Lungenmetastasen

Unter Lungenmetastasen versteht man Tumorabsiedlungen in der Lunge durch bösartige Tumoren außerhalb der Lunge über den Blutstrom oder die Lymphbahnen.

Folgende extrapulmonale Tumore können als Ursprung von Lungenmetastasen in Frage kommen: Kolorektale Karzinome, Nierenzellkarzinom, HNO-Tumore, gynäkologische Tumore, Schilddrüsenkarzinome, Prostatakarzinom, Melanom (schwarzer Hautkrebs), Knochen- oder Weichteil-Sarkome. Aber auch bei anderen Tumoren kann eine chirurgische Metastasentherapie in Erwägung gezogen werden.

Symptome

Die Mehrheit der Patienten sind bei Diagnosestellung von Lungenmetastasen im Rahmen des routinemäßigen Stagings bei Erstdiagnose oder während der Tumornachsorge ihres Tumorleidens asymptomatisch.
Mögliche Symptome bei ausgedehntem Befall umfassen einen Reizhusten, blutigen Auswurf, Kurzatmigkeit oder Schmerzen bei zentralen oder die Brustwand infiltrierenden Metastasen.

Diagnose

Die Verdachtsdiagnose wird anhand der radiologischen Diagnostik mittels CT-Thorax gestellt und durch die feingewebliche Aufarbeitung nach chirurgischer Resektion als Lungenmetastasen bestätigt.

Voraussetzungen für die Resektion von Lungenmetastasen

  1. Lokale Kontrolle des Primärtumors bzw. Rezidivfreiheit
  2. Technische Resektabilität aller Metastasen (bzgl. Anzahl, Größe und Lokalisation)
  3. Lungenfunktionelle Operabilität
  4. Keine extrathorakalen Metastasen bzw. limitierte extrathorakale Metastasen, die einer lokalen (ggf. ablativen) Therapie zugänglich sind

Therapie

Die operative Sanierung von Lungenmetastasen erfolgt in unserem thoraxchirurgischen Zentrum stets Gewebesparend (durch Enukleation) und wann immer möglich minimal-invasiv in Schlüssellochtechnik (per VATS/Videothorakoskopie) bei einzelnen (singulären) Metastasen. Sollte dennoch aufgrund der Metastasenausdehnung ein offenes Verfahren (Thorakotomie)  durchgeführt werden müssen, so können erweiterte angioplastische und bronchoplastische Eingriffe mit Perikard-, Zwerchfell- und Brustwandresektion mit Rekonstruktion durchgeführt werden.

Die operative Entfernung von Lungenmetastasen ist an unserer Klinik ein seit Jahrzehnten etabliertes Therapieverfahren, nähere Informationen siehe auch Metastasenchirurgie.

Prognose

Die vollständige operative Entfernung von Lungenmetastasen kann bei Patienten heilend (kurativ) und lebensverlängernd sein sowie Komplikationen wie thorakale Schmerzen, Blutung und eine Retentionspneumonie vorbeugen.

Sprechen Sie uns an

Prof. Dr. Dr. med. Rudolf A. Hatz, FACS

Prof. Dr. Dr. med. Rudolf A. Hatz, FACS

Chefarzt

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