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Kniegelenksarthrose

Kniegelenksarthrose

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Schätzungsweise etwa 4% der Deutschen leiden an Kniegelenksarthrose. Die entzündliche Gelenkserkrankung tritt vermehrt im höheren Lebensalter auf und kann mit erheblichen Einschränkungen der Lebensqualität einhergehen. Die neue interventionelle Schmerztherapie der Gelenkembolisation, bei der Blutgefäße im Kniegelenk künstlich verschlossen werden, stellt eine besonders schonende Behandlungsform für ausgewählte Patient:innen dar.

Der Eingriff findet minimal-invasiv mit örtlicher Betäubung statt, eine Narkose ist nicht notwendig. Durchgeführt wird die Behandlung von speziell geschulten interventionellen Radiolog:innen, die über die Leiste einen kleinen Katheter in die Hauptschlagader des betroffenen Beins führen. Die für die Schmerzen verantwortlichen Gefäße können so gezielt verschlossen werden. Insgesamt dauert der schmerzlose Eingriff etwa 45 Minuten, die Entlassung erfolgt in der Regel am Morgen nach dem Eingriff. Eine Besserung der Beschwerden kann bereits nach wenigen Tagen eintreten, mit einer weiteren Schmerzlinderung ist in den ersten Wochen und Monaten nach dem Eingriff zu rechnen.

Für wen ist das Verfahren geeignet?

Die Gelenkembolisation stellt für jene Patient:innen eine Option dar, bei denen sich durch nicht operative Therapieformen keine Besserung oder sogar Verschlechterung der Schmerzen gezeigt hat. Ebenfalls können Medikamentenunverträglichkeiten oder die stete Notwendigkeit des Abpumpens von Kniegelenksflüssigkeit Indikatoren für die Anwendung des neuen Verfahrens sein. Auch Patient:innen, bei denen bereits eine Kniegelenksprothese implantiert wurde, jedoch keine Schmerzfreiheit erreicht werden konnte, oder Patient:innen, die zu jung für einen Gelenkersatz erscheinen, können für die Behandlung infrage kommen. Das Embolisationsverfahren kann außerdem zur Schmerztherapie anderer Gelenke und Gelenkserkrankungen angewendet werden. 
In einer gemeinsamen Fallkonferenz klären die Expert:innen der interventionellen Radiologie und Orthopädie und Unfallchirurgie, welche Patient:innen für den Eingriff geeignet sind.

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Kay von Gadow

Orthopädie und Unfallchirurgie (Asklepios Klinikum Harburg)

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