Epilepsie
Epilepsie bezeichnet eine Krankheit mit mindestens einem stattgehabten epileptischen Krampfanfall (je nach Ursache).
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Der Krampfanfall ist Folge plötzlicher synchroner Entladungen von Nervenzellgruppen im Hirn, die zu unwillkürlichen Bewegungen, stereotypem Verhalten oder Befindensstörungen führen. Häufig besteht beim Betroffenen eine Erinnerungslücke für den Ablauf des Anfalls.
Zur Diagnose wird die Krankengeschichte erfragt, die die genaue Beurteilung des Krampfgeschehens beinhaltet (Fremdanamnese), und ein Elektroenzephalogramm (EEG; „klinische Neurophysiologie“) abgeleitet. Daneben gehören Schnittbildgebung des Hirns (Computer- und / oder Magnetresonanztomografie) zur Routinediagnostik. In begründeten Fällen werden spezielle Untersuchungen von Blut und Nervenflüssigkeit (Liquor) durchgeführt, daneben sind ggf. weitere Spezialuntersuchungen notwendig.
Individuelle Therapie
Die Therapie besteht in der Vermeidung anfallauslösender Situationen (Schlafentzug, Drogen- oder Alkoholkonsum,…), der Behandlung der anfallsauslösenden Hirnerkrankung (Hirntumor, -entzündung, …) und in der Einnahmen von anfallunterdrückenden Medikamenten (Antiepileptika). In therapieresistenten Fällen kommen auch andere Methoden bis hin zur Epilepsiechirurgie zum Einsatz.
Eine Epilepsie hat für den Betroffenen vielfältige Auswirkungen. Ein besonderer Aspekt ist die KFZ-Fahrtauglichkeit. Hat ein Patient epileptische Anfälle und kann er auch unter antiepileptischer Therapie nicht über mindestens ein halbes bis ein Jahr anfallsfrei bleiben, darf er kein KFZ führen und keine Tätigkeit verrichten, die ihn selbst oder andere gefährdet. Zur weiteren Beratung und Betreuung ist eine neurologische Weiterbehandlung und ggf. auch eine arbeitsmedizinische Beratung sinnvoll.