Angststörungen
Als natürliche Schutzmechanismen dienen Gefühle der Angst, die alle Menschen in ganz unterschiedlichen Situationen schon einmal erlebt haben. Angst zu haben kann uns somit grundsätzlich vor Bedrohungen schützen und unsere Existenz sichern.
Treten Angstgefühle jedoch übermäßig häufig und intensiv auf und eine potentielle Bedrohung ist nicht zu erkennen, kann das Angsterleben eine deutliche Einschränkung in der Bewältigung der Alltagsanforderungen nach sich ziehen und die Lebensqualität massiv einschränken.
Woran erkennt man eine Angststörung?
Während der Angstzustände erleben Patienten sehr häufig massive vegetative Symptome, wie Herzrasen, Schwitzen und Zittern, Schwächegefühle sowie Druckgefühle auf der Brust. Gefühle die Kontrolle verlieren zu können, sich hilflos zu erleben oder die Befürchtung zu sterben, können derartige Angstreaktionen begleiten.
Die Vermeidung von Situationen in denen Angstzustände auftreten führt meist zu einer kurzfristigen Entlastung. Das Ziel der Psychotherapie ist jedoch eine langfristige Reduktion und Entlastung der Patienten zu erzielen.
Wie behandelt man eine Angststörung?
Die unterschiedlichen Formen der Angsterkrankungen bedürfen jeweils eines speziellen Therapieansatzes.
Bei der generalisierten Angststörung haben die Betroffenen eine eher diffuse Angst (u.a. dass ihren Angehörigen etwas passieren oder ein Unglück geschehen könnte), die ihren Ausdruck in ständigen Sorgen und Grübeleien findet.
Bei der Agoraphobie überfallen den Patienten in bestimmten öffentlichen Situationen panische Ängste (wie z.B. in Bus, Bahn, Auto, offenen Plätzen, Fahrstühlen, Menschengedränge oder Kaufhäusern).
Bei der Panikstörung wiederum werden die Patienten scheinbar aus dem Nichts mit der Angst davor sterben zu können oder verrückt zu werden konfrontiert.
Bei Ängsten in sozialen Situationen besteht die unrealistische Sorge, sich vor anderen Menschen blamieren zu können oder von diesen kritisiert und abgewertet zu werden.
Jedes therapeutische Setting ist speziell auf die unterschiedlichen Störungen abgestimmt und berücksichtigt den individuellen Schweregrad der Symptomausprägung.
Angstgefühle im Zusammenhang mit realistischen Bedrohungen durch eine schwere akute oder chronische Erkrankung können ebenfalls zu einer psychischen Belastung führen und die Lebensqualität nachhaltig verändern. Die sog. Progredienzangst ist eine reaktive Realangst, die sich im Verlauf der körperlichen Erkrankung immer seltener an konkrete Auslöser oder Befürchtungen knüpft und sich stattdessen eine langanhaltende Angststimmung und eine begleitende depressive Stimmung bzw. Depressivität einstellen kann.
Die Auseinandersetzung mit der körperlichen Erkrankung und der damit verbundenen Veränderung hinsichtlich körperlicher und seelischer Belastbarkeit sowie beruflicher, familiärer und partnerschaftlicher Aspekte sind ebenso wie die Aktivierung einer ressourcenorientierten und achtsamkeitsbasierten Bewältigungsstrategie zentrale Aspekte unseres therapeutischen Ansatzes.
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