Unsere Aorta-Expertise - Asklepios Klinik Wandsbek
In der Asklepios Klinik Wandsbek erfolgt die Behandlung von Erkrankungen der Hauptschlagader („Aorta“) in einem interdisziplinären Team. Spezialisten aus den Bereichen Allgemeine und Endovaskuläre Gefäßchirurgie, Radiologie, Anästhesie & Intensivmedizin sowie Kardiologie arbeiten hier Hand in Hand. Dank unseres strukturierten Aortenprogramms bieten wir – ob Notfall oder Elektivfall – eine leitliniengerechte Therapie gemäß QBAA-RL.
Erkrankungen der Aorta betreffen überwiegend den abdominalen Abschnitt, die Bauchaorta. Etwa 80 % aller Aussackungen („Aneurysmen“) und Einrisse („Dissektionen“) finden hier statt, während weitere 5–10 % die absteigende Brustschlagader betreffen. Neben diesen degenerativen Erkrankungen – von denen nur etwa 1 % der Menschen über 65 Jahre betroffen sind – stellt die Behandlung von Einengungen und Verschlüssen der Aorta und ihrer Abgänge einen besonderen Schwerpunkt unserer Klinik dar. Diese chronischen Verschlussprozesse werden heute vorwiegend katheterbasiert und minimalinvasiv („endovaskulär“) therapiert, wobei auch offen-gefäßchirurgische Eingriffe regelmäßig durchgeführt werden. Unsere Experten tauschen sich im Rahmen eines interdisziplinären „Aorten-Boards“ über patientenindividuelle Behandlungsstrategien aus. Erkrankungen mit Beteiligung des Aortenbogens werden stets in enger Zusammenarbeit mit der Herzchirurgie des Asklepios Clusters behandelt.
Aortenaneurysmen kommen vermehrt im Alter >50 Jahren vor, wobei Männer etwa 4-5x häufiger betroffen sind als Frauen. Risikofaktoren für das Auftreten eines Aortenaneurysmas sind insbesondere das Rauchen, jedoch auch ein Bluthochdruck und eine Fettstoffwechselstörung. Selten kann eine angeborene (hereditäre) Bindegewebserkrankung vorliegen, wobei die Aneurysmen in diesem Fall oft bereits im jüngeren Alter entstehen. Das Aneurysma der Bauchschlagader ist eine typische Manifestation der systemischen Atherosklerose und tritt daher auch bei Patient:innen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) gehäuft auf.
Grundsätzlich besteht für asymptomatische Aortenaneurysmen der Bauchschlagader erst ab einem Durchmesser von 5,5 cm eine Behandlungsindikation zur elektiven, d.h. geplanten Versorgung. Bei Frauen kann eine Behandlung bereits ab 5,0 cm erwogen werden. Schnell wachsende Aneurysmen (>1 cm/Jahr) sollten größenunabhängig versorgt werden. Bei symptomatischen Aneurysmen (z.B. druckschmerzhaft) besteht eine dringliche Behandlungsindikation. Ist die Hauptschlagader bereits eingerissen, besteht akute Lebensgefahr mit der Notwendigkeit einer sofortigen Notoperation. Die hohe Sterblichkeit in diesen Fällen rechtfertigt keinen Aufschub. Das Risiko einer Ruptur hängt dabei im Wesentlich vom Durchmesser des Aneurysmas ab: Je größer der Durchmesser, desto höher das Rupturrisiko. Kleinere Aortenaneurysmen (<5,5 cm) sollten mittels Ultraschalluntersuchung im Intervall verlaufskontrolliert werden.
Sobald ein Aortenaneurysma diagnostiziert wurde, sind die Risikofaktoren konsequent zu optimieren. Insbesondere sollte der Blutdruck und die Blutfettwerte gut eingestellt sein. Ein Rauchverzicht ist dringend empfohlen.
Behandlung der absteigenden Brustschlagader
Die Therapie der absteigenden Brustschlagader („Aorta thoracica descendens“) erfolgt überwiegend minimalinvasiv mittels Stentgrafts. Diese selbstexpandierenden Gefäßstützen, die durch eine Kunststoffummantelung blutdicht gemacht werden, können über Schleusensysteme von Leisten- oder Armgefäßen in die Aorta eingebracht und dort sicher verankert werden.
Der Großteil der Eingriffe an der Brustschlagader erfolgt aufgrund von Aussackungen oder Einrissen. Auch bei Schwerverletzten – etwa nach Autounfällen oder Stürzen aus großer Höhe – können akute Verletzungen auftreten, die häufig endovaskulär behandelt werden. Seltener führen Verschlussprozesse in diesem Gefäßsegment zum Einsatz spezialisierter Stentprothesen.
Behandlung der Bauchschlagader
Im abdominalen Bereich der Aorta, mit oder ohne Beteiligung der Beckengefäße, wird die Behandlung primär minimalinvasiv endovaskulär durchgeführt – die offen-gefäßchirurgische Therapie behält jedoch weiterhin eine wichtige Rolle. Das Spektrum reicht von einfachen Tube Stentgrafts („Rohrprothesen“) bis hin zu komplexen, mehrfach verzweigten oder gefensterten Spezial-Endoprothesen, die individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Die fallindividuelle Therapieentscheidung erfolgt nach umfassender Diagnostik und Beratung, bei der selbstverständlich auch der Patientenwunsch berücksichtigt wird.
Dank unseres modernen Hybrid-Operationssaals können alle Verfahren und Techniken rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr sicher durchgeführt werden. Unsere Gefäßchirurgen sind als „Endovaskulärer Chirurg“ bzw. „Endovaskulärer Spezialist“ zertifiziert, und auch die Anästhesisten sowie Intensivmediziner verfügen über die erforderliche Expertise gemäß QBAA-RL. Für die perioperative Betreuung stehen zudem modern ausgestattete intensivmedizinische Einrichtungen bereit.
Das Bauchaortenaneurysma
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Qualitätsentwicklung und Forschung
Unsere Fachärzte an der Asklepios Klinik Wandsbek haben bereits über 60 Publikationen zu Aortenerkrankungen und deren Behandlung veröffentlicht – von CME-Fortbildungsartikeln und Praxisleitlinien bis hin zu zahlreichen Originalarbeiten. PD Dr. med. Christian-Alexander Behrendt leitet aktuell das Qualitätssicherungsregister der Fachgesellschaft zur Behandlung des Bauchaortenaneurysmas, während PD Dr. med. Franziska Heidemann als Sekretärin der Steuergruppe zur S3-Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) tätig war.
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PD Dr. med. Christian-Alexander Behrendt
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