Erkrankungen des Darmausganges und Stuhlinkontinenz
Häufige Erkrankungen, über die man nicht gerne spricht.
Erkrankungen des Darmausganges – proktologische Erkrankungen – betreffen den Enddarm und den Analkanal. Zu den häufigsten Erkrankungen gehören Hämorrhoiden, Analfissuren, Analekzeme und Abszesse.
Diese Erkrankungen können sehr schmerzhaft sein und beeinträchtigen oft die Lebensqualität der Betroffenen. Sie können sich sicher sein, dass Sie mit diesen Beschwerden nicht allein sind. Wir wissen, dass diese Art von Erkrankungen sehr belastend sein können und legen viel Wert darauf, dass Sie sich mit Ihren Beschwerden gut bei uns aufgehoben fühlen – dafür arbeiten wir eng mit niedergelassenen Spazialist:innen wie Proktolog:innen und Koloproktolog:innen zusammen.
SPrechstunde Proktologie
Wir sind sowohl stationär als auch ambulant für Sie da.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Unsere Expert:innen bieten Ihnen eine umfassende Diagnostik und Therapie proktologischer Erkrankungen. Wir arbeiten mit modernsten Methoden und Technologien, um Ihnen die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. Wir legen großen Wert auf eine individuelle Beratung und Betreuung.
Hämorriden
Hämorrhoiden sind Gewebepolster am inneren Darmausgang. Sie verschließen den Enddarm zusammen mit dem Schließmuskel, indem sie anschwellen. Jeder Mensch hat diese Blutgefäße.
Durch dolles Pressen oder Drücken beim Stuhlgang können die Gefäße zu stark anschwellen und gewissermaßen ausleiern – die Gefäße wölben sich dann knotenförmig nach außen. Auch zu häufige Toilettengänge oder zu langes Verweilen auf der Toilette können zu vergrößerten Hämorrhoiden führen.
Häufige Symptome sind dann Blutungen, Schmerzen und Juckreiz. Mit zunehmendem Alter wird das Bindegewebe insgesamt schwächer und das Risiko für vergrößerte Hämorrhoiden steigt.
Muss ich operiert werden?
Oft können Ihre Beschwerden schon durch Salben, Zäpfchen oder kleine nicht schmerzhafte ambulante Eingriffe behandelt werden. Nur fortgeschrittene Hämorriden erfordern eine Operation. Wir bieten Ihnen verschiedene OP-Verfahren an, die individuell an Ihre Bedürfnisse angepasst werden.
Wie werden Hämorrhoiden operiert?
Unsere Chirurg:innen entfernen die ausgedehnten Polster. Dabei entstehen offene Wunden, die in den ersten Tagen schmerzhaft sein können, aber mit der Zeit abheilen. Wir geben Ihnen Medikamente gegen die Schmerzen und sorgen für einen dünnen Stuhl.
Bei ringförmigen Hämorrhoiden entfernen wir mit einem Klammernahtgerät einen Teil der Enddarmschleimhaut oberhalb des Analkanals. Die Hämorrhoiden werden nach oben gezogen und die Blutzufuhr wird unterbrochen.
Abszesse und Fisteln am Darmausgang
Abszesse am Darmausgang treten häufig akut auf und sind sehr schmerzhaft. Ursache ist meist die Entzündung von Drüsen am Darmausgang. Hier hilft nur eine Operation. Unsere Chirurg:innen öffnen einen solchen Abszess großzügig, damit der Eiter abfließen kann.
Fisteln sind Gänge im Gewebe – sie können sich nach einem Abszess zwischen dem Analkanal und der Haut neben dem Schließmuskel bilden. Eine Fistel in diesem Bereich erkennt man meist daran, dass Flüssigkeit austritt. In diesem Fall wird das gesamte von der Fistel betroffene Gewebe entfernt. Fisteln müssen sorgfältig behandelt werden, um eine Schädigung des Schließmuskels zu vermeiden!
Neben der einfachen Ausschneidung der Fistelgänge bieten wir Ihnen auch verschiedene Verschlusstechniken (z. B. „Plug“, „Clip“) oder auch komplexere Verfahren bei komplizierten Fisteln (z. B. Muskelinterpositionen) an.
Stuhlinkontinenz
Stuhlinkontinenz ist der unfreiwillige Abgang von Stuhl und kann verschiedene Formen annehmen. Stuhlinkontinenz kann verschiedene Ursachen haben, so dass Ihre Behandlung eine sorgfältige Erhebung Ihrer Krankengeschichte und eine sanfte, aber sorgfältige Untersuchung des Darmausganges und der Schließmuskelfunktion erfordert.
Frauen sind häufiger von Stuhlinkontinez betroffen – vor allem, wenn ihr Beckenboden und damit der Schließmuskelapparat durch Geburten geschwächt sind. Daher untersuchen wir Patient:innen mit Inkontinenz oftmals gemeinsam mit den Kolleg:innen des Beckenbodenzentrums Altona in der Tagesklinik Altonaer Straße.
Nach sorgfältiger Diagnosestellung entwickeln wir dann für Sie ein individuelles Therapiekonzept, das Beckenbodengymnastik und Biofeedback ebenso beinhaltet wie operative Verfahren.
Wir bieten Ihnen bei einer kombinierten Stuhl- und Harninkontinenz zudem die Behandlung in Kooperation mit den Kolleg:innen des Beckenbodenzentrums oder der Abteilung für Urologie unseres Krankenhauses an.
Wenn konservative Behandlungen wie Medikamente, Ernährungsumstellung und Beckenbodentraining nicht mehr helfen, kann eine Operation in Betracht gezogen werden.
Was passiert während der Operation?
Bei Stuhlinkontinenz können verschiedene operative Verfahren zur Linderung der Beschwerden und zur Wiederherstellung der Kontinenz eingesetzt werden. Welche Operation im Einzelfall empfohlen wird, hängt von der individuellen Ursache und dem Schweregrad der Stuhlinkontinenz ab.
Eine Möglichkeit ist die sphinktererhaltende Operation, bei der der Schließmuskel des Analkanals gestärkt oder repariert wird. Dabei wird häufig ein künstlicher Schließmuskel eingesetzt, der durch elektrische Impulse gesteuert wird.
Eine andere Möglichkeit ist die sakrale Neuromodulation. Dabei wird ein kleines Gerät implantiert, das elektrische Impulse an die Nerven im Beckenboden sendet, um die Muskeln zu stimulieren. Von nun an können Sie ihren Stuhlgang wieder selbst kontrollieren. Das Verfahren ist körperschonend und erfolgsversprechend.
In schweren Fällen kann auch ein Stoma in Betracht gezogen werden. Dabei wird der Darm operativ an der Bauchdecke befestigt und ein künstlicher Darmausgang (Stoma) angelegt. Der Stuhl wird dann über diesen Ausgang ausgeschieden und kann in einen Beutel geleitet werden.
Auch nach einer Operation ist eine intensive Nachsorge wichtig, um den Behandlungserfolg zu sichern und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Wir beraten Sie bezüglich der Verfahren ausführlich und klären umfassend auf. Alle diese Operationen erfolgen natürlich in enger Zusammenarbeit der Chirurgie mit der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. So profitieren Sie von einer ausgefeilten Operationstechnik und einer modernen, multidisziplinären Behandlung rund um die Operation.
Kontinenzstörung am Darm: Was tun, wenn die Kontrolle fehlt? | August 2022
Ist die Haltefunktion des Enddarms beeinträchtigt, liegt eine Stuhlinkontinenz vor und damit meist eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität. Die moderne Behandlung dieser Funktionsstörung zielt vorrangig darauf ab, die Kontinenzreserve zu erhalten und die Funktion des Kontinenzapparates zu verbessern. Dabei spielt die Behandlung durch operative Eingriffe nur eine untergeordnete Rolle. Die führende Behandlungsoption ist die zielgerichtete Beübung der Schließmuskelfunktion und damit einer Verbesserung der Kontinenzleistung. Nach sorgfältiger Anleitung kann eine sogenannte Biofeedback Behandlung die Schließmuskelfunktion erheblich verbessern. Sollte diese Maßnahme nicht ausreichen, stehen aber noch weitere Möglichkeiten bei Kontinenzstörungen am Darm zur Verfügung. Prof. hon. Dr. Sven Petersen, Oberarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie, informiert zum Thema.
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