Asklepios Klinikum Harburg
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Akutes Aortensyndrom

Einblick in die Aortendissektion

Akutes Aortensyndrom

Das akute Aortensyndrom umfasst unterschiedliche Krankheitsbilder, die zu schwerwiegenden Komplikationen führen können. Am häufigsten tritt dabei die sogenannte Aortendissektion auf. Dabei reißt die Innenschicht der Hauptschlagader (Aorta), sodass Blut in die darunterliegenden Wandschichten eindringt und diese aufspaltet.

Eine Aortendissektion kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige medizinische Behandlung. Welche Symptome ein akutes Aortensyndrom verursacht, wie es diagnostiziert wird und welche Behandlungsoptionen es gibt, erklären Ihnen unsere Expert:innen im Folgenden. Sie werden erfahren, wie Sie die Erkrankung frühzeitig erkennen und sich im Notfall richtig verhalten. Je früher ein akutes Aortensyndrom behandelt wird, desto besser stehen die Chancen, Komplikationen zu verhindern. Wir unternehmen bei Asklepios alles, um Ihnen zu helfen. Bitte zögern Sie nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen, wenn Sie medizinischen Rat benötigen.

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Symptome des akuten Aortensyndroms

Das akute Aortensyndrom, insbesondere die Aortendissektion, ist eine ernsthafte Erkrankung und benötigt sofort medizinische Aufmerksamkeit. Die Betroffenen können vielfältige Beschwerden zeigen. Dabei gibt es jedoch einige Symptome, die besonders häufig auftreten. Diese sind:

  • Starke stechende oder reißende Schmerzen im Brustbereich. Sie treten in der Regel plötzlich auf und sind sehr intensiv. Sie können in den Bauchbereich, die Schultern oder bis in den Rücken ausstrahlen.
  • Bauchschmerzen gehen ebenfalls häufig mit einer Aortendissektion einher. Sie können ein Hinweis darauf sein, dass sich die Aufspaltung in die Bauchaorta (Bauchschlagader) ausgeweitet hat.
  • Erhöhter Puls und Blutdruck sind weitere Anzeichen für ein akutes Aortensyndrom. Eine Hypertonie (Bluthochdruck) kommt vor allem bei einer Dissektion vom Typ B vor. Bei diesem Typ ist der absteigende Teil der Aorta betroffen.
  • Neurologische Symptome wie Krampfanfälle, ein eingeschränktes Reaktionsvermögen oder eine plötzliche Ohnmacht sind ebenfalls möglich, insbesondere wenn die Dissektion die Blutzufuhr zum Gehirn beeinträchtigt.
  • Eine verminderte Durchblutung kann Missempfindungen oder Schmerzen in den Extremitäten hervorrufen. Dies kann ein Zeichen dafür sein, dass die Aufspaltung die Arterien betrifft, die Blut zu den Armen oder Beinen transportieren.

Bitte nehmen Sie die genannten Symptome ernst. Bei Verdacht auf ein akutes Aortensyndrom muss unverzüglich gehandelt werden, damit die betroffene Person schnellstmöglich in einer Klinik behandelt werden kann.

Was tun bei akuten Symptomen?

Wenn jemand in Ihrer Umgebung plötzlich Anzeichen eines akuten Aortensyndroms zeigt, sollten Sie unverzüglich den Notruf 112 anrufen. Die betroffene Person benötigt rasch professionelle Hilfe. Bis diese eintrifft, können Sie mit ein paar grundlegenden Erste-Hilfe-Maßnahmen unterstützen. Dafür benötigen Sie keine medizinische Fachkenntnisse.

  • Beruhigen Sie die Person und sorgen Sie dafür, dass sie sich in einer sicheren und bequemen Position befindet. Um die Atmung zu erleichtern, sollte sie vorzugsweise sitzen oder halb liegen.
  • Überprüfen Sie Atmung und Puls und beobachten Sie die Vitalzeichen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
  • Die Person sollte nichts essen oder trinken, da dies bei einer bevorstehenden Operation Komplikationen verursachen könnte.
  • Geben Sie der Notrufzentrale so viele Informationen wie möglich über den Zustand der Person. Beschreiben Sie die Symptome und nennen Sie alle bekannten Vorerkrankungen.

Bei einem akuten Aortensyndrom kommt es darauf an, schnell, aber besonnen zu handeln. Es handelt sich um eine lebensbedrohliche Situation, in der jede Sekunde zählt.

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Diagnose des akuten Aortensyndroms

Bei der Diagnosestellung gehen unsere Expert:innen rasch und präzise vor. Das akute Aortensyndrom (AAS), insbesondere die Aortendissektion, ist ein dringlicher Notfall. Wird die Erkrankung frühzeitig identifiziert, trägt das wesentlich zu einer erfolgreichen Behandlung und Prognose bei.

Bildgebende Verfahren

Die Diagnostik des AAS basiert hauptsächlich auf bildgebenden Verfahren. Dabei wird in der Regel als erstes eine Computertomografie-Angiografie (CTA, computergestützte Röntgenuntersuchung zur Darstellung von Blutgefäßen) gemacht. Sie kann schnell durchgeführt werden und ermöglicht eine detaillierte Darstellung der Aorta (Hauptschlagader) mit den erkrankten Gefäßabschnitten.

Die Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird) ist ebenfalls eine sehr genaue Methode zur Diagnose des AAS. Sie wird jedoch nicht routinemäßig eingesetzt, da sie zeitlich aufwendiger und in Notfallsituationen nur eingeschränkt verfügbar ist.

Laboruntersuchungen

Obwohl es keine spezifischen Bluttests für das akute Aortensyndrom gibt, können erhöhte D-Dimere auf eine Dissektion hinweisen. D-Dimere entstehen, wenn Blutgerinnsel aufgelöst werden. Allerdings sind normale D-Dimer-Werte nicht aussagekräftig genug, um ein AAS auszuschließen.

Klinische Untersuchung

Die klinische Untersuchung kann zusätzliche Hinweise liefern. Zum Beispiel wenn im rechten und linken Arm unterschiedliche Blutdruckwerte gemessen werden. Ein neues Herzgeräusch könnte zudem auf eine Funktionsstörung der Aortenklappe  hindeuten.

Wichtigkeit der schnellen Diagnose

Wird die Erkrankung schnell erkannt und eine geeignete Therapie eingeleitet, kann das Risiko für schwerwiegende und potenziell tödliche Komplikationen wie das Platzen der Hauptschlagader (Aortenruptur) minimiert werden. Bei Verdacht auf ein AAS sollten Patient:innen umgehend in eine medizinische Einrichtung gebracht werden. Wir bei Asklepios verfügen über die notwendigen diagnostischen Möglichkeiten und sind dazu fähig, sofort mit der Behandlung zu starten.

Behandlungsmethoden bei akutem Aortensyndrom

Die Behandlung eines akuten Aortensyndroms erfordert spezialisierte Verfahren. In unseren medizinischen Einrichtungen stehen uns verschiedene Heilmethoden zur Verfügung, die wir gezielt an die individuellen Bedürfnisse unserer Patient:innen anpassen. Welche Therapie wir wählen, hängt unter anderem davon ab, wo die Aortenschädigung lokalisiert ist (zum Beispiel aufsteigender oder absteigender Teil), ob es weitere Komplikationen oder Begleiterkrankungen gibt und wie der allgemeine Gesundheitszustand der Patient:innen ist.

Offene chirurgische Behandlung

Bei der offenen chirurgischen Operation an der Aorta (Hauptschlagader) wird ein Aneurysma (Aussackung in der Wand eines Blutgefäßes) entfernt und eine Aorten-Gefäßprothese eingesetzt. Dieses traditionelle Verfahren gilt heutzutage bei AAS nur noch dann als erste Wahl, wenn die Hauptschlagader im Bereich des Aortenbogens (Abschnitt der Hauptschlagader in unmittelbarer Nähe ihres Ursprungs im Herzen) geschädigt ist. Die betroffene Aortenstelle wird entfernt und durch eine künstliche Prothese ersetzt. Diese Methode erfordert eine längere Erholungszeit im Vergleich zu minimal-invasiven Verfahren.

Endovaskuläre Aortentherapie (TEVAR-Prozedur)

Wenn sich die Gefäßwandschädigung der Aorta im absteigenden Teil der Brustkorbhauptschlagader befindet, ist das favorisierte Verfahren die thorakale endovaskuläre Aortentherapie  (TEVAR). Bei dieser minimal-invasiven Methode implantieren wir eine Gefäßwandstütze, einen sogenannten Stent, in die Aorta. Dabei führen unsere Chirurg:innen durch eine Punktion der Leistengefäße beziehungsweise über kleine Schnitte in der Leiste einen Katheter in die Aorta ein. Über diesen Katheter wird eine Prothese über den geschädigten Abschnitt der Hauptschlagader platziert. Die Prothese verhindert, dass Blut in die Gefäßwand oder in den Brustkorb austritt und stellt den Durchfluss durch die Aorta sicher. Die Prozedur ist weniger belastend als eine offene Operation und ermöglicht oft eine schnellere Genesung.

Die Auswahl der geeigneten Behandlungsmethode erfolgt in enger Absprache mit unseren Fachärzt:innen, die eine umfassende Diagnostik und persönliche Beratung sicherstellen. Als unsere Patientin oder unser Patient profitieren Sie von einer hochwertigen Versorgung, bei der wir den Behandlungsplan individuell auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.

Begleiterkrankungen bei Aortenerkrankungen

Begleiterkrankungen können sowohl die Entstehung als auch den Verlauf von Aortenerkrankungen beeinflussen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die folgenden Erkrankungen:

Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)

Arterielle Hypertonie ist eine der häufigsten Begleiterkrankungen bei Aortendissektionen und Aneurysmen. Durch den erhöhten Blutdruck können die Aortenwand belastet und die Gefäßstruktur geschwächt werden, was eine Dissektion oder die Bildung eines Aneurysmas begünstigt.

Arteriosklerose

Bei einer Arteriosklerose verhärten und verengen sich die Arterien durch Plaquebildung. Sie kann zu einer Schwächung der Aortenwand und zur Bildung von penetrierenden atheromatösen Ulzera (Läsionen der Aortenwand) führen.

Bindegewebserkrankungen

Erkrankungen wie das Marfan-Syndrom oder das Ehlers-Danlos-Syndrom sind genetische Störungen, die das Bindegewebe betreffen. Diese Erkrankungen beeinträchtigen die Unversehrtheit der Aortenwand und können daher die Anfälligkeit für Dissektionen und Aneurysmen erhöhen.

Genetische Faktoren

Neben dem Marfan-Syndrom oder dem Ehlers-Danlos-Syndrom wurden noch weitere genetische Faktoren identifiziert, die die Struktur und Funktion der Aorta beeinflussen können. Diese Anomalien liegen vor allem bei jüngeren Patient:innen vor. Bei einem positiven Nachweis sollten gegebenenfalls auch die direkten Verwandten untersucht werden.

Für die erfolgreiche Behandlung von Aortenerkrankungen müssen auch eventuell vorhandene Begleiterkrankungen berücksichtigt werden. Unsere Fachkräfte bei Asklepios haben stets Ihren gesamten Gesundheitszustand im Blick, um Ihnen eine umfassende Therapie und Betreuung zu gewährleisten.

Prävention von Aortenerkrankungen

Die Prävention von Aortenerkrankungen ist ein wichtiger Aspekt der Gesundheitsvorsorge. Mit den richtigen Verhaltensweisen können Sie Risikofaktoren minimieren und somit die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung dieser Erkrankungen verringern. Hier sind einige konkrete Tipps für Ihren Alltag:

Kontrolle des Blutdrucks

  • Regelmäßige Blutdruckmessung: Messen Sie Ihren Blutdruck regelmäßig zu Hause, idealerweise täglich zur gleichen Zeit. Er sollte unter 120/80 mmHg liegen.
  • Salzkonsum reduzieren: Beschränken Sie die Aufnahme von Salz auf weniger als 5 g pro Tag, um den Blutdruck im Normalbereich zu halten.
  • Gewichtsmanagement: Übergewicht kann Bluthochdruck auslösen. Versuchen Sie, einen normalen Body-Mass-Index (BMI) im Bereich von 18,5 bis 24,9 zu erreichen.

Gesunde Ernährung

  • Mediterrane Diät: Die mediterrane Küche ist reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und gesunden Fetten wie Olivenöl.
  • Fettarme Milchprodukte: Konsumieren Sie täglich etwa 200 bis 400 ml fettarme Milchprodukte, um eine ausreichende Kalziumzufuhr zu gewährleisten.
  • Fischkonsum: Essen Sie mindestens zweimal pro Woche Fisch. Mit fettreichen Sorten wie Lachs oder Makrele erhöhen Sie die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren.

Körperliche Aktivität

  • Regelmäßige Bewegung: Integrieren Sie mindestens 150 Minuten moderate bis intensive körperliche Aktivität pro Woche in Ihren Alltag. Damit stärken Sie Ihr Herz-Kreislauf-System.

Rauchen und Alkoholkonsum

  • Rauchstopp: Vermeiden Sie das Rauchen vollständig. Nikotin und andere Chemikalien in Zigaretten können die Aortenwand schädigen.
  • Alkoholkonsum begrenzen: Beschränken Sie den Alkoholkonsum auf maximal 10 g reinen Alkohol pro Tag für Frauen und 20 g für Männer.

Stressmanagement

  • Entspannungstechniken: Für den Stressabbau eignen sich zum Beispiel tiefe Atemübungen, Meditation oder Yoga.
  • Ausreichend Schlaf: Versuchen Sie jede Nacht sieben bis acht Stunden qualitativ hochwertigen Schlaf zu bekommen.

Regelmäßige medizinische Untersuchungen

  • Vorsorgeuntersuchungen: Nehmen Sie regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teil, damit Risikofaktoren nicht unerkannt bleiben. Dies gilt insbesondere für Personen mit einer familiären Vorgeschichte von Aortenerkrankungen oder Bindegewebserkrankungen.

Genetische Beratung

  • Genetische Beratung: Haben Sie nahe Verwandte mit Aortenerkrankungen, sollten Sie eine genetische Beratung erwägen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihr persönliches Risiko und gezielte präventive Maßnahmen.

Indem Sie sich gut um Ihre Gesundheit kümmern, können Sie selbst einiges dafür tun, einer Aortenerkrankung vorzubeugen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios unterstützen Sie gerne mit weiteren Informationen und individueller Beratung.

Die Aorta: Zentrale Schlagader des Körpers

Die Aorta ist das größte Blutgefäß im menschlichen Körper und eine zentrale Komponente des Herz-Kreislauf-Systems. Als Hauptschlagader leitet sie sauerstoffreiches Blut vom Herzen in den systemischen Kreislauf, um den Körper mit lebenswichtigen Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Ihre Wand besteht aus drei Schichten: der Intima (innere Schicht), der Media (mittlere Schicht) und der Adventitia (äußere Schicht). Gemeinsam gewährleisten die Schichten die Stärke und Elastizität der Aorta.

Die Aorta beginnt am Aortenklappen-Ausgang des linken Ventrikels des Herzens (linke Herzkammer). Sie steigt als Aorta ascendens nach oben, biegt im Aortenbogen um und verläuft dann als Aorta descendens nach unten durch den Brustkorb (thorakale Aorta) und den Bauch (abdominelle Aorta). Schließlich teilt sie sich in die beiden Hauptäste der Beckenarterien auf. Die Aorta hat einen durchschnittlichen Durchmesser von etwa 2 bis 3 cm, kann aber aufgrund von Erkrankungen wie Aneurysmen an bestimmten Stellen erweitert sein.

Aortenerkrankungen können vielfältige Ursachen haben, darunter genetische Faktoren, arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Arteriosklerose (Arterienverkalkung) und entzündliche Prozesse. Bei Aortenaneurysmen kommt es zu einer krankhaften Erweiterung der Aortenwand. Sie können in jedem Abschnitt der Aorta auftreten, sind jedoch am häufigsten in der abdominellen Aorta (Bauchschlagader) zu finden. Aortendissektionen, bei denen die Intima einreißt und Blut zwischen die Schichten der Aortenwand strömt, treten hauptsächlich im Brustkorb auf. Es handelt sich um akute und lebensbedrohliche Ereignisse, die ein sofortiges medizinisches Eingreifen erfordern.

Für die Prävention und Behandlung von Aortenerkrankungen ist ein tiefes Verständnis der Struktur und Funktion der Hauptschlagader nötig. Moderne bildgebende Verfahren wie CTA und MRT sowie Fortschritte in der medizinischen und chirurgischen Therapie haben die Prognose für Patient:innen mit Aortenerkrankungen deutlich verbessert. Unsere Ärzt:innen und Fachkräfte bei Asklepios kennen die neuesten medizinischen Standards und sind darauf spezialisiert, die Gesundheit der Aorta zu bewahren.