrittweise die Anzahl der täglich gerauchten Zigaretten.

Ernährung und Gewichtskontrolle

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse wirkt sich positiv auf das Körpergewicht und den Cholesterinspiegel aus.
  • Gewichtsüberwachung: Halten Sie Ihr Körpergewicht im Auge und streben Sie einen Body-Mass-Index (BMI) von 18,5 bis 24,9 an.

Regelmäßige körperliche Aktivität

  • Tägliche Bewegung: Integrieren Sie pro Woche mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität in Ihren Alltag. Das entspricht etwa 30 Minuten an fünf Tagen.
  • Vielfältige Übungen: Kombinieren Sie Ausdauer- und Krafttraining, um das Herz-Kreislauf-System zu stärken und die Muskulatur zu erhalten.

Alkoholkonsum einschränken

  • Moderater Konsum: Männer sollten nicht mehr als zwei Standardgetränke, Frauen maximal ein Standardgetränk pro Tag zu sich nehmen. Das entspricht 0,3 l Bier oder 0,12 l Wein.

Regelmäßige medizinische Untersuchungen

  • Vorsorgeuntersuchungen: Männer über 65 Jahre sollten eine einmalige Ultraschall-Untersuchung zur Früherkennung eines BAA in Anspruch nehmen.
  • Familiengeschichte berücksichtigen: Wenn in Ihrer Familie Fälle von BAA bekannt sind, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über die Möglichkeit eines individuellen Screenings.

Stressmanagement

  • Entspannungstechniken: Mit regelmäßigen Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können Sie Stress reduzieren.

Kontrolle von Begleiterkrankungen

  • Medikamentöse Therapie: Nehmen Sie verordnete Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck, erhöhten Blutfetten oder Diabetes konsequent ein.
  • Regelmäßige Arztbesuche: Gehen Sie regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen, um den Verlauf von Begleiterkrankungen zu überwachen.

Wenn Sie diese Maßnahmen umsetzen, können Sie das Risiko für die Entwicklung oder das Wachstum eines Bauchaortenaneurysmas signifikant senken. Gleichzeitig verbessern Sie Ihre allgemeine Gesundheit. Bereiten Ihnen einzelne Punkte Probleme oder haben Sie Fragen zur konkreten Umsetzung, steht Ihnen das Team von Asklepios jederzeit zur Verfügung. Wir begleiten Sie gerne auf dem Weg zu einem gesünderen Leben.

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Die Bauchaorta: zentrales Gefäß mit Risiko für Aneurysmen

Die Aorta ist die Hauptschlagader des Körpers. Sie startet am Herzen und spielt eine lebenswichtige Rolle im Kreislaufsystem. Nachdem sie den Brustbereich durchlaufen hat, tritt sie in den Bauchraum ein. Dieser untere Abschnitt der Hauptschlagader wird Bauchaorta genannt. Die Bauchaorta versorgt den unteren Teil des Körpers mit sauerstoffreichem Blut. Sie verläuft entlang der Wirbelsäule und teilt sich auf Höhe des vierten Lendenwirbels in die beiden großen Beckenarterien (Arteriae iliacae), die das Blut weiter in die Beine transportieren.

Im Schnitt beträgt der Durchmesser der Bauchaorta 2 cm, die genaue Weite variiert je nach Alter, Geschlecht und Körpergröße. Bei älteren Menschen oder aufgrund von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Rauchen kann die Gefäßwand geschwächt sein. Diese Schwächung kann zur Bildung eines Bauchaortenaneurysmas führen. Dabei handelt es sich um eine krankhafte Ausbuchtung der Gefäßwand, die das Risiko einer Ruptur (Riss) birgt.

Ein Bauchaortenaneurysma entwickelt sich meist schleichend und bleibt oft lange Zeit symptomlos. Häufig wird es zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung oder anderen bildgebenden Verfahren entdeckt. Die Anteil der Betroffenen an der Bevölkerung über 65 Jahre liegt bei etwa 2 %, wobei Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen.

Wie hoch die Gefahr einer Ruptur ist, hängt vor allem davon ab, wie groß das Aneurysma ist und wie schnell es wächst. Aneurysmen mit einem Durchmesser von weniger als 5,5 cm, die weniger als 1 cm pro Jahr wachsen, haben ein geringes Rupturrisiko. Ist die Bauchschlagader stärker erweitert, steigt das Risiko deutlich an. Operationen werden daher erst ab einem Durchmesser von 5,5 cm (Frauen 5 cm) empfohlen, kleinere Aneurysmen sollten regelmäßig überwacht werden. Eine frühzeitige Behandlung größerer Aneurysmen ist entscheidend, um lebensbedrohliche Komplikationen zu vermeiden.

Bei einem Verdacht auf ein Bauchaortenaneurysma oder wenn Sie zu den genannten Risikopersonen gehören, zögern Sie bitte nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen. Unser kompetentes Team hat viel Erfahrung in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen der Bauchschlagader und steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.