Rückenschmerzen
Wie entstehen Sie?
Die richtige Diagnostik
Rückenleiden haben viele Ursachen und sind keine Frage des Alters. Schon junge Bewegungsmuffel, die stundenlang am Computer sitzen, sind betroffen. Außerdem spielen Übergewicht, Überlastungen (z. B. durch schwere körperliche Arbeit), Fehlhaltungen, falsche Bewegungsmuster, aber auch Stress und andere psychische Faktoren bei der Entstehung von Rückenschmerzen eine Rolle. In den meisten Fällen stecken jedoch degenerative (verschleißbedingte) Veränderungen dahinter, denn die Wirbelsäule zeigt schon ab dem 20. Lebensjahr erste Abnutzungserscheinungen.
Zu den verschleißbedingten Wirbelsäulenleiden zählen unterschiedliche Krankheitsbilder, die einzeln oder gemeinsam auftreten können. Sie alle haben ihren Ursprung in der sich verschlechternden Ernährung der Bandscheiben. Die Beschwerden treten bevorzugt an der unteren Lendenwirbelsäule auf. Dort lastet der größte Druck durch das Körpergewicht auf der Wirbelsäule. Außerdem werden die Strukturen in diesem Bereich bei Drehbewegungen am meisten beansprucht. Und ist ein Segment erst einmal beschädigt, wirkt sich dies unmittelbar auf die benachbarten Segmente und schließlich auf das ganze Gefüge aus.
Im weiteren Verlauf des degenerativen Geschehens an Bandscheiben, Gelenken und Bändern können die einzelnen Bewegungselemente instabil werden und sich gegeneinander verschieben. Dieses Wirbelgleiten (Spondylolisthese) versucht der Körper auszugleichen, indem er Auswüchse an den Wirbelkörpern bildet. Die knöchernen Sporne ragen in den Wirbelkanal hinein und drücken auf das Rückenmark sowie die austretenden Nervenwurzeln (Spinalkanalstenose). Im Falle eines Facettensyndroms spielen sich an den kleinen Wirbelgelenken (Facetten) die gleichen Prozesse ab wie bei einer Arthrose des Knie- oder Hüftgelenks. Aufgrund der zunehmenden mechanischen Belastung nimmt die Knorpelschicht Schaden, das Gelenk entzündet sich und schmerzt.
Wann ist eine Wirbelsäulen-Operation wirklich notwendig?
Infektionen, Brüche und Lähmungen der Wirbelsäule machen eine Operation oft unumgänglich. Ob eine solche durchgeführt werden muss, hängt davon ab, inwiefern die Lebensqualität des Patienten eingeschränkt ist, sagt Dr. Sven Nagel, Chefarzt der Wirbelsäulenorthopädie und -chirurgie der Asklepios Klinik Nord - Heidberg.