Minimalinvasive Mitralklappenoperation und konventionelle Eingriffe
Die chirurgische Versorgung schwerer Mitralklappenerkrankungen ist seit vielen Jahren ein besonderer Schwerpunkt unserer herzchirurgischen Klinik. Wann immer möglich, versuchen wir, klappenerhaltend zu operieren (Reparatur bzw. Rekonstruktion des Gewebes). Darüber hinaus können wir seit über zehn Jahren vielen Patienten minimalinvasive Vorgehensweisen anbieten.
Die Schließundichtigkeit der zweisegligen Mitralklappe, die man als Mitralklappeninsuffizienz bezeichnet, tritt hierzulande häufiger auf, als eine Klappenverengung (Mitralklappenstenose). Typisch bei hochgradigen Befunden sind eine schlechter werdende Belastbarkeit und das Auftreten von Herzrhythmusstörungen im Sinne von Vorhofflimmern. Ursächlich finden sich meist degenerative Veränderungen der Segel und des Sehnenfadenhalteapparates. Aber auch nach Herzinfarkten oder infolge einer schweren Infektion kann eine Mitralinsuffizienz entstehen. Patienten mit leichter bis mittelgradiger Mitralinsuffizienz haben meistens keinerlei Symptome. Selbst die schwere Mitralinsuffizienz kann im Einzelfall zunächst symptomarm bleiben, eine rasche Abnahme der Leistungsfähigkeit ist allerdings ein Alarmsignal. Bei etwa einem Drittel der Mitralklappenpatienten ist die dreiseglige Tricuspidalklappe mit erweitert und/oder weist eine bedeutsame Schließundichtigkeit auf. In diesen Fällen empfehlen wir den internationalen Leitlinien folgend aus prognostischen Gründen die Mitbehandlung.
Minimalinvasive Operationen der Mitralklappe erfolgen routinemäßig endoskopisch geleitet über einen rechtsseitigen Zugang, der nur wenige Zentimeter misst. Das Verfahren ist besonders gut bei isolierten Mitralklappenerkrankungen anwendbar. Auch die Verödung (Ablation) von Vorhofflimmern, welches häufig im Rahmen schwerer Mitralklappenerkrankungen auftritt, kann im Rahmen des minimalinvasiven Eingriffs mit durchgeführt werden. In der Regel sind besonders unsere minimalinvasiv operierten Herzklappenpatienten in kürzester Zeit wieder auf den Beinen.
Für Mitralklappenpatienten mit sehr komplizierten Befunden, schweren Begleiterkrankungen der Herzkranzgefäße und/oder bedeutsamen Veränderungen an mehreren Herzklappen oder der großen Hauptschlagader, bietet sich hingegen das breite Spektrum konventioneller herzklappenchirurgischer Verfahren an. Der Zugangsweg zum Herzen erfolgt hierbei über das Brustbein, das am Ende der Operation aber wieder vollständig stabilisiert wird und ebenfalls eine gute Heilung aufweist.
Das operative Risiko liegt bei isolierten Mitralklappenoperationen in unser Klinik im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Sollte doch ein Klappenersatz erforderlich sein (z.B. bei schwerer Entzündung oder Verkalkung des Gewebes), kommen entweder biologische Klappenprothesen oder (seltener) mechanische Kunstklappen zum Einsatz. Mechanische Herzklappen halten grundsätzlich lebenslang, erfordern aber eine auerhafte Blutverdünnung. Das Spektrum des verfügbaren biologischen Klappenmaterials ist groß. Gewählt wird das Material, das sich am besten für den individuellen Patienten eignet.
Selbstverständlich können Sie sich bei uns jederzeit über sämtliche Operationsverfahren und Vorgehensweisen informieren.
Nutzen Sie gern die Möglichkeit eines persönlichen Gesprächs in unserer Mitralklappensprechstunde. Wir nehmen uns gern Zeit für Sie und Ihre Angehörigen, um Fragen zu beantworten, die am besten geeignete Behandlungsform für Sie zu finden und eventuell bestehende Ängste oder Sorgen im Hinblick auf eine bevorstehende Operation abzubauen.
Ihr Wohlergehen liegt uns am Herzen!
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Eileen Jäger
Chefarztsekretariat
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