Angiographie der Hirngefäße und der Rückenmarksgefäße
Die Gefäße des Gehirns, teilweise auch des Rückenmarks, werden überwiegend durch die Computertomographie und die Kernspintomographie beurteilt. Nach wie vor ist jedoch die Angiographie, also die Untersuchung dieser Arterien und Venen mithilfe von Kathetern und der direkten Kontrastmitteleinbringung in das Gefäßsystem, die genaueste Methode zur Darstellung dieser Strukturen.
Wir sind mit einer hochmodernen Zwei-Ebenen-Angiographie-Anlage ausgerüstet. Damit können wir hochauflösende Darstellungen der Hirn- und Rückenmarksgefäße durchführen. Weiterhin sind wir dadurch in der Lage, millimetergenaue Eingriffe an den Hirn- und Rückenmarksgefäßen kathetergestützt vorzunehmen.
Die Angiographie dient oft als ergänzende Untersuchung nach bereits durchgeführter Computertomographie und Kernspintomographie, um unklare Befunde am Gefäßsystem zu untersuchen. Weiterhin ermöglicht die Angiographie das kathetergestützte Arbeiten am Gefäßsystem zum Beispiel während des Einbringens von Stents zum Offenhalten eines Gefäßes oder zum Verschluß von Gefäßaussackungen mit Metallspialen, den sogenannten Coils.
Bei einer Angiographie wird der Katheter nach einer lokalen Betäubung über die Leisten- oder Handgelenksarterie eingebracht. Unter Durchleuchtung führen wir den weichen Katheter bis zu den Halsarterien zur Darstellung der Hirngefäße oder den Segmentarterien aus der Bauchschlagader zur Darstellung der Rückenmarksgefäße. Über den Katheter wird Kontrastmittel gespritzt. Dadurch ist es möglich das Gefäßsystem direkt darzustellen.
Kathetergestützte Eingriffe am Gehirn werden in Vollnarkose durchgeführt, Gefäßdarstellungen zur genaueren Beurteilung von Gefäßstrukturen des Gehirns oder Rückenmarkes finden meistens in Lokalanästhesie statt.
Nach einer Angiographie über die Leistenarterie wird meist ein Druckverband für 2-6 Stunden angelegt, so lange gilt Bettruhe. Ein Verbleib im Krankenhaus bis zum nächsten Morgen ist üblich.
Nach einer Angiographie über die Handgelenksarterie wird ein Druckband über 4 Stunden angelegt, Bettruhe ist nicht erforderlich.
Komplikationen durch eine Angiographie sind sehr selten; der Anteil von schwerwiegenden Komplikationen liegt bei unter 0,5 %.
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