Hüftdysplasie

Was ist eine Hüftdysplasie?

Bei der Hüftdysplasie handelt es sich um eine angeborene Erkrankung, bei welcher der Hüftkopf unzureichend durch die Gelenkpfanne überdacht ist. Je nach Ausprägung wird dies häufig schon im Kleinkindalter festgestellt und entsprechend durch eine Abspreizbehandlung mit einer Schiene behandelt. Gelegentlich aber entgeht eine dysplastische Hüfte dem Nachweis, oder aber sie entwickelt sich trotz adäquater Therapie nicht wie erwartet. In solchen Fällen kann die Hüftdysplasie auch erst im Erwachsenenalter auffällig werden. Dann macht sie sich häufig durch belastungsabhängige Schmerzen in der Leiste oder am Oberschenkel bemerkbar. Durch die unzureichende knöcherne Führung kann es zu einer ungünstigen vermehrten Belastung des Knorpels kommen, welche dann zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß (Arthrose) führt. Bei rechtzeitiger Diagnosestellung, fehlenden Verschleißveränderungen und noch guter Beweglichkeit kann eine Becken-Umstellungsosteotomie die Erkrankung ursächlich behandeln.

Um was für einen Eingriff handelt es sich?

Es handelt sich um aufwändige Eingriffe, da die Hüftpfanne operativ aus dem Becken befreit wird und dann geschwenkt werden muss. In unserem Hause verwenden wir hierfür die sogenannte „periacetabuläre Osteotomie“ (PAO), ein von Professor Reinhold Ganz in Bern entwickeltes Operationsverfahren. Die PAO bietet gegenüber der sogenannten „Triple-Osteotomie“ nach Tönnis und Kalchschmidt den Vorteil, dass nur ein einziger Hautschnitt benötigt wird und der hintere Pfannenpfeiler erhalten wird. Hierdurch sind eine zügigere Nachbehandlung und das frühere Sitzen möglich. Nichtsdestotrotz bleibt es ein großer Eingriff, und insbesondere die Nachbehandlung ist aufwendig.

Der Eingriff wird üblicherweise in Vollnarkose durchgeführt, zusätzlich erhalten Sie einen Schmerzkatheter, der für die ersten Tage nach der Operation belassen wird. Die OP selbst dauert zwischen 90 und 180 Minuten, je nachdem ob möglicherweise auch noch eine Korrektur-Osteotomie am Oberschenkelknochen erfolgen muss. Dies kann der Fall sein, wenn sich auch am Oberschenkel noch eine Fehlstellung befindet.

Im Anschluss werden Sie noch für einige Zeit im Aufwachraum von unserem Anästhesieteam überwacht und werden anschließend zurück auf die Station gebracht. Sollten bei Ihnen schwerere Vorerkrankungen bestehen, werden Sie nach der Operation vollumfassend auf unserer Intensivstation betreut.

Hilfestellungen vor und nach der Operation

Vor der Operation

Vor der Operation

Im Vorfeld einer solchen Operation sollten Sie das Rauchen aufgeben, da die Knochenheilung nachweislich durch den Nikotingebrauch behindert wird. Auch sollte der Vitamin D-Spiegel bestimmt und ein etwaiger Mangel beseitigt werden. Idealerweise können Sie bereits an Gehstützen laufen und sind so gut auf den Eingriff vorbereitet.

Nach der Operation

Nach der Operation

Ab dem ersten oder zweiten Tag nach der Operation beginnt die Physiotherapie und übt mit Ihnen. Der Aufenthalt im Krankenhaus dauert in der Regel 7-10 Tage. Im Anschluss daran dürfen Sie das Bein noch nicht voll belasten, Sie sind somit auf die Verwendung von Gehhilfen angewiesen. Für 6-8 Wochen müssen Sie nun eine Teilbelastung von 10-20 kg einhalten, für die erste Zeit zu Hause sind Sie damit auf Unterstützung angewiesen.

Üblicherweise verordneten wir Ihnen eine Motorschiene, um die Hüfte während dieser Zeit zu bewegen, oder Sie erhalten Krankengymnastik. Mit Nachweis einer knöchernen Heilung im Röntgenbild nach ca. 6 Wochen kann mit der Aufbelastung begonnen werden (mitunter steigert man die Belastung um 10-20kg alle 5-7 Tage), und es schließt sich häufig eine stationäre Anschlussheilbehandlung an. Sie können davon ausgehen, dass ein Zeitraum von 3-6 Monaten erforderlich ist, bis Sie nach der Operation wieder weitgehend fit sind.

Sie erreichen uns

Mo
08.00-16.00 Uhr
Di
08.00-16.00 Uhr
Mi
08.00-16.00 Uhr
Do
08.00-16.00 Uhr
Fr
08.00-15.00 Uhr

Seite teilen: