Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Pankreas ist die medizinische Fachbezeichnung für die Bauchspeicheldrüse. Sie liegt unmittelbar hinter der Bauchhöhle und vor der Wirbelsäule. Die Bauchspeicheldrüse ist in drei Teile gegliedert: bezeichnet werden diese als Kopf, Körper und Schwanz. Die Bauchspeicheldrüse ist sehr wichtig für den Stoffwechsel.

Ein Teil der Bauchspeicheldrüse produziert Hormone, die den Blutzuckerspiegel regeln. Ein anderer Teil produziert Verdauungsenzyme, die bei Nahrungsaufnahme über einen Gang in den Zwölffingerdarm ausgeschüttet werden. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Spaltung einzelner Nahrungsbestandteile. Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse wirken sich aufgrund der vielschichtigen Funktion dieser Drüse stets schwer auf den gesamten Organismus aus. Ihre operative Behandlung erfordert meist größere chirurgische Eingriffe. Unsere Operateure sind äußerst erfahren und klären Sie im Voraus über alle Operationsschritte auf. Ihre Fragen beantworten wir gerne – bitte sprechen Sie uns an.

Krankheitsbilder

Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)

Entzündliche Krankheiten der Bauchspeicheldrüse können entweder akut (unvermittelt) auftreten oder einen chronischen (langfristigen) Verlauf aufweisen. Ursächlich kann der Verschluss eines Pankreasgangs, in den auch der Gallengang mündet, durch einen Gallenstein sein. Auch kann durch Alkoholmissbrauch oder Medikamente eine chemische Schädigung der Zellen auftreten. Dies führt zu einer unkontrollierten Abgabe von Verdauungsenzymen, sodass sich die Bauchspeicheldrüse gleichsam selbst auflöst.

Bei etwa 80 % der Betroffenen verläuft die Krankheit mild. Die anderen 20 % weisen eine schwere, teilweise lebensbedrohliche Entzündung der Bauchspeicheldrüse auf. Bei einer Entzündung setzen typischerweise akut Bauchschmerzen ein. Betroffene beschreiben sie als gürtelförmig, um den Nabel nach links und rechts bis zum Rücken auftretend. Bitte wählen Sie bei derartigen Schmerzen den Notruf. Informationen zur Diagnose von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse finden Sie hier. Wir sind bei weiteren Fragen gerne für Sie da.

Unsere Fachärzte behandeln die Bauchspeicheldrüsen-Entzündung zunächst mit Medikamenten. Eine schwere Entzündung ist recht selten. Liegt jedoch eine vor, so stehen unsere Fachärzte den betroffenen Patienten mit sämtlichen modernen Operationsmethoden zur Seite. Manchmal verläuft eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse sehr schwer. Es bildet sich dann abgestorbenes Gewebe (Nekrosen) im Bereich der Drüse aus. Von diesem ausgehend können Bakterien in andere Organe wandern und diese infizieren. Dadurch kann eine schwere generalisierte (über den ganzen Körper verbreitete) Entzündungsreaktion des Körpers auftreten. Um die Entzündung zu begrenzen, entfernen unsere erfahrenen Mediziner das infizierte Gewebe chirurgisch.

Chronische Pankreatitis

Eine chronische (langfristige) Pankreatitis wird beinahe immer durch übermäßigen Alkoholkonsum ausgelöst. Die Krankheit zerstört im Verlauf von mehreren Jahren die Bauchspeicheldrüse. Typische Beschwerden sind chronische Rücken- und Oberbauchschmerzen. Zudem treten Durchfälle, aufgrund der mangelnden Verdauung auf, mit übel riechenden Stühlen und stetigem, ungewolltem Gewichtsverlust. Damit einher geht die Zuckerkrankheit (Diabetes). Bitte wenden Sie sich an einen Mediziner Ihres Vertrauens, sollten Sie sich gefährdet sehen. Sie können sich für eine Beratung auch an uns wenden – wir sind gerne für Sie da.

Unsere Fachärzte behandeln auch die chronische Pankreatitis wenn möglich konservativ-medikamentös. Für eine erfolgreiche Therapie ist es sehr wichtig, dass der Patient währenddessen auf keinen Fall Alkohol trinkt. Da viele Betroffene über starke Schmerzen klagen, ordnen unsere Mediziner für jeden Patienten eine individuelle Schmerztherapie an. Sollten Sie nicht mehr ausreichend Verdauungsenzyme produzieren, helfen wir Ihnen mit modernen Ersatztherapien. Tritt infolge der Bauchspeicheldrüsen-Erkrankung bei Betroffenen die Zuckerkrankheit (Diabetes) auf, stellen wir gemeinsam mit unseren Nephrologen (Fachärzte für Nierenerkrankungen) den Blutzucker richtig ein. Sind Schmerzzustände andauernd oder treten Komplikationen der chronischen Entzündung auf, können unsere Operateure sogenannte Drainageoperationen (Operationen zur Flüssigkeitsableitung) der Bauchspeicheldrüse durchführen, um die Beschwerden zu mildern (Duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion, Operation nach Frey, Operation nach Beger). Ob eine solche Operationen ratsam ist, entscheiden unsere Fachärzte stets individuell und in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Patienten.

Gutartige Tumore der Bauchspeicheldrüse

In der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) können verschiedene gutartige Tumore entstehen. Diese werden in die Hauptgruppen der hormonproduzierenden (endokrinen) und der zystischen Pankreastumore eingeteilt. Zu den häufigsten gutartigen Tumoren gehören das Insulinom (Insulin produzierender Tumor) sowie flüssigkeitsgefüllte (seröse) Kammern oder schleimgefüllte (muzinöse) Kammern (Zysten).

Insulinome entstehen aus den Zellen, die Insulin produzieren. Sie sind somit meist hormonell aktiv und produzieren Insulin. Der Zuckerhaushalt des Körpers wird durch Insulinome sehr stark beeinflusst, da der Zuckerspiegel stets niedrig ist. Als hauptsächliche Symptome können auftreten: Bewusstseins-Trübungen bei Unterzuckerung, leichte bis mäßige Gewichtszunahme, Schweißausbrüche, Schwindel, Schwächegefühl, Heißhunger und Zittern. Ein Insulinom wird operativ durch eine Ausschälung des Tumors (Enukleation) behandelt. Unsere Spezialisten operieren möglichst minimalinvasiv (ohne große Schnitte), um den Körper des Patienten zu schonen. Können unsere Fachärzte trotz genauer Diagnose vor der Operation nicht sicher zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren unterscheiden, streben sie die Entfernung des tumortragenden Teils der Pankreas an. Damit ist sichergestellt, dass der mögliche Tumor entfernt wurde und nicht mehr schädigend wirken kann. Bevor ein operativer Eingriff erfolgt, klären unsere Mediziner Sie umfassend auf und beantworten alle Ihre Fragen. Wir möchten, dass Sie schlussendlich die für Sie beste Entscheidung treffen können.

Zystische Tumore treten hauptsächlich im Pankreasschwanz auf. Da sie keine typischen Beschwerden verursachen, werden sie häufig als Zufallsbefunde diagnostiziert. Einige dieser zystischen Tumore können bösartige Anteile enthalten. Die Abgrenzung zu bösartigen Tumoren ist ohne Operation nahezu unmöglich. Zysten können sehr groß werden, da ständig Flüssigkeit nachproduziert wird. Diese werden mit einer Drainageoperation behandelt. Das bedeutet, dass unsere Operateure einen ständigen Abfluss der Zystenflüssigkeit in den Dünndarm schaffen. Die Voraussetzung ist, dass Sie ausnahmslos auf Alkohol verzichten. Dafür sind Sie nach der Operation weitestgehend beschwerdefrei.

Bösartige Pankreastumore

Der häufigste bösartige Tumor der Bauchspeicheldrüse ist das Adenokarzinom. Dieses geht von den Zellen der Drüsengänge aus, die den Verdauungssaft produzieren. Das Adenokarzinom tritt vorwiegend bei Menschen im höheren Lebensalter auf. Andere bösartige Tumore sind im Vergleich zum Adenokarzinom sehr viel seltener.

Diese Bauchspeicheldrüsen-Tumore sind sehr schwer zu diagnostizieren, da die Beschwerden oftmals unspezifisch sind. Zahlreiche Patienten klagen über Bauch- oder Rückenschmerzen. Häufig verlieren sie ungewollt Gewicht und eine schmerzlose Gelbsucht (Ikterus) durch den Verschluss der Gallengänge tritt auf. Trotz gründlicher Diagnose ist die Unterscheidung zwischen einer bösartigen Tumorbildung und einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse oft so schwierig, dass sie erst im Rahmen einer Operation getroffen werden kann.

Unsere Spezialisten behandeln jeden Pankreastumor individuell – abhängig von seiner Art, seiner Lage, seiner Größe und seiner Ausbreitung. Selbstverständlich sind zudem die Konstitution (die körperliche und emotionale Verfassung eines Patienten) sowie mögliche zusätzliche Erkrankungen bedeutsam. Die meisten bösartigen Tumore der Bauchspeicheldrüse entstehen im Kopf der Drüse. Dieser ist fest mit dem Zwölffingerdarm und dem Gallengang verwachsen. Nur eine vollständige Entfernung des Tumors bietet die Aussicht auf Heilung, daher ist eine ausgedehnte Operation notwendig. Tritt ein Tumor im Schwanz und im Körper der Bauchspeicheldrüse auf, entfernen unsere Operateure lediglich die befallenen Anteile der Bauchspeicheldrüse. Zumeist muss die Milz ebenfalls entfernt werden, um eine vollständige Tumorentfernung sicherzustellen. Vor einem operativen Eingriff informieren wir Sie ausführlich und wir beantworten alle Ihre Fragen.

Expertenvideo: Bauchspeicheldrüsenkrebs

©Asklepios

Tumore der Bauchspeicheldrüse sind trotz genauer Diagnostik sehr schwer festzustellen, da die Beschwerden oftmals unspezifisch (also nicht eindeutig einer Ursache zuordbar) sind. Die Unterscheidung zwischen einer bösartigen Tumorbildung und einer chronischen Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist selbst für Experten oft so schwierig, dass sie erst im Rahmen einer Operation getätigt werden kann.  
 

Wir helfen Ihnen gerne weiter

Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie weitere Fragen haben. Unsere Fachärzte behandeln alle Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. erkennt unsere Klinik als Pankreaskrebszentrum mit Empfehlung an. Diese Zertifizierung bestätigt die Erfüllung eines umfangreichen Kriterienkatalogs und hoher Qualitätsmaßstäbe in der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Sie können sich vertrauensvoll an uns wenden.

Pankreas-Sprechstunde

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