Asklepios Klinikum Harburg
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Logopädie

Verständlich erklärt

Logopädie

Die Logopädie befasst sich mit den Funktionen und der Behandlung von Störungen des Sprech- und Sprachapparates.

In der Logopädie arbeiten Logopäd:innen, Sprachtherapeut:innen sowie Atem-, Stimm- und Sprechlehrer:innen. Diese Fachkräfte diagnostizieren, informieren, beraten und therapieren Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm-, Hör- oder Schluckstörungen. Sie sind auch bei Auffälligkeiten der Mundbewegungen die richtigen Ansprechpartner:innen.

Störungen des Sprech- und Sprachapparates können entwicklungsbedingt oder erworben sein; die Ursache kann organischer, funktioneller oder psychischer Natur sein.

Ziele der Logopädie

Das Ziel unserer logopädischen Behandlung ist eine individuell befriedigende Kommunikationsfähigkeit. Das kann bei unterschiedlichen Patient:innen Unterschiedliches bedeuten. Zum Beispiel:

  • Erwerb beziehungsweise der Wiedererwerb von Sprache, Sprechen (Artikulation) und Stimme
  • ein Kind zur Schulfähigkeit führen
  • Wiedereingliederung in den Beruf bei Erwachsenen
  • Krankheitsbewältigung bei chronisch Kranken
  • Aufbau der Sprache bei komplettem oder teilweisem Sprachverlust nach einem Schlaganfall oder einer Schädel-Hirn-Verletzung

Eine immer größer werdende Rolle spielen Schluckstörungen. Sie sind mittlerweile ein fester Bestandteil der täglichen logopädischen Arbeit. Zum Beispiel:

  • Trink- oder Fütterstörungen im Säuglings- und Kindesalter
  • erworbene Schluckstörungen durch beispielsweise neurodegenerative Erkrankungen
  • erworbene Schluckstörungen nach Langzeitbeatmung

Unsere logopädischen Fachkräfte passen die Therapie immer individuell an die Bedürfnisse und die Fähigkeiten ihrer Patient:innen an. Es ist ihnen wichtig, die für Sie persönlich am besten geeignete Behandlungsform zu finden. Dafür werden sie sich eng mit Ihnen abstimmen.

Bei Asklepios führen wir Logopädie als Einzel- oder Gruppentherapie, kontinuierlich oder als Intervalltherapie durch.

Arbeitsweise in der Logopädie

Die Arbeitsweise von Logopäd:innen ist geprägt durch eine Kombination aus Diagnostik, Therapieplanung und Behandlungsdurchführung.

Diagnostik

Zu Beginn der logopädischen Behandlung steht eine umfassende klinische und teilweise apparative Diagnostik. Die logopädischen Fachkräfte führen (teil-)standardisierte Testverfahren durch, um Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörstörungen auszuschließen beziehungsweise festzustellen. Sie bestimmen die Art und den Schweregrad der Störung und erstellen einen individuellen Therapieplan.

Behandlung

Die Behandlung richtet sich nach dem jeweiligen Störungsbild. Die logopädischen Fachkräfte stimmen sie auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen ab. Dabei wenden sie standardisierte Therapien an oder wandeln diese teilweise ab, den individuellen Fähigkeiten ihrer Patient:innen entsprechend.

Dokumentation und Evaluation

Die Dokumentation des Therapieverlaufs ist ein wichtiger Bestandteil der logopädischen Arbeit. Sie dient der Qualitätssicherung, denn sie ermöglicht es, den Fortschritt der Patient:innen zu verfolgen. Regelmäßige Evaluierungen stellen sicher, dass die Therapieziele erreicht werden. Die logopädischen Fachkräfte können über die Dokumentation die Behandlung präziser an die individuellen Bedürfnisse und Entwicklungen ihrer Patient:innen anpassen.

Passende Standorte

Therapieformen in der Logopädie

In der Logopädie können verschiedene Therapien angewandt werden, je nach Störungsbild und Zielsetzung. Hier stellen unsere Expert:innen Ihnen einige davon näher vor.

Sprachtherapie

Zielsetzung der Sprachtherapie

  • Förderung der Sprachentwicklung bei Kindern
  • Wiederherstellung der Sprachfähigkeit bei Erwachsenen
  • Verbesserung und/oder Erhalt des Sprachverständnisses und der Kommunikationsfähigkeit

Anwendungsgebiete

  • Sprachentwicklungsstörungen bei Kindern
  • Aphasie und andere neurogene Sprachstörungen bei Erwachsenen
  • Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)

 

Sprechtherapie

Die Sprechtherapie konzentriert sich auf die Verbesserung der Artikulation und des Sprechflusses. Sie ist insbesondere bei Sprechstörungen wie Dysarthrie, Stottern oder Poltern angezeigt.

Zielsetzung der Sprechtherapie

  • Korrektur von Artikulationsproblemen
  • flüssiger und verständlicher Sprechfluss
  • Reduktion von Sprechängsten und -blockaden

Anwendungsgebiete

  • Dysarthrien (Artikulationsstörungen) nach beispielsweise neurologischen Ereignissen und bei neuro-degenerativen Erkrankungen
  • Stottern und Poltern bei Kindern und Erwachsenen
  • Sprechapraxie nach neurologischen Ereignissen

 

Stimmtherapie

Die Stimmtherapie befasst sich mit der Behandlung von Stimmstörungen (Dysphonien). Sie zielt darauf ab, die Stimmqualität zu verbessern und die Stimme zu kräftigen.

Zielsetzung der Stimmtherapie

  • Verbesserung der Stimmqualität und -belastbarkeit
  • Vermeidung von Stimmschäden
  • Unterstützung bei der Stimmrehabilitation nach Operationen

Anwendungsgebiete

  • funktionelle und organische Dysphonien (Stimmstörung)
  • Stimmbandlähmungen
  • berufliche Stimmnutzer:innen wie Lehrer:innen oder Sänger:innen

 

Schlucktherapie

Die Schlucktherapie (Dysphagietherapie) behandelt Schluckstörungen, die bei verschiedenen Erkrankungen auftreten können. Ein wichtiger Bestandteil dieser Therapie ist das Trachealkanülen-Management.

Zielsetzung der Schlucktherapie

  • Sicherstellung einer sicheren Nahrungsaufnahme
  • Vermeidung von Aspiration (Einatmungssog) und daraus resultierenden Lungenentzündungen
  • Verbesserung der Lebensqualität durch genussvolles Essen und Trinken

Anwendungsgebiete

  • neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall oder Morbus Parkinson
  • onkologische Erkrankungen mit Beteiligung des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs
  • angeborene oder erworbene anatomische Veränderungen im Mund- und Rachenraum

 

Hörtherapie

Die Hörtherapie unterstützt Menschen mit Hörstörungen dabei, ihre auditive Wahrnehmung und Verarbeitung zu verbessern.

Zielsetzung der Hörtherapie

  • Verbesserung der Hörwahrnehmung und Hörverarbeitung
  • Unterstützung beim Erlernen des Umgangs mit Hörhilfen
  • Förderung der Lautsprachentwicklung bei hörgeschädigten Kindern

Anwendungsgebiete

  • Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit
  • zentrale Hörverarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen
  • Tinnitus-Bewältigung

Unsere Logopäd:innen sind mit jahrelangen Erfahrungswerten und umfassender Kompetenz für Sie da. Unser Ziel ist, dass es Ihnen bald besser geht.

Logopädie im Krankenhaus, Rehabilitationszentrum und in der ambulanten Versorgung

Die Logopädie findet in verschiedenen medizinischen Einrichtungen statt, wobei sich die Schwerpunkte und Rahmenbedingungen je nach Setting unterscheiden können.

Logopädie im Krankenhaus

In Krankenhäusern liegt der Fokus der Logopädie häufig auf der Akutversorgung und der Frührehabilitation. Die logopädischen Fachkräfte behandeln ihre Patient:innen nach Operationen oder bei akuten Erkrankungen wie Schlaganfällen. Die Therapie ist darauf ausgerichtet, schnellstmöglich die Kommunikationsfähigkeit und Schluckfunktion zu sichern, wiederherzustellen und zu erhalten.

Logopädie im Rehabilitationszentrum

Rehabilitationszentren bieten ein umfassendes Therapieangebot für die mittel- bis langfristige Rehabilitation. Hier steht die Wiederherstellung der kommunikativen Fähigkeiten und der Schluckfunktion im Vordergrund, um den Patient:innen eine Rückkehr in den Alltag und Beruf zu ermöglichen.

Logopädie in der ambulanten Versorgung

In der ambulanten Logopädie begleiten die logopädischen Fachkräfte ihre Patient:innen über einen längeren Zeitraum. Die Therapie findet in logopädischen Praxen statt und ist auf die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen im häuslichen Umfeld ausgerichtet. Ziel ist es, die kommunikativen Fähigkeiten im Alltag zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen.

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