Eingriffe bei Leisten- und Bauchwandbrüchen
Bauchwandbrüche (Hernien) sind angeborene oder erworbene Lücken der Bauchwand. Hier können sich Organe oder Eingeweide nach außen vorwölben. Äußerlich stellt sich dies meist durch eine Schwellung im Bereich der Bruchlücke dar. Klemmen sich Eingeweide in die Bruchlücke ein und versagt eine Reposition, ist eine sofortige Operation unumgänglich.
Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik
Erster Schritt ist immer die Erhebung der Anamnese/Befragung der Krankengeschichte. Eine körperliche Untersuchung schließt sich danach an. Häufig kann bereits hier die Diagnosestellung erfolgen. Sollten weiterführende Untersuchungsgänge wie Sonografie, Computertomografie oder MR- Tomografie erforderlich werden, kann dies schnell und unkompliziert umgesetzt werden.
Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot
Je nach Lage unterscheidet man verschiedene Hernien.
LEISTENBRUCH: Die Leistenhernie ist die häufigste Form eines Bauchwandbruches. Meist findet sich eine Vorwölbung über dem Leistenband.
Wir bieten folgende OP-Verfahren an:
Individuell wird jeweils mit Ihnen das für Sie schonendste Verfahren festgelegt.
TAPP (transabdominale präperitoneale Netzplastik): Hier handelt es sich um ein minimal-invasives Verfahren mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie), bei dem die Bruchlücke mit einem Titan beschichteten Kunststoffnetz verschlossen wird.
TEPP (total extraperitoneale Netzplastik): Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine minimal-invasive Technik, wobei der Bauchraum nicht tangiert wird, sondern primär in den Bauchwandschichten die Präparation erfolgt. Die Bruchlücke wird auch hier wie in der TAPP-Technik mit einem Kunststoffnetz abgedeckt.
Operation nach LICHTENSTEIN (offenes Verfahren mittels Hautschnitt in der Leiste): Auch hierbei wird die Bruchlücke spannungsfrei durch Einbringen eines Titan beschichteten Kunststoffnetzes verschlossen.
Operation nach SHOULDICE (offenes Verfahren mittels Hautschnitt in der Leiste): Hierbei wird die Bruchlücke mittels einer speziellen Nahttechnik verschlossen.
SCHENKELBRUCH: Beim Schenkelbruch (Hernia femoralis) findet sich die Bruchpforte unterhalb des Leistenbandes. Häufig kommt dieses bei älteren Frauen vor. Schenkelbrüche sind meist schmerzhafter als Leistenbrüche und es kommt häufiger zu einer akuten Einklemmung, die mittels notfallmäßiger Operation versorgt werden muss. Die Operation kann sowohl laparoskopisch als auch konventionell mittels Hautschnitt über der Leiste durchgeführt werden. Abhängig von dem jeweiligen individuellen Befund werden wir mit Ihnen die jeweilige Technik besprechen.
NABELBRUCH: Abhängig von der Größe der Bruchlücke am Nabel muss die Vorgehensweise der Operation festgelegt werden.
Operation nach MAYO: Bei dieser offenen Operation wird die Bruchlücke mittels Naht direkt verschlossen und zur Sicherung eine Doppelung der Sehnenplatten durchgeführt.
IPOM (intraperitoneales onlay-mesh): Minimal-invasives Verfahren mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie). Hierbei wird die Bruchpforte mit einem Netz spannungsfrei abgedeckt.
VPP (ventral proceed patch): Minimal-invasives Verfahren, wobei nach Darstellung der Bruchlücke ein Netz eingenäht wird, welches wie ein umgekehrtes Schirmchen die Bruchlücke verschließt.
NARBENBRUCH: Nach Bauchoperationen können Narbenhernien auftreten. Je nach Lage und Größe des Narbenbruches muss das Vorgehen individuell abgestimmt werden. In der Regel werden Titan beschichtete Kunststoffnetze zur Verstärkung der Bauchwand notwendig.
Offene Netzeinlage in SUBLAYTECHNIK: Hierbei wird eine Verstärkung der Bauchdecke durch ein Titan beschichtetes Kunststoffnetz, welches zwischen Bauchfell (Peritoneum) und Faszienplatte eingebracht wird, erreicht.
IPOM (intraperitoneales onlay mesh): Minimal-invasive Methode, wobei mittels Bauchspiegelung (Laparoskopie) von innen ein speziell beschichtetes Netz auf das Peritoneum aufgebracht wird.
ANDERE BRUCHFORMEN: Nach Anlage eines künstlichen Darmausganges (Anus praeter) kann sich eine parastomale Hernie ausbilden, Auch diese spezielle Bruchform kann, je nach vorliegendem Befund, sowohl minimal-invasiv als auch konventionell operativ versorgt werden. Spezielle Netze sind hierzu vorhanden, welche zur Überbrückung bzw. Verstärkung der Bruchlücken eingelegt werden.
Weitere spezielle Bruchformen, wie SPIEGHEL’SCHE HERNIE, eine Bruch-bildung der Bauchwand versorgen wir ebenfalls, die Operationstechniken werden im Folgenden aber nicht speziell aufgeführt.
Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge
Vor der Entlassung werden Sie über die weiteren Therapie Empfehlungen informiert. Der weiterbehandelnde Arzt erhält einen Entlassungsbericht mit den entsprechenden Empfehlungen. Im Rahmen der weiteren Nachsorge werden alle chirurgisch therapierten Patienten zum postoperativen Ergebnis befragt. Wir tragen das Siegel „Qualitätsgesicherte Hernien Chirurgie der Deutschen Hernien Gesellschaft“.