Sprechstunde Medizin
Ihr Krankheitsbild - Unser Angebot: "Plastische und funktionelle Korrektur der Nase"
Neben der Ohrchirurgie und der Therapie von Kopf-Halstumoren ist die Versorgung von Erkrankungen der Nase ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO). Dabei kommt der Nase eine ganz besondere Bedeutung zu. Als Teil der oberen Atemwege ist sie funktionell für die Reinigung, Befeuchtung und Anwärmung der Atemluft zuständig. Störungen einer guten Nasenatmungsfunktion führen zu einem Verlust an Lebensqualität sowie Leistungsfähigkeit und können zu chronischen Entzündungen in der Nase oder in den nachgeschalteten Nasennebenhöhlen führen. Ursachen für eine behinderte Nasenatmung können angeborene oder erworbene Formveränderungen der Nasenbestandteile wie Nasenscheidewand, Nasenschwellkörper, Naseneingangbereich oder Durchmesser des mittleren Nasengewölbes sein.
Neben der Funktionalität erfüllt die Nase jedoch auch noch einen ästhetischen Aspekt. Mit ihrem Sitz in der Mitte unseres Gesichts ist die Nase ein Hauptaugenmerk der sozialen Erkennung und stellt damit eine Art Visitenkarte unserer Person dar. Posttraumatisch erworbene oder angeborene Fehlbildungen der harmonischen Nasenform können Menschen psychisch belasten und zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen. Da von der Norm abweichende Veränderungen der äußeren Nasenform häufig auch zu den bereits erwähnten Fehlbildungen innerhalb der Nase führen können, ist der Übergang zwischen ästhetischen und funktionellen Beeinträchtigungen häufig fließend.
Mit jährlich mehr als 1.300 Operationen an der Nase verfügt unsere HNO-Abteilung über einen großen Erfahrungsschatz in Diagnostik und Operation von funktionell-ästhetischen Nasenfehlbildungen.
Wie ist der Ablauf? Zunächst wird der Patient in unserer HNO-Ambulanz voruntersucht. Neben einem Nasenatmungstest und einer Ultraschalluntersuchung der Nasennebenhöhlen werden an diesem Tag eine eventuelle Fehlbildung identifiziert und eine geeignete Operationsmethode vorgeschlagen. Werden zusätzlich oder gar ausschließlich Operationen an dem äußeren Erscheinungsbild der Nase geplant, erfolgt eine Fotodokumentation. Mit Hilfe von Computersoftware kann auch eine Vorabansicht der geplanten Nasenveränderung für den Patienten generiert werden („Morphing“). Funktionelle Nasenoperationen, bei denen auch eine Korrektur der äußeren Nase erforderlich ist, werden in der Regel nach Antragstellung von den Krankenkassen übernommen. Plastische Operationen, die nicht im Zusammenhang mit der Nasenfunktion stehen, müssen nach Kostenvoranschlag durch den Patienten selbst getragen werden.
Ein Großteil der Operationen erfolgt durch die Nasenlöcher, und nur bei ausgeprägten Fehlbildungen an der Nasenspitze oder am Nasenrücken ist ein kleiner Hilfsschnitt am Nasensteg erforderlich. Dieser Schnitt verheilt jedoch sehr gut und ist nach einem Jahr kaum noch sichtbar. Viele innere Nasenveränderungen können mit Knorpelritz- und Nahttechniken behoben werden, wohingegen Operationen am Nasenrücken den Einsatz von kleinen Feilen, Meißel und Hammer erforderlich machen. Zur Rekonstruktion des Nasengerüsts kann häufig Knorpel aus tieferen Nasenabschnitten verwendet werden. Reicht dieser jedoch nicht aus oder ist die Nase voroperiert, muss manchmal Knorpel aus der Rippe oder dem Ohr des Patienten entnommen und in die Nase eingearbeitet werden. Die durchschnittliche Liegezeit nach Operation beträgt 3 Tage. Wurde auch die knöcherne Nase korrigiert, muss der Patient für 1 - 2 Wochen einen Nasengips tragen.
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