Multimodale Schmerztherapie
Chronische Schmerzen sind weit verbreitet: Laut der Deutschen Schmerzgesellschaft sind etwa 17 % aller Deutschen von chronischem Schmerz betroffen. Die individuelle Leidensgeschichte dauert nach Einschätzung der Fachgesellschaft im Durchschnitt sieben Jahre, bei mehr als 20% der Patienten über 20 Jahre an. In der Asklepios Klinik Barmbek bieten wir Ihnen mit der Multimodalen Schmerztherapie eine interdisziplinäre hochintensive Behandlungsoption an, die als aktuell bewährteste und beste Lösung in der Therapie chronischer Schmerzpatienten gilt (sogenannter „Goldstandard“).
Ablauf und Inhalte der Multimodalen Schmerztherapie
Die Multimodale Schmerztherapie beginnt mit einem standardisierten interdisziplinären Aufnahme-Gespräch. Auf dieser Basis erarbeiten Ärzte und Therapeuten verschiedener Fachrichtungen (Neurologie, Anästhesie, Physikalische Medizin, Psychotherapie, Physiotherapie, Ergotherapie und Musiktherapie) gemeinsam Therapieziele, Behandlungsplan und Gesamt-Therapiekonzept – individuell auf jeden Patienten abgestimmt. In regelmäßigen Teamsitzungen evaluiert unser Team Behandlungsplan und Therapiekonzept und passt diese in Abstimmung mit Ihnen ggf. an.
Zu den Inhalten der Multimodalen Schmerztherapie zählen eine tägliche ärztliche Visite, ein wöchentliches ärztliches und psychotherapeutisches Einzelgespräch, Gruppenpsychotherapie, Sitzungen zur Psychoedukation und Schmerzbewältigung, Physiotherapie, Einzel- und Gruppenergotherapie sowie Musiktherapie und Entspannungsverfahren.
Im Mittelpunkt des Behandlungskonzeptes stehen aktiv-übenden Verfahren – hierzu zählen z.B. Biofeedback und Spiegeltherapie.
Biofeedback
Beim Biofeedback lernen Sie, normalerweise unbewusst ablaufende Körperprozesse im Körper wie Herzschlagrate, Blutdruck oder Aktivität der Schweißdrüsen wahrzunehmen und zu beeinflussen.
Spiegeltherapie
Die Spiegeltherapie dient dazu, chronischen Schmerz wieder zu verlernen: Sie werden so vor einem Spiegel positioniert, dass der schmerzfreie Körperteil – z.B. die linke Hand – gespiegelt wird, die schmerzende rechte Hand wird verdeckt. Die gesunde Hand wird dann bewegt und berührt – die daraus entstehenden Reize interpretiert das Gehirn nach einiger Zeit so, als wäre die chronisch schmerzende Hand beschwerdefrei.
Unterstützt werden die aktiv-übenden Verfahren durch leitlinienkonforme medikamentöse Schmerzeinstellung. Auch alle sonstigen Verfahren der Schmerztherapie, wie z.B. die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS), Nervenblockaden mit Lokalanästhetika oder ganglionäre lokale Opiod-Applikation können bei uns im Rahmen der Multimodalen Schmerztherapie erfolgen. Ebenso ist aber auch ein Schmerzmittelentzug möglich.
Die Multimodale Schmerztherapie erfolgt im Rahmen eines stationären Klinikaufenthalts. Die Therapiedauer beträgt mindestens sieben Behandlungstage, meistens insgesamt 10 Tage, kann aber je nach Wirkung und Krankheitsbild auch verlängert werden. Als Akutklinik mit vielen Fachabteilungen können wir auch Patienten mit schweren Begleiterkrankungen und eingeschränkter Mobilität betreuen. Da unsere Schmerzklinik zur Neurologie unserer Klinik gehört, können wir bei Bedarf auch eine neurologische Abklärung gewährleisten.
Ziel der Multimodalen Schmerztherapie
Ziel der Multimodalen Schmerztherapie ist die sog. „functional restoration“, d.h. die Wiederherstellung der subjektiven und objektiven organischen, psychologischen und sozialen Funktionsfähigkeit.
Für wen ist die Multimodale Schmerztherapie geeignet?
Wir betreuen Patienten mit chronischen Schmerzen aller Art, z.B.
- Schmerzen des Bewegungsapparates, z. B. Rückenschmerz
- Schmerzen der Muskulatur
- Nervenschmerzen
- Gesichts- und Kopfschmerzen
- Tumorschmerzen
- Schmerzen unklarer Ursache
- Restless Legs Syndrom
- Polyneuropathien
- Ganzkörperschmerzenn / Fibromyalgiesyndrom
Um einen Termin in unserer Schmerzklinik zu vereinbaren, benötigen Sie eine Einweisung eines niedergelassenen Arztes. Die Multimodale Schmerztherapie ist eine anerkannte Kassenleistung.