Lungenentzündung (Pneumonie)

In Westeuropa zählt die Lungenentzündung zu den Infektionskrankheiten mit der höchsten Sterblichkeitsrate. Hauptverursacher sind vor allem Bakterien wie Pneumokokken, wobei insbesondere in der Winter- und Grippesaison auch Viren eine bedeutende Rolle spielen.

Die Symptomatik – von Müdigkeit, Husten und Fieber bis hin zur Notwendigkeit einer stationären Behandlung (in etwa 30 % der Fälle) – wird stark von Faktoren wie bestehenden Vorerkrankungen und der Funktionsfähigkeit des Immunsystems beeinflusst. Zur Einschätzung des Schweregrads und des Behandlungsbedarfs kommt häufig das CURB-65-Scoring-System zum Einsatz. Dieses berücksichtigt Parameter wie Blutdruck, Atemfrequenz, Nierenwerte, Alter und das Auftreten von Verwirrtheit. Zudem wird zwischen ambulant erworbener (community acquired) und im Krankenhaus erworbener (nosokomialer) Pneumonie unterschieden.

Erste Schritte in der Diagnostik

Eine rasche Diagnose und der frühzeitige Therapiebeginn sind bei der Pneumonie von zentraler Bedeutung. Treten entsprechende Symptome auf, sollte unverzüglich der Hausarzt oder die Hausärztin konsultiert werden. Üblicherweise erfolgt eine weiterführende Diagnostik durch eine gründliche körperliche Untersuchung, das Abhorchen des Brustkorbs sowie – falls notwendig – durch eine Röntgenaufnahme der Lunge oder Blutuntersuchungen. Bei komplizierten oder schwer verlaufenden Fällen entscheidet der Hausarzt über eine stationäre Aufnahme.

Unser Behandlungsangebot im Überblick

  • Schneller Therapieeinsatz: Nach Bestätigung der Diagnose wird umgehend eine antibiotische Behandlung eingeleitet. Gleichzeitig werden mögliche ursächliche Faktoren, wie eine bestehende Immunschwäche oder eine Aspirationspneumonie (das Einatmen von Mageninhalt, Säure oder Nahrung), abgeklärt.
  • Bildgebende Verfahren: Zur Diagnostik nutzen wir primär Röntgenaufnahmen oder ein CT der Lunge. Bei komplexen Verläufen kann auch eine Bronchoskopie (Lungenspiegelung) zur Gewinnung diagnostischer Proben notwendig werden.
  • Weitere diagnostische Maßnahmen: Der Ultraschall der Lunge bzw. des Rippenfells (Pleura) wird insbesondere bei Flüssigkeitsansammlungen eingesetzt, wobei gegebenenfalls auch eine Punktion erfolgt.
  • Intensivmedizinische Betreuung: Bei sehr schweren Verläufen besteht selbstverständlich die Möglichkeit einer Beatmung und intensivmedizinischen Behandlung.

Entlassungsmanagement und Prävention

Vor der Entlassung führen wir ein ausführliches Gespräch, um das Risiko einer erneuten Lungenentzündung zu minimieren. Dabei besprechen wir präventive Maßnahmen wie Impfungen sowie Empfehlungen zur weiteren Medikamenteneinnahme.

Diese ganzheitliche Herangehensweise stellt sicher, dass Sie optimal betreut werden – von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Nachsorge.

Seite teilen: