Aorten-Zentrum St. Georg
Die Hauptschlagader (Aorta) entspringt direkt am Herzen und ist das zentrale Gefäß in unserem Körper. Als „Lebensader“ werden durch sie sämtliche Organsysteme mit Blut versorgt. Aus diesem Grunde können Erkrankungen der Hauptschlagader mit gravierenden Folgen für die betroffenen Patienten verbunden sein. Akute und chronische Verengungen der Hauptschlagader und ihre abgehenden Äste führen zu Durchblutungsstörungen der nachgeschalteten Organe und der Beine. Große Aussackungen der Hauptschlagaderwand (Aneurysmen), die abrupt platzen können, und auch innere Einrisse (Aortendissektion) der Hauptschlagaderwand bringen die Patienten häufig in Lebensgefahr.
Die Experten unseres Aortenzentrums sind auf die Behandlung dieser Erkrankungen spezialisiert.
Die Behandlung von Erkrankungen der Hauptschlagader ist sehr anspruchsvoll und erfordert die Einbindung verschiedenster Spezialisten. Auch sind die Anforderung an die Infrastruktur des Krankenhauses sehr hoch, um die Patienten rund-um-die-Uhr und an 365 Tagen des Jahres behandeln zu können. Diese Anforderungen werden in einem „Aorten-Zentrum“ erfüllt, das die Kompetenzen der Fachabteilungen für Gefäßchirurgie, Herzchirurgie, Angiologie (Gefäßmedizin), Kardiologie (Herz- und Intensivmedizin), Radiologie (Röntgen-Diagnostik) und Anästhesie (Intensivmedizin und Narkosemedizin) bündelt.
Die Asklepios Klinik Sankt Georg ist ein überregionales „Exzellenzzentrum“ für Herz-Kreislauferkrankungen und verfügt über eine hochmoderne Infrastruktur. Das Aorten-Zentrum ist Teil des Zentrums für Herz- und Gefäßmedizin, in dem wir eine große Zahl von Patienten mit akuten und chronischen Hauptschlagadererkrankungen behandeln.
Wir bieten insbesondere Patientinnen und Patienten mit besonders komplexen und schwierigen Krankheitsbildern eine individualisierte Behandlung an. Regelmäßig führen die beteiligten Fachdisziplinen eine Konferenz, ein sogenanntes „Aorten-Board“, durch, in der wir gemeinsam die unterschiedlichen Erkrankungsfälle besprechen und regelmäßig unsere Behandlungspfade für Diagnostik und Therapie überprüfen.
Erkrankungen der aufsteigenden Hauptschlagader ("Aorta ascendens")
Der aufsteigende Teil der Hauptschlagader („Aorta thoracia ascendens“) entspringt an der sogenannten Aortenwurzel. Hier befinden sich nicht nur die Aortenklappen, sondern es entspringen in diesem Abschnitt auch die Herzkranzgefäße. Im aufsteigenden Teil der Hauptschlagader kann sich die Hauptschlagader stark erweitern und ein sogenanntes Aneurysma ausbilden. Auch ist dieser Abschnitt sehr gefährdet, dass z.B. bei einer starken Blutdruckentgleisung („Bluthochdruckkrise“) ein Einriss im Bereich der Gefäßwand Innenschicht auftritt und zu einer Einblutung in die Hauptschlagaderwand führt („Akute Aortendissektion“). Da in diesem Bereich alle weiteren Organsysteme nachgeschaltet sind, stellen solche Erkrankungen die größte Gefahr für die Patienten dar und müssen schnellstmöglich behandelt werden.
Es ist sehr tückisch, dass sich die aufgeführten Erkrankungen sehr häufig in keiner Weise ankündigen bzw. im Vorfeld keine Beschwerden verursachen, dann aber jedoch abrupt und sehr dramatisch auftreten. Entscheidend für die Überlebensprognose ist eine unverzügliche Diagnosesicherung und eine schnellstmögliche Behandlung des erkrankten Hauptschlagaderabschnittes. In den meisten Fällen muss die Behandlung durch einen herzchirurgischen Eingriff unter Einsatz des Herz-Lungen-Maschine erfolgen. Dabei wird dann der erkrankte Gefäßabschnitt (nur aufsteigender Teil oder der gesamte Aortenbogen) mit speziellen Kunststoffprothesen ersetzt. Zum Teil reichen diese (Spezial-)Prothesen bis in die absteigende Brusthauptschlagader. Ist die sogenannte Aortenwurzel mit der dort befindlichen Aortenklappe auch betroffen, kann sogar eine Rekonstruktion oder ein Ersatz der Herzklappe notwendig sein.
Bei Patienten mit Aneurysmen (Gefäßwandaussackung) wird die Diagnose häufig zufällig bei der Abklärung anderer Herzerkrankungen festgestellt. Nicht jedes Aneurysma muss aber behandelt werden. Entscheidend ist die absolute Größe des Aneurysmas (maximaler Durchmesser 5-5,5 cm) oder aber die rasche Größenzunahme in den Verlaufskontrollen. Das Ziel ist eine Behandlung, bevor Komplikationen eintreten.
Die Prognose einer gut und sorgfältig geplanten Aortenoperation ist wesentlich besser als bei einem Notfalleingriff. Einen besonderen Stellenwert hat deshalb die gründliche präoperative Abklärung, insbesondere der Herz- und Lungenfunktion: Wir untersuchen standardmäßig daher die Funktion des Herzens und der Herzklappen, in der Regel mittels Ultraschall- und häufig auch durch Herzkatheteruntersuchung. Es erfolgt ebenfalls eine Abklärung der Lungenfunktion und Untersuchung der Halsschlagadern.
In unserem Aorten-Board prüfen wir dann nach Vorliegen aller Untersuchungsbefunde die verschiedenen Behandlungsoptionen sorgfältig und legen das Therapieverfahren fest. Ansprechpartner bei Erkrankungen des aufsteigenden Teiles der Brusthauptschlagader sind die Klinik für Herzchirurgie, die Diagnostik von Herzfunktion und Herzklappen sowie die Herzkatheter-Untersuchung erfolgen über die Klinik für Kardiologie.
Kontakt Herzchirurgie:
Tel.: 040 181885-4150
Kontakt Kardiologie:
Tel.: 040 181885-2309
Erkrankungen des Aortenbogens
Sofern Teile des Aortenbogens betroffen sind (von rechter Halsschlagader bis zur linken Armschlagader), ergeben sich verschiedene Behandlungsoptionen. Klassischerweise werden bei Erkrankungen in diesem Abschnitt der gesamte Bogen durch einen großen chirurgischen Eingriff ersetzt. Hierzu muss das Brustbein längs eröffnet werden, um einen Zugang zur Hauptschlagader und den abgehenden Gefäßen zu bekommen.
In den letzten Jahren sind neue Behandlungsverfahren entwickelt worden, mit denen auch sehr komplexe Erkrankungen des Aortenbogens mit einer „minimalinvasiven“ Technik („endovaskuläre Therapie“) versorgt werden können. Das Prinzip besteht darin, dass eine Gefäßwandsstütze (sogenannter „Stentgraft“) über die Leistengefäße eingeführt wird und hierdurch der Aneurysma-erkrankte Teil der Hauptschlagader von innen überdeckt werden kann. Bei dieser Behandlung müssen häufig auch lebenswichtige, aus der Hauptschlagader entspringende Gefäße abgedeckt werden wie z.B. Halsschlagadern. Für diese Situationen kommen dann Spezialprothesen, die an den Stellen der Gefäßabgänge Öffnungen („Fenestrationen“) aufweisen oder Seitenarme („Branches“) besitzen, zum Einsatz.
Auch ist es möglich, durch eine Umlenkung des Blutflusses durch einen Gefäßbypass (z.B. von rechter auf linke Halsschlagader) eine sichere „Landezone“ für eine Gefäßwandstütze zu schaffen, ohne dabei die Durchblutung z.B. des Gehirns zu beeinträchtigen. Solche Bypassoperationen (sogenanntes „Debranching“) werden in der Regel mit zeitlichem Abstand vor dem Haupteingriff durchgeführt und sind wenig belastend bzw. weisen ein niedriges Risiko auf. In vielen Fällen ist heute bereits eine Kombination aus einer kleineren Vorschalt-Operation und anschließender endovaskulärer Behandlung mit Stentgraft möglich. Entscheidend ist auch hier, dass die geeigneten Patienten sicher identifiziert werden und die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Operationsverfahren durch die Spezialisten der verschiedenen Fachabteilungen sorgfältig abgewogen werden.
Ihre Ansprechpartner bei Erkrankungen des aufsteigenden Teiles der Brusthauptschlagader sind die Experten Klinik für Herzchirurgie und die Klinik für Gefäßchirurgie.
Kontakt Gefäßchirurgie:
Telefon 040 181885-2492
Kontakt Herzchirurgie:
Telefon 040 181885-4150
Erkrankungen der absteigenden Brusthauptschlagader („Aorta thoracica descendens“)
Sofern sich die Erkrankung nur auf den absteigenden Teil der Brusthauptschlagader beschränkt, stellt heute die minimal invasive, endovaskuläre Behandlung das Verfahren der Wahl dar. Auch hier wird über die Leistengefäße, die meist durch die Haut unter Ultraschallkontrolle punktiert werden, eine umhüllte Gefäßwandsstütze („Aortenstentgraft“) eingebracht und so das betroffene Segment der Hauptschlagader von innen abgedichtet. Meist handelt es sich bei den Erkrankungen um Aneurysmen (Aussackungen der Hauptschlagader), aber es können auch im Bereich des Abgangs der Armschlagader Einrisse der Gefäßwandinnenschicht (sogenannte „Aortendissektion„) auftreten. Des Weiteren kommt es bei Schwerstverletzten an dieser Stelle (z.B. Auffahrunfall mit großer Geschwindigkeit, Sturz aus großer Höhe) auch zu Einrissen der gesamten Hauptschlagaderwand (sogenannte „Traumatische Aortenruptur“), die dann zu einer lebensbedrohlichen und häufig tödlichen Blutung in den Brustkorb führen.
Der Einsatz der minimalinvasiven Technik hat dazu geführt, dass die Sterblichkeit und Komplikationsraten sowohl für die Behandlung akuter als auch chronischer Erkrankungen der Hauptschlagader im Bereich des Brustkorbes stark abgenommen hat und vor allem ältere und vorerkrankte Patienten sicher behandelt werden können. Die sorgfältige Diagnostik und Planung haben dabei einen enormen Stellenwert!
Das Standarduntersuchungsverfahren für Hauptschlagadererkrankungen ist die Computertomografie. Dieses Verfahren ist sehr schnell und rund um die Uhr in unserem Institut für Radiologie verfügbar. Eine gewisse Einschränkung besteht bei Patient mit einer gestörten Nierenfunktion, da eine Kontrastmittelgabe zwingend erforderlich ist. Hierdurch kann sich die Nierenfunktion verschlechtern. Aus diesem Grunde werden, wenn es sich nicht um einen Notfall handelt, die Patienten mit Kochsalzinfusionen vorbehandelt, was nachweislich einer Nierenschädigung vorbeugt. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion erfolgt diese Vorwässerung unter stationären Bedingungen, um die Nierenfunktion aus Sicherheitsgründen intensiv überwachen zu können. Sobald die CT-Bilder vorliegen, kann eine sehr detaillierte Analyse mit einer speziellen Software erfolgen, um die Durchmesser der Hauptschlagader und die unterschiedlichen Distanzen (z.B. zu den Gefäßabgängen der Organsysteme) hochpräzise erfassen zu können. Diese Messung stellt dann die Grundlage für die Auswahl des Materials dar und hat somit einen entscheidenden Stellenwert.
Während die klassisch chirurgische Operation an der Brustkorbhauptschlagader in Vollnarkose, mit Eröffnung des linken Brustkorbes und unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine durchgeführt werden muss, ist bei der minimalinvasiven, endovaskulären Therapie nicht zwingend eine Allgemeinanästhesie erforderlich. Manchmal ist eine Durchführung in Rückenmarksanästhesie oder sogar in örtlicher Betäubung möglich. Welches Verfahren für Sie in Frage kommt, klären wir während einer gründlichen präoperativen Vorbereitung.
Ihr Ansprechpartner bei Erkrankungen des absteigenden Teiles der Brusthauptschlagader ist die Klinik für Gefäßchirurgie.
Kontakt Gefäßchirurgie:
Telefon 040 181885-2492
Erkrankungen der Bauchschlagader („Aorta abdominalis")
Die Bauchschlagader ist der Abschnitt der Hauptschlagader, der am häufigsten von einer krankhaften Gefäßerweiterung (Aorten-Aneurysma) betroffen ist. Neun von zehn Aneurysmen finden sich im Bereich der Bauchschlagader. Wie in den anderen Bereichen der Hauptschlagader führen Aneurysmen zunächst sehr selten zu Beschwerden. Aus diesem Grunde werden sie häufig im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen durch Ultraschalldiagnostik festgestellt. Größere Aneurysmen können jedoch auch bei einer gründlichen körperlichen Untersuchung getastet werden. Bei diesen Aneurysmen ist ebenfalls die Größe das wichtigste Kriterium, ob eine Aneurysmaausschaltung vorgenommen werden muss.
In den meisten Fällen (ca. 90 %) kann mit einer Aorten-Endoprothese, die über die Leistenschlagadern eingeschoben und in der Bauchschlagader entfaltet wird, eine Aneurysmaausschaltung erfolgen. Dabei wird die Prothese direkt unterhalb der Nierenschlagadern verankert und dann in die Beckenarterien als „Y-Prothese“ verlängert. Diese Standardeingriffe können mit einer minimalen Komplikationsrate auch bei älteren und vorerkrankten Patienten sicher durchgeführt werden. Eine Vollnarkose ist für diesen Eingriff nicht erforderlich.
Entscheidend ist die im Vorfeld durchgeführte Erfassung der Hauptschlagader-Anatomie durch eine Computertomografie-Untersuchung. Bei starken Gefäßwandverkalkungen, aber auch starken Abknickungen im Bereich der Beckenschlagadern und der Aorta (Hauptschlagader), ist das minimal-invasive Verfahren nur bedingt geeignet.
Sofern Aneurysmen der Bauchhauptschlagader auch die Abgänge der Eingeweidearterien, d.h. die Arterien zu Nieren, Leber/Milz und die obere Darmschlagader, einbeziehen, kann eine minima-linvasive Behandlung nur mit speziellem Material durchgeführt werden. Hierfür stehen Endoprothesen mit Fenstern oder Ärmchen zur Verfügung. Auch Spezialanfertigungen kommen zum Einsatz.
Auch für Patienten, bei denen die Erkrankung der Hauptschlagader den Brustkorb und Bauchraum umfasst, wie z.B. sogenannte „Thorakoabdominelle Aortenaneurysmen", können wir häufig ein minimalinvasives Behandlungskonzept anbieten.
Wissenschaftlich ist nachgewiesen, dass die Behandlungsergebnisse auch von der Zahl der durchgeführten Behandlung abhängen. Aus diesem Grunde gibt es in Deutschland auch gesetzliche Vorgaben, die Krankenhäuser erfüllen müssen, um Bauchaortenaneurysmen behandeln zu dürfen (die Richtlinie über Maßnahmen zur Qualitätssicherung für die stationäre Versorgung bei der Indikation Bauchaortenaneurysma des gemeinsamen Bundesausschlusses). Unser Aortenzentrum an der Asklepios Klinik St. Georg erfüllt diese Kriterien vollumfänglich.
Ausführliche Informationen zur Behandlung von Bauchaortenaneurysmen erteilt Ihnen die Klinik für Gefäßchirurgie.
Kontakt Gefäßchirurgie:
Telefon 040 181885-2492
Erkrankungen an den Arterien der inneren Organe
Verengungen (Stenosen) oder Erweiterungen (Aneurysmen) der Schlagadern zur Leber, zur Milz, zum Darm und zu den Nieren, kommen isolisert, aber auch häufig im Zusammenhang mit krankhaften Veränderungen der Hauptschlagader vor. Im letzteren Fall bringt es regelmäßig Vorteile, zunächst – also vor der Versorgung der Hauptschlagader – den krankhaften Befund an den Eingeweidearterien zu behandeln.
In den meisten Fällen erfolgt die Behandlung über Katheter in lokaler Betäubung, es wird dann ein Stent (Gefäßstütze aus Metall) oder ein umhüllter Stent gesetzt. Unsere Experten der Angiologie beraten Sie gern.
In wenigen Fällen muss operiert werden, beispielsweise ein Bypass angelegt werden. Dann werden Sie über die Klinik für Gefäßchirurgie beraten und betreut.
Kontakt Angiologie
Telefon: 040 181885-2403
Kontakt Gefäßchirurgie
Telefon: 040 181885-2492
Erkrankungen der Beckenschlagadern
Bei Erkrankungen der Beckenschlagadern liegen im Wesentlichen Verengungen oder Verschlüsse vor, die fast immer durch Verkalkungen ausgelöst werden. Sie führen bei den meisten Patient:innen bei entsprechendem Ausmaß zu Durchblutungsstörungen der unteren Extremität. Typischerweise wird diese Durchblutungsstörung als belastungsabhängige Wadenschmerzen / Krämpfe (typische „Schaufensterkrankheit“) wahrgenommen, die zum Stehenbleiben zwingen. In solchen Fällen ist die Durchblutung zwar signifikant eingeschränkt, jedoch noch ausreichend kompensiert. Sobald jedoch Ruheschmerzen und Gefühlsstörungen auftreten oder aber Wunden/Gewebedefekte, Hautveränderungen beobachtet werden können, liegt eine kritische Durchblutungsstörung („kritische Ischämie“) vor. Während im Stadium der Schaufensterkrankheit eine invasive Behandlung nicht zwingend erforderlich ist, muss eine kritische Ischämie behandelt werden. Verschlussprozesse der Beckenschlagadern werden in den meisten Fällen minimalinvasiv behandelt. Weiterhin können auch die Beckenschlagadern krankhafte Aussackungen (Aneurysmen) ausbilden, die platzen können.
Die Aneurysmen der Beckenschlagadern können isoliert oder in Zusammenhang mit Aneurysmen der Hauptschlagader auftreten. Auch hier kann heutzutage in den meisten Fällen eine minimalinvasive Behandlung erfolgen. Einen besonderen Stellenwert haben dabei Stentgrafts, die einen Seitenarm haben, um auch die innere Beckenschlagader zu erhalten. Das ist insofern wichtig, da durch die innere Beckenschlagader unter anderem die Gesäßmuskulatur versorgt wird und hierdurch belastungsabhängigen Schmerzen/Durchblutungsstörungen vorgebeugt wird.
Die Experten der Klinik für Angiologie oder der Klinik für Gefäßchirurgie stehen Ihnen für Ihre Fragen gern zur Verfügung.
Kontakt Angiologie:
Telefon 040 181885-2403
Kontakt Gefäßchirurgie:
Telefon 040 181885-2492
Behandlung von „Endoleckagen“
Als verfahrensspezifische Komplikation nach minimalinvasiven Aneurysmaeingriffen können sogenannte „Endoleckagen“ auftreten. Diese Endoleckagen stellen Undichtigkeiten dar, die an verschiedenen Stellen auftreten können. Man unterscheidet hierbei Endoleckagen, die im Bereich der „Landezonen“ auftreten, das heißt am oberen oder am unteren Stentende. Es können aber auch Undichtigkeiten im Bereich der Überlappung von Prothesenkomponenten oder gar an der Prothese (Materialdefekt) selber auftreten. Eine weitere Blutungsquelle sind Rückblutungen aus arteriellen Ästen, die normalerweise das Blut weg von der Hauptschlagader transportieren (z.B. Rückenmarksarterien).
Da nach einer Stentimplantation der Druck im Aneurysmasack stark abfällt, kann sich der Blutfluss in diesen Gefäßen umkehren und zu einer Rückblutung in den Aneurysmasack führen. Gemeinsam ist allen Endoleckagen, dass bei einer Blutung in den Aneurysmasack weiterhin die Gefahr besteht, dass das Aneurysma platzt, obwohl ein Stent implantiert ist.
Um solche Störungen feststellen und überwachen zu können, müssen Patienten nach minimalinvasiver Aneurysma Behandlung regelmäßig in die Nachsorge kommen. In den meisten Fällen können die Verlaufskontrollen mit einer speziellen Ultraschalltechnik durchgeführt werden und sind somit für den Patienten vollkommen ungefährlich. Hierdurch braucht der Patient keiner Röntgenstrahlung ausgesetzt zu werden und die Nieren werden nicht belastet, da wir beim Ultraschall ein spezielles, nicht nierentoxisches Kontrastmittel verwenden.
Ein großer Teil der Endoleckagen (Rückblutungen in den Aneurysmasack) muss nicht zwingend behandelt werden, solange der Aneurysmasack nicht größer wird bzw. schrumpfen. Es gibt aber auch eine Gruppe von Endoleckagen, die in jedem Fall korrigiert werden muss. In den meisten Fällen ist es möglich, diese Probleme mit einem minimalinvasiven Vorgehen zu beseitigen. Am häufigsten sind die sogenannten Endoleckagen durch in den Aneurysmasack rückblutenden Schlagadern. Sofern eine Notwendigkeit besteht, können diese kleinen Gefäßäste verödet werden („Embolisation„). Für diese Behandlungsform besteht eine sehr große Erfahrung in unserer Klinik für Angiologie.
Kontakt Angiologie:
Telefon 040 181885-2403