Alterstraumatologie

Auch einfache Stürze im Alltag führen bei Menschen höheren Alters häufig zu Frakturen. Ursächlich sind häufig eine im Alter zunehmende Gangunsicherheit, Schwindel sowie eine abnehmende Knochenstabilität aufgrund von Osteoporose. Ausgelöst wird ein Sturz zum Beispiel durch Schwindelattacken oder Blutdruckschwankungen. Nicht selten sind Unebenheiten des Bodens, wie zum Beispiel hochstehende Gehwegplatten oder Teppichkanten, die äußere Ursache eines Sturzes.

Typischerweise kommt es zu Brüchen am hüftgelenknahen Oberschenkel, die wir schnellstmöglich anhand eines altersgerechten Osteosyntheseverfahrens (Verbindung zweier oder mehrerer Knochen) operieren. Häufig setzen wir sogenannte Marknagelosteosynthesen (Wiederherstellung der Knochenintegrität durch einen speziellen Nagel) ein. Bei Schenkelhalsbrüchen erfolgt meistens der Gelenkersatz durch eine Teil- oder Totalendoprothese (Kunstgelenk). Durch die Operation ermöglichen wir fast immer eine sofortige und volle Belastbarkeit des betroffenen Beins.

Brüche im Bereich des Oberarmkopfes und des Schaftes versorgen wir nach individueller Beratung konservativ, also ohne Operation, oder operativ durch Marknagel- oder Plattenosteosynthesen, oder, sofern der Gelenkkopf nicht erhalten werden kann, durch eine der Situation angemessene Endoprothese (also ein Kunstgelenk).

Bei allen Frakturen des Armes besteht unser Ziel darin, möglichst rasch eine Übungsstabilität herzustellen. Wir versuchen Gipse und Bandagen möglichst nicht, oder nur für kurze Zeit, unterstützend einzusetzen, damit unsere Patienten frühzeitig die Beweglichkeit der angrenzenden Gelenke trainieren können.

Wirbelkörperbrüche werden von uns, je nach Schmerzhaftigkeit und Stabilität, entweder konservativ oder operativ behandelt. Dabei nutzen wir in den allermeisten Fällen minimalinvasive Operationstechniken.

Das Unfall- beziehungsweise Knochenbruchrisiko kann durch eine Beseitigung der Stolperfallen im eigenen Wohnbereich effektiv und meist einfach reduziert werden. Schwieriger hingegen ist die Behandlung des Schwindels und der Gangunsicherheit. Aber auch hier können wir, zum Beispiel im Rahmen einer geriatrischen Mitbehandlung (die auf Erkrankungen des alternden Menschen ausgerichtet ist), Verbesserungen erzielen. Hier arbeiten wir eng mit den Kollegen der Geriatrie (Altersmedizin) in unserem Alterstraumatologischen Zentrum zusammen.

Zum Erhalt der Knochenfestigkeit empfehlen wir unseren Patienten eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und bei älteren Menschen die zusätzliche Einnahme von Vitamin D3. Eine Messung der Knochendichte ist häufig im Verlauf sinnvoll und in der Folge ggfs. eine medikamentöse Therapie. Die Maßnahmen stellen wir individuell für Sie zusammen. Das Vorgehen wird ausführlich mit Ihnen besprochen, Ihre Fragen möchten wir umfassend beantworten – bis alle möglichen Unklarheiten geklärt sind.

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