Gutartigen Erkrankungen von Gebärmutter und Eierstöcken
Blutungsstörungen
Jede Abweichung einer normalen, regelmäßigen Regelblutung gilt als Blutungsstörung.
Diese Blutungsstörungen können sehr vielfältig sein und sowohl die Blutungshäufigkeit als auch die Blutungsstärke betreffen.
Blutungsstörungen liegt zumeist eine gutartige Ursache zugrunde. Einerseits kann es sich um hormonelle Störungen handeln, andererseits auch um Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut (Polypen) oder der Gebärmuttermuskulatur (sog. Myome). Auch die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten kann zu Blutungsstörungen führen.
Um den Grund der Blutungsstörung festzustellen und um sicher auszuschließen, dass nicht eine seltene bösartige Erkrankung vorliegt, müssen verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden.
Diagnostik
Neben einer gynäkologischen Untersuchung mit Beurteilung der Scheide und des Gebärmutterhalses kommt der Ultraschalluntersuchung eine zentrale Bedeutung zu.
Anhand des Ultraschalls können Polypen oder Myome der Gebärmutter, mögliche Auffälligkeiten der Gebärmutterschleimhaut oder auffällige Befunde an den Eierstöcken festgestellt werden. Bei besonderer Fragestellung kann zusätzlich eine Kernspinntomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) durchgeführt werden.
Unser Therapieangebot
• Hormonelle Therapie
Häufig ist durch die Hormoneinnahme oder Einlage einer Hormonspirale bereits eine deutliche Verbesserung der Blutungsstörung zu erzielen, so dass weitere Maßnahmen oder die Einweisung ins Krankenhaus gar nicht notwendig werden.
Ob eine hormonelle Therapie als erster Schritt für Sie in Frage kommt, besprechen Sie mit Ihrer niedergelassenen Frauenärztin/ Frauenarzt.
• Operative Therapie
- Diagnostische Hysteroskopie
Spiegelung der Gebärmutterhöhle, zumeist in Kombination mit einer Ausschabung der Schleimhaut zur mikroskopischen Untersuchung
- Operative Hysteroskopie
Spiegelung der Gebärmutterhöhle mit operativer Abtragung von Polypen oder Myomen. Dies ist zumeist ambulant möglich
- Endometriumablation
Bei unauffälligen Befunden aber anhaltender Blutungsstörung kann eine komplette Abtragung oder Verödung der Gebärmutterschleimhaut sinnvoll sein. Diese erfolgt ebenfalls mittels Gebärmutterspiegelung (operative Hysteroskopie).
- Operation bei Myomen
- Gebärmutterentfernung
Diese ist zumeist per Bauchspiegelung (minimalinvasiv) möglich. Auch ein Erhalt des Gebärmutterhalses ist möglich.
Myome
Myome sind gutartige hormonsensible Muskelknoten der Gebärmutter, welche bei ungefähr jeder dritten Frau im Alter zwischen 30-50 Jahren vorkommen.
Sollten bei Ihnen durch Ihren Frauenarzt/Ihre Frauenärztin Myome festgestellt worden sein, so besteht daher zunächst kein Grund zur Beunruhigung.
Häufig treten keinerlei Beschwerden durch die Myome auf.
Im weiteren Verlauf kann es aber bei einigen Frauen zu unterschiedlichen, teils deutlichen Beschwerden kommen.
Gutartige Veränderungen des Eierstocks (Eierstockzysten)
Zysten des Eierstocks kommen bei jungen Frauen im gebärfähigen Alter häufig vor. Sollte bei Ihnen eine Eierstockzyste festgestellt werden, besteht zunächst kein Grund zur Beunruhigung.
Solange keine oder nur leichte Beschwerden bestehen und die Ultraschalluntersuchung unauffällig war, kann man abwarten, da sich die meisten Zysten von alleine zurückbilden. Oftmals ist eine Kontrolle bei Ihrem Frauenarzt ausreichend.
Sollten sich die Zysten verändern, sich nicht zurückbilden oder zunehmende Beschwerden auftreten, so kann eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) sinnvoll sein.
Neben einfachen Eierstockzysten, die flüssigkeitsgefüllt sind, gibt es auch gutartige Wucherungen am Eierstock, die operativ entfernt werden sollten.
Bei Frauen nach den Wechseljahren sollte jede neu aufgetretene Eierstockzyste abgeklärt werden.
Diagnostik
Mithilfe des Ultraschalls können die Veränderungen am Eierstock dargestellt und hinsichtlich Ihrer Größe, Form sowie möglicher Auffälligkeiten beurteilt werden. Auch eine Blutuntersuchung kann weitere Hinweise auf die Art der Veränderung geben. Bei besonderen Fragestellungen kann zusätzlich eine Kernspinntomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) durchgeführt werden.
Unser Therapieangebot
Die Behandlung ist vom Zystentyp und vom Alter der Patientin abhängig.
• Hormonelle Therapie bei einfachen Funktionszysten kann ein hormoneller Therapieversuch über 3 Monate erfolgen.
• Operative Therapie
- Laparoskopie (Bauchspiegelung) Prinzipiell erfolgt die operative Behandlung von Eierstockzysten per Bauchspiegelung. Zumeist ist ein organerhaltendes Vorgehen möglich. Das bedeutet, dass die Zyste entfernt wird, während der restliche Eierstock verbleibt. Bei unklaren oder auffälligen Befunden sowie Zysten, die nach den Wechseljahren auftreten, kann eine Entfernung des betroffenen Eierstocks notwendig sein.
- Offene Entfernung des Eierstocks bei unklaren oder auffälligen Befunden kann eine Entfernung des Eierstocks auch mittels Bauchschnitt nötig sein, vor allem dann, wenn die Zysten sehr groß sind.
Chronische Unterleibschmerzen
Viele Frauen kennen Unterleibschmerzen im Zusammenhang mit ihrem Zyklus. Gehen diese über gelegentliche Krämpfe hinaus und treten anhaltende oder wiederkehrende Beschwerden über einen längeren Zeitraum von mehr als 6 Monaten auf, so spricht man von chronischen Unterleibschmerzen.
Die Ursache der chronischen Unterleibschmerzen kann vielfältig sein.
Die Diagnostik umfasst eine ausführliche Anamnese sowie eine gynäkologische Untersuchung einschließlich Ultraschall und die Kontrolle von Blutwerten.
Oft ist zur vollständigen Abklärung der Beschwerden und der ihnen zu Grunde liegenden Ursachen eine Bauchspiegelung (diagnostische Laparoskopie) erforderlich.
Mögliche gynäkologische Ursachen für chronische Unterleibschmerzen
- Chronische Entzündungen
Entzündungen der Gebärmutter oder der Eierstöcke können anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen verursachen. Zumeist ist bei einer frühen Diagnosestellung eine alleinige antibiotische Therapie ausreichend. Wird die Entzündung erst spät festgestellt und haben sich bereits Abszesse gebildet (Ansammlung von Eiter im Bereich der Eileiter und Eierstöcke) ist eine Bauchspiegelung notwendig. Der Abszess wird dabei eröffnet und der Bauchraum sorgfältig gespült.
- Endometriose
Endometriose ist eine weit verbreitete Krankheit, die mit starken oft zyklusabhängigen Schmerzen einhergeht.
- Verwachsungen
Verklebungen von nebeneinanderliegenden Organen können nach Operationen, Entzündungen oder durch Endometriose hervorgerufen sein. Da sie im Ultraschall nicht sichtbar sind, ist bei anhaltenden Beschwerden eine Bauchspiegelung die einzige Möglichkeit diese sicher festzustellen.
Die Beschwerden, die durch Verwachsungen auftreten können, sind: chronische Unterleibschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Unfruchtbarkeit, Störung der Darmtätigkeit und Stuhlunregelmäßigkeiten bis hin zum Darmverschluss (selten).
- Myome
Auch Myome können je nach Lage und Größe zu chronischen Unterleibsschmerzen führen
- Zysten
Je nach Größe und Lage können Eierstockzysten zu chronischen Beschwerden führen
Endometriose
Bei der Endometriose handelt es sich um eine gutartige, aber chronisch verlaufende Erkrankung.
Die Entstehung ist nicht abschließend geklärt, man vermutet aber, dass Gebärmutterschleimhaut bei der Regelblutung nicht nur über die Scheide, sondern auch „rückwärts“ über die Eileiter abläuft. Diese Schleimhaut kann im Bauchraum an Eierstöcken, Bauchfell, Darm oder Blase anwachsen und unterliegt dort weiter Ihrem hormonellen Zyklus. So kann sie weiterwachsen und zu Verwachsungen, zur Bildung von Eierstockzysten und chronischen Entzündungen führen.
Die Beschwerden durch eine Endometriose können unterschiedlich stark sein, wobei die Intensität nicht mit der Anzahl und Größe der Endometrioseherde zusammenhängen muss.
Mögliche Beschwerden
- Schmerzhafte Regelblutung (Dysmenorrhoe)
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
- Chronische oder zyklusabhängige Bauchschmerzen
- Unerfüllter Kinderwunsch
- Schmerzen beim Stuhlgang (Dyschezie)
- Zyklusabhängige Blutbeimengung im Stuhl (Hämatochezie)
- Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie)
- zyklusabhängig blutiger Urin (Hämaturie)
Diagnostik
Nach einer ausführlichen Anamnese wird eine Tast – und Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Je nach Symptomen und Fragestellung können zusätzliche Untersuchungen wie z.B. eine Darm- oder Blasenspiegelung oder bildgebende Verfahren sinnvoll sein.
Oft kann die Diagnose, aber vor allem der Umfang der Erkrankung, erst durch eine Bauchspiegelung abschließend gesichert werden.
Unser Therapieangebot
Die Behandlung der Endometriose orientiert sich an den Symptomen. So muss jede Patientin, abhängig von Lebensalter, Kinderwunsch und Beschwerden individuell behandelt werden. Zur Verfügung stehen dabei sowohl die operative Therapie als auch die hormonelle und weitere konservative Therapiemöglichkeiten.
Bitte bringen Sie folgende Unterlagen zur Untersuchung mit:
- Ihre Krankenversichertenkarte
- Alle bereits vorliegenden Befunde
- Einen Einweisungsschein (bei geplantem stationären Aufenthalt)
- Einen Überweisungsschein (bei geplanter ambulanter Operation oder zur Beratung)
Sie erreichen uns
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