Lymphome – Chronisch-lymphatische Leukämie (CLL) und Tumore des Zentralen Nervensystems (ZNS)
Lymphome, Chronisch-lymphatische Leukämie (CLL)
Unter malignen Lymphomen sind allgemein gesprochen, Krebserkrankungen des Lymphsystems zu verstehen. In der Gewebelehre unterteilen unsere Experten die Lymphome in die sogenannten Hodgkin-Lymphome und die Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) – also alle Lymphome, die nicht Hodgkin-Lymphome sind. Die chronisch lymphatische Leukämie (CLL) und auch das Multiple Myelom gehören zu den Non-Hodgkin-Lymphomen und nehmen hier eine gewisse Sonderstellung ein.
Klinisch werden die NHL nach ihrem Verlauf in die rasch wachsenden, aggressiven NHL („hochmaligne“) und die langsam wachsenden, weniger aggressiven NHL („niedrigmaligne“) unterteilt. Während die hochmalignen NHL auf Grund ihres raschen Wachstums grundsätzlich immer schnell einer Chemotherapie bedürfen, kann es bei den langsam wachsenden NHL durchaus sinnvoll sein, abzuwarten und die Erkrankung zunächst zu beobachten. Dies trifft insbesondere auf viele Fälle der CLL zu.
Die Entscheidung hierüber ist individuell abhängig von Ihrem Allgemeinzustand, Ihren Symptomen und der Dynamik der Krankheit. Gerne beraten wir Sie auch über die Möglichkeit zur Teilnahme an klinischen Studien.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Klinisch machen sich Lymphome in der Regel durch Lymphknotenschwellung und durch Beschwerden wie Schwäche, Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust (sogenannte „B-Symptomatik“) bemerkbar. Sollte bei Ihnen der Verdacht auf ein Lymphom bestehen, erfolgt in der Regel zunächst eine umfangreiche bildgebende Untersuchung mit Ultraschall, Computertomografie oder Kernspintomografie.
Entscheidend für die Diagnose ist dann eine Gewebeentnahme. Hierzu wird idealerweise ein vollständiger Lymphknoten durch unsere Kolleginnen und Kollegen der Chirurgie oder auch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde entfernt und dieser standardisiert pathologisch untersucht. Es kann jedoch auch eine kleinere Gewebeprobe aus einem betroffenen Organ oder Lymphknoten gewonnen werden.
Nach Erhalt der endgültigen Diagnose wird dann ein individuelles Therapiekonzept mit Ihnen besprochen. Die Behandlung von Lymphomen ist eine Domäne der Immun-Chemotherapie, häufig ergänzt durch eine Bestrahlung. Bei bestimmten Non-Hodgkin-Lymphomen sowie auch bei Rückfällen von zunächst schon behandelten Lymphomen wird häufig eine sogenannte Hochdosischemotherapie mit der Rückgabe patienteneigener Stammzellen (autologe Stammzelltransplantation) geplant. Auch dies ist ein Schwerpunkt unserer Abteilung, in der jährlich circa 50 Hochdosistherapien mit Stammzellrückgabe durchgeführt werden.
Zudem sind wir an der Durchführung einer Reihe von Lymphom-Therapiestudien beteiligt, hier schwerpunktmäßig auf das Multiple Myelom bezogen – aber auch für das Mantelzell-Lymphom, das klassische Hodgkin-Lymphom und das ZNS-Lymphom.
Tumore des Zentralen Nervensystems (ZNS)
Das primäre ZNS-Lymphom bezieht seinen Namen aus seinem Entstehungsort, dem Zentralen Nervensystem. Das ZNS umfasst das Gehirn, die Hirnhäute und das Rückenmark. Im Gegensatz zu den primären entstehen sekundäre ZNS-Lymphome als Absiedelung von Lymphomen, die zuerst an anderen Körperstellen auftreten und dann im Verlauf auch das Zentrale Nervensystem befallen.
Bemerkbar machen sich diese insgesamt eher seltenen Erkrankungen durch neurologische Störungen wie Verwirrtheit, Sehstörungen, Krampfanfälle oder psychische Auffälligkeiten. Aufgrund dieser Symptomatik wenden sich die Patientinnen und Patienten häufig zuallererst an Neurologen beziehungsweise Neurochirurgen. Für weitere Klarheit sorgt dann eine histologische beziehungsweise zytologische Untersuchung, mit der sich sicher bestimmen lässt, ob ein ZNS-Lymphom vorliegt.
In interdisziplinärer Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit Ihnen finden wir die für Sie geeigneten Verfahren und Methoden.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Wir bieten Ihnen für diese seltene Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome eine umgehende Betreuung hinsichtlich der Diagnosestellung, Therapie und Nachsorge an. In Zusammenarbeit mit den Abteilungen der Neurochirurgie und Neuroradiologie in unserer Klinik werden in unserer Tumorkonferenz alle Fälle von Patientinnen und Patienten mit dieser Diagnose vorgestellt und angesichts einer histologischen Sicherung der Diagnose und weiteren Therapiemöglichkeiten diskutiert, unter anderem mit den Kolleginne und Kollegen der Strahlentherapie.
Grundsätzlich handelt es sich bei den ZNS-Lymphomen wie auch bei den klassischen Lymphomen um Tumore, die sensibel auf Chemo- und Strahlentherapie reagieren, weshalb diese beiden Varianten im Vordergrund der Behandlung stehen. Die Behandlung dieser seltenen Erkrankung ist eine Herausforderung, es konnten in den letzten Jahren aber deutliche Fortschritte in der Therapie erzielt werden. Wie bei allen seltenen Erkrankungen ist auch beim ZNS-Lymphom die Teilnahme an hochwertigen Studien empfehlenswert, wie sie auch bei uns kiontinuierlich stattfinden. Wir beraten Sie gern!
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