CO2 – Angiographie
Gefäßdarstellung mit Gas als Kontrastmittel
Die Erkennbarkeit von Strukturen auf Röntgenbildern basiert auf dem Unterschied der Schwächungen (Absorptionen) der von den Röntgenstrahlen durchdrungenen Stoffe – dem Kontrast.
Ein Kontrastunterschied oder seine Verstärkung erfolgt positiv durch Erhöhung der Absorption, z.B. mittels jodhaltiger Kontrastmittel, wie sie in herkömmlichen Verfahren zur Gefäßdiagnostik üblich sind. Jeder Stoff, der aber mehr Strahlen als seine Umgebung durchlässt, macht einen negativen Kontrast. Wird Blut im Gefäß kurzzeitig durch Gas ersetzt, kann also eine Angiographien erzeugen werden. Luft eignet sich dazu nicht, da deren wesentlichen Bestandteile N2 und O2 schlecht löslich sind. Anders Kohlensäure, die 20mal so gut löslich ist.
Wie bei konventionellen Katheteruntersuchungen wird über einen Katheter medizinisches CO2 in ein Blutgefäß eingespritzt, das dann während der Aufnahme eine zusammenhängende Blase bildet und das Blut verdrängt, um dann schnell vollständigen in Lösung zu gehen und mit dem Blutstrom in die Lunge zu gelangen und dort umgehend abgeatmet zu werden.
Bilder: Angiographie und Ballondilatation des Oberschenkels mittels CO2: Stenose vor PTA, Ballon, Erfolgskontrolle
Einsatzgebiete
Die CO2-Angiographie setzen wir immer dann ein, wenn der Einsatz jodhaltiger KM riskant oder in der Menge begrenzt ist, wie bei Funktionsstörung der Schilddrüse oder Nieren oder aber Allergie gegen diese Kontrastmittel. Es können alle arteriellen Gefäße unterhalb des Zwerchfells, Venen und Dialyseshunts untersucht werden, das allgemeine Risiko ist nicht erhöht. Der Kontrast ist nicht optimal, aber ausreichend, allein der Einsatz am Herzen und an den Hirngefäßen ist nicht möglich.