Hirntumore (z.B. Meningeome, Metastasen, Gliome)
Was ist ein Hirntumor?
Die Diagnose Hirntumor ist im Vergleich zu anderen Krebsarten eher selten und die Behandlung variiert stark. Ein Hirntumor kann aber grundsätzlich operiert, bestrahlt oder chemotherapeutisch behandelt werden. Prof. Dr. Uwe Kehler erklärt kurz, was ein Hirntumor eigentlich ist.
Hirntumore sind Geschwülste innerhalb des knöchernen Schädelraums, unabhängig davon, ob sie gutartig oder bösartig sind, egal ob sie von der Hirnsubstanz selbst (Gliome), von den Hirnhäuten (Meningeome) oder aus dem Bereich der Hirnanhangsdrüse (Hypophysenadenome) ausgehen, ob es sich um Absiedlungstumore von Krebserkrankungen des Körpers (Metastasen) oder um Fehlbildungstumore handelt.
Die Wahrscheinlichkeit, an einem Hirntumor zu erkranken, liegt bei 1:10.000. In unserer Neurochirurgischen Abteilung werden etwa 400 Hirntumore unterschiedlichster Art im Jahr nach dem neuesten Stand der Technik operiert. Hochspezialisierte Verfahren, die das Gewebe schonen, sind bei uns selbstverständlich. Dazu zählen etwa Operationsmikroskopie, Neuronavigation (computergestütztes Operationsverfahren), Endoskopie, neurophysiologisches Monitoring (Messung von Gehirn- und Nervenströmen während der Operation), intraoperativer Ultraschall und Ultraschallzertrümmerer.
In speziellen interdisziplinären, also fachübergreifenden, Tumorkonferenzen wählen wir für Jeden die individuell beste Behandlung aus, besprechen diese dann mit dem jeweiligen Patienten und leiten die Therapie ein. Dank unserer Erfahrung in der Hirntumorbehandlung sind wir durch die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V. mit dem Zertifikat Kompetenzzentrum Neuroonkologie ausgezeichnet.
Was ist ein Meningeom?
Ein Hirntumor bleibt den Betroffenen manchmal lange verborgen, da er zunächst keine Beschwerden verursacht. Auch ein Meningeom wächst sehr langsam und verursacht erst spät Symptome wie Kopfschmerzen oder Krampfanfälle. Prof. Dr. Uwe Kehler erklärt kurz, was ein Meningeom ist.
Tumore des Gehirns
Für Patienten, die diese Diagnose ereilt, bricht oftmals zunächst eine Welt zusammen. Was folgt, ist häufig ein Gedankenkarussell: Werde ich geistige Fähigkeiten einbüßen? Muss ich womöglich sterben? Was passiert mit meiner Familie? Dies sind nur einige Fragen, die den Betroffenen und ganz besonders auch die Angehörigen sehr beunruhigen und mit großer Angst erfüllen. Die Medizin, insbesondere die Neuromedizin, hat jedoch große Fortschritte gemacht. Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten. Die meisten gutartigen Hirntumore können heute gut therapiert werden, sodass in vielen Fällen eine Heilung möglich ist. Aber auch bei bösartigen Hirntumoren, zum Beispiel Gliomen oder Metastasen, ist eine Behandlung unter Erhaltung der Lebensqualität über lange Zeit möglich. Wir führen ca. 350 Hirntumor-Operationen pro Jahr durch. Unsere Erfahrung und Infrastruktur zur Behandlung dieser Tumore hat uns bereits die Auszeichnung „Kompetenzzentrum Neuroonkologie“ eingebracht.
Wir bieten Ihnen unsere Hilfe an
Bei sämtlichen Tumorerkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks und der Nerven erfahren Sie bei uns Unterstützung.
Der erste Schritt: die richtige Diagnostik
Den ersten Schritt bildet eine exakte klinisch-neurologische Untersuchung. Die Diagnose wird mit einer Kernspintomografie (MRT: bildgebendes Verfahren mittels Magnetfeldes) gestellt, eventuell werden auch Zusatzuntersuchungen wie zum Beispiel Computertomografie (computergestütztes Röntgenverfahren) und PET-CT (nuklearmedizinisches Verfahren zur Darstellung von Krebszellen) notwendig. Die Experten unserer Klinik beraten Sie oder Ihre Angehörigen über die notwendigen Schritte und stimmen diese mit Ihnen ab. Häufig ist eine mikrochirurgische Entfernung oder eine Probeentnahme zur Gewebsuntersuchung erforderlich. Bei Bedarf bieten wir auch psychologische Unterstützung an.
Behandlung
Die meisten Tumore können heute mit feinster mikrochirurgischer Technik, auch mithilfe von Tumoranfärbungen, sicher und ohne zusätzliche Einschränkung der Lebensqualität entfernt werden. Die Operation läuft unter zahlreichen Kontrollen und Sicherheitschecks mittels Neuronavigation, intraoperativer Bildgebung und Überwachung der Hirnfunktionen. Der Krankenhausaufenthalt beträgt in der Regel eine Woche.
Nachbehandlung
Nach der Operation und Auswertung der feingeweblichen Untersuchung (Histologie) besprechen wir den Fall jedes einzelnen Patienten in unserer interdisziplinären (fächerübergreifenden) Tumorkonferenz. Hier wägen die Spezialisten der verschiedenen Fachgebiete wie Onkologie, Radiotherapie, Neurologie, Neurochirurgie oder Neuropathologie alle jeweils möglichen Therapieoptionen ab und legen fest, welche Weiterbehandlung für den Patienten sinnvoll ist. Diese wird dann mit den Betroffenen besprochen und entsprechend eingeleitet. Bei vielen Hirntumoren ist nach der Entfernung jedoch gar keine weitere Behandlung notwendig.
Um kein Wiederaufflackern des Tumors zu übersehen, sind je nach Tumorart regelmäßige Nachuntersuchungen notwendig, die von 3 Monaten bis zu 5 Jahren variieren können. Die Intervalle legen wir individuell gemeinsam mit Ihnen fest.
Weiterführende Informationen
Unser Chefarzt für Neurochirurgie, Prof. Dr. Uwe Kehler erklärt, was es mit Hirntumoren auf sich hat, wie häufig sie vorkommen, welche Arten es gibt und wie man sie behandeln kann.
Meningeom – Hirnhauttumor
Nicht jeder Hirntumor ist bösartig. Das Meningeom, auch Hirnhauttumor genannt, ist meistens gutartig. Häufig werden Meningeome zufällig bei anderen Untersuchungen entdeckt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Prof. Dr. Uwe Kehler, Chefarzt unserer Neurochirurgie erklärt, was ein Meningeom ist, welche Symptome Betroffene ernst nehmen sollten und wie der Hirnhauttumor behandelt wird.
Diagnose Hirntumor – Was nun? | Juli 2021
Die Diagnose "Hirntumor" ist erst mal kein Grund zu verzweifeln, denn die moderne Neuromedizin aus Neurologie, Neuroradiologie und Neurochirurgie in Kombination mit fachlicher Expertise und Erfahrung bieten heute gute Therapiemöglichkeiten. Die meisten gutartigen Hirntumoren können so gut behandelt werden, dass eine Heilung wahrscheinlich ist und auch bei bösartigen Hirntumoren (z.B. Gliome oder Metastasen) ist eine Behandlung mit Erhaltung einer hohen Lebensqualität häufig über lange Zeit möglich. Unsere Spezialist:innen besitzen hier eine besondere Expertise, über die Prof. Uwe Kehler, Chefarzt der Neurochirurgie, Sie informiert.
Hypophysentumoren – Gehirnoperation durch die Nase | Januar 2023
Hypophysentumoren sind meist gutartige Hirntumoren. Die Hypophyse (Hirnhangdrüse) ist ein etwa kirschkerngroßer Teil des Zwischenhirns und kontrolliert den Hormonhaushalt des Körpers. Bildet sich hier ein Tumor, kann das zu Kopfschmerzen oder Sehstörungen führen, auch unkontrolliertes Wachsen bei Kindern und die Vergrößerung von Händen, Füßen und Ohren bei Erwachsenen sind Symptome. Die meisten Hypophysentumoren werden schonend minimalinvasiv durch die Nase operativ entfernt. Aber wie funktioniert das? Welche Therapieoptionen gibt es und wie sind die Heilungschancen? Dies beantwortet Dr. Nico Sinning im Webinar.
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