Bildgestütze Eingriffe (Interventionen)

Die Verfahren der interventionellen (eingreifenden) Radiologie umfassen bildgesteuerte schonende Eingriffe und ermöglichen die Diagnose und Therapie vieler unterschiedlicher Erkrankungen.

Radiologisch gestützte Interventionen bzw. Therapieverfahren erfolgen überwiegend in örtlicher Betäubung und sind im Gegensatz zu operativen Eingriffen mit weniger Komplikationen und Risiken verbunden.

Die bildgestützten Eingriffe werden in der Regel unter Ultraschallkontrolle oder bildgestützt mit der Computertomographie durchgeführt. Dabei wird unter Bildkontrolle eine feine Nadel in die entsprechende Körperregion vorgeschoben. Dies ermöglicht uns, punktgenau eine Schmerztherapie oder eine Probeentnahme durchzuführen.

Der Eingriff dauert je nach Art und Stelle der Behandlung unter Umständen nur wenige Minuten. In der Regel kann der Patient nach einer Nachbeobachtungszeit von 30 Minuten nach einer Schmerztherapie das Krankenhaus wieder verlassen.

Bei Eingriffen an der Lunge oder im Bauchraum sollten Sie zur Sicherheit bis zum Folgetag  im Krankenhaus überwacht werden.

Interventionelle Radiologie

  • Perkutane Biopsien und Drainageeinlagen
  • Periradikuläre Therapie bei Bandscheibenvorfällen und radikulärer Schmerzsymptomatik
  • Facettengelenksinfiltrationen
  • Sympathikolysen
  • Präoperative Markierung von Lungenherden

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Für Zuweiser

Vorbereitung von CT-gestützen Punktionen, Biopsien oder Drainageeinlagen

Interventionen mit geringem Blutungsrisiko

  • oberflächliche Punktion oder Abszessdrainage, Wechsel von Drainagen
  • Thrombozyten > 50.000 ml
  • INR < 2,0
  • PTT< 60 s
  • ASS nicht pausieren
  • Clopidogrel 5 Tage vor Intervention pausieren
  • fraktioniertes, niedermolekulares Heparin 8 – 12 Stunden vorher pausieren

Interventionen mit moderatem Blutungsrisiko

  • Biopsie/Abszessdrainage Leber, intraabdominell, retroperitoneal, Lunge
  • Wirbelsäuleneingriffe (PRT, Facettengelenksblockade, Myelographie, lumbale Sympathikolyse)
  • Thrombozytenzahl > 50.000 ml
  • INR < 1,5
  • PTT < 1,5faches des Ausgangswertes (wenn inital normal)
  • ASS nicht pausieren
  • Clopidogrel 5 Tage vor Intervention pausieren
  • Fraktioniertes, niedermolekulares Heparin 8 – 12 Stunden vorher pausieren

Interventionen mit hohem Blutungsrisiko

  • Nierenbiopsie
  • INR < 1,5
  • PTT < 1,5faches des Ausgangswertes (wenn inital normal)
  • ASS 5 Tage vorher pausieren
  • Clopidogrel 5 Tage vor Intervention pausieren
  • 2 Verabreichungen vorher pausieren

nach Langner, Radiologie up2date 3/2013

Generell kann eine zusätzliche intravenöse Kontrastmittelgabe notwendig werden. Deshalb benötigen wir auch einen aktuellen Kreatininwert und bei Patienten über 60 Jahre auch einen aktuellen TSH-Wert.

Stets muss im Vorfeld geklärt werden, wie dringlich der geplante Eingriff für die Patienten ist und ob eine Medikation mit gerinnungshemmenden Medikamenten erfolgt und ob diese abgesetzt werden kann. Beispielsweise sollte bei vorhandenen Koronarstents vorher ein Kardiologe konsultiert werden, um das Risiko einer thrombembolischen Komplikation abzuschätzen. Bei unklaren Gerinnungsstörungen sollte zudem ein Gerinnungsspezialist mit in die Vorbereitung einbezogen werden.

Die Patienten müssen vor dem Eingriff ärztlich aufgeklärt werden. In Abhängigkeit von Dringlichkeit und Schweregrad des Eingriffes muss die Aufklärung in ausreichendem Zeitabstand vorher erfolgen.  In der Regel führen wir das Gespräch im Vorfeld in unserer Abteilung durch.

Für intraabdominelle und retroperitoneale Biopsien sowie für Lungenbiopsien empfehlen wir eine stationäre Aufnahme, um eine optimale Überwachung für die Nacht nach der Biopsie zu gewährleisten.

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