Metastasenchirurgie

Die Entfernung von Lungenmetastasen kann erfolgen bei:
1. beidseitigen Vorliegen von Lungenmetastasen
2. großer Anzahl an Lungenmetastasen
3. Wiederauftreten von Lungenmetastasen (Rezidiv-Metastasen)

Die Entfernung der Lungenmetastasen erfolgt stets Gewebesparend (durch Enukleation) und wenn möglich minimal-invasiv per Videothorakoskopie. Auch eine Entfernung mittels Lasertechnik ist in unserer Klinik möglich. Sollte aufgrund der Metastasenausdehnung ein konventionell offenes Verfahren (Thorakotomie) notwendig sein, so können erweiterte Eingriffe mit Perikard-, Zwerchfell- und Brustwandresektion mit entsprechender Rekonstruktion routinemäßig durchgeführt werden.

Jeder unserer Patienten wird interdisziplinär anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse diskutiert und ein individuelles Behandlungskonzept festgelegt. Die Entfernung von Lungenmetastasen ist sinnvoll, wenn durch die Resektion eine Heilung oder eine Verlängerung des Überlebens erreicht werden kann. Der zugrundeliegende Tumor sollte kontrolliert sein und keine weiteren Metastasen (Ausnahme: Lebermetastasen beim bösartigen Darmtumor) vorliegen oder keine anderen wirksamen Therapien möglich sein. Die Metastasenchirurgie führt zu keinem Erfolg bei Tumoren mit einer schlechten Prognose (Bauchspeicheldrüse, Magen, Leber und Gallenwege) oder wenn kurz nach einer Entfernung von Metastasen wieder neue pulmonale Absiedlungen entstehen. Bei beidseitig vorliegenden Lungenmetastasen wird zunächst eine Seite (meist mit der größeren Anzahl von Metastasen und zentralen Befunden), in einem Intervall von ca. 4-6 Wochen nach vollständiger Erholung die Gegenseite operiert. Auch bei Wiederauftreten von Metastasen, nach einer bereits durchgeführten chirurgischen Metastasenentfernung, besteht bei bestimmten Tumoren durch eine erneute Operation eine Chance auf eine Heilung.