Hüftendoprothetik - Künstlicher Ersatz des Hüftgelenks
Unser Hüftgelenk leistet wertvolle Dienste, seine besondere Konstruktion ermöglicht eine volle Belastbarkeit und Beweglichkeit. Bei einigen Menschen kommt es im Laufe der Jahre jedoch zu Abnutzungserscheinungen, die Beschwerden bereiten und die Betroffene in ihrer Beweglichkeit einschränken.
Ursache hierfür sind die Folgen einer Dauerbelastung, die zu einem Verbrauch der knorpeligen Gelenkfläche und der überschießenden Knochenanbauten führen. Um diesen Zustand zu verbessern, ist es erforderlich, das Gelenk durch ein modernes Implantat, eine sogenannte Hüftprothese, zu ersetzen.
Die Anatomie der Hüfte und die Folgen der Dauerbelastung
Das Hüftgelenk besteht aus 2 Gelenkpartnern. Der Hüftkopf / Oberschenkelkopf und die Gelenkpfanne. Beide Partner sind von einem Knorpel überzogen. Die Gelenkschmiere (Gelenk- oder Synovialflüssigkeit) sorgt für einen reibungsarmen Bewegungsablauf.
Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk: Die Beweglichkeit wird vor allem durch die knöcherne Form beeinflusst (große den Kopf stark umschließende Pfanne). Anders als beim Kniegelenk spielen die Weichteile (Muskeln und Bänder) eine untergeordnete Rolle.
Durch Dauerbelastung, Alterung, aber auch durch Fehlstellungen (Hüftdysplasie) sowie Engpasssyndrome (femoroazetabuläres Impingement) kann es zu einem Verlust des Gelenkknorpels kommen. Dies hat eine Gelenkspaltverschmälerung zur Folge, bis letztlich Knochen auf Knochen reibt. Dies verursacht Schmerzen und eine Bewegungseinschränkung. Wir wissen, dass schließlich die gesamte Lebensqualität durch die Erkrankung beeinträchtigt sein kann und sind mit umfassendem Fachwissen und langjährigen, wertvollen Erfahrungswerten für Sie da.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Bevor die Entscheidung fällt, das Hüftgelenk zu entfernen und ein neues Gelenk zu implantieren, sollte die konservative Therapie maximal ausgereizt sein. Alle sinnvollen nicht-operativen Verfahren sollten versucht werden, um einer Operation vorzubeugen oder sie zumindest soweit wie möglich hinauszuzögern.
Erst wenn nichts mehr hilft und Ihre Lebensqualität aufgrund der Schmerzen und der Immobilität sehr stark eingeschränkt ist, ziehen wir in unserer Klinik eine Operation in Betracht. Diese stimmen wir im Vorfeld ausgiebig mit Ihnen ab, sodass Sie letztendlich die für sich beste Entscheidung treffen können.
Die Operation
Die Operation wird sehr schonend durchgeführt. Das Gelenk wird über einen minimalinvasiven Zugang eröffnet. Die Hüftpfanne ersetzen wir durch eine Kunstpfanne. Den Hüftkopf entfernen wir und implantieren einen Prothesenschaft mit passendem Prothesenkopf.
Die Anästhesie (entweder eine rückenmarksnahe Narkose, mit der Möglichkeit zu schlafen, oder eine Vollnarkose) und die Operations-Techniken sind in unserer Klinik so aufeinander abgestimmt, dass eine frühe Übungsbehandlung meistens schon am Tag der Operation möglich ist. Nur wenn es notwendig ist, verwenden wir Wunddrainageschläuche, damit Sie sofort frei üben können. Schmerzen rund um die Operation werden von uns aktiv bekämpft. Wir haben gemeinsam mit unseren Narkoseärzten einen hochmodernen Schmerzstandard entwickelt, sodass wir Ihre Schmerzen nach der Operation schnell und gezielt behandeln können.
Unser Team aus Pflegekräften und Stationsärzten wird Sie regelmäßig nach Ihren Schmerzen fragen und gegebenenfalls die Schmerzmitteldosis anpassen.
Das Implantat
Wir setzen grundsätzlich modernste zementfreie und zementierte Implantate ein. Wir verfügen über viele Prothesensysteme, damit die passende Hüftprothese für Sie schnell gefunden ist.
Diese bieten folgende Vorteile:
- großes Bewegungsausmaß
- bestmögliche Gleiteigenschaften und hierdurch zu erwartender minimaler Verschleiß der Komponenten
- exakte Ausrichtung und Größenanpassung an Ihr Hüftgelenk
Sie erhalten eine individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Implantat-Versorgung mit einer exakten Anpassung an die bei Ihnen vorliegenden anatomischen Gegebenheiten.
Alle gelenkersetzenden Operationen werden in unserer Klinik vor dem Eingriff computergestützt geplant und mit Ihnen ausführlich besprochen.
Prothesen
Die Geradschaftprothese
Der Klassiker unter den Hüftprothesen ist die Geradschaftprothese. Dieses Modell wird bereits seit vielen Jahren von mehreren Herstellern angeboten. Die lange Haltbarkeit dieser Prothese (durchschnittlich sind es mehr als 15 Jahre) wurde in vielen Studien nachgewiesen.
Je nach Knochendichte der Patienten (bei einer Osteoporose-Erkrankung sind die Knochen beispielsweise weich) können wir sowohl den Schaft als auch die Pfanne mit Knochenzement fixieren.
Die Kurzschaftprothese
Ein anderes Modell ist die Kurzschaftprothese. Sie wurde für jüngere Patienten entwickelt, bei denen spätere Wechseloperationen wahrscheinlich sind. Beim Wechsel einer Geradschaftprothese muss oftmals viel gesunder Knochen entfernt werden. Als Folge werden häufig immer größere Wechsel-Prothesen benötigt.
Für diese Herausforderungen wurde die Kurzschaftprothese entwickelt. Sie ragt nicht weit in den Oberschenkelknochen hinein und bei ihrem Wechsel müssen wir meistens nicht so viel gesunden Knochen entfernen. Die Pfanne und die dazugehörige Kugel ähneln denen der Geradschaftprothese.
Die neuen Kurzschaftprothesen zeigten in wissenschaftlichen Studien eine vergleichbare „Haltbarkeit“ wie die Geradschaftprothesen.
Die Kurzschaftprothese benötigt für ihren korrekten Sitz und Halt eine gute Knochenqualität und bestimmte anatomische Voraussetzungen. Sie ist für Patienten mit Osteoporose oder sehr „steile Hüften“ nicht geeignet!
Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge
Direkt am Tag der Operation oder am folgenden Tag beginnen wir mit Ihrer krankengymnastischen Übungsbehandlung. Sie können meist schon am ersten Tag nach der Operation mit Hilfe unserer Physiotherapeuten aufstehen und eine kleine Strecke gehen. Unser Ziel ist es, dass Sie sich so schnell, wie es Ihr Körper zulässt, selbständig bewegen und gehen können.
In den folgenden Tagen werden Ihre Fähigkeiten stetig zunehmen. Wesentliche Aspekte der Übungen sind die Wiederherstellung der Beweglichkeit Ihres Hüftgelenks, eine Gangschulung, die Muskelkräftigung und das Treppensteigen. Ein wichtiger Bestandteil ist das Erlernen und die intensive Durchführung von Eigenübungen.
Nach ca. 5 bis 7 Tagen kann die Behandlung entweder ambulant fortgesetzt werden oder Sie werden in eine andere Einrichtung zur weiteren Rehabilitation verlegt. Nach etwa drei Monaten sollten Sie sich bei Ihrem behandelnden Orthopäden oder Chirurgen erneut vorstellen. Wir stehen in einem engen Kontakt mit den uns zuweisenden Ärzten und überprüfen den Behandlungserfolg langfristig. Auf diese Weise können wir uns auch im Rahmen der Qualitätssicherung mit anderen Einrichtungen vergleichen – für Ihre bestmögliche Behandlung.
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