Chronische Schmerzen
Menschen erleben Schmerzen ganz unterschiedlich und in ihrer Qualität und Intensität sehr individuell. Wissenschaftlich belegt ist, dass unzureichend behandelte akute Schmerzen einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung chronischer Schmerzen sind.
Bei chronischen Schmerzen ist somit die ursprüngliche Funktion des Schmerzes, nämlich die Warnfunktion, verloren gegangen. Dauern Schmerzen über Monate an, reagieren die Nervenzellen, das Rückenmark und auch das Gehirn empfindlicher auf Schmerzreize. Ein sich selbst verstärkender Mechanismus beginnt. Die chronischen Schmerzen sind somit zu einer eigenen Krankheit geworden.
Im Mittelpunkt der Behandlung chronischer Schmerzen steht ein multimodaler Therapieansatz, der die Lebensqualität verbessern soll und dabei die individuelle Leistungsfähigkeit berücksichtigt. Ein mögliches Schonverhalten soll verringert und die körperliche Aktivierung angeregt und umgesetzt werden.
Trotz einer chronischen Schmerzsymptomatik den Alltagsanforderungen in Familie, Partnerschaft und Beruf gerecht zu werden, stellt zudem besondere Herausforderungen an die Betroffenen, die sich oftmals im Verlauf der Erkrankung überfordert und ängstlich oder auch deprimiert erleben.
In diesem Zusammenhang Kompetenzen zu erwerben, um kritische Lebensanforderungen zu managen sowie der Achtsamkeit und Selbstfürsorge einen höheren Stellenwert zu geben, sind wichtige Bestandteile des psychologischen Behandlungsansatzes.