Hoffnung für die Waisen der Medizin
Von den rund 8000 bekannten seltenen Erkrankungen betreffen 400 die Lunge und/oder die Atemwege. Als "selten" wird eine Erkrankung per Definition bezeichnet, wenn sie weniger als 5 von 10.000 Menschen betrifft. 4 Millionen Kinder und Erwachsene leiden in Deutschland an einer seltenen Erkrankung, auch "orphan disease - Waisenkinder der Medizin", genannt.
Mit seltenen Erkrankungen gehen große Herausforderungen einher. Dringend benötigte Forschung ist wegen der geringen Patientenzahlen schwierig, die Entwicklungskosten für passende Therapien sind demnach hoch und für die Pharmaindustrie wenig attraktiv. Mittel für Forschung und Therapie sind also begrenzt, obwohl ein besonderer Forschungsbedarf besteht.
Für Betroffene ist es ein langer und schwieriger Leidensweg, bis eine korrekte Diagnose gestellt werden kann. Dabei sind die Symptome von seltenen Lungenerkrankungen wie Husten und Atemnot oft nicht von häufigen, chronischen Lungenerkrankungen zu unterscheiden, aber sie schränken die Lebensqualität der Patienten maximal ein.
Das neue Zentrum für interstitielle und seltene Lungenerkrankungen, kurz ZISLE, ist eine Kooperation der Asklepios Fachkliniken München-Gauting und des LMU Klinikums, die eine Anlaufstelle für niedergelassene Kollegen und auch für Patienten anbieten soll. Durch Bündelung der Kompetenzen beider Kliniken sollen Patienten schneller und zuverlässiger an eine geeignete Diagnose kommen und Zugang zu klinischen Studien erhalten.
Unser interdisziplinäres Team bestehend aus Pneumologen, Thoraxchirurgen, Radiologen, Pathologen und Psychologen bieten die komplette Diagnostik und Therapie für das ganze Spektrum an seltenen Lungenerkrankungen.