Gutartige Prostatavergrößerung

Die gutartige Prostatavergrößerung (medizinisch: „benigne Prostatahyperplasie“) bezeichnet die gutartige Vermehrung von Prostata-Gewebe. Grundsätzlich geht die Vergrößerung der Prostata mit steigendem Lebensalter einher: Im Alter zwischen 40 und 60 Jahren ist jeder zweite Mann von einer vergrößerten Prostata betroffen, mit zunehmendem Alter steigt dieser Anteil. Zwischen 60 und 80 Jahren sind ca. 75 % der Männer betroffen, im Alter von mehr als 80 Jahren bereits um die 90 %. Je früher die Vergrößerung behandelt wird, umso besser sind die Behandlungsaussichten. Deshalb empfehlen wir Ihnen, bei Beschwerden rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen. Wir sind mit umfassenden Erfahrungswerten und komplexem medizinischem Fachwissen für Sie da.

Spezialisiert auf Sie

Durch die vergrößerte Prostata entsteht ein Druck sowohl auf die Blase als auch auf die Harnröhre, was zu Störungen bei der Harnblasenentleerung („Wasser lassen“) und bei der Harnspeicherung („Wasser halten“) führen kann. Nach einer ausführlichen Diagnostik beginnen wir mit einer auf Sie abgestimmten Therapie. Mit mehr als 15-jähriger Erfahrung sind wir im Bereich der gewebeschonenden Lasertherapie der gutartigen Prostatavergrößerung führend: Die Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung mit dem Thulium-Laser wurde von Prof. Gross und seinem Team etabliert und gehört zu den weltweit führenden Zentren für diese Technik. Seit 2019 bieten wir außerdem das innovative und äußerst schonende AquaBeam Verfahren an.

Symptome

Durch die vergrößerte Prostata entsteht ein Druck sowohl auf die Blase als auch auf die Harnröhre, was zu Störungen bei der Harnblasenentleerung („Wasser lassen“) und bei der Harnspeicherung („Wasser halten“) führen kann.

Zum einen fällt es den betroffenen Männern häufig schwer, mit dem Wasserlassen zu beginnen. Auch eine Schwächung des Harnstrahls ist typisch. Manchmal besteht auch nach dem Wasserlassen noch das Gefühl, dass Restharn in der Blase vorhanden ist. Dieses Zurückbleiben von Restharn in der Blase erleichtert die Ansiedlung von Keimen, was wiederum ein erhöhtes Risiko für zum Beispiel Blasensteine und Harnwegsinfekte bedeutet.

Zum anderen müssen die Betroffenen meist sehr häufig zur Toilette, oftmals auch nachts. Bei einigen Patienten tritt auch eine sogenannte Dranginkontinenz – ein starker, plötzlich einsetzender Harndrang mit ungewolltem Absondern von Urin – auf.  Dies wird von den Betroffenen häufig als sehr peinlich und belastend empfunden. Etwa 30 Prozent der betroffenen Männer leiden neben diesen klassischen Symptomen unter Erektionsstörungen und/oder Schwierigkeiten beim Samenerguss.

Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, kann es zu einem Harnverhalt kommen. Bei einem akuten Harnverhalt kann die Blase nicht mehr entleert werden, obwohl ein starker, schmerzhafter Harndrang besteht. Dies ist ein medizinischer Notfall, den wir durch die Ableitung des Harns mithilfe eines dünnen Katheters (spezielles dünnes Röhrchen) beheben. Sammelt sich mit der Zeit Restharn an und wird die Blase so langsam überdehnt, sprechen wir vom „chronischen Harnverhalt“. Dieser hat oft ein unwillkürliches Träufeln von Harn (Überlaufinkontinenz) zur Folge und kann – wenn er nicht rechtzeitig behoben wird – auch die Nieren dauerhaft schädigen.

Sprechen Sie uns an, unser Team ist für Sie da.

Der erste Schritt: die Diagnostik

Zur Diagnostik einer gutartigen Prostatavergrößerung steht sowohl bei Ihrem niedergelassenen Urologen als auch bei uns in der Klinik eine Vielzahl spezialisierter und präziser Untersuchungsverfahren zur Verfügung:

Tastuntersuchung

Bei einer Basisuntersuchung, der Tastuntersuchung, werden über den Enddarm die Größe und die Beschaffenheit der Prostata beurteilt.

Blutuntersuchung

Mithilfe einer Blutuntersuchung kann das prostataspezifische Antigen (PSA) bestimmt werden. Hierbei handelt es sich um einen Eiweißstoff, der in den Prostatadrüsen gebildet wird und dessen vermehrtes Auftreten ein Indikator für eine Krebserkrankung sein kann.

Urinuntersuchung

Mit einer Urinuntersuchung schließt Ihr Urologe etwaige Harnwegsinfektionen aus, die als Begleiterscheinungen auftreten können. Mithilfe der Uroflowmetrie wird die ausgeschiedene Urinmenge pro Sekunde bestimmt.

Ultraschall-Untersuchung

Durch eine Ultraschall-Untersuchung können wir das Vorhandensein von Restharn bestimmen und auch Ihre Nieren und Ihre Blase untersuchen. Eine transrektale Ultraschall-Sonde liefert uns Informationen über den Aufbau und die Größe Ihrer Prostata. Dies ist besonders hilfreich, wenn eine Operation ansteht.

Ganz auf Sie abgestimmt: unser Behandlungsangebot

Je nach Stadium und individueller Ausprägung Ihrer Beschwerden empfehlen wir Ihnen ein individuell auf Sie zugeschnittenes Behandlungskonzept. Dieses besprechen wir ausführlich mit Ihnen, Ihre Fragen beantworten wir gern.

Medikamentöse Behandlung

In einem frühen Stadium setzen wir auf eine medikamentöse Therapie mit sogenannten α1-Rezeptorenblockern. Diese wirken direkt an der Prostata, indem sie die Muskulatur der Prostata und der Harnröhre entspannen. Auf diese Weise werden Symptome wie zum Beispiel ein abgeschwächter Harnstrahl gelindert. Diese Medikamentengruppe beeinflusst das Voranschreiten des Prostatawachstums allerdings nicht – eine regelmäßige Kontrolle ist also unbedingt erforderlich.

Um eine hormonell bedingte Prostatavergrößerung zu behandeln, können wir sogenannte 5-α-Reduktasehemmer einsetzen. Diese reduzieren die Hormonwirkung an der Prostata und können so eine Verringerung des Prostatavolumens bewirken. Allerdings tritt der Therapieeffekt erst nach einigen Monaten auf, außerdem ist mit Nebenwirkungen wie Erektionsstörungen und Problemen beim Samenerguss zu rechnen.

Neben diesen Nebenwirkungen gibt es weitere Gründe, die gegen eine medikamentöse Therapie sprechen können. Hierzu zählen unter anderem wiederholte Harnwegsinfekte, Blasensteine oder eine Nierenschwäche.

Operative Verfahren

Laser
Lasertherapie

Ist eine medikamentöse Behandlung nicht möglich oder erfolgsversprechend, erfolgt ein operativer Eingriff. Welches operative Verfahren in Ihrem Fall am besten geeignet ist, besprechen wir mit Ihnen.

Wir führen die Behandlung hauptsächlich mittels Laser-Therapie durch: Ein Speziallaser verdampft präzise und kontrolliert das überschüssige Prostatagewebe, dabei wird das umliegende Gewebe geschont. Unsere Klinik ist ein international anerkanntes Referenzzentrum für diese Therapieform, die Ihnen konkrete Vorteile bringt: Der schonende, blutungsarme Eingriff mit kurzer Katheterliegedauer und kurzem Klinikaufenthalt ist ideal für ältere, kranke Patienten sowie für Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen.

Bei Bedarf führen wir auch die klassische transurethrale Prostataresektion (TUR/mono-, bipolare Abtragung) durch. Hierbei wird das überschüssige Gewebe mit Hilfe eines Endoskops durch die Harnröhre heraus gespült. Hinweise zum Verhalten nach einer TUR finden Sie in unserer Patienteninformation. Eine Adenomektomie (offen-chirurgische Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung mit Bachschnitt) führen wir nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei einer extrem vergrößerten Prostata, durch.

NEU seit 2019: Operation mit dem AquaBeam

Die Urologie der Asklepios Klinik Barmbek bietet Patienten mit gutartiger Prostatavergrößerung seit Januar 2019 ein weiteres innovatives Behandlungsverfahren an:

Mit dem „AquaBeam“-OP-Roboter können unsere Experten überschüssiges Prostatagewebe besonders genau und gleichzeitig schonend entfernen. Das Geheimnis hinter der neuen Technik ist eine Kombination aus Bildgebung und hochfokussiertem Wasserstrahl. Anders als bei etablierten Operationsverfahren können die Urologen mit dem AquaBeam den zu entfernenden Teil der Prostata zu Beginn des Eingriffs genau identifizieren und markieren. „Die so markierten Bereiche entfernt der Operateur schonend mit einem Hochdruck-Wasserstrahl unter computergestützter Führung“, erläutert Chefarzt Prof. Dr. Andreas Gross. Als eine von nur fünf Kliniken deutschlandweit kann seine Abteilung nun regelhaft dieses im Silicon Valley entwickelte Behandlungsverfahren anbieten.

Prof. Gross ist von den Vorteilen des AquaBeams überzeugt: „Der Eingriff ist außerordentlich präzise, sehr schnell und reduziert die Reizung des Gewebes im Vergleich zur mechanischen Technik oder Hitzeeinwirkung eines Lasers auf ein Minimum.“ Der Patient profitiert gleich mehrfach von der neuen Technik: Die Operationszeit ist sehr kurz – und da es sich um ein robotisches Verfahren handelt, ist eine gleichbleibende und hohe Qualität gesichert. Aus Sicht von Prof. Groß sind zwei wesentliche Punkte von besonderer Bedeutung für den Patienten: „Zum einen kann der Schließmuskel sicher geschont werden, so dass keine Gefahr der Inkontinenz besteht. Außerdem kann die Funktion des Samenergusses mit großer Wahrscheinlichkeit komplett erhalten werden.“

Vorsorge

Um der Entstehung einer Prostatavergrößerung entgegenzuwirken, gibt es keine spezifischen Vorsorgemaßnahmen. Wichtig ist es, dass Sie regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen, um so eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sicherzustellen. Vorsorgeuntersuchungen werden generell ab dem 45. Lebensjahr empfohlen.

Radio-Sendung zur Prostatahyperplasie

3 Fragen zur Gutartigen Prostatavergrößerung

Prof. Dr. Andreas Groß erläutert Symptome, Behandlungsstrategien und moderne, schonende Operationsverfahren bei Gutartiger Prostatavergrößerung

Expertenvideo: Prostatavergrößerung

©Asklepios

In diesem Video-Interview informiert Sie unser Chefarzt Prof. Dr. Andreas Gross allgemein über mögliche Ursachen, Folgen und Behandlungsoptionen bei einer vergrößerten Prostata.

Expertenvideo: Lasertherapie bei gutartiger Prostatavergrößerung

©Asklepios

In diesem Video-Interview informiert Sie unser Chefarzt Prof. Dr. Andreas Gross speziell über die Laserbehandlung bei gutartiger Prostatavergrößerung.

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