Varikosis, Krampfadern
Krampfadern sind ein Volksleiden, welches mit fortschreitendem Alter zunimmt und hauptsächlich das weibliche Geschlecht betrifft. Die Ausprägung dieser Erkrankung kann sehr unterschiedlich sein. Sie reicht von ungefährlichen Besenreisern, bis zu ausgeprägten Befunden mit Hautveränderungen an den Unterschenkeln, oder offenen Geschwüren an den Beinen.
Die Ursache dieser Erweiterung der oberflächlichen Venen ist vielfältig und nicht vollständig geklärt. Vererbung, Bindegewebsschwäche, Bewegungsmangel, Übergewicht, Schwangerschaft, stehende Tätigkeit, zunehmendes Alter und vieles mehr sind Faktoren, die die Entstehung von Krampfadern begünstigen. Durch den aufrechten Gang des Menschen lastet tagtäglich eine Flüssigkeitssäule auf den Venen der unteren Extremitäten. Dadurch kann es im Laufe des Lebens zu einem Versagen der Venenklappen kommen, was eine enorme, andauernde Druckbelastung im venösen Stromgebiet zur Folge hat.
Vor einer möglichen Behandlung ist daher eine umfängliche Ultraschalluntersuchung notwendig, um das Krankheitsbild möglichst genau einzugrenzen. Gab es in der Vorgeschichte eine Thrombose, wurde schon einmal an den Krampfadern operiert, wie sieht die arterielle Durchblutung aus, wie äußern sich die aktuellen Beschwerden? Dies sind Befunde, die vor einer konkreten Maßnahme zusammengetragen werden müssen, um eine optimale, individuelle Behandlungsempfehlung aussprechen zu können.
Therapie:
Nicht alle Formen von Krampfadern sind therapiebedürftig, können aber aus kosmetischen Gründen behandelt werden. Hier gibt es die Möglichkeit ein Medikament (Polydocanol) in die kranke Vene oder Besenreiser zu spritzen, es kommt es zu einer Entzündungsreaktion und Vernarbung der Vene und somit zum Verschwinden derselben. Dieses Vorgehen nennen wir Verödung, wobei die Flüssigkeit in verschiedenen Konzentrationen und bei Bedarf auch als Schaum in die einzelnen Verästelungen gespritzt wird.
Sollte der Klappenapparat des oberflächlichen Venensystems gestört sein und es zu zunehmend Beschwerden im Sinne von schweren Beinen, Schwellungen oberflächliche Venenentzündungen oder Hautveränderungen kommen, besteht in der Regel Handlungsbedarf, wobei mehrere Verfahren zur Wahl stehen, die einvernehmlich mit dem Patienten zur Anwendung kommen.
Je nach Ausprägung kann eine Kompressionstherapie mit Kompressionsstrümpfen der Klasse II erfolgen. Hierdurch werden die oberflächlichen, geschwächten Venen zusammengedrückt und der Blutfluß erfolgt zentral in den tiefen Venen. Werden die Strümpfe jedoch nicht konsequent getragen, was insbesondere je nach Witterungsverhältnissen häufig vorkommt, ist das Ergebnis entsprechend ernüchternd.Für jüngere und auch mobile und aktive Menschen ist diese Behandlungsoption meist unbefriedigend, da die Lebensqualität durch das andauernde Strümpfetragen leidet.
Als operative Verfahren kommen die klassische Operation mit Entfernung der Erkrankten Venen über kleinste Schnitte in Frage. Dieses Verfahren der „Miniphlebektomie“ bieten wir ambulant und stationär an. Die Ergebnisse dieser Behandlung sind sehr gut, wobei wir insbesondere darauf achten, das Operationstrauma so klein wie möglich zu halten. Weiterhin halten wir die Möglichkeit der Laserverödung (EVLT) der betroffenen Venen vor . Hier wird eine Lasersonde unter Ultraschallkontrolle in die erkrankte Venen eingeführt Die nur lokal wirkende Hitze verödet das Gefäß, ohne die umliegenden Gewebe in Mitleidenschaft zu ziehen. Hier liegen ebenso wie für die endovenöse Radiofrequenztherapie gute Ergebnisse vor, die bei geeigneten Patienten, die freie Wahl der Operationsverfahren zulassen. Alle diese Eingriffe können auch ambulant in Lokalanästhesie oder Narkose erfolgen.
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