Achskorrigierende Operationen des Kniegelenks
Diagnostik und Behandlung
Die moderne Orthopädie kennt eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, um den Verschleiß des Kniegelenks (Gonarthrose) zu behandeln. Viele Patienten haben bereits Erfahrungen im Bereich der konservativen Therapie gemacht (medikamentöse Therapie, Physiotherapie oder der Ersatz des natürlichen Gelenks durch eine Prothese). Dass der Erhalt des natürlichen Gelenks durch eine achskorrigierende Operation möglich ist, ist den meisten Betroffenen eher unbekannt. Diesem Operationsverfahren kommt jedoch eine steigende Bedeutung zu.
Ursächlich für den Verschleiß ist eine Achsfehlstellung der Beine. Um diese festzustellen, führen wir zunächst eine Röntgenaufnahme des gesamten Beins durch. Auf diesem Wege ermitteln wir, ob eine einseitige Arthrose vorliegt und wir können die Beinachse genau messen. Untersuchungen zeigen, dass es bei einer Beinachsenfehlstellung von mehr als 4° zu einer erheblichen Drucksteigerung auf der Innen- oder Außenseite des Kniegelenks kommt. Dies verursacht ein schnelleres Voranschreiten der Arthrose in dem überlasteten Teil des Kniegelenks. Meniskusschäden können ebenfalls die Folge einer einseitigen Überlastung sein. Sie sind ein häufiger Konsultationsgrund in unserer Sprechstunde. Besonders geeignet ist dieses Operationsverfahren für Patienten im mittleren Alter (ab 55 Jahren) mit bestehender Achsfehlstellung und entsprechenden einseitigen Kniegelenkbeschwerden.
Um abzuschätzen, wie sehr sich Ihre Beschwerden durch eine Korrektur der Beinachse verbessern lassen würden, führen wir häufig zunächst einen sogenannten Brace Test durch. Dabei tragen unsere Patienten für einige Wochen eine Kniegelenksschiene, welche den überlasteten Teil des Kniegelenks entlastet. Lindert das Tragen die Beschwerden, profitieren diese Patienten typischerweise auch von einer achskorrigierenden Operation.
Die Operation selbst gehört bei uns zu den am häufigsten durchgeführten Eingriffen und dauert etwa 1,5 Stunden. In der Regel findet sie in Vollnarkose statt. Zuvor führen unsere Mediziner eine Kniegelenksspiegelung (Arthroskopie) durch, um den Zustand Ihres Gelenks genau beurteilen zu können. Davon bleibt eine Narbe von circa 8 cm zurück. Anschließend sollten Sie einen Krankenhausaufenthalt von etwa 4 bis 7 Tagen einplanen. Nach der Operation sind Sie für etwa 6 Wochen auf Unterarmgehstützen angewiesen. Schon während des stationären Aufenthalts üben Sie das Gehen mit diesem Hilfsmittel gemeinsam mit unserem Physiotherapeuten.
Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge
Nach der Entlassung aus unserer Klinik übernimmt zunächst Ihr Orthopäde die Weiterbehandlung. Er zieht die Fäden und verschreibt Ihnen, wenn nötig, Physiotherapie. 3 Monate nach der Operation stellen Sie sich wieder bei uns vor. Die angefertigten Röntgenaufnahmen dokumentieren die korrekte Verheilung des Knochens. Sitzenden Bürotätigkeiten können Sie oftmals schon 6 Wochen nach dem Eingriff wieder nachgehen. Sofern Sie schwer körperlich arbeiten, sollten Sie mit einer Arbeitspause von etwa 3 Monaten rechnen.
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